Ich bin seit ca. 1998 Tonträgerkäufer und meine Metalkollektion umfasst seit ca. 10 Jahren irgendwas um die 500 Alben. Es waren vorher mal mehr, aber ich habe viel verkauft. Generell ist zwar die Gesamtzahl der Sammlung seitdem statisch, aber die enthaltenen Alben sind es nicht. Meine Sammlung von jetzt ist eine andere als von vor einigen Jahren und die wieder eine andere als einige Jahre zuvor, weil mein Metalgeschmack nicht endgültig ausgeformt ist, ich einen starken Drang habe, das Genre immer weiter zu durchdringen und die Schwerpunkte sich deshalb immer mal wieder verlagern.
Heißt: Meine Metal-Alben sind Lebensabschnittsgefährten, die kommen und in vielen Fällen aber auch wieder gehen. Ich hatte meine Power-, Prog-, Death- und Black-Phasen und mir in den Phasen einen Bestand angelegt, den ich dann nach dem Tothören zu Teilen wieder verkauft habe. Was einzelne Bands betrifft, packt mich innerhalb einer Phase gelegentlich ein Sammeltrieb, der sich aber lediglich auf Diskographien bezieht, nicht auf Versionen. Die jeweilige Phase überleben dann i.d.R. nur einzelne Alben, die für mich biographisch eine Bedeutung haben. Auf Anhieb fallen mir nur wenige Bands ein, bei denen ich nach wie vor die gesamte Diskographie im Regal stehen habe.
Soweit der unromantische Teil. An Formaten bin ich anachronistisch und durch die Metal-Sozialisation der 90er CD-Käufer. Das machte vor 15 Jahren auch noch Sinn, weil ich die CDs tatsächlich gehört habe. Inzwischen ist es im Wesentlichen der Liebe, auf ein gefülltes Regal zu schauen, sowie den Bands, bei denen ein Bookletstudium sich lohnt, geschuldet, weil ich jede CD gleich nach dem Auspacken digitalisiere und dann i.d.R. die digitalen Versionen höre. Das passt zu meinem schnelleren Lifestyle heutzutage, wo viel Musik am PC, beim Autofahren, Sport und Kochen stattfindet.
Klingt oberflächlicher als es ist. Ich gehöre auch zu der Fraktion, die Musik sehr intensiv wahrnimmt, täglich braucht, permanent im Kopf schwirren hat und auf Eintauchen gepolt ist, nicht auf hintergründiges Berieseln.
Leider nehmen inzwischen immer weniger A&V noch CDs an, z.T. nichtmal geschenkt, und für den Onlinehandel fehlt mir der Elan. Vielleicht bringt dieser Umstand etwas mehr Ruhe in mein Regal.
Das o.g. gilt auch für den Rest an sog. U-Musik hier im Haus, aktuell haben mir die Beiträge von
@G0ri z.B. eine Dark-Ambient-Phase beschert. Nur meine Klassiksammlung erfährt dieses stete Wechselspielchen nicht, weil mir da der Entdeckerdrang abgeht und sich mein Geschmack daher seit 20 Jahren oder so nicht geändert hat.