SOEN - Memorial (01.09.23)

Die ist schon unfassbar stark. Gesang macht mich fertig.
Das Album hat mich vor allem emotional immer total am Haken. Bei 'Fortune' habe ich schon mehr als eine Träne verdrückt, gerade bei den ersten Spins ging das unfassbar unter die Haut. 'Illusion' steht dem in absolut nix nach. Aber auch die härteren Songs wie 'Deceiver', 'Antagonist' oder 'Dissident' sind der totale Wahn. 'Deceiver' mitzusingen ist eine schöne Hausaufgabe.
 
Das Album hat mich vor allem emotional immer total am Haken. Bei 'Fortune' habe ich schon mehr als eine Träne verdrückt, gerade bei den ersten Spins ging das unfassbar unter die Haut. 'Illusion' steht dem in absolut nix nach. Aber auch die härteren Songs wie 'Deceiver', 'Antagonist' oder 'Dissident' sind der totale Wahn. 'Deceiver' mitzusingen ist eine schöne Hausaufgabe.
Bei mir ist es 'Dissident' ... so eine emotionale Achterbahnfahrt. Leider mit einem traumatischen Ereignis verbunden, durch den mich der Song begleitet hat.
 
Tja, dann ergänze ich mal den Molybaron-Eintrag vom geschätzten Kollegen @Prog on! - und das nur zu gern!

Prog-Rock/Metal verkopft, statisch, emotionslos, langweilig, unmelodiös - diese Beschreibungen gehören längst der Vergangenheit an. Zwar habe ich den Tribal-Prog von Terra nicht vernehmen können (jaja, die Verkehrslage rund um Köln....), dafür dann pünktlich zu Molybaron vor Ort - und zu deren Gig hat @Prog on! bereits alles geschrieben, was es zu schreiben gibt. Ergänzend wäre hier vielleicht noch zu erwähnen, dass nicht nur Mastermind und Frontmann Gary Kelly (Iren heißen scheinbar einfach alle so und haben eine großartige Stimme), sondern die gesamte Band vor Spielfreude nur so sprühte, eine echte Rockshow geboten hat - und als Belohnung vom Publikum völlig zu Recht abgefeiert wurde.

Mit dem Einzug von Soen wurde es etwas "ruhiger": Götterbarde Joel war sichtlich beeindruckt von der Anzahl der Besucher und gab sich im Gegensatz zu seinem Kollegen von Molybaron eher ein wenig introvertiert, strahlte aber über weite Strecken wie ein Honigkuchenpferd. Der Rest seiner Truppe machte diese Zurückhaltung aber mehr als wett, allen voran Gitarrist Tom Kaulitz, äh, Cody Ford, der seine - recht spärlich gesäten - Solospots mit intensivem Spiel untermauerte und hoffentlich auf einem kommenden Soen-Album wieder mehr Spielraum für eben solche Soli erhält, denn das war schon immens großes Kino. Auffällig, wie viele Feinheiten sich im fast schon geradlinig anmutenden Sound der Band verstecken, die sich aber gerade live auf eine unnachahmliche Weise entfalten. Viel Bewegung überdies auf der Bühne, Posing, Headbanging - Spiefreude einfach - und die übertrug sich auch ohne Umwege auf das Publikum. Statisch? Zu keiner Minute.

Der Auftritt war professionell, ohne eine Spur von "Starattitüde" - und einfach passend für diese Art von Musik, die nicht selten zwischen melancholischen Phasen und brachialen Riffs, gepaart mit dem unnachahmlichen Schlagzeugspiel von Martin Lopez, pendelt. Die Band ließ sich zurecht feiern und hatte eine hervorragende Setlist zusammengestellt, die ihr Hauptaugemerk auf die letzten 3 Studiowerke legte. Absolute Highlights aus meiner Sicht "Martyrs" (einer der wohl größten Songs der letzten Dekdade überhaupt!) und "Lotus" - Göttergaben einfach. Ich habe für mein erstes (!) Soen-Konzert viel erwartet und diese Erwartungen wurden vollstens erfüllt, in Teilbereichen gar übertroffen, gerade was den Zugabeblock betraf, der mit "Lunacy" und "Violence" noch einmal massiv zu punkten vermochte.

Was das Songmaterial betrifft sollten die Schweden dennoch für das kommende Album ein paar neue Rezepturen auflegen, denn "Imperial" und "Memorial" sind sich von den Songaufbauten her schon recht ähnlich und mit dem aktuellen Album dürfte die Formel - bei aller Klasse - ausgereizt sein. Ein wenig mehr "offensichtlicher" Prog (meine Referenz bleibt "Lotus", ein echter 10-Punkte-Kracher) dürfte nicht schaden - zumal auch die beiden vom Debut dargebotenen Songs absolut zu überzeugen wussten und gefühlt die "Lotus"-Songs auch flächendeckend den größten Zuspruch ernteten. Ich bin allerdings mehr als zuversichtlich, dass sich hier etwas bewegen wird, denn am Ende des Tages hat sich die Band nunmehr vom Tool-orientierten Modern-Prog in Richtung songorientiertem, ambitioniertem Düster-Rock mit eher klassisch-metallischen Motiven entwickelt, deren "Prog"-Anteil sich im Detail und Nuancen versteckt. Auf diesem Sektor unschlagbar bis konkurrenzlos.

Zum Publikum sei gesagt: Von klassischer Metal-Kutte, Wacken-LS über The Hirsch-Effekt-Shirt bis hin zum Black-Metal-konnte-ich-nicht-entziffern-Tee alles vertreten, eine breite und trotzdem homogene Mischung, auch altersmäßig - erwähnenswert der Herr etwa 2 Reihen vor mir, geschätzt um die 60 und barhäuptig, der so ziemlich den kompletten (!) SOEN-Gig mit Zappeln und Headbanging verbrachte - Chapeau! Soen scheint zu verbinden und ist vielleicht sogar ein Jungbrunnen.

Fazit: ein großer Konzertabend mit einem aufstrebenden, regelrecht wilden Opener, gefolgt von einem - ja - erhabenen Headliner, der sich traumwandlerisch sicher auf einer mittelgroßen Konzertbühne bewegt und seine Stärken auszuspielen weiß. Die regelrechte Macht, die Leprous mittlerweile auf die Bühne zaubern, die fehlt beiden Bands ganz sicher noch - aber noch ist ja nicht aller Tage Abend...

Euroblast-Line-Up 2024?
  • SOEN
  • Leprous (immer wieder, auch an 3 Abenden, mir Wurst)
  • Molybaron
  • Haken
  • TessaracT
  • (District 97)
  • ....tbc.
...man wird ja träumen dürfen....
 
Tja, dann ergänze ich mal den Molybaron-Eintrag vom geschätzten Kollegen @Prog on! - und das nur zu gern!

Prog-Rock/Metal verkopft, statisch, emotionslos, langweilig, unmelodiös - diese Beschreibungen gehören längst der Vergangenheit an. Zwar habe ich den Tribal-Prog von Terra nicht vernehmen können (jaja, die Verkehrslage rund um Köln....), dafür dann pünktlich zu Molybaron vor Ort - und zu deren Gig hat @Prog on! bereits alles geschrieben, was es zu schreiben gibt. Ergänzend wäre hier vielleicht noch zu erwähnen, dass nicht nur Mastermind und Frontmann Gary Kelly (Iren heißen scheinbar einfach alle so und haben eine großartige Stimme), sondern die gesamte Band vor Spielfreude nur so sprühte, eine echte Rockshow geboten hat - und als Belohnung vom Publikum völlig zu Recht abgefeiert wurde.

Mit dem Einzug von Soen wurde es etwas "ruhiger": Götterbarde Joel war sichtlich beeindruckt von der Anzahl der Besucher und gab sich im Gegensatz zu seinem Kollegen von Molybaron eher ein wenig introvertiert, strahlte aber über weite Strecken wie ein Honigkuchenpferd. Der Rest seiner Truppe machte diese Zurückhaltung aber mehr als wett, allen voran Gitarrist Tom Kaulitz, äh, Cody Ford, der seine - recht spärlich gesäten - Solospots mit intensivem Spiel untermauerte und hoffentlich auf einem kommenden Soen-Album wieder mehr Spielraum für eben solche Soli erhält, denn das war schon immens großes Kino. Auffällig, wie viele Feinheiten sich im fast schon geradlinig anmutenden Sound der Band verstecken, die sich aber gerade live auf eine unnachahmliche Weise entfalten. Viel Bewegung überdies auf der Bühne, Posing, Headbanging - Spiefreude einfach - und die übertrug sich auch ohne Umwege auf das Publikum. Statisch? Zu keiner Minute.

Der Auftritt war professionell, ohne eine Spur von "Starattitüde" - und einfach passend für diese Art von Musik, die nicht selten zwischen melancholischen Phasen und brachialen Riffs, gepaart mit dem unnachahmlichen Schlagzeugspiel von Martin Lopez, pendelt. Die Band ließ sich zurecht feiern und hatte eine hervorragende Setlist zusammengestellt, die ihr Hauptaugemerk auf die letzten 3 Studiowerke legte. Absolute Highlights aus meiner Sicht "Martyrs" (einer der wohl größten Songs der letzten Dekdade überhaupt!) und "Lotus" - Göttergaben einfach. Ich habe für mein erstes (!) Soen-Konzert viel erwartet und diese Erwartungen wurden vollstens erfüllt, in Teilbereichen gar übertroffen, gerade was den Zugabeblock betraf, der mit "Lunacy" und "Violence" noch einmal massiv zu punkten vermochte.

Was das Songmaterial betrifft sollten die Schweden dennoch für das kommende Album ein paar neue Rezepturen auflegen, denn "Imperial" und "Memorial" sind sich von den Songaufbauten her schon recht ähnlich und mit dem aktuellen Album dürfte die Formel - bei aller Klasse - ausgereizt sein. Ein wenig mehr "offensichtlicher" Prog (meine Referenz bleibt "Lotus", ein echter 10-Punkte-Kracher) dürfte nicht schaden - zumal auch die beiden vom Debut dargebotenen Songs absolut zu überzeugen wussten und gefühlt die "Lotus"-Songs auch flächendeckend den größten Zuspruch ernteten. Ich bin allerdings mehr als zuversichtlich, dass sich hier etwas bewegen wird, denn am Ende des Tages hat sich die Band nunmehr vom Tool-orientierten Modern-Prog in Richtung songorientiertem, ambitioniertem Düster-Rock mit eher klassisch-metallischen Motiven entwickelt, deren "Prog"-Anteil sich im Detail und Nuancen versteckt. Auf diesem Sektor unschlagbar bis konkurrenzlos.

Zum Publikum sei gesagt: Von klassischer Metal-Kutte, Wacken-LS über The Hirsch-Effekt-Shirt bis hin zum Black-Metal-konnte-ich-nicht-entziffern-Tee alles vertreten, eine breite und trotzdem homogene Mischung, auch altersmäßig - erwähnenswert der Herr etwa 2 Reihen vor mir, geschätzt um die 60 und barhäuptig, der so ziemlich den kompletten (!) SOEN-Gig mit Zappeln und Headbanging verbrachte - Chapeau! Soen scheint zu verbinden und ist vielleicht sogar ein Jungbrunnen.

Fazit: ein großer Konzertabend mit einem aufstrebenden, regelrecht wilden Opener, gefolgt von einem - ja - erhabenen Headliner, der sich traumwandlerisch sicher auf einer mittelgroßen Konzertbühne bewegt und seine Stärken auszuspielen weiß. Die regelrechte Macht, die Leprous mittlerweile auf die Bühne zaubern, die fehlt beiden Bands ganz sicher noch - aber noch ist ja nicht aller Tage Abend...

Euroblast-Line-Up 2024?
  • SOEN
  • Leprous (immer wieder, auch an 3 Abenden, mir Wurst)
  • Molybaron
  • Haken
  • TessaracT
  • (District 97)
  • ....tbc.
...man wird ja träumen dürfen....
Bestellt, geliefert (in doppelter Hinsicht), gelesen, geliket, so(en) lob' ich mir das! :top: :D
 
Geiles Line-Up fürs Euroblast 24.
TesseracT mit der BÄRENSTARKEN "War Of Being" im Gepäck. Wäre schön...

Sehr guter Bericht zum Gig von Soen.
Fand Soen gut aber auf Konzertlänge etwas zu gleichförmig. Dein Urteil bezüglich Memorial/Imperial teile ich ebenfalls. Es fehlt mir ein wenig Abwechslung, eine Weiterentwicklung.

Und jetzt Prügel von den Soen Jüngern abholen....
:D
 
Dein Urteil bezüglich Memorial/Imperial teile ich ebenfalls. Es fehlt mir ein wenig Abwechslung, eine Weiterentwicklung.

Ich glaube, 2 mir bekannte SOEN-Jünger sehen das ganz ähnlich.

Und jetzt Prügel von den Soen Jüngern abholen....
:D

Brauchst Dir also keine Sorgen zu machen.

Es sei allerdings in diesem Zusammenhang auch anzumerken: ich habe SOEN "erst" mit "Lotus" kennen gelernt - und das hat mich schlicht umgeblasen. Noch heute bekomme ich von dem Album nicht genug, läuft das einmal, dann braucht es im Regelfall direkt einen Folgedurchlauf.

Die Hitdichte auf "Imperial" und "Memorial" ist beeindruckend - und gerade für SOEN-Novizen ganz sicher fesselnd (ist sie ja auch!).

Als "Lotus-Eater" weiß man halt nur: da geht im Grunde noch viel mehr :) .
 
Geiles Line-Up fürs Euroblast 24.
TesseracT mit der BÄRENSTARKEN "War Of Being" im Gepäck. Wäre schön...

Sehr guter Bericht zum Gig von Soen.
Fand Soen gut aber auf Konzertlänge etwas zu gleichförmig. Dein Urteil bezüglich Memorial/Imperial teile ich ebenfalls. Es fehlt mir ein wenig Abwechslung, eine Weiterentwicklung.

Und jetzt Prügel von den Soen Jüngern abholen....
:D
Gibt keinen Anlass zu prügeln, ich sehe das in der Tendenz auch so. Würde nur bei zwei Aspekten vorsichtig widersprechen: 1. Eine Gleichförmigkeit in der Livesituation habe ich nicht wahrgenommen, die Setlist war schon klug gewählt, will sagen: jeweils aufeinanderfolgende Songs waren hinreichend verschieden, sodass ich locker noch 'ne halbe Stunde länger ausgehalten hätte. Mindestens. 2. Die Weiterentwicklung ist ja da, sie liegt in der Perfektionierung ihres seit meinem Liebling "Lotus" zunehmend kompakteren Stils, insofern ist die Art und Weise, wie "Memorial" klingt, eine fast schon logische Konsequenz. Ebenso logisch ist jedoch: "Perfekter" geht es nicht, dieser Approach ist quasi ausgereizt, und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies der Band bewusst ist, das sind kluge Jungs. Somit erwarte ich ein deutlich anders tönendes Nachfolgedenkmal in nicht allzu ferner Zukunft und bin gespannt wie ein Flitzebogen, wohin die Reise der Meister der Ein-Wort-Song-und-Albumtitel gehen wird...
 
Großartig @RageXX - Danke, so hab ich mir das gewünscht.

Nächstes Mal muss ich wohl einen Ausflug nach Köln für sowas machen. Den Bands hats bei euch, ihren Socialmedia Posts zu urteilen, auch super gefallen.
 
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