SOEN - Memorial (01.09.23)

Soen sind für mich ein ziemliches Phänomen, ich höre nicht allzu viel Prog (ist es das noch?) und wenn von einer Supergroup die Rede ist, dann mache ich meist auch einen großen Bogen drum. Soen packen mich aber komplett. Ich fand Imperial so unfassbar gut. Jetzt mit Memorial wurde der Sound nochmal moderner und trotzdem...die Band bleibt genial. Die Stimme von Joel Ekelöf sorgt immer wieder für Gänsehaut und das Gespür für Hits ist haben die in ihrer DNA. Im direkten Vergleich steht Imperial vor der aktuellen Scheibe. Einzig der Abschlusstrack ist mir dann doch zu rührselig. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Der Begriff "Supergroup" ist im Kontext mit Soen aber auch mal totaler Mumpitz. Klar, man kennt Martin Lopez und beim Debüt war Steve DiGiorgio dabei, aber der Rest der Band waren relativ bis gänzlich unbeschriebene Blätter. Habe das - außer bei Wikipedia, wo alles "Supergroup" genannt wird, wo zwei bekannte Musiker mitwirken - bei Soen auch noch nie gelesen. Anyway, alles, was du sonst zu der Band schreibst ist vollumfänglich korrekt. Inklusive des "ist es das noch?" hinterm Prog. :)
 
Der Schmachtfetzen 'Vitals' trifft bei mir grad einen kleinen weak spot. Ich mag die feine Jazzigkeit, die fast mit Besen gestrichenen Toms, die nur ein milli dissonanten Klavierakkorde und leider trifft mich die Thematik grad auch mitten ins Herz. Letztes Wochenende ist meine Großmutter verstorben am Todestag eines Freundes und ein weiterer Freund ist am gleichen Tag Vater von Zwillingen geworden. Völlig abgefahrenes Gefühlschaos ...
 
Finde die Memorial großartig...bis auf Vitals, imO grausam. Konnte diesen Song exakt einmal komplett anhören. 6,7 x probiert. No way. Gut das es der letzte Song ist. Entweder Stop und Scheibenwechsel oder NOCHMAL von vorne...
;)
 
Der Schmachtfetzen 'Vitals' trifft bei mir grad einen kleinen weak spot. Ich mag die feine Jazzigkeit, die fast mit Besen gestrichenen Toms, die nur ein milli dissonanten Klavierakkorde und leider trifft mich die Thematik grad auch mitten ins Herz. Letztes Wochenende ist meine Großmutter verstorben am Todestag eines Freundes und ein weiterer Freund ist am gleichen Tag Vater von Zwillingen geworden. Völlig abgefahrenes Gefühlschaos ...
Ja, wenn so ein Text wie Faust aufs Auge passt, dann macht das einen Song immer noch x-mal besser. Ich hatte das mit 'Fortune' vom letzten Album und mit 'Nightingale's Weave' von Arcane. Da hatte ich den Eindruck der Song wäre für meine Frau und ihren Vater geschrieben worden. Und so weh das dann auch tun mag, solche Emotionen sind halt doch genau das, was Musik so großartig macht.
 
Habe die Scheibe nun ein paar mal gehört und bin schwer begeistert. Packende , kompakte Songs mit grandiosen Refrains und die Leads sind richtig, richtig gut. Das erweckt direkt Erinnerungen an David Gilmour.
Der Gesang ist herausragend gut und die Produktion könnte passender nicht sein. Das Album wird weit oben im Poll landen und lädt mich dazu ein mich dann auch mal mit den Vorgängeralben zu befassen. SOEN = meine persönliche Entdeckung des Jahres.
 
Der Begriff "Supergroup" ist im Kontext mit Soen aber auch mal totaler Mumpitz.
Das stimmt. Habe ich vor ein paar Jahren in einem Review gelesen, aber ich kann dir nicht mehr sagen, wo das war.
Der Schmachtfetzen 'Vitals' trifft bei mir grad einen kleinen weak spot. Ich mag die feine Jazzigkeit, die fast mit Besen gestrichenen Toms, die nur ein milli dissonanten Klavierakkorde und leider trifft mich die Thematik grad auch mitten ins Herz. Letztes Wochenende ist meine Großmutter verstorben am Todestag eines Freundes und ein weiterer Freund ist am gleichen Tag Vater von Zwillingen geworden. Völlig abgefahrenes Gefühlschaos ...
Wow, mit den Erfahrungen nachvollziehbar und auch wieder toll, wie einen Musik dann abholen kann. Mein Beileid. Als ich vor drei Jahren vom Tod meiner Mutter erfahren habe, lief die letzte Fates Warning. Seitdem ist "Under the Sun" mein Erinnerungssongs. Musik ist geil :)
 
Ich hatte in der aktuellen Deaf auf ein Review gehofft. Mal gespannt, ob es in der nächsten Ausgabe erscheint. Oder hat sich die Band inzwischen zu weit vom DF-Kosmos bewegt?
 
Ich fürchte, "Memorial" ist "nur" 9,5/10. Das zeigt sich auch gerade wieder, da hier "Imperial" durchläuft wie geschnitten Brot, so fühlt sich ein 10/10-Album an, ohne Frage. Diese letzten 5% fehlen mir bei "Memorial", warum, das ist schwer zu sagen, vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass zahlreiche Songs recht ähnlich im Aufbau sind, wie hier schon des Öfteren angemerkt wurde, keine Ahnung. Würde momentan auch nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass "Memorial" mein Album das Jahres werden wird, da ist nämlich ein neuer Sheriff in der Stadt, Molybaron schimpft er sich, und der hat etwas Ominöses im Gepäck, das mich während der ersten beiden Durchläufe gestern ziemlich gekickt hat, mal schauen, ob das anhält oder sich gar noch intensiviert. Passenderweise macht er demnächst mit Soen zusammen Europa unsicher, das nenne ich mal ein perfect match...
 
Ich fürchte, "Memorial" ist "nur" 9,5/10. Das zeigt sich auch gerade wieder, da hier "Imperial" durchläuft wie geschnitten Brot, so fühlt sich ein 10/10-Album an, ohne Frage. Diese letzten 5% fehlen mir bei "Memorial", warum, das ist schwer zu sagen, vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass zahlreiche Songs recht ähnlich im Aufbau sind, wie hier schon des Öfteren angemerkt wurde, keine Ahnung. Würde momentan auch nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass "Memorial" mein Album das Jahres werden wird, da ist nämlich ein neuer Sheriff in der Stadt, Molybaron schimpft er sich, und der hat etwas Ominöses im Gepäck, das mich während der ersten beiden Durchläufe gestern ziemlich gekickt hat, mal schauen, ob das anhält oder sich gar noch intensiviert. Passenderweise macht er demnächst mit Soen zusammen Europa unsicher, das nenne ich mal ein perfect match...

Ich finde es immer total schön, wenn Andere meine Gedankengänge derart leichtfüßig in Worte fassen.
 
Ich fürchte, "Memorial" ist "nur" 9,5/10. Das zeigt sich auch gerade wieder, da hier "Imperial" durchläuft wie geschnitten Brot, so fühlt sich ein 10/10-Album an, ohne Frage. Diese letzten 5% fehlen mir bei "Memorial", warum, das ist schwer zu sagen, vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass zahlreiche Songs recht ähnlich im Aufbau sind, wie hier schon des Öfteren angemerkt wurde, keine Ahnung. Würde momentan auch nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass "Memorial" mein Album das Jahres werden wird, da ist nämlich ein neuer Sheriff in der Stadt, Molybaron schimpft er sich, und der hat etwas Ominöses im Gepäck, das mich während der ersten beiden Durchläufe gestern ziemlich gekickt hat, mal schauen, ob das anhält oder sich gar noch intensiviert. Passenderweise macht er demnächst mit Soen zusammen Europa unsicher, das nenne ich mal ein perfect match...
Wie schon @RageXX sprichst Du auch mir mit der Beurteilung aus der Seele.
Liege bei der Benotung noch einen halben Punkt tiefer mit 9/10.
Molybaron finde ich spannender, frischer, lebendiger, weniger konstruiert gewollt.
 
Ja, höre ich auch etwa so wie @Prog on! - 9.5 passt für mich auch und eine Enttäuschung ist es natürlich auch nicht. Album des Jahres? Da kommt mit Earthside auf jeden Fall noch ein offensichtlicher Kandidat, mit Tenic ein Geheimkandidat, auch Molybaron, Mystery, Vass/Katsionis oder Subsignal können sich noch die Krone schnappen. Es bleibt auf jeden Fall spannend.
 
Kesselhaus Berlin 22.09.23

Molybaron gibt's bei Molybaron.

Nach kurzer Umbaupause (reichte knapp für eine Zigarette im Flur), entern SOEN die Bühne. Der Hauptact, das merkt man schnell, denn das Kesselhaus ist plötzlich doppelt so voll.
Wir haben uns, wegen des miesen Sounds bei Molybaron direkt vor der Bühne, jetzt etwas weiter hinten aber mittiger positioniert. 'Sincere' ertönt, ich drücke meinem Mann wortlos meine Jacke in die Hand und verschwinde nach vorn. Dort finde ich einen Moshpartner und habe ein wunderbares Konzert in dieser kleinen Metalbubble, denn es ist sonst echt ruhig irgendwie. Ist mir aber egal, Kopf aus, Musik rein, einfach ein bisschen treiben lassen.
Die Setlist ist Memorial-lastig, berücksichtigt aber die gesamte Schaffensperiode. Der Sound ist immer noch beschissen, nur etwas lauter, ab und an brummt es sogar mal. Joel ist ab Ton eins gut da, aber der Monitor von dem er die Texte abließt hat mich kurz schockiert.
Zwischendrin gibt es immer mal längere Pausen (denke trinken - okay, umziehen - brauchts das wirklich), die in Summe etwa zwei Songs entsprechen.
Zu den letzten 3 Songs der regulären Setlist habe ich leider ein paar Brüllaffen hinter mir, einer davon hat sich dann auch noch vor mich gepoltert und scrollte auf seinem Handy Instagram durch. Da ist sie zerplatzt meine kleine Metalbubble in der ich eine Stunde lang geträumt habe. Hab den Typen dann beiseite gestellt, aber meine Stimmung war weg. Ich sah dann nur noch Handybildschirme um mich herum. Bin nach hinten meinen Mann suchen, der ganz laissez faire am Tresen gelehnt auf meine Jacke aufgepasst hat.
Zum Encore Nikis bei Molybaron gekauft und noch schön mit viel Platz zu 'Antagonist' getanzt.
Adi Sharma (mal Radio Fritz, Urheber vom Stahlwerk) getroffen, sehr anerkennenden Applaus gespendet, kurz einen Kloß im Hals, als sich die Jungs mit einer Ukraineflagge von der Bühne verabschieden.

Doch das war schön. Auf der Heimfahrt hören wir aber Molybaron.
 
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Kesselhaus Berlin 22.09.23

Molybaron gibt's bei Molybaron.

Nach kurzer Umbaupause (reichte knapp für eine Zigarette im Flur), entern SOEN die Bühne. Der Hauptact, das merkt man schnell, denn das Kesselhaus ist plötzlich doppelt so voll.
Wir haben uns, wegen des miesen Sounds bei Molybaron direkt vor der Bühne, jetzt etwas weiter hinten aber mittiger positioniert. 'Sincere' ertönt, ich drücke meinem Mann wortlos meine Jacke in die Hand und verschwinde nach vorn. Dort finde ich einen Moshpartner und habe ein wunderbares Konzert in dieser kleinen Metalbubble, denn es ist sonst echt ruhig irgendwie. Ist mir aber egal, Kopf aus, Musik rein, einfach ein bisschen treiben lassen.
Die Setlist ist Memorial-lastig, berücksichtigt aber die gesamte Schaffensperiode. Der Sound ist immer noch beschissen, nur etwas lauter, ab und an brummt es sogar mal. Joel ist ab Ton eins gut da, aber der Monitor von dem er die Texte abließt hat mich kurz schockiert.
Zwischendrin gibt es immer mal längere Pausen (denke trinken - okay, umziehen - brauchts das wirklich), die in Summe etwa zwei Songs entsprechen.
Zu den letzten 3 Songs der regulären Setlist habe ich leider ein paar Brüllaffen hinter mir, einer davon hat sich dann auch noch vor mich gepoltert und scrollte auf seinem Handy Instagram durch. Da ist sie zerplatzt meine kleine Metalbubble in der ich eine Stunde lang geträumt habe. Hab den Typen dann beiseite gestellt, aber meine Stimmung war weg. Ich sah dann nur noch Handybildschirme um mich herum. Bin nach hinten meinen Mann suchen, der ganz laissez faire am Tresen gelehnt auf meine Jacke aufgepasst hat.
Zum Encore Nikis bei Molybaron gekauft und noch schön mit viel Platz zu 'Antogonist' getanzt.
Adi Sharma (mal Radio Fritz, Urheber vom Stahlwerk) getroffen, sehr anerkennenden Applaus gespendet, kurz einen Kloß im Hals, als sich die Jungs mit einer Ukraineflagge von der Bühne verabschieden.

Doch das war schön. Auf der Heimfahrt hören wir aber Molyba
Ähnliches Publikum habe ich mit meiner Frau bei Haken erleben dürfen. Restlos alle begeistert...aber mehr innerlich
:D
 
Next do Molybaron. Diesen Weg gehen wir alle hier. :D

Nein, nicht alle. Molybaron ist höchstens „ganz nett“. Sänger hat mir zu viel Kirsch-Timbre, Gitarren sind zu schrammlig-modern, live haben sie eben in München jetzt nicht gerade abgeräumt (bei den Publikumsreaktionen).

Soen dagegen super (wie immer), einzig bei der Songauswahl waren etwas zu viele 1b-Songs (z.B. Unbreakable, Violence) und viel zu wenig 1a-Songs (es fehlten u.a.: Tragedian, Icon, Fortune und komplett Lykaia und Tellurian), aber das ist Jammern auf höchstem Niveau.
 
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