Synthwave / Vaporwave / Witch House etc.

Ist eigentlich jemand von euch bei der aktuellen Tour von Perturbator/Carpenter Brut am Start? Sind ja eigentlich die 2 wichtigsten Künstler des Genres... ;)
 
Yeah! Danke an den Youtube-Algorithmus:


....und wer für den Videoclip die Filmschnipsel von GITS ( :verehr::verehr::verehr:) zusammengeschnitten hat, weiss definitiv, was er da tut. :top:
 
Zuletzt bearbeitet:
20231105_222617yqei3.jpg


20231105_200622npfxx.jpg


Perturbator und Carpenter Brut, besser geht's nicht!! :cool::cool::cool:
 
So, das neue Gunshipalbum liegt nun in etwa 6,5 Umläufe hinter mir.
Ein erstes Fazit: In Sachen Synth+Vocals sind Gunship auch in 2023 eine der besseren Bands.
Coverartwork ist zum weglaufen.
Songs sind mal komplett im Synthwave-Roots verortet, teilweise schwimmt man sich aber auch erfrischend frei und probiert neues.
Bin angetan. Habe dieses Jahr bisher kaum Synthwave-Alben gehört, die dürfte aber zu den Top5 gehören.
 
Meine jüngste Synthwave Entdeckung: Jessy Mach. Ziemlich cool, hat in kürzester Zeit von 2022-2023 haufenweise geile Singles, EPs und Alben rausgehauen. Hat meist auch geile Gitarren dabei. Und das Artwort ist auch reinstes Eye-Candy!


a0652074407_10.jpg

Jessy Mach - Final Lap

a2554280306_10.jpg

Jessy Mach - She was right there

a3530357170_10.jpg

Jessy Mach - The Lost Patrol

"Your body and your ears remain in 2023 but your soul runs away in 1982."
 
Muss ich mal reinhören, Danke. Der Name bekommt schonmal Extracredits :D (*aufs Supermotorrad steig und in die Nacht düs'*)
 
Ist eigentlich jemand von euch bei der aktuellen Tour von Perturbator/Carpenter Brut am Start? Sind ja eigentlich die 2 wichtigsten Künstler des Genres... ;)
Ich war kürzlich in Wiesbaden, war ein sehr geiler Abend, wobei CARPENTER BRUT insgesamt noch ein bisschen stimmiger waren. Hat vielleicht etwas besser zur Atmosphäre im Publikum gepasst. Aber beides stark mit wilder Lightshow.
 
So, hier so Berlin und so:

Sind aus Gründen(TM) mit dem KFZ angereist und ich war mal wieder heilfroh, dass ich meinen Passagieren unter Protest P&R und 20 Minuten U-Bahn abgenötigt habe - sie hatten dann, als wir am Hermannplatz ankamen, ein Einsehen :D Was für ein fürstliches Verkehrschaos. Waren dann noch nett vietnamesisch essen bevor wir ins Huxley's rüber sind, im Vorbeirennen in der Schlange meine ich @LaHaine erspäht zu haben, was ich dann aber irgendwie erst später kapiert habe. Vermutung ohne Gewähr.

Vorband (Ho99o9) hätte man sich meiner Auffassung nach sparen können. Hatten zwar sehr offensichtlich Bock und Teile des Publikums direkt vor der Bühne gingen auch gut mit, aber mir war das alles zu wild, hektisch, durcheinander und ohne erkennbares (musikalisches) Konzept.

Runde zwei waren zu meiner Überraschung dann Carpenter Brut, die ich eigentlich an Stelle drei erwartet hatte. Set war ein solides Best-Of, Band hatte Bock, Publikum noch mehr, Lichtshow war gewohnt beeindruckend. Das Einzige woran die Band irgendwie immer lahmt, sind die Vocals aus der Konserve. Das kann man zugegebener Maßen bei der Menge Kollaborationen, aus denen die ganzen Gesangsspuren stammen, aber in dem Rahmen auch leider nicht anders lösen. Insgesamt sehr spaßig und kurzweilig - nach 65 Minuten und einer Zugabe war Schluss.

Perturbator haben dann mal flott noch ne Bühne auf der Bühne gebaut, auch sehr schick. Inhaltlich dann ähnlich wie Carpenter Brut ein wilder Ritt durch die Dikografie mit jeder Menge schickem Licht. Für mich nochmal einen Tick stärker und berechtigt in der Headlinerposition. Auch hier war dann leider nach exakt einer Stunde Schicht im Schacht.

Insgesamt eine starke, berechtigter Weise ausverkaufte Veranstaltung; tolles Publikum, auffällig viele französischsprachige Besucher. Die beiden eigentlichen Konzerte leider arg kurz, dann doch bitte einfach den Support weg streichen und jeweils ein paar Minuten dran hängen. Hat sich aber gelohnt, dafür ins Hauptstadtmoloch zu düsen :>
 
So, hier so Berlin und so:

Sind aus Gründen(TM) mit dem KFZ angereist und ich war mal wieder heilfroh, dass ich meinen Passagieren unter Protest P&R und 20 Minuten U-Bahn abgenötigt habe - sie hatten dann, als wir am Hermannplatz ankamen, ein Einsehen :D Was für ein fürstliches Verkehrschaos. Waren dann noch nett vietnamesisch essen bevor wir ins Huxley's rüber sind, im Vorbeirennen in der Schlange meine ich @LaHaine erspäht zu haben, was ich dann aber irgendwie erst später kapiert habe. Vermutung ohne Gewähr.

Vorband (Ho99o9) hätte man sich meiner Auffassung nach sparen können. Hatten zwar sehr offensichtlich Bock und Teile des Publikums direkt vor der Bühne gingen auch gut mit, aber mir war das alles zu wild, hektisch, durcheinander und ohne erkennbares (musikalisches) Konzept.

Runde zwei waren zu meiner Überraschung dann Carpenter Brut, die ich eigentlich an Stelle drei erwartet hatte. Set war ein solides Best-Of, Band hatte Bock, Publikum noch mehr, Lichtshow war gewohnt beeindruckend. Das Einzige woran die Band irgendwie immer lahmt, sind die Vocals aus der Konserve. Das kann man zugegebener Maßen bei der Menge Kollaborationen, aus denen die ganzen Gesangsspuren stammen, aber in dem Rahmen auch leider nicht anders lösen. Insgesamt sehr spaßig und kurzweilig - nach 65 Minuten und einer Zugabe war Schluss.

Perturbator haben dann mal flott noch ne Bühne auf der Bühne gebaut, auch sehr schick. Inhaltlich dann ähnlich wie Carpenter Brut ein wilder Ritt durch die Dikografie mit jeder Menge schickem Licht. Für mich nochmal einen Tick stärker und berechtigt in der Headlinerposition. Auch hier war dann leider nach exakt einer Stunde Schicht im Schacht.

Insgesamt eine starke, berechtigter Weise ausverkaufte Veranstaltung; tolles Publikum, auffällig viele französischsprachige Besucher. Die beiden eigentlichen Konzerte leider arg kurz, dann doch bitte einfach den Support weg streichen und jeweils ein paar Minuten dran hängen. Hat sich aber gelohnt, dafür ins Hauptstadtmoloch zu düsen :>
Japp, war da. Hatte es trotz ausverkauften Ladens in die erste Reihe geschafft, direkt hinters Absperrgitter. Im Gegensatz zu dir fand ich
HO99O9 ziemlich cool, die hatten so einen The Prodigy/Atari Teenage Riot-Vibe sowie die richtigen Patches auf der Jacke und gute Samples. Ansonsten kann auch ich mit Rap nicht so wahnsinnig viel anfangen. Aber als Vorband einen Moshpit zu starten, das schafft auch nicht jeder.

Carpenter Brut hatte ich auch nicht an zweiter Stelle erwartet: erstens trugen mehr Leute deren T-Shirts, es war ja kein Metal, da galt die Regel anscheinend nicht, dass man die Shirts nicht tragen darf, zweitens war die Schlange am Merch riesenlang bei ihnen, während ich bei Perturbator sofort an die Reihe kam und mir einen hübschen Beutel sichern konnte, drittens standen sie "oben". Letztendlich kann ich dir größtenteils zustimmen, Gesangssamples sind immer etwas lame. Aber das Urteil meiner Holden fiel strenger aus: "der sieht aus wie ein hässlicher King Dude und hat keine Power".

Zum Glück kam dann noch Perturbator, die hatten eine sehr hübsche Bühnendeko, die Lautstärke noch mal höher gedreht und dann nichts als Hits gespielt, nach der Stunde konnte ich auch nicht mehr. Im direkten Vergleich zum Beyond the Gates ging das Publikum auch mehr ab.
 
Kürzlich entdeckt: NEON ODIN "Allfather". Quasi Northwave, wenn man so will ^^ Die Basis des Sounds ist schon ganz klar Synthwave. Erweitert wird das ganze um Gitarrensynths (teilweise gar BM Tremolo emulierend) und vereinzelte, ganz dezente (nordische) Folk-Einsprengsel. Bekommt schon eine recht ungewöhnliche Atmosphäre. Es wurde aber alles wirklich toll verwoben und wirkt wie aus einem Guss. Beispielhaft mal diese beiden Tracks:


 
Kürzlich entdeckt: NEON ODIN "Allfather". Quasi Northwave, wenn man so will ^^ Die Basis des Sounds ist schon ganz klar Synthwave. Erweitert wird das ganze um Gitarrensynths (teilweise gar BM Tremolo emulierend) und vereinzelte, ganz dezente (nordische) Folk-Einsprengsel. Bekommt schon eine recht ungewöhnliche Atmosphäre. Es wurde aber alles wirklich toll verwoben und wirkt wie aus einem Guss. Beispielhaft mal diese beiden Tracks:



Der nennt es bei Bandcamp selbst "Norsewave", weit weg bist du also nicht :D
 
Eine Band, die mich momentan ziemlich begeistert und aus dem Witch House Umfeld kommt, sind filejacker mit ihrem aktuellen Album "You Cant go home again".
Die Band und Label beschreiben den Sound mit:

Witch House music and new Dark Electronic music.
Open the Seal of Silence and Fall into the Void.


Und ich finde das beschreibt die hier gespielte Musik extrem gut. Denn auf "You cant go home again" wird eine sehr düstere, fast schon doomige Art des Witch House gespielt.
Die Songs sind alle im unteren Tempobereich angesiedelt, richtige Up-Tempo Nummern gibt es nicht und auch die eingesetzten Synthesizer bauen eine eher dunkle, obskure und bedrohliche Atmosphäre auf.
Generell könnte man den Sound von filejacker mit "Lana del Ray, Darkher, Anna von Hausswolff und Chelsea Wolf treffen sich und nehmen ein Witch House Album auf" umschreiben.
Schon der Opener "Lacerate" startet extrem düster und depressiv, dazu der leidende und gehauchte Gesang, der Texte über Verzweiflung, Wut und Selbsthass preisgibt. Ich muss ehrlich sagen, dass der erste Song mich beim ersten mal hören extrem runtergezogen hat...auch die Musik macht keine anstalten in irgendeiner Form positiv, oder fröhlich zu sein. Dröhnend düstere Beats und eine recht simple, aber dafür um so einprägsamere Melodie begleiten den Gesang. Zusammen ergibt das eine schwer zu fassende, unwirkliche und deprimierende Atmosphäre.
Schade, dass die nächsten Lieder nicht ganz so stark weitermachen. "Lost" ist ein recht gewöhnlicher Witch House Track in dem das einzig besondere der highpitched Gesang ist, der sich mit dem "normalen" Gesang abwechselt. Nicht schlecht, aber nach dem tollen Opener leider eher verzichtbar. Dafür macht das darauffolgende tolle "Omen" wieder einiges an Boden gut....denn man macht hier weiter wo der Opener aufgehört hat: Langsam, extrem melancholisch bis deprimierend, komplett ohne Gesang und in seiner Monotonie einfach nur erdrückend. Ich habe den Song das erste mal gehört, als ich auf dem Sofa lag und die Augen geschlossen hatte, mich entspannen wollte, da hat mich das Lied dann direkt noch mehr gepackt...ein wirklich tolles, düsteres Stück Musik.
Das anschließende "Unbound" macht dann einfach weiter...hier jetzt wieder mit Gesang versehen, aber auch extrem düster. Das "Uh uhu uh", was die ganze Zeit im Hintergrund zu hören ist hat mich beim ersten mal hören erst ein wenig irritiert, aber jetzt mag ich es nicht mehr missen: Es sorgt durch seine Monotonie wieder für so eine herrlich melancholische Atmosphäre und auch wenn es sich mit dem normalen Gesang zusammenlegt stört es zu keiner Zeit. Musikalisch ist der Song wieder extrem langsam, man könnte den Song wohl am besten mit "Doom (nein nicht das Computerspiel) Tance" bezeichnen.
Und dann kommt der Hit des Albums....und der hat mich beim ersten mal hören ganz kalt erwischt: "One Last Time".
Ich kann gar nicht genau sagen was mich an dem Lied so begeistert und mitnimmt...eigentlich ist es weder vom Gesang noch von der Musik her irgendwie etwas groß besonderes, aber vielleicht wird gerade dadurch eine so dichte und traurige Atmosphäre geschaffen, die den Song so besonders macht. Hört am besten selbst rein und bildet euch euer eigenes Urteil. Ich denke das ist auch ein Lied, das feiert man ab, oder findet es einfach nur langweilig. Das darauffolgende "The Night Brigade" könnte man wieder mit guten Witch House zusammenfassen. An dem Song ist absolut nichts besonderes, macht aber wie eigentlich alle Lieder auf dem Album spaß. Zudem wirkt der Song auch nicht ganz so deprimierend wie die Lieder zuvor, sodass er eigentlich recht gut an diese Stelle passt: Er lockert das Album ein wenig auf.
"Aurae" ist dann die Ballade auf dem Album...sehr ruhiger und besinnlicher Song, der mir gerade durch seine minimalistischen Beats und Synthi-Einsätze so gefällt. Der Gesang ist hier auch wieder herrlich traurig und entrückt. Ein Song für die traurigen Momente im Leben, er legt sich wie eine warme Kuscheldecke einfach um deine Schultern und spendet dir Wärme bis es dir wieder besser geht.
Und das macht den Song so großartig in meinen Ohren...er berührt mich. Mit "Heliscal Rise" bekommen wir dann einen richtigen, kleinen, instrumentalen Stimmungsaufheller. Der Song ist erstaunlich freundlich und kaum melancholisch. Also im Gegensatz zu den anderen Liedern jetzt. Klar, fröhlich im eigentlichen Sinne ist das Lied immer noch nicht, aber im Albumkontext wirkt es wie einer der positiveren Songs. Macht Spaß, mir fehlt hier allerdings der Gesang.
"Never be the Same" ist dann wieder mit Gesang versehen, der allerdings ein wenig anstrengend ist, weil sich viele Stimmen überlappen. Das Lied ist für mich auch mit Abstand der schwächste Song auf dem Album und man hätte, meiner Meinung nach, auch gut drauf verzichten können. Die beiden folgenden Lieder "Love can bring you down" und "Preternatural Boscage" sind dann wieder typische Witch House Nummern mit kaum bis gar keinem Gesang. Machen Spaß, keine Frage, aber irgendwie auch nicht soooo besonders. Aber gut, gehen nicht zu lange und wirken dadurch eigentlich auch recht kompakt und angenehm im Albumkontext. Beim abschließenden "Triumvirate" hat sich die Band dann nochmal gezeigt was sie können: Das Lied ist ein wunderschönes, düsteres und trauriges Witch House Lied, welches mit spärlich eingesetzten Vocals (highpitched und normal) für eine angenehm verträumte und entrückte Atmosphäre sorgt.
Noch ein paar Hintergrundinfos zu dem Release:


a0738154498_16.jpg

01. Lacerated
02. Lost
03. Omen
04 .Unbound
05. One Last Time
06 .The Night Brigade
07. Aurae
08. Heliacal Rise
09. Never Be The Same
10. Love Can Bring You Down
11. Preternatural Boscage
12. Triumvirate

Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=ervML9ZKshU
Bandcamp: https://untitledburial.bandcamp.com/album/you-cant-go-home-again

Wenn ihr Interesse an düsterer, elektronischer Musik habt kann ich euch nur empfehlen in das Album reinzuhören.
Ich mag es echt gerne, weil ich es auch gerade in einer Phase kennengelernt habe, wo man "anfällig" für solch kitschig düsteres Zeug ist.
 
Zurück
Oben Unten