Hamburg am Montag war bisher definitiv mein absolutes Konzerthighlight beziehungsweise -Erlebnis des Jahres! Die langwierige An- und Abreise via heiliger Dreifaltigkeit aus Fahrrad, Auto und Zug war es absolut wert! Mit ca. 100 Personen gut gefülltes, aber nicht ausverkauftes und zu volles Hafenklang mit einem sehr freudig aufgelegten Publikum und gutem Sound.
Drain (auf ihrer ersten Eurotour) bringen einfach eine unfassbare Energie auf die Bühne. Das Debüt war mein liebstes Hardcorealbum des vorletzten Jahres und seitdem wartete ich sehnsüchtig darauf, die Band endlich live zu erleben - und ich wurde nicht enttäuscht. Zwei neue Songs (die Anfang kommenden Jahres auf der neuen Platte erscheinen) nebst einigen Tracks vom Album. Die komplette Band, aber vor allem der Sänger strahlen so viel Positivität und Sympathie aus, da macht es direkt nochmal mehr Bock. Und sie schaffen es wirklich, den California-Vibe auch auf die Bühnen Deutschlands zu bringen. Ganz viel Liebe für diese Band!
Higher Power sind live immer eine sichere Bank. Mittlerweile das vierte Mal gesehen, sind sie mit ihrem recht eigenen Hardcore-Sound immer eine gerne willkommene Band.
Vein.fm dann einfach nur der pure Abriss. Auch hier lange auf das Live-Erlebnis gewartet. Das neue Album, von dem viel gespielt wurde, ist nochmal abgefahrener als das erste, was sich live auch bemerkbar macht. Bei all der Komplexität geht aber auch das Brutale nicht verloren, vor allem durch den abwechslungsreichen (Background)-Gesang. Und wieder einfach nur eine unglaubliche Energie auf der Bühne.
Was ich wirklich sehr, sehr positiv hervorheben muss, ist die vollkommene Bodenständigkeit und Publikumsnähe sämtlicher Musiker aller drei Bands. Da wurde freundlich (teilweise schon freundschaftlich), sympathisch und persönlich geschnattert, was das Zeug hielt. Ob nun das Fachsimpeln über das Schlagzeug spielen über das Erlebnis, endlich in Europa zu sein und wie Corona einen als Musiker und Band trifft bis hin zum Austausch über die Schön- beziehungsweise Hässlichkeit von diversen englischen Städten, mit allen war es ein Fest, sich zu unterhalten. Der Oberpreis in Sachen Sympathiebolzen und Labertasche ging auf jeden Fall an Sammy von Drain. Diese Authentizität ist auch einer der Gründe, warum ich so gerne auf Hardcoreshows gehe. Sowas erlebt man im Metal nämlich viel zu selten.