Virgin Steele (“The Passion Of Dionysus”, 30.06.2023)


Die letzte VS, die ich kenne, ist die "The Black Light Bacchanalia", und die ist schon relativ schlimm. Aber, ich finde ja an den meisten Sachen noch Dinge, die mir gefallen, und die läuft hin und wieder sogar mal, wenn ich Lust auf recht belanglose Berieselung habe seitens einer männlichen Diva im Leopardenfelldress am Flamingoklavier (meine Vorstellung, wie das Album entstand, garantiere nicht für Richtigkeit).
Aber das hier, dieser Song? Whoa, das geht sogar unter meine eh schon niedrigen Ansprüche. o_O
Das klingt ja nicht mal nur lustlos, sondern schon fast wie absichtlich kacke gemacht. Vielleicht tritt er ja demächst mit von Lachtränen verschmiertem Kajal im Leopardendress vor eine Kamera und kräht in einer unangestrengten "Schrei"-Stimme: "Hahaha PRANKED you!", und zieht sich dann wieder in seine Gemächer voller Gipsadruck-Säulenreste zurück (meine Vorstellung, garantiere nicht für Richtigkeit).
 
Wie weiter oben schon jemand schrieb: Ich kann es einfach nicht fassen, dass jemand, der seit über 40 Jahren Musik macht und dutzende Alben produziert hat, SOLCH einen Sound kreieren kann. Das MUSS man doch als Mensch mit Ohren hören - selbst Ranger kriegen im Proberaum, live und besoffen, nen besseren Sound hin.
Würde wirklich gerne mal ne Erklärung von David hören, wie so etwas zustande kommt. Und ja: Es ist der erbärmlichste Drumcomputer, den ich jemals gehört habe.

Du hast die "Hammer Damage" aber schon auch gehört, oder?
 
Ich bin ja als recht tolerant bekannt, und ich finde neuere Virgin Steele vermutlich deutlich weniger furchtbar als die meisten anderen Menschen, aber ich hab schon auch meine Schwierigkeiten mit allem, was nach den beiden Atriden-Alben kam. Die Ursachen dafür sind mannigfaltig. Die Produktionen sind natürlich - auf unterschiedliche Weise - ziemlicher Murks, aber das quält mich jetzt nicht so sehr. Bei mir wird's eher schwierig, wenn entweder am Gesang was nicht passt, oder wenn kompositorisch Sand ins Getriebe kommt.

Nachdem der geschätzte Kollege @Jhonny bei uns den Vorgänger "Seven Devil's Moonshine" mit 3 Punkten versenkt hat, hatte ich mir fest vorgenommen, dazu eine wohlwollendere Zweitbesprechung zu verfassen. Seither liegt das Ding auf meinem Wohnzimmertisch und harrt weiterer Hördurchläufe, um hier noch einen Punkt zu machen, und jetzt hat es sich durch die neue Scheibe wieder überholt. Die Zeit ist aber auch ein Haderlump! So schnell. Gerade noch auf den Tisch gelegt, und schwupps sind schon wieder fünf Jahre vorbei.

Irgendwie mochte ich die beiden "Ghost Harvest"-Hauptteile der "Seven Devil's Moonshine", weil ich sie in ihrer verschrobenen Skurrilität durchaus spannend fand. Sie klangen nicht wie viel gewollt und nichts gekonnt, sondern mehr nach bizarrer künstlerischer Selbstverwirklichung. Allerdings habe ich fünf Jahre lang nicht die richtigen Worte dafür gefunden, so dass ich sie wohl jetzt irgendwann mal unrezensiert regalisieren werde.

Mit der Neuen verhält es sich irgendwie anders. Die ist kompositorisch und stilistisch wieder traditioneller. Da bricht der Makel viel stärker durch, dass man daraus mit mehr Augenmerk auf der Produktion und externem Input hierzu vielleicht durchaus was draus hätte machen können. Immer wieder finde ich schon auch Passagen und Ideen sehr cool. Aber die völlig flache Produktion sorgt im Zusammenspiel mit den meist zu langen Songs doch für viel zu viele und zu ausgedehnte Parts ohne jeden Höhepunkt, und der Überhall auf dem Gesang macht's echt nicht besser.

Ich muss im dritten, alkoholfreien Volldurchlauf jetzt erst mal abschalten und was anderes hören.
 
VS leiden halt an den typischen Manowar-Symptomen, welche hauptsächlich im Metal vorkommen:

- Klassiker in den 80ern herausgebracht
- Gute Alben in den 90ern veröffentlicht
- maximal durchschnittliche Platten in den 00ern herausgebracht
- danach nur noch Schrott produziert
- gnadenlose Ignoranz bezüglich konstruktiven Ratschlägen, hauptsächlich Sound & Schlagzeug betreffend
- sich selbst für unfehlbar haltend

Kannste nix machen...
 
VS leiden halt an den typischen Manowar-Symptomen, welche hauptsächlich im Metal vorkommen:

- Klassiker in den 80ern herausgebracht
- Gute Alben in den 90ern veröffentlicht
- maximal durchschnittliche Platten in den 00ern herausgebracht
- danach nur noch Schrott produziert
- gnadenlose Ignoranz bezüglich konstruktiven Ratschlägen, hauptsächlich Sound & Schlagzeug betreffend
- sich selbst für unfehlbar haltend

Kannste nix machen...

stimme ich zu, was mich aber ungemein ärgert. alle Zutaten für ein halbwegs gutes (mehr haben andere Bands gleichen Kalibers auch nicht hinbekommen) Metal Album sind vorhanden. David ist noch gut bei Stimme, Gitarre dürfte auch nicht das Problem sein, Schlagzeug und Bass ebenso wenig. dabei würde ich ein geiles Virgin Steele Album das mich halbwegs begeistert sowas von feiern.
 
stimme ich zu, was mich aber ungemein ärgert. alle Zutaten für ein halbwegs gutes (mehr haben andere Bands gleichen Kalibers auch nicht hinbekommen) Metal Album sind vorhanden. David ist noch gut bei Stimme, Gitarre dürfte auch nicht das Problem sein, Schlagzeug und Bass ebenso wenig. dabei würde ich ein geiles Virgin Steele Album das mich halbwegs begeistert sowas von feiern.

Jau, kann ich verstehen. Mich ärgert es zwar nicht so sehr, weil ich ja bekanntlich auch an dürftigen Dingern durchaus ein wenig Freude haben kann, aber ich denke halt auch immer, bei den einschlägig bekannten Kandidaten: "Es hätte so viel mehr gar nicht bedurft, um eine Menge Fans mehr glücklich zu machen. Etwas mehr Sorgfalt und Hingabe ans eigene Werk..."
 
VS leiden halt an den typischen Manowar-Symptomen, welche hauptsächlich im Metal vorkommen:

- Klassiker in den 80ern herausgebracht
- Gute Alben in den 90ern veröffentlicht
- maximal durchschnittliche Platten in den 00ern herausgebracht
- danach nur noch Schrott produziert
- gnadenlose Ignoranz bezüglich konstruktiven Ratschlägen, hauptsächlich Sound & Schlagzeug betreffend
- sich selbst für unfehlbar haltend

Kannste nix machen...

Dein Statement dürfte es wohl treffend auf den Punkt
bringen.

Der Unterschied zu Manowar: Diese haben in den
vergangenen Jahren/Jahrzehnten zumindest den ein
oder anderen annehmbaren Song produziert, dass sehe
ich bei Virgin Steele leider nicht
 
Jau, kann ich verstehen. Mich ärgert es zwar nicht so sehr, weil ich ja bekanntlich auch an dürftigen Dingern durchaus ein wenig Freude haben kann, aber ich denke halt auch immer, bei den einschlägig bekannten Kandidaten: "Es hätte so viel mehr gar nicht bedurft, um eine Menge Fans mehr glücklich zu machen. Etwas mehr Sorgfalt und Hingabe ans eigene Werk..."

Bei dem Gedankengang kommt mir direkt Running Wild in
den Sinn...
 
Bei dem Gedankengang kommt mir direkt Running Wild in
den Sinn...

Jo, da gibt's viele... Running Wild, Manowar, Omen, Virgin Steele... das dürften die gravierendsten Fälle sein. Ich kann da zwar auch mit den aktuelleren Sachen ein bisschen was anfangen und sie immer noch mögen, aber ich finde es halt schade, weil mit etwas mehr Hingabe könnten die Herrschaften weit mehr Leute zurückholen, als nur Hagen und die anderen Nibelungentreuen.
 
VS leiden halt an den typischen Manowar-Symptomen, welche hauptsächlich im Metal vorkommen:

- Klassiker in den 80ern herausgebracht
- Gute Alben in den 90ern veröffentlicht
- maximal durchschnittliche Platten in den 00ern herausgebracht
- danach nur noch Schrott produziert
- gnadenlose Ignoranz bezüglich konstruktiven Ratschlägen, hauptsächlich Sound & Schlagzeug betreffend
- sich selbst für unfehlbar haltend

Kannste nix machen...

Falsch. Die Alben in den 80ern waren insgesamt eher mittel bis sehr gut (selbst NS und AC sind leider nicht durchgehend brillant, sondern enervieren tw. mit ganz schlecht gealteter Käsigkeit), die wirklich auch konsistenten Klassiker kamen erst in den 90ern, als so mancher behauptete, der Metal sei tot. TMOHAH I u. II u. Invictus sind wirklich Alben für die Ewigkeit, die einen auch heute noch die Brust schwellen, die Fäuste ballen und den Verstand in irgendwelche Traumwelten schweifen lassen. Und auch THOA I u. II kann man heute noch problemlos hören, ohne sich in Grund und Boden fremdzuschämen, ich würde die zumindest noch als gutklassig bis sehr gut einstufen. Rest stimmt aber.
 
Also der Hammer Damage Sound ist natürlich tragisch, aber das sind alles gute Songs, die mit passabler Produktion tadellos wären. Das kann man von Virgin Steele leider leider nicht im entferntesten behaupten, also sind sie für mich mit Abstand die Kings des Contemporary Shabby Metal. Vielleicht ist das aber auch sowas wie Cloud Rap und wir verstehen das einfach nicht, weil wir altersbedingt den Zeitgeist nicht mehr richtig spüren...
 
Falsch. Die Alben in den 80ern waren insgesamt eher mittel bis sehr gut (selbst NS und AC sind leider nicht durchgehend brillant, sondern enervieren tw. mit ganz schlecht gealteter Käsigkeit), die wirklich auch konsistenten Klassiker kamen erst in den 90ern, als so mancher behauptete, der Metal sei tot. TMOHAH I u. II u. Invictus sind wirklich Alben für die Ewigkeit, die einen auch heute noch die Brust schwellen, die Fäuste ballen und den Verstand in irgendwelche Traumwelten schweifen lassen. Und auch THOA I u. II kann man heute noch problemlos hören, ohne sich in Grund und Boden fremdzuschämen, ich würde die zumindest noch als gutklassig bis sehr gut einstufen. Rest stimmt aber.

hoppla, zumindest Noble Savage würde ich schon als Klassiker bezeichnen...Age Of Consent zumindest halbwegs ebenbürtig. Life Among The Ruins fand ich grossartig, die beiden TMOHAH Teile waren ebenfalls toll. will sagen: 5 Alben in Folge die punktuelle Treffer gelandet haben, zumindest bei mir. Invictus würde ich auch noch dazu zählen, aber da wurde es schon weniger bei mir.

die ersten beiden Alben finde ich auch cool, aber erreichen nicht ganz das Niveau von Noble. die Haus von Sonstwas waren mir persönlich etwas zu ambitioniert, aber noch okay.
 
Entschuldigung,aber die neue ist ein Trauerspiel,bin Mal gespannt ob ich die bis zu zum Ende durchhalte.
 
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