War dieses Jahr auch zum ersten Mal da und bin sehr angetan! Tolles Line-Up, charmant-ranzige Location und Berlin hat mir auch echt getaugt (München kommt mir da im direkten Vergleich echt ziemlich wie ein durchschnittliches bayrisches Spießerdorf vor).
Freitag:
Nach einigen Hindernissen beim Einchecken und kleinem Zwischenstopp beim Vietnamnesen hab ich's dann zum Glück doch noch rechtzeitig zu
Bewitcher geschafft. Der motörheadlastige Black Thrash wusste gleich zu gefallen und die Jungs hatten ordentlich Spaß. Wäre mir auf Dauer wahrscheinlich etwas zu gleichförmig, aber als Opener die perfekte Wahl.
Danach kamen
Heavy Sentence an die Reihe. Leider konnte ich hier keinen guten Platz mehr ergattern und von irgendwo ganz hinten war nicht besonders viel zu sehen oder zu hören. Klang zwar an sich alles andere als verkehrt, zumal mir jeglicher stilistische Ausreißer im Billing sehr willkommen war; aber letztlich hab ich mich dann doch entschieden lieber mal das Gelände zu erkunden.
Im Anschluss dann
II. Das war auf jeden Fall nichts für Schöngeister. Vor allem der Drummer hat meinen Respekt, so wie der da konstant im Nähmaschinentakt durchgaloppiert ist. Mir persönlich war das alles in allem etwas zu anstrengend, hatte aber schon seine Momente.
Trepaneringsritualen hab ich dann zugunsten der Pause und der Platzreservierung für Visigoth ausgelassen. Ärgert mich schon etwas, nachdem man im Nachhinein doch viel Gutes gehört hat.
Andererseits hat es sicher nicht geschadet, dass ich meine Batterien für
Visigoth wieder aufgeladen hab. Was für ein Auftritt! Spielfreude bis zum Abwinken, ein williges Publikum und Hits, Hits, Hits. Fand die neuen Songs haben sich super eingefügt, wenngleich es eigentlich nicht zu verzeihen ist, dass dafür vermutlich 'Mammoth Rider' weichen musste. Aber naja, was soll man machen bei so vielen guten Songs und so wenig Spielzeit. So oder so Freitagshighlight und unglaublich sympathische Jungs.
Weiter ging's dann zu
Abyssous. War wieder zu spät für nen guten Platz und noch immer im Visigoth-Himmel, deswegen haben sie mich nicht so erreicht. Ich mochte deren letzte EP sehr gerne, aber zu dem Zeitpunkt war ich nicht wirklich in der richtigen Stimmung und soundtechnisch war's von meinem Standpunkt aus auch irgendwie zu leise und drucklos. Aber wie gesagt, lag wahrscheinlich eher an mir als an der Band, dass es mich jetzt nicht umgehauen hat.
Als letzte Band des Tages schließlich mein erstes Mal
The Ruins of Beverast und ich wurde nicht enttäuscht. War mir der Einstieg noch etwas zu blastbeatlastig, wurde der Auftritt dann doch recht schnell zum Triumphzug. Absolut (er)drückender Sound, mächtige Riffs, erschütternder Gesang - einfach eine Urgewalt. Mehr als würdiger Tagesabschluss!
Samstag:
Der erste Teil des Samstags wurde dann genutzt, um ein bisschen die Stadt unsicher zu machen. Man könnte meinen, man nutzt die freie Zeit für kulturell wertvolle Aktivitäten, aber im Grunde genommen, bin ich nur von einem veganen Restaurant zum nächsten gerollt, mit Abstechern zum Saturn am Alex und zu diversen Yu-Gi-Oh-Läden (nicht meine Idee).
Vor lauter Fresserei hätte ich dann fast den Beginn von
Urin verpasst, aber dankenswerterweise haben die Jungs und Mädels eh 10 Minuten zu spät angefangen. Ich kann voll und ganz vestehen, dass einem das nicht gefällt, aber ich bin bei dem Auftritt ziemlich auf meine Kosten gekommen. Das war von der Attitude her einfach Punk wie er im Buche steht: zu spät auf die Bühne, zu früh wieder runter, kein Bock auf alles, charmant angespisst, nicht allzu viel Talent, aber dafür stimmt das Gefühl. Ich finds super, dass solche Bands beim Wolf City auch ihre Bühne bekommen.
Hadopelagyal waren dann eine der größten Überraschungen für mich. Fand das Demo schon recht gut, aber live war's noch mal eine ordentliche Steigerung. Atmosphärisch schön dicht, cooler Lo-Fi-Sound und heulende BM-Vocals ganz nach meinem Geschmack. Wär ja nicht drauf gekommen, dass da eine Frau singt, wenn ichs nicht beim Soundcheck gehört hätte.
Bloody Vengeance mussten dann einer weiteren Essenspause weichen, wäre mir vermutlich sowieso zu stumpf gewesen. Hat sich dann etwas gezogen, deshalb hab ich
Matterhorn dann auch verpasst.
Zu
Nekrovault war ich zum Glück wieder am Start. Also mir haben die sehr gut gefallen. Transparenter Klang, tolle schleppende Parts und so viel Nebel, dass es im Endeffekt völlig egal war, wo man stand. Gesehen hätte man eh nichts.
Weiter ging's mit
Chapel of Disease, die wie erwartet souverän zum Tagessieger wurden. Hab sie ja das letzte 2015 bei einem halbstündigen Auftritt auf dem Summer Breeze gesehen. Das war damals schon unglaublich stark, aber kein Vergleich zu dem Punkt an dem sie mittlerweile sind. Das war wirklich ein unglaublich souveräner, musikalisch und atmosphärisch überragender Auftritt. Allein die Euphorie, die bei "Song of the Gods" durchs Publikum ging, ist wirklich kaum in Worte zu fassen. Vergesst mir bitte München nicht bei der Planung der nächsten Tour
@El Guerrero .
Maggot Heart waren dann mein Tagesabschluss, und was für einer! Wirklich herrlich rotzig und ungestüm. Linnea war super drauf und ist einfach eine coole Socke (wenn auch nicht das größte Gesangstalent) und Uno ist wahrscheinlich sowieso mein liebster Schlagzeuger überhaupt. Ich war zwar eigentlich schon echt fertig, aber das hätte ich mir schon noch 2 Stunden länger anschauen können.
Vielen Dank für deine Mühen
@Wolf City ! War wirklich ein super Wochenende und ich werde auf jeden Fall versuchen nächstes Jahr wieder zu kommen, falles es denn eine Fortsetzung gibt.