Nein, ist nicht zu lang, technisch gesehen geht das (Beweis zB frühe Master Of Puppets-Pressungen).
Die Presswerke empfehlen, pro Seite nicht mehr als 17 Minuten (manche sagen sogar 13) vorzusehen, weil danach Klangverluste zu erwarten seien. Dass diese technisch messbaren Verluste für den Hörer bzw. das menschliche Ohr verschmerzbar sind, beweisen unzählige Alben, die die „klassische“ Spielzeit von ca. 45 Minuten aufweisen.
Am Ende des Tages ist es geometrisch erklärbar. Bei längerer Spielzeit wird die Rille schmaler und damit auch weniger tief. Die von der Nadel abgetastete Fläche wird also geringer, weshalb dort auch weniger Platz für Information ist. Außerdem wird die Platte leiser. Letzters merkt man, wenn man mal ein Album erwischt, bei dem die Seiten sich deutlich in der Länge unterscheiden.
Bei Metal fallen diese Verluste im Vergleich mit anderen Musikrichtungen weniger auf, da die Musik meist laut ist, die Gitarren verzerrt und die Dynamik relativ gering. Man denke stattdessen zum Beispiel an den Aufbau vieler Klassikstücke, bei denen von extrem leise bis extrem laut oft das komplette Spektrum zu hören gibt. Da sind Klangverluste durch lange Spielzeiten sicher auffälliger als bei einer Sodom-Scheibe.
Dennoch kann es im schlimmsten Fall zu leichten Verzerrungen führen, die natürlich ein Album ruinieren können. Presswerke warnen davor, haben ihren Prozess aber häufig gut genug im Griff, dass die hörbaren Verluste sich auf geringere Lautstärke beschränken.