Weil?
Weil sie wahrscheinlich eben anders und ungewoht ist. Auf den 1. "Hörblick" und aus späterer Zeit betrachtet etwas sperrig, wenn man den Sound der 80er gewohnt ist...
Dadurch aber hat man viel mehr zu entdecken und merkt, die tiefschichtig die Frühwerke sind. Und vor allem: seiner Zeit voraus. Einige Songs sind schon Proto-Metal, oder vereinzelt gar Proto-Speed/Thrash Metal. Und wegweisend für spätere Gitarristen. Mit heutigen Ohren höre ich soviele Einflüsse auf spätere Bands raus, die ich bei meinem Einstieg in die Band und Hochphase 1991-1993 nie wahrnahm, die zugleich mein Einstieg in härtere Mucke generell war. Alles fing mit Wind of Change an. Meine erste Single. Die B-Seite (Restless Nights) hatte ich als damals gewöhnlicher Popmusik-Fan und Chartmusik-Hörer nie und nimmer erwartet.
Ein Jahr später war Tokyo Tapes mein Einstieg in die Frühphase, die mir befremdlich vorkam. Und vor allem: So weit weg. Musik und Mode (Schlaghosen??), die so alt sind wie man selbst, fühlten sich Lichtjahre weit weg an...Und daher irgendwie sperrig. Was ganz anderes, als heute ein Album von 2008 zu hören...
Aber keineswegs schlechter.
Die Lonesome Crow (noch befremdlicher) nehme ich heute auch ganz anders war. Vor allem, was ein 15-Jähriger Michael Schenker abliefert! Von dem Zeugs hätte ich gerne mehr. Einfach in eine andere Zeit eintauchen. Eskapismus aus der heutigen Welt.
Kann man Nostalgie nach einer Zeit verspüren, die man gar nicht miterlebt hat? Bin ich der einzige, dem es so geht? Gibt es hier eigentlich einen Experten dieser Ära? Da sollen Songs für einen Anti-Drogen-Film aufgenommen worden sein. Passt ja sehr gut in die Früh-70er... Hab in meiner Frühphase vor 30 Jahren von gelesen, aber bis heute nie von gehört...