Primordial

Schnell kurz Werbung in eigener Sache, da die Platte hier wegen versehentlicher Doppelbestellung verstaubt, möchte ich die gerne verkaufen.

 
Die ersten 5 Songs haben sich recht schnell in mein Ohr gearbeitet, da steckt tatsächlich viel Gefühl der alten Alben (Imrama, A Journey's End, Spirit The Earth Aflame) drin, danach verliert es sich aktuell noch ein wenig. Für einen Zwischenstand ist es allerding noch viel zu früh, es ist gut möglich, dass der Rest des Albums noch aufholt. Kann aber jetzt schon sagen, dass ich mir bei der Länge durchaus 1-2 mehr härtere Stücke gewünscht hätte.

Was ich aber immer wieder bei Primordial bemerke, insbesondere bei den letzten 4 Alben, ist welchen immensen Einfluss das Songwriting auf die Qualität der Songs hat, oder zumindest wie ich sie wahrnehme: Alan schilderte das mal in einem Interview so, dass es im Grunde immer gleich abläuft - Ciàran oder Pól schreiben die Musik und nehmen sie auf und er überlegt sich dazu dann, welche Texte passen würden und nimmt seine Vocals dazu auf. Ich merke, dass es bei mir damit steht und fällt, wie gut ihm das gelingt. Es gibt Songs (da stimme ich @Thergothon zu), da passen die Gesangsmelodien für mich nicht wirklich zu den Gitarren, entweder weil sie zu nah dran sind und im Grunde nur die Lead-Gitarre nachahmen, oder weil sie stellenweise eher wie ein Fremdkörper auf mich wirken. Da nicht alle Songs nach dem Schema entstehen und Alan ja auch selber Musik schreibt, kann man das nicht immer genau zuordnen, aber bei manchen Songs will es in meinen Ohren nicht zusammenpassen, beispielsweise "Born To Night", "Lain With The Wolf" oder "Sunken Lungs". Glücklicherweise ist das für 90% der Songs nicht der Fall.
 
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Eigentlich mag ich schwarz bei Vinyl am meisten, aber das sieht so richtig geil draufgerotzt aus. Wie ein Schwarz-Weiß-Niesunfall. Was löhnt man für die Version bzw. gibt es die überhaupt noch?
Denke nicht dass es die noch gibt, war die mit 200 Stück limitierteste. Den Preis weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr.

Das ist jedenfalls der Name (und ich mag die Seriennummer :cool:):
 
Ist es eine doppel LP ? Bei Single LP würdenoch evtl. zuschlagen, ich persönlich finde wenn man nach jedem 2ten bis 3ten Song die Scheibe umdrehen muss holt einen das zu sehr aus der Musik raus, grade bei solchen Alben.
Ist ne Doppel Lp. Und ja, mehr als 3 Songs pro Seite sind es nicht aber durch die Spielzeit passt das schon
 
Alan schilderte das mal in einem Interview so, dass es im Grunde immer gleich abläuft - Ciàran oder Pól schreiben die Musik und nehmen sie auf und er überlegt sich dazu dann, welche Texte passen würden und nimmt seine Vocals dazu auf. Ich merke, dass es bei mir damit steht und fällt, wie gut ihm das gelingt. Es gibt Songs (da stimme ich @Thergothon zu), da passen die Gesangsmelodien für mich nicht wirklich zu den Gitarren, entweder weil sie zu nah dran sind und im Grunde nur die Lead-Gitarre nachahmen, oder weil sie stellenweise eher wie ein Fremdkörper auf mich wirken.

Es gibt für mich drei Sänger und wortgewaltige Texter, die ich für nahezu katastrophal schlecht darin halte, ihre Lyrics in passende melodische und rhythmische Strukturen zu übertragen: Alan Averill, Jello Biafra und Martin Walkyier. Alle drei scheitern immer wieder an Grundlagen des Songwritings, wenn es um Hooklines und Patterns geht und um die Verbindung von Text und Musik. Der Clou aber: Alle drei sind dennoch oder gerade deswegen absolut perfekt in dem, was sie ausdrücken wollen und zählen für mich zu den ganz Großen.
 
Ich weiß irgendwie nicht wie ich mit dem neuen Album umgehen soll, die erste Auskopplung hat mich begeistert, die zweite enttäuscht, dann gehadert mit dem Kauf. Dann doch die CD bestellt. Album in den Player geschmissen und für gut befunden, aber irgendwie auch nicht mehr. So im nachhinein stört mich der Gesang hier, klar Alan kann singen, aber irgendwie ist mir der Gesang zu sehr im Vordergrund, zu wenig Abwechslung im Gesang und das gekeife fehlt mir. Die Instrumentalfraktion gefällt mir aber wesentlich besser als bei den beiden Vorgängern.
 
"How It Ends" wächst und wächst mit jedem Durchgang. Und nimmt nochmal "Exile Amongst The Ruins" mit, die mir in den letzten Jahren seit Release ziemlich fern geblieben ist.

Alan im Interview mit metal.de (war ein Mailer-Inti, weshalb kritisches Nachhaken/Nachfragen ausfiel): https://www.metal.de/interviews/primordial-interview-mit-alan-averill-zu-how-it-ends-507842/

Interessante Passage, die diejenigen, die ihn gerne als Schwurbler abtun oder lautstark darüber nachdenken, ob man Primordial noch hören darf oder gleich die komplette Diskografie der Iren aus dem Fenster werfen sollte (was im Übrigen mehr über deren Toleranz aussagt als über Alans...): "Aber damit wir uns einigermaßen im Klaren sind, ich lehne die Vorstellung ab, dass wir in der modernen Gesellschaft nur binäre Wahlmöglichkeiten haben, dass eine Gruppe von Menschen gut und eine andere böse ist. Die Wahrheit ist weder 0% noch 100%, die Welt ist zu chaotisch für eine Verschwörungstheorie von oben herab. Und wenn man dieses Wort vorschnell benutzt, ohne wirklich über das Thema nachzudenken, nur um jemanden zum Schweigen zu bringen, muss man besser sein als das, und nicht nur die schlimmsten Glaubensargumente von Leuten annehmen, die man meiner Meinung nach darauf konditioniert hat, zu hassen, wir müssen vom Abgrund zurücktreten."

Wie auch zuvor kann ich für mich festhalten, dass ich Alans Meinung an einigen Stellen nicht teile, aber ich seine kritische Denke schätze, weil sie zum Nachdenken anregt. So zeigen die aktuellen Enthüllungen zu den "Predator-Files" und Pegasus die perfiden Möglichkeiten, um z.B. staatlich Meinungen bzw. deren freie Äußerungen zu kontrollieren. In dieser Hinsicht liegt Alan mit seiner Sorge um (Meinungs)Freiheit nicht falsch.
 
Sehr starkes Album mit interessanten Ideen Richtung Heavy Metal, erstaunlich hohem Folk-Anteil und Altbewährtem bis ca. "To The Nameless Dead". Mit ein, zwei Songs muss ich mich noch häufiger auseinandersetzen, aber der Rest ist fantastisch und funktioniert an den bislang leider eher seltenen herbstlichen Tagen vorzüglich. Freue mich auf die dunkleren Monate mit "How It Ends" :)
 
Und nimmt nochmal "Exile Amongst The Ruins" mit, die mir in den letzten Jahren seit Release ziemlich fern geblieben ist.
Diesen Effekt liebe ich bei neuen Alben! Nicht nur, dass man das Schaffen einer Band in seiner aktuellsten Form erleben kann, es wirft oftmals ein neues Licht auf die bisherigen Werke, indem man beispielsweise Ähnlichkeiten zu früheren Werken entdecken kann oder Kontraste, die sich aus der schleichenden stilistischen Entwicklung ergaben, plötzlich deutlich werden. Ich mag beispielsweise, dass dieses Album stärker nach den Frühwerken klingt als die letzten. Gleichzeitig ist mir im Vergleich zu den 3 Vorgängern aber auch aufgefallen, dass es das am wenigsten zornige und aggressive ist. Mir gehts ähnlich wie @Paynajaynen, die Mischung aus klassischem Metal, ner kräftigen Prise Irland und bekannten Trademarks überzeugt mich, aber es bleiben noch ein paar dunkle Flecken, die sicherlich noch Wachstumspotenzial haben.

Und wie du sagst, Alan ist kein Spinner, nur ein sehr misstrauischer Mensch, war er schon immer, und dieser Blick auf all das Negative hat ja nicht zuletzt zu der Musik geführt, die er seit nun schon 30 Jahren macht. Daran würde ich überhaupt nichts ändern wollen.

Nur den hier
oder lautstark darüber nachdenken, ob man Primordial noch hören darf oder gleich die komplette Diskografie der Iren aus dem Fenster werfen sollte
hättest du dir sparen können, da in diesem Forum schlicht nicht vorgekommen. Da werde ich auch nicht müde, das zu bestreiten, egal wie oft die scheinbare Cancel Culture im Zusammenhang mit der Band noch herbeigeredet wird.
 
Aufruf zum Canceln gab es zu keinem einzigen Zeitpunkt hier oder anderswo.

Einzig und allein wurden einige Aussagen kritisch bemerkt und die Kritik wurde rational argumentiert. Das wars auch schon, alles andere ist einfach paranoia.

Zum Album, jetzt nach einigen vielen Durchläufen, definitiv ein Top Album der Diskografie. Perfekte Mischung aus frühühase und neuphase.

Dazu noch extrem abwechslungsreiches Album.
Ist euch aufgefallen das die Typischten Primordial Songs der Opener, der Mittelsong und der Letzte Song sind. Mag jetzt Zufall sein oder geplant, keine Ahnung.

Absolutes Highlight ist für mich Ploughs to Rust, Swords to Dust.
 
Ich war nach einmal konzentriertem Hören erstmal ziemlich überfordert mit der eher ruhigen und melancholischen Stimmung, es funktioniert leider zu gut und im Moment fühle ich mich dem nicht so gewachsen. Das kämpferische blitzt ja tatsächlich nur etwas im ersten und vor allem letzten Stück auf. Job well done, vielleicht zu gut.

Hatte mich sehr auf die Live Premiere gefreut, im Moment fürchte ich aber dass ich bis zum Donnerstag nicht wieder gesund sein werde.
 
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