90er Black Metal außerhalb Skandinaviens

Da der Thread hier mir ja vorzeiten den Anstoß dazu gab, mich doch noch mit JUDAS ISCARIOT zu befassen, wollte ich jetzt mal Vollzug melden und mitteilen, dass ich mir inzwischen dann doch die ziemlich komplette Diskographie zugelegt habe.

Der paypalkündigungsbedingte Shutdown von Elegy Records hat mich dazu gebracht, mir dann mal noch das nachveröffentlichte 1998er-Album "An Ancient Starry Sky" zu sichern, bevor das Label endgültig weg ist. Heute ist sie angekommen, daher der Beitrag an dieser Stelle.

Ach ja, so der Hit ist "An Ancient Starry Sky" nicht. Die erste paar Songs sind ganz cool, aber zum Ende hin wird's ein wenig dürftig. Das Ding als verschollenes Studioalbum anzupreisen, ist doch ein wenig euphemistisch. Die regulären 1997er/1998er-Alben gefallen mir da schon deutlich besser. Trotzdem "nice to have".
 
Dass das Ding Schrott ist und kein Mensch braucht und auch definitiv kein "verschollenes" Album ist hätte ich dir auch sagen können.
 
Dass das Ding Schrott ist und kein Mensch braucht und auch definitiv kein "verschollenes" Album ist hätte ich dir auch sagen können.

Ja, hätte ich dich mal gefragt, was?

Ist aber nicht schlimm, denn ich hätte es mir auch gekauft, wenn ich deine Einschätzung vorher gekannt hätte. Komplettitis per magna...
;)

Aber dann ist die Bewerbung als "verschollenes Album" aus deiner Sicht nicht nur euphemistisch sondern sogar verlogen, oder?

Im Digipak steht so sinngemäß, dass das Album eigentlich hätte 1998 kommen sollen, dann aber zu Gunsten von "Heaven In Flames" verschoben und niemals nachgeholt worden sei. Also so quasi eine Geschichte wie jene von Darkthrones "Goatlord" oder Bathorys "Blood On Ice" ersonnen. Als ich es gehört habe, hat mich das dann doch sehr gewundert, denn die Scheibe klingt kein bisschen so, als wäre sie als Einheit ersonnen worden. Das ist total unhomogen, auch von der Aufnahmequalität her schwankend. Komisches Ding. Den Kauf bereue ich nicht, aber weiterempfehlen kann ich das Ding auch gar nicht. Dann unbedingt vorher das reguläre WELTMACHT-Album "To Every Beast Its Prey", das gerade auch sehr häufig läuft.
 
Weils hier momentan nach Jahren mal wieder regelmäßig läuft, ich muss doch mal ne Lanze für Pervertum brechen. Verortet im Mittneunziger BM des österreichischen "Black Metal Syndikats" mit u.a. den mächtigen Abigor oder Summoning, ist "Creature of Ungut" auch nach nunmehr über 20 Jahren einfach immer noch klasse. Da mag auch ein wenig Nostalgie mitklingen und wer ggf. aufgrund des Alters mit BM ab 2000er erst sozialisiert ist, mag womöglich über die Platte auch zum Teil etwas die hoch getragene Nase rümpfen. Aber das Ding atmet sowas von den damaligen Spirit, mit all den (wie ich finde) charmanten Ecken und Kanten. Mal sehen: Kitschiges Cover? Check! Etwas peinlicher, Beschwörungstext im Into und Outro? Check! (sogar mit durchschimmerndem österreichischen Akzent) Corpsepaint auch akurat aufgetragen? Wird dem Deibel denn auch ordentlich gehuldigt, ohne dass das alles irre durchdacht, antikosmisch und orthodox ist? Und gibt es schrilles Gekreische, dass man schon vom Hören Halsweh kriegt? Check, check und nochmals check! Und es gibt sogar ein cooles Foto vom Sänger (nehme ich mal an) wie er blutüberströmt kopfüber in gekreuzigter Pose im Stadtwald hängt, es ist so klasse. Aber, bei all diesen vielleicht dem einen oder anderen zu plakativen (aber halt eben authentischen) Aspekten, und das ist ja das wichtigste: Die Mucke fetzt! Schreien, growlen, Akustikeinladen bis hin zu lateinamerikanisch anmutenden Rhythmen (Titeltrack), einprägsame Gitarrenleads, Soli, ein saftiger Bass (teilweise geht das schon in Richtung DM), geiles Schlagzeugspiel ("Chaos", musste fast an das Drumming bei Mgla denken). Kurzum, ein echtes Kleinod, wer's entdecken mag ;) weitermachen!"Gott ist im Chaos gestorrrbeennnnn" :D
 
Waren mal ganz früher erste Vorgruppe von irgendwas. Wollte ich mir erst gar nicht ansehen. Kannte ich nicht und wollte noch im Vorraum am Tresen kräftig vorglühen und quatschen vor den Hauptbands.

Mein erstes Mal Ancient Rites war in der Röhre in Stuttgart, die waren die Opener auf ner Tour in folgender Reihenfolge
- Cradle of Filth
- Malevolent Creation
- Vader
- Opressor
- Ancient Rites
(kann sein das ich da sogar noch eine Band zwischendrin vergessen hab).

Würde das Ding heute noch als eine der besten Touren einschätzen. Das war kurz nach Release der "Principle of evil..." und Cradle haben m.M.n. alle anderen Bands (auch die DMler) völlig an die Band gespielt...:verehr:
 
Glaube da war ich in Essen. War immer sauknapp mit dem letzten Zug, wenn man bis zum Ende blieb. Daher Cradle nicht ganz gesehen
 
Weils hier momentan nach Jahren mal wieder regelmäßig läuft, ich muss doch mal ne Lanze für Pervertum brechen. Verortet im Mittneunziger BM des österreichischen "Black Metal Syndikats" mit u.a. den mächtigen Abigor oder Summoning, ist "Creature of Ungut" auch nach nunmehr über 20 Jahren einfach immer noch klasse. Da mag auch ein wenig Nostalgie mitklingen und wer ggf. aufgrund des Alters mit BM ab 2000er erst sozialisiert ist, mag womöglich über die Platte auch zum Teil etwas die hoch getragene Nase rümpfen. Aber das Ding atmet sowas von den damaligen Spirit, mit all den (wie ich finde) charmanten Ecken und Kanten. Mal sehen: Kitschiges Cover? Check! Etwas peinlicher, Beschwörungstext im Into und Outro? Check! (sogar mit durchschimmerndem österreichischen Akzent) Corpsepaint auch akurat aufgetragen? Wird dem Deibel denn auch ordentlich gehuldigt, ohne dass das alles irre durchdacht, antikosmisch und orthodox ist? Und gibt es schrilles Gekreische, dass man schon vom Hören Halsweh kriegt? Check, check und nochmals check! Und es gibt sogar ein cooles Foto vom Sänger (nehme ich mal an) wie er blutüberströmt kopfüber in gekreuzigter Pose im Stadtwald hängt, es ist so klasse. Aber, bei all diesen vielleicht dem einen oder anderen zu plakativen (aber halt eben authentischen) Aspekten, und das ist ja das wichtigste: Die Mucke fetzt! Schreien, growlen, Akustikeinladen bis hin zu lateinamerikanisch anmutenden Rhythmen (Titeltrack), einprägsame Gitarrenleads, Soli, ein saftiger Bass (teilweise geht das schon in Richtung DM), geiles Schlagzeugspiel ("Chaos", musste fast an das Drumming bei Mgla denken). Kurzum, ein echtes Kleinod, wer's entdecken mag ;) weitermachen!"Gott ist im Chaos gestorrrbeennnnn" :D

Nach check der Metal Archives und beim Bandpic war mir dann alles klar. Jesas, aus welchen Katakomben hast denn die ausgegraben?
 
Da musste ich gar nicht so tief graben, wie gesagt, die schlummerte hier zwar ne Weile etwas eingestaubt rum, aber im Zuge einiger alten Scheiben lief die dann auch und ich bin noch immer ziemlich glücklich damit. Klar is das alles komplett over the top, aber so arg anders sieht das bei Nachthymnen, Orkblut oder Verwüstung auch nicht aus, nur dass diese inzwischen einen Klassikerstatus inne haben (und den natürlich vollkommen zurecht so wie Abigor eh zur Creme de la creme gehört). Quasi wie im skandinavischen Teil Gehenna oder Ancient nie so die Champions League waren, aber dennoch für mich tolle und zeitlose Alben eingetrümmert haben. Je nachdem ob man Finnland hier im Thread oder doch im Skandinavien BM Faden sieht, wären dort z.B. Vintersemestre mit EP und Debüt (und einziger Scheibe) noch so ne Nummer, einfach ein geiles Ding
 
Bazzah (Malaysia) - Death Is All I See (1996)
Angeblich letztes Jahr endlich auf LP erschienen. Mamat Records (Malaysia) nie gehört, nie gesehen. :hmmja:
Trotzdessen interessantes Album
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Zuletzt bearbeitet:
Oh mein Gott, den Thread habe ich noch gar nicht gesehen. Den speicher ich mir mal für die Zeit nach der Gruppenphase der 90er Battles. Das wird wieder teuer ...
 
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