Atlantean Kodex

Ich mache hier ja eigentlich nie Werbung für meinen/unseren Kram - aber das ist vielleicht interessant: Meine Kolleg*innen Anna und Igor aus Norwegen unterhielten sich am Rande des Courts of Chaos Festivals mit Manuel Trummer. Viel Spaß beim Lesen!

 
Thema "Metal und Protest" ist die Stelle im Interview, die mir mit Sicherheit in Erinnerung bleiben wird.

Witzigerweise gerade der Punkt, an dem Trummer den Fragestellenden nicht zustimmt.
Sehe ich aber im Grunde auch so. Metal war im Gegensatz zu Punk jedenfalls kein Genre, dass politischen/ gesellschaftlichen Protest zum Kerninhalt hatte. Kann in der NWoBHM als Reaktion auf den Punk keine Protestbewegung erkennen. Und seinerzeit ging mir und meinesgleichen Politik und das Gedöns völlig am Hintern vorbei. Wir wollten Spaß haben. Und das hatten wir. ;)

Heutzutage bzw. ab dem Zeitpunkt, als sich der (punkbeeinflusste) Thrash etablierte und sich Stilrichtungen zunehmend vermischten (sagen wir grob ab Mitte/ Ende der 80er Jahre) mag das schon anders geworden sein. Aber die klassische Interpretation des Heavy Metal, zumindest so wie ich ihn verstehe, wollte schockieren, weniger protestieren.
 
Vielschichtig. Ich sehe/höre darin Protest, Eskapismus, Katharsis, Transgression - kommt eben auf den Blickwinkel an, also nicht nur beim Künstler selbst, sondern auch beim Rezipierenden. Mal brauche ich "Krawall" bzw. Protest, mal möchte ich einfach nur dem Alltag entfliehen.
 
Hängt halt davon ab, wo und wie man guckt. In Brasilien oder der DDR sieht/sah das schon etwas anders aus.

Deshalb habe ich nicht zu 100% geschrieben. Natürlich gibt es auch Bands oder regionale Szenen, die durchaus als Teil einer Protestbewegung anzusehen sind, wobei ich nicht das Gefühl habe, dass das Protestelement aus der jeweiligen metallischen Szene heraus kommt, sondern dass in solchen Fällen die Musiker eben das Protestelement in ihre Musik hinein tragen. So verstehe ich auch Manuels Aussage in dem Interview: Dass der Metal eben nicht originär eine Musikform ist, die als Teil einer Protestbewegung gegen einen individualisierbaren Feind, Unterdrücker usw... anzusehen wäre, und mit dem Element des politischen oder sozialen Protests untrennbar verbunden wäre. Dass im Einzelfall natürlich Metalmusiker bedingt durch ihre Erlebnise, politischen Positionen und ihr Umfeld, auch das Element des Protests in ihre Musik einbringen, ist völlig klar und wird auch Manuel nicht leugnen wollen. Ebensowenig, dass es in manchen Gesellschaften und Ländern bereits per se als Protest angesehen wird, diese Musik zu spielen (damalige DDR, heutiger Iran u.a.).
 
Also, ich möchte keine Kodex-Platten ranken, weil jede für sich gesehen ein Meisterwerk ist. Deswegen würde ich mich freuen, wenn doch noch ne neue Kodex-Platte das Licht der Welt erblicken würde...und dieses Mal würde ich die Lavish-Variante garantiert nicht verpassen!!!
 
Also, ich möchte keine Kodex-Platten ranken, weil jede für sich gesehen ein Meisterwerk ist. Deswegen würde ich mich freuen, wenn doch noch ne neue Kodex-Platte das Licht der Welt erblicken würde...und dieses Mal würde ich die Lavish-Variante garantiert nicht verpassen!!!
Das hab ich mir letztes Mal auch schon geschworen, ohne Erfolg.
 
Ich mache hier ja eigentlich nie Werbung für meinen/unseren Kram - aber das ist vielleicht interessant: Meine Kolleg*innen Anna und Igor aus Norwegen unterhielten sich am Rande des Courts of Chaos Festivals mit Manuel Trummer. Viel Spaß beim Lesen!

"...and in the biggest part it’s of course about entertainment and making money"

Ach guck an...

Für die Aussage habe ich damals jede Menge Kritik und Entrüstung gekriegt.
 
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