Die Zeit vor Rock Hard, Metal Hammer & Co.

[The Beerthrasher]

GOVI dürfte für so einige hier ein oft aufgesuchter Ort gewesen sein.

Leider musste ich da ca.30 Kilometer einfach mit dem Fahrrad hin.
Entweder Platte kaufen oder Geld für Zug ausgeben.Hab damals z.b. Mötley Crües Shout at the Devil bei ca 32 Grad Hitze in der Govi Tüte am Lenker nach Hause gestrammpelt.
Evtl. Sind es auch solche Sachen die einen für ziemlich lange an so ne Musik binden.Nicht so wie heute wo man den PC anschaltet und man kann alles haben.
Ohne Mühe oder teilweise sogar ohne Kosten.

 

[emskopp]

Leider musste ich da ca.30 Kilometer einfach mit dem Fahrrad hin.
Entweder Platte kaufen oder Geld für Zug ausgeben.Hab damals z.b. Mötley Crües Shout at the Devil bei ca 32 Grad Hitze in der Govi Tüte am Lenker nach Hause gestrammpelt.
Evtl. Sind es auch solche Sachen die einen für ziemlich lange an so ne Musik binden.Nicht so wie heute wo man den PC anschaltet und man kann alles haben.
Ohne Mühe oder teilweise sogar ohne Kosten.

Die besten Platten sind oftmals auch diejenigen, zu denen es eine persönliche Geschichte gibt

 

[ProfessorHastig]

Als Teenie (Mitte der 90er) habe ich auch auf dem platten Land gewohnt. Die großen Musikzeitschriften gab es nur in Lingen (Ems) oder Rheine zu kaufen. Aber, Rockhard und Metal Hammer habe ich lange Zeit links liegen gelassen. Auf dem Magazin, welches ich mir damals als erstes gekauft hatte, prangte der Name Ablaze. Die ersten Exemplare habe ich mir beim EMP gekauft, spätere Ausgaben habe ich mir zu Handelsschulzeiten am Bahnhof in RHeine gekauft. Davor gab es im Grunde genommen nur die BRAVO, welche zu der Zeit ein paar Seiten "Heavy Metal Magazin" beinhaltete.

Davon mal abgesehen, hat Lingen eine etwas größere Stadtbücherei, die in Sachen Metal zumindest schon mal die größeren Bands abdeckte: AC/DC, Metallica, Slayer, Sepultura, Scorpions aber auch Fear Factory. Zudem gab es dort 1/2 Teile der Metal Decade, aber auch 1/2 Teile der Metal Ballads Sampler. So konnte man sich schon "fortbilden", was es so an Metalbands gab. CDs wurden ausgeliehen und zu Hause auf Tape überspielt. Ab und an hat man sich künstlerisch verausgabt und das eine oder andere Cover versucht, nachzumalen.

Dann gab es Ende der 90er Jahre noch den Multistore in Lingen oder Karstadt in Rheine, wo man dann auch nach neuen Bands gebuddelt und auch reingehört hatte. EMP war ja auch noch in der Nähe mit seiner 3CDs für 10DM Kiste, wo dann auch mal etwas Taschengeld drauf ging.

Zu der Zeit müsste es in Rheine auch noch Music Box und Ohrwurm gegeben haben. Bei Ohrwurm konnte man auch Karten für Konzerte im Atak in Enschede und im Metropool in Hengelo bekommen. War damals die einzige mir bekannte VVK-Stelle in Deutschland für diese Läden, in denen regelmäßig die wunderbarsten (und vergleichsweise günstigen) Konzerte stattfanden.

 

[Restless_Breed]

Das Teil war lange Zeit meine Bibel:

Same here!

 

[emskopp]

Ich meine, den Ohrwurm gibt es heute noch. Music Box gab es zu der Zeit noch, ja. Irgendwann sind die wohl mal umgezogen, aber auch schon lange dicht. Waren ja zum Schluss beim Cafe Extrablatt gegenüber.

 

[ProfessorHastig]

Ich meine, den Ohrwurm gibt es heute noch. Music Box gab es zu der Zeit noch, ja. Irgendwann sind die wohl mal umgezogen, aber auch schon lange dicht. Waren ja zum Schluss beim Cafe Extrablatt gegenüber.

Das weiß ich nicht. Ich war Mitte der 90er eine Zeit lang öfter mal in Rheine, aber danach dann quasi überhaupt nicht mehr. Nach Münster kam man aus unserem Kaff genauso gut und da gab es noch deutlich bessere Einkaufsmöglichkeiten.

 

[Dogro]

Kommt mir alles vertraut vor, was hier bisher so niedergeschrieben wurde .
Man braucht nur die Ortsnamen auszutauschen.

@Hairy Giant

Die hauptsächliche Urquelle für die ganzen obskuren, unbekannten Platten die in Deutschland's Plattenläden landeten war damals Wishbone aus Bochum mit dem wandelndem Musiklexikon Ferdi Köther. Den Laden dürftest du ja auch noch kennen.

Wenn man damals irgendwas suchte, ein Anruf bei Ferdi und meistens hat der das dann besorgt.
Und Bertus aus NL natürlich nicht zu vergessen.

Ich meine, Inferno hätte auch zur Govi-Kette gehört. Es gab auf jeden Fall noch einen Govi-Laden in der Osterstrasse. da war ich aber nur einmal.
Zum Thema Bertus: Bei WOM war ich ein paar Jahre Bertus-Disponent und war sogar 97 einmal bei denen. Man verstand nach Sichtung der Örtlichkeit, weshalb die so chaotisch gearbeitet haben. Gibt es ja bis heute nch den Verein. Bestelle ich hin und wieder.

 

[Nordkreuz]

Richtig, Inferno war eigentlich GOVI.
K.A. warum die Filiale anders hieß.

 

[Alt-Metaller]

Steht auch so ähnlich in einem hier ähnlich verlaufenden Thread, dessen Name mir nicht einfallen will:

Mitte der 70er waren Pop, Popfoto und auch Bravo gar nicht soo schlimm wie später. Neben SWEET waren auch Purple, Kiss, Heep, Zeppelin, ELP & Co. regelmäßig vertreten. Klar, die "Private-Stories" mit Baby-Bildern waren eher für die weiblichen Fans, aber die Studio- oder Live-Berichte waren für das Publikum und dessen Alter (10 - 16) absolut o.k.

Von meinem Bruder hatte ich zusätzlich den Musik Express, inkl. Melody Maker. Durch meine Polydor-Kontakte bekam ich auch öfters englische Zeitungen und ab 1979 war ich ja immer auf der Musikmesse. Dort lagen dann von Kerrang & Co. die Ausgaben eines Jahres rum. Wir waren also ganz gut versorgt.

Das von Thomas abgebildete HM-Sonderheft war und blieb aber schon der absolute Höhepunkt! Bis auf Vic Vergat kannte ich daraus natürlich schon Alle, aber es vertiefte die ganze Sache, begleitet durch die Neu-Erscheinungen auf dem Platten-Markt, die "Tatum´s", der HM-Laden Nr. 1 (auf 15 qm) immer sofort hatte und dem, was da dann auch im TV lief (Rock/Pop und Rockpalast) lief. Anstelle des Musik-Express stiegen wir dann aber eher auf die Musiker-Zeitschriften um: Fachblatt, Drums & Percussion, Guitar Player, u.s.w. Wenn es mal etwas nicht bein uns gab, dann auch alle Fälle am Bahnhofs-Kiosk. Der hatte auch alle internationalen Musik-Zeitungen.

Für Tournee-Daten, u.s.w. waren die Teenie-Magazine natürlich unbrauchbar, aber am Kartenkiosk gab es ab Ende der 70er schon eine Extra-Zeitung dafür und die Tageszeitung hatte Freitags, neben den Riesen-Kino-Anzeigen auch immer die Konzert-Tickets gelistet. Und spätestens ab 18 ließ ich mir dann nichts mehr entgehen. Und mit einer Bravo in der Hand konnte man mich nach 1981 nicht mehr sehen.

Wie @Hairy Giant schon schrieb (auch wenn der wahrscheinlich einige Jahre später dran war), es war schon eine geile Zeit, derer man sich nicht immer bewusst war (wenn mal wieder die Eltern nervten, die Mädels abhauten oder die Band sich trennte). Das erste Tief kam 1984 (als ich zur Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland, äh zum Kaffeekochen für die Verteidiger, eingezogen wurde). Dann gab es aber wenigstens die ersten, noch lesbaren, Metal-Hammer-Hefte. Ich blieb so bis Ende der 80er Abonnent.

 

[Siebi]

Steht auch so ähnlich in einem hier ähnlich verlaufenden Thread, dessen Name mir nicht einfallen will:
...

Evtl. der hier?
https://forum.deaf-forever.de/index.php?threads/was-die-alten-säcke-noch-wussten-nicht-nur-für-alte.8704/

 

[Alt-Metaller]

Nöö, da hatte ich nur vom Wurst-Ersatz-Brötchen für 5 Pfennig geschrieben...
Egal, als Ewig-Gestriger flutscht mir das eh ruckzuck aus den Fingern....


Nachtrag:

zwar kaum Berichte, aber Super-Poster waren zeitweise in der SUPER-POSTER:

vor allem viel KISS!

Das Ding kam aus Schweden und wurde 78/79 auch in Deutschland verkauft.

http://enmedia.se/svenskapoptidningar/?page_id=1729





Da oben neben Heften auch Läden erwähnt wurden:

bei uns im Vorort war natürlich nix los. Täglich ging´s mit der Trambahn, später mit dem Auto, rein nach Frankfurt. Neben dem Plattenladen "Tatum´s" gab´s in Sachsenhausen eine Kneipe (Raffles), in deren Keller wir probten. Oben lief die Musik abhängig davon wer von den Chefs anwesend war. Neben viele kopierten Filmen (meist Horror) gab´s dann vor allem abends volles Brett! Nicht selten waren das brandneue Scheiben, die die Meisten noch gar nicht kannten. Vor allem US-AOR, Southern-Rock, aber auch NWOBHM.

Weiterhin war da der Cream Music, mit seinem Schlagzeug-Keller, wo ich mich oft stundenlang aufhielt und natürlich auch andere Musiker auftauchten. Die Promis verpasste ich meist. Gerne kauften die dort sich die billigsten Taiwan-Klampfen, um sie abends 2 km weiter in der Festhalle, unter tosendem Applaus, zu zertrümmern.

Und später machte an der Hauptwache Tommys Musikladen auf - ein absoluter Kenner. Er war auch einer der Letzten, musste aber nach Umzug und Verkleinerung, 2010 endgültig dicht machen. WOM, Saturn & Co. hatte ich früher immer versucht zu vermeiden.

https://www.fr.de/frankfurt/pink-floyd-org27572/glueck-ende-11706414.html


Und natürlich trafen wir uns mehrfach die Woche im Ü-Raum. Geprobt wurde aber recht selten, weil oft die Mädels dabei waren... Aber Metal lief immer. Mein Gott, manche meiner Platten wurden mit Bier und Cola besudelt, der Arm rutschte über die ganze Scheibe, die auch mal aus dem Cover kullerte und auf dem Beton liegen blieb. Aber die Platten wurden wenigstens benutzt und auch wirklich gefeiert. Heute kann man die nicht mehr auflegen...

 

[Hades]

Als ich dann aus dem Bravo-Alter raus war (so ab 81), kaufte ich mir vor allem den Musik-Express. Der war ernsthafter und fundierter und da gab es dann auch schon mal längere Interviews mit Judas Priest, Thin Lizzy oder eine längere Tour-Story von Motörhead (ich kann mich noch erinnern, die war nicht sehr positiv, Fazit "zu laut, zu viele Drogen, zu viele Kopfschmerzen"). In den Plattenreviews wurden da auch die neuen Sachen der großen Namen der damals rollenden NWOBHM besprochen. Und daneben gab es in dieser Zeitschrift zusätzlich einen kleinen Special-Kasten auf einer halben Seite, der sich den damaligen Underground-Bands widmete. Und da erfuhr ich dann zum ersten Mal von Newcomer-Veröffentlichungen wie "Heavy Metal Maniac", "Kill em All" oder "All For One".

Diese halbe Seite war bei mir auch der Startschuss in den Untergrund. Nach den überschwänglichen Reviews von Kill 'em All und Into Glory Ride wollte ich doch mal wissen, was das für komische Platten waren, die es in meinem Kleinstadt-Plattenladen gar nicht zu kaufen gab. Ich kannte bis dahin nur die Mainstreambands, war glühender Maiden- und Saxon-Fan. Also gleich auch noch die erste Mailorderbestellung meines Lebens getätigt (beim Govi-Versand) und danach war nichts mehr wie zuvor...

Ein Glücksfall eigentlich, denn der Musik-Express war zu diesem Zeitpunkt nicht gerade rockaffin (dieses Metalspecial erschien m.E. etwas früher) und der Rezensent Andreas Kraatz glänzte aus heutiger Sicht auch nicht unbedingt mit überragendem Fachwissen.

 

[zepfan74]

Ich kann mich nur daran erinnern, dass es damals die Bravo, Pop/Rocky (oder so) und die Popcorn gab. Meine Mutter hatte mir dann und wann mal eine Ausgabe mitgebracht, sobald ein Kiss Bericht/Poster vertreten war. Das hat zum einem mich tierisch gefreut und sie konnte das Blatt auch mal wieder durchblättern, war ja gerade mal Mitte/Ende 20.

Wie schon mal an anderer Stelle geschrieben gab es irgendwann mal meinen ersten Metal Hammer (die tierisch geile Sommerausgabe). Das Slayer Interview sowie der dazugehörige Bericht vom Heavy Sound Festival haben meine musikalische Sozialisation nachhaltig geprägt.

 

[Spatenpauli]

Ich kann mich nur daran erinnern, dass es damals die Bravo, Pop/Rocky (oder so) und die Popcorn gab. Meine Mutter hatte mir dann und wann mal eine Ausgabe mitgebracht, sobald ein Kiss Bericht/Poster vertreten war. Das hat zum einem mich tierisch gefreut und sie konnte das Blatt auch mal wieder durchblättern, war ja gerade mal Mitte/Ende 20.

Wie schon mal an anderer Stelle geschrieben gab es irgendwann mal meinen ersten Metal Hammer (die tierisch geile Sommerausgabe). Das Slayer Interview sowie der dazugehörige Bericht vom Heavy Sound Festival haben meine musikalische Sozialisation nachhaltig geprägt.

Was für eine wunderschöne Aufnahme von Dio.

Hach..........

 

[Restless_Breed]

An den Kauf kann ich mich erinnern, als wäre es gestern gewesen. Es gab das Heft nur in einem einzigen Kiosk im Ort...

 

[Siebi]

Mein ultimatives Undergrounderlebnis explodierte mit diesen Teilen hier, Roadrunner Records Metal News und der LP-Sampler in Zusammenarbeit mit dem MH.
Der Lesestoff, der auch in deutscher Sprache in Plattenläden wie WOM oder ELPI kostenfrei auflag, faszinierte mit jeder Zeile, jedem Buchsteben. Der Startschuss des Teenies Siebi in die unendlichen Weiten des Undergrounds!

Wie oft habe ich darin geschmökert, die Reviews gelesen, die Bilder angesehen, am Papier gerochen. Mann Mann Mann, so geil! Ich hab grad Pipi in den Augen. Lieder sind die Teile dank vieler Umzüge nimmer auffindbar. ein paar Desaster-Ausgaben in Zeitungspapierqualität zeugen von der Zeit.

 

[Alt-Metaller]

Na, Pippi rinnt mir zwar nicht aus den Augen, aber nach dem gestrigen Eintrag bin ich dann mal engagiert und todesmutig unters Dach geklettert und habe den HM-Karton geöffnet. Sieht noch ganz gut aus....

Wenn demnächst meine Keller-Gruft (Musikzimmer) fertig ist, werde ich dann Tütchenweise dieses Zentnerpaket runter transportieren und ab und an mal darin blättern.

Wie sagen doch diese Influencer-Minimalisten tagtäglich in TV und Youtube?
"Alles was man ein halbes Jahr lang nicht vermisst und benötigt hat, kann weg!"

Von wegen!
Wenn das erst einmal ein Vierteljahrhundert irgendwo geschlummert hat, ist die Wiederentdeckung fast genauso schön "wie beim ersten mal"....
Lang leben die Messis!

 

[Restless_Breed]

Hierbei bekomme ich Pippi inne Augen - das war meine allererste Metal-Bibel. Alex Gernandt hat diese 20-seitige Liste mit Heavy Metal Bands (kopiert, auf liniertem DIN A4 Papier) 1982 verschickt, noch bevor er die erste Ausgabe des Shock Power rausgebracht hat. Die Logo-Malerei auf der ersten Seite war alleine schon Kult hoch 10!

 

[Dogro]

Den ersten Metal Hammer mit Rob vorne drauf habe ich auch noch. Leider in etwas desolatem Zustand. Das war schon ziemlich cool, im Plattenladen in so einem Heft zu schmökern und bei Interesse gleich mal so eine Scheibe über die Ladenbeschallung antesten. Das haben wir samstags im Inferno immer mit den Kerrang! Ausagben so gemacht. Da es keine Kopfhörer für Vorspielspeler gab, hörten eben alle Anwesenden, was jemand testen wollte. Wie oft kam es dabei zu Spontankäufen.