Kauf- und Hörgewohnheiten bei neuen Alben

Eddieson

Till Deaf Do Us Part
Finde ich ein ganz interessantes Thema und wird in diversen Threads ja immer mal wieder diskutiert. Nun also hier.
In Zeiten von Streaming haben sich ganz sicher auch einige Hörgewohnheiten und Kaufgewohnheiten von euch verändert. In Zeiten, wo man in regelmäßigen abständen Vorabtracks bekommt, so dass gefühlt schon halbe Alben online sind, bevor es überhaupt raus ist (s. letzte ARCH ENEMY). Es geht speziell um Alben, die euch brennend interessieren.

Wie geht ihr damit um? Wird jeder Vorabtrack gehört und das Album dann irgendwann mitgenommen oder eher Old School, auf das komplette Album warten und am VÖ Tag zuschlagen, nach Hause, Album an und Cover "bestaunen"?

Ich persönlich hab da keine konsequenten Weg. Vorabtracks höre ich eigentlich fast nie. Bei einigen Alben warte ich tatsächlich bis zum VÖ und hole es mir dann, bzw. lasse es mir schicken und höre es dann am Stück, wie früher halt. Sollte es aus Gründen nicht möglich sein, das Album am VÖ Tag zu besitzen höre ich es tatsächlich über Spotify, dann aber auch komplett.

Was leider viel zu sehr aus der Mode gekommen ist, dass Bands ein Album veröffentlichen ohne jeglische Promo/Vorabtracks im Vorfeld, sondern es plötzlich im Regal steht. Zuletzt erlebt bei AVENGED SEVENFOLDs "Nightmare", glaube ich.
 
Dieses Streaming hat meine Hörgewohnheiten gar nicht beeinflusst.
Bei "meinen" Lieblingsbands höre ich mir keinen Vorab-Song an. Nie.
Da warte ich ganz old schoolig auf das komplette Werk, völlig egal wie
lange ich warten muss. Da brauche ich die Vorfreude.
Bei mir unbekannten Bands die beispielsweise hier im Forum angepriesen
werden höre ich rein. Bei den sich nach oben entwickelnden Preisen kann
ich mir keine Katze im Sack leisten.

Zu Deinem letzten Punkt:
Es gibt noch Bands die ihre Alben noch ohne Promotion/Ankündigung u. ä. veröffenlichen.
Spontan fallen mir da ULTHA, MGLA, DEATHSPELL OMEGA und FUNERAL MIST
ein.
 
Ich höre fast nie Vorab-Tracks ausser bei den großen Bands (bei Maiden habe ich alle Singles vorab gehört). Aufgrund der Menge an neuen Sachen wird erst gestreamt und die Granaten dann später als CD nachgekauft.
 
Zu Deinem letzten Punkt:
Es gibt noch Bands die ihre Alben noch ohne Promotion/Ankündigung u. ä. veröffenlichen.
Spontan fallen mir da ULTHA, MGLA, DEATHSPELL OMEGA und FUNERAL MIST
ein.
Stimmt, Deathspell Omega hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Aber das Vorgehen Alben ohne Promotion zu veröffentlichen, wird wohl eher von kleineren Bands praktiziert.
 
Wenn mir eine Band unbekannt ist, dann höre ich vorab online rein. Am liebsten wenn die Tracks komplett vorhanden sind, da man bei kleinen Probeschnippseln leicht ein falsches Urteil bilden kann. Aber ein komplettes Album höre ich mir online nie an. Wenn es mir gefällt, wird es als CD/Vinyl gekauft. Bei bekannten und geliebten Bands entfällt das vorherige Reinhören meist.
 
Ich bin zu neugierig und höre fast immer in Vorabtracks rein.
Weniger kaufen dadurch würde ich nein sagen, aber gezielter kaufen trifft es.
Während sich früher doch das ein oder andere - aus meiner Sicht - überflüssige Vinyl, CD, Tape in die Regale geschlichen hat, kommt das heutzutage so gut wie nicht mehr vor.

Die Schnelllebigkeit und das "sich nicht mit dem Album befassen Problem" kann ich nachvollziehen. Ist aber am Ende jeder für sich selbst verantwortlich. Soll bei mir heißen, ich weiß, dass ich ein Album mindestens 5 mal hören muss, und dann kann ich fast sicher entscheiden, ob das was wird oder nicht.
Beispiel neue Megadave, fand ich nach dem ersten Hör sowas von öde, trotzdem höre ich das Album noch weitere Male. Mittlerweile finde ich es in Teilen ganz cool, ob es am Ende zum Kauf reicht.... keine Ahnung, wird sich zeigen.

Für den Endkunden sind meiner Meinung nach Streaming und Vorabtracks schon cool. Vor allem heutzutage, wo das Geld nicht mehr so locker sitzt, wie vor einem Jahr.

Am Ende muss man - wie immer - für sich selbst entscheiden.
Ich habe für mich persönlich einen guten Weg gefunden und will streaming nicht mehr missen.
Die Regale platzen trotzdem noch aus allen Nähten.
 
Bei meinen Lieblingsbands versuche ich bis zur VÖ standhaft zu bleiben und keine Vorabtracks zu hören. Das klappt aber nicht immer. Bei DT gab es so eine Neigung, die Sommertour kurz vor Album-VÖ zu machen und bis zum ersten Konzert gab es dann halt nur eine Single. Die musste man natürlich kennen.

"Leider" kommen viele Alben im Magazinbetrieb im Rahmen des Soundchecks auf die Lauscher, sodass vom ersten Hören bis zum physischen Produkt einige Wochen vergehen. Ist dann aber auch nicht wild, die neue BLIND GUARDIAN wäre im Normalfall so eine "am VÖ-Tag im Plattenladen"-Kandidat gewesen, so gucke ich halt, wann es sie für ein paar Kröten weniger gibt.
 
Bei Vorabtracks höre ich maximal beim ersten veröffentlichten Song einmal(!) rein um sicherzugehen, dass die Band nicht plötzlich total an meinem Geschmack vorbeifiedelt. Danach warte ich bis sich das Album in meinem Besitz befindet, egal wann das ist, bevor es einen kompletten Hördurchlauf gibt.

Komplett online durchhören gibt es eigentlich nur bei mir unbekannten Bands, bei denen ich keinen Blindkauf tätigen möchte. Da hat dann die schöne neue musikalische Welt tatsächlich ihren großen Vorteil für mich. Krasse Fehlkäufe sind durch diese Möglichkeit zum Vorabcheck tatsächlich so gut wie gegen null zurückgegangen.
 
Das Problem sehe ich auch in der Schnellebigkeit und in der Veröffentlichungsflut. Hat man überhaupt noch die Zeit sich intensivst mit einem Album zu beschäftigen? Oder kommt dann schon das nächste interessante Album. Durch Streaming hat man dann ja auch die Musikwelt offen, um sich damit zu beschäftigen, also noch weniger Zeit um Alben wirklich intensiv zu hören?

Bei mir leider ja. :hmmja:

Edith: ist ein bisschen off topic.
 
Das Problem sehe ich auch in der Schnellebigkeit und in der Veröffentlichungsflut. Hat man überhaupt noch die Zeit sich intensivst mit einem Album zu beschäftigen? Oder kommt dann schon das nächste interessante Album. Durch Streaming hat man dann ja auch die Musikwelt offen, um sich damit zu beschäftigen, also noch weniger Zeit um Alben wirklich intensiv zu hören?
Damit habe ich auch grosse Schwierigkeiten. Im aktuellen DF gibt es wieder lauter gute Alben, die ich alle gern hätte, bisher habe ich mir aber noch keines gekauft, weil es einfach alles zu viel ist und bereits Alben, die nur ein paar Monate alt sind, kaum noch laufen. So geht das nicht.

Zum Threadthema: Egal, welchen Stellenwert eine Band für mich hat, höre ich in neue Alben online rein, bevor ich sie kaufe oder davon absehe. Meistens höre ich ein Album sogar komplett, bevor ich mich für oder gegen Kauf entscheide. Das nimmt mir später den Hörspass in keinster Weise und reduziert die Fehlkäufe.
 
Das nimmt mir später den Hörspass in keinster Weise und reduziert die Fehlkäufe.

Deswegen finde ich Streams in Sachen Musik schon ziemlich genial.
Früher gab's das ja leider nicht, da musste man sich auf den Musikgeschmack von diversen Kollegen verlassen.
Ich höre mir auch ein Album grundsätzlich erstmal online an, bevor ich mich dann zum Kauf oder Nichtkauf entscheide.
Was bei mir auch ganz entscheident ist: Ich kann warten.
Soll heißen, ich muß das Album nicht sofort am VÖ-Tag haben.
Ich warte in der Regel 1-2 Jahre, dann gibt's das Album auch meistens günstiger bzw. gebraucht.
In ganz seltenen Fällen kaufe ich das Album kurz nach der VÖ. Das muß dann für mich schon echt der Kracher sein.
 
Ich streame fast nur. Die momentanen Lieblingsalben laufen öfter und kristallisieren sich mit der Zeit heraus. Wenn ich dann z.B mal bei Dying Victims im Shop surfe aus Neugier und eines der Alben sehe wird es oftmals eingesackt und meistens kommen noch ein paar weitere hinzu.
Durch das Streaming und einen besonderen YT Kanal gibt es Neuentdeckungen in großer Anzahl. Das kann man unmöglich alles kaufen.

Im Gegensatz zu manch anderem, brauche ich immer neue Bands/Alben. Abwechslung halt.
Deswegen steige ich natürlich oftmals nicht ganz so tief in die Materie (Geschichte hinter der Band/Interviews usw.) ein, wie ein Großteil dieses Forums.
 
Zum Threadthema: Egal, welchen Stellenwert eine Band für mich hat, höre ich in neue Alben online rein, bevor ich sie kaufe oder davon absehe. Meistens höre ich ein Album sogar komplett, bevor ich mich für oder gegen Kauf entscheide. Das nimmt mir später den Hörspass in keinster Weise und reduziert die Fehlkäufe.
Weiß nicht... ein bisschen schon, finde ich. Der erste "Wow-Effekt" ist dahin, denn ein Album das erste Mal hören ist logischerweise nur einmal möglich. Deswegen verzichte ich bei mir bekannten und geliebten Bands meist auf das vorab Reinhören und warte lieber, bis ich zu Hause das Vinyl auflegen kann.

Trotzdem muss ich zugeben, dass das mittlerweile eher selten der Fall ist. Bei neuen Bands und Alben, wo ich mir nicht sicher bin, stream ich natürlich auch vorher. Kann mich auch schon gar nicht mehr erinnern, welches Album ich mir zuletzt komplett blind gekauft habe.

Was ich aber definitiv nicht mehr mache - Alben online schon tothören. Spricht natürlich dann nicht immer für die Musik, aber passiert mir öfter, dass ich bestimmte Alben zu oft in zu kurzer Zeit höre und dann erst mal gar keinen Bock mehr drauf habe. Sollte natürlich nicht passieren, solange ich das Album nicht physisch besitze, weil das ist dann ja auch nicht Sinn der Sache. Wenn sich ein Vinyl Release rauszögert - was ja mittlerweile öfter mal vorkommt - verzichte ich irgendwann bewusst aufs Streamen, damit ich mir den Spaß mit der LP nicht verderbe.
 
Das Konzept ALBUM ist 2022 Ja eigentlich auch Quatsch, man macht halt irgendwie so weiter, weil man glaubt, das gehört so. Ich versuche auch immer, das hier zu berücksichtigen, wenn ich eine geile Band empfehlen möchte, aber wenn man mal ehrlich ist, haben wir diese durch irgendwelche physischen Notwendigkeiten gesetzten FORMATE doch längst überwunden. Ist wie mit Portemonnaies, braucht auch kein Mensch mehr, hat wahrscheinlich trotzdem noch jeder zweite (oder dritte). Meinetwegen kann das alles weg.
 
Das Konzept ALBUM ist 2022 Ja eigentlich auch Quatsch, man macht halt irgendwie so weiter, weil man glaubt, das gehört so. Ich versuche auch immer, das hier zu berücksichtigen, wenn ich eine geile Band empfehlen möchte, aber wenn man mal ehrlich ist, haben wir diese durch irgendwelche physischen Notwendigkeiten gesetzten FORMATE doch längst überwunden. Ist wie mit Portemonnaies, braucht auch kein Mensch mehr, hat wahrscheinlich trotzdem noch jeder zweite (oder dritte). Meinetwegen kann das alles weg.
Ich bin nach wie vor Album-Hörer. Gut, aber ich bin halt auch keine 20 mehr. Trotzdem finde ich, dass gerade im Metal dieses Format immer noch Sinn macht. Nicht, weil das schon immer so war und sich das so gehört, aber sowas wie Stimmung und Atmosphäre kann sich eigentlich erst richtig auf Albumlänge entfalten. Von Konzeptalben ganz zu schweigen. Die Hits packt man sich dann halt einfach in eine Playlist.
 
Finde auch, dass Alben und „moderne“ Konzepte wie Streaming sich nicht ausschließen. Höre meist Alben, ob nun physisch oder digital. Habe zusätzlich auch noch div. dynamische Hitplaylists, die ich auflege, insb. wenn ich entweder nicht genau weiß, welches Album ich jetzt hören will oder als „Radioersatz“ bei der Arbeit oder beim Kochen. Oder wenn ich mich bspw in das Schaffen einer unbekannten Band mit bereits größerem Output einhören will, hau ich mir auch gern mal die generierten oder kuratierten Playlisten meines Streaminganbieters rein.

Portmonees sind aber trotzdem Krieg. Schon seit Dekaden ;)
 
Ich habe jetzt seit ca. 10 Monaten einen Spotify Acount. Meine Kaufgewohnheiten haben sich dadurch doch etwas verändert.
Bei Bands die ich gut finde, höre ich in der Regel nicht vorher rein und kaufe mir deren Alben einfach.
Aber bei allen anderen höre ich vorher rein. Wenn ich früher über irgendwelche Alben irgendetwas gutes gelesen habe, wurden die Alben ungehört eingetütet. Auch bei Bands die mal ein gutes Album hatten, war mein Motto: Vor 15 Jahren waren die mal gut, also brauche ich auch das neue Album.
Dadurch, dass ich vorher in die Alben reinhöre, kaufe ich deutlich weniger. Ich würde behaupten, dass ich ohne Spotify dieses Jahr bestimmt 20 Alben mehr gekauft hätte. Der Vorteil daran: Ich kaufe mir zu 95 Prozent nur noch Alben die ich wirklich gut finde und auch mehr als 5 mal anhöre.
 
Also mich hör meistens höchsten einen halben Track oder so vorher rein. Und ernsthaft hör ich es erst, wenn es da ist. Tatsächlich mache ich das sogar bei Bands, die ich nicht kenne. Und bin bisher gut damit gefahren.
Wenn es da ist, wird es halt meist viel gehört. Wobei, bei meiner Kaufmenge ist "viel" manchmal eher nur "ein paar Mal". Dann wird wegsortiert. Dann fängt der eigentlich Test an, halt so nach ein paar Jahren: Wie oft hat man es eigentlich wieder hervorgeholt?

PS Und ja, ich hör eigentlich Musik nur albenweise, außer beim Trinken (mit anderen).
 
@BalticFrost

So unterschiedlich kann man die Sache angehen.
Gerade beim zweiten Absatz, da grauselt es mich!;) ist natürlich kein bisschen bös' gemeint.

Vielleicht muss ich da etwas differenzieren. Wenn jetzt eine neue Band ihr Debut rausbringt und es mir gefällt, dann läuft es halt und ich informiere mich über die Basics. Muss jetzt aber nicht wissen, in welcher Schulband jeder einzelne mal gespielt hat.

Sind es ältere Bands, Bathory ist ein gutes Beispiel, dann steige ich schon tiefer ein. Ich kannte die Band natürlich vom Namen und hatte auch paar Mal kurz reingehört. Aus Interesse aber das Krachmucker TV Special über die Band gesehen und dann nochmal alles von vorne durchgehört und mich dann auch tiefer belesen.

Das Interesse an einer Band über die reine Musik hinweg entwickelt sich halt bei mir.
 
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