Musikalische Erkenntnis des Tages

Ganz genau das. Ich höre lieber in 4000 Alben rein und entschiede mich dann nur die besten 3 zu kaufen anstatt mir von Band XY nur weil mir 2 Alben gefallen die anderen 16 auch in den Schrank zu stellen.
Hm, verstehe den Ansatz. Sicherlich ist die Zahl von Dir jetzt bewusst überspitzt so hoch gewählt worden, aber schon beim Reinhören beginnt ja bei so einer Menge die Oberflächlichkeit. Wie schnell erkenne ich, ob ich etwas toll finde? Unterschiedlich, würde ich mal behaupten. Ich bin relativ schnell bei einem ersten Eindruck zu begeistern, merke dann aber, dass etwas keine Langzeitwirkung hat.
 
Hm, verstehe den Ansatz. Sicherlich ist die Zahl von Dir jetzt bewusst überspitzt so hoch gewählt worden, aber schon beim Reinhören beginnt ja bei so einer Menge die Oberflächlichkeit. Wie schnell erkenne ich, ob ich etwas toll finde? Unterschiedlich, würde ich mal behaupten. Ich bin relativ schnell bei einem ersten Eindruck zu begeistern, merke dann aber, dass etwas keine Langzeitwirkung hat.

Im Unterschied zu vor ein paar Jahren, als ich mich noch sehr leicht begeistern ließ, läuft das bei mir mittlerweile meistens so:
Band wird hier im Forum von mir als geschmacksähnlich abgespeicherten Usern mehrfach lobend erwähnt -> ich merke mir den Bandnamen -> es folgt noch ein positives Review/Interview an anderer Stelle (z.B. im DF) -> ich raffe mich dazu auf, in Youtube reinzuhören, und zwar mehrere Male -> erst dann schreite ich bei Gefallen zum Kauf.

Dabei bleiben zwar die spontanen Käufe auf der Strecke, aber ich kann mir einigermaßen sicher sein, dass mir die neue Undergroundsensation XYZ Steel auch längerfristig Spaß bereitet.
 
Da stellt sich doch die Frage: Muss ich das alles kennen?

Ich für meinen Teil habe die Frage schon vor langer Zeit mit einem 'Nein' beantwortet. Oft langweilt mich Musik, welche retrospektiv ist. Deshalb kauf ich mir z.B. keine neuen Thrash-Metal Alben, die quasi ein Abbild der 1980er sind. Da bleib ich lieber bei den Originalen. Das hat für mich mehr Seele und Substanz. Wäre ich jetzt 25, dann würde ich dass bestimmt komplett anders sehen. Bin ich aber nicht. :)

Und der "Puls der Zeit" hat mich noch nie interessiert.
 
Ich habe mir das die letzten Jahre mit nem dicken fetten JAAAAAA beantwortet. Der Thrill, die Spannung auf neues ist bei mir ungebrochen.
Dass die letzten Monate zumindest hier im Forum die dicke Euphorie ausbleibt - geschenkt.

Das geht mir ganz genau so. Die Euphorie lässt einfach nicht nach. Nicht etwa, weil ich zwanghaft alles brauche, was auf den Markt geworfen wird, sondern weil in den Bereichen, die mich ansprechen, so unglaublich viel guter Shit erscheint. Und ich finde es ganz wundervoll, dass die Begeisterungsfähigkeit immer noch die selbe ist, wie damals als kleiner Puper in der Heide, als alles noch ganz neu und frisch war, wie eine unentdeckte Welt. Mittlerweile kenne ich diese Welt etwas besser, aber es gibt immer noch so viele Landstriche zu erkunden. Ich liebe diese niemals endende Expedition und werde hoffentlich nie ankommen...!
 
Das geht mir ganz genau so. Die Euphorie lässt einfach nicht nach. Nicht etwa, weil ich zwanghaft alles brauche, was auf den Markt geworfen wird, sondern weil in den Bereichen, die mich ansprechen, so unglaublich viel guter Shit erscheint. Und ich finde es ganz wundervoll, dass die Begeisterungsfähigkeit immer noch die selbe ist, wie damals als kleiner Puper in der Heide, als alles noch ganz neu und frisch war, wie eine unentdeckte Welt. Mittlerweile kenne ich diese Welt etwas besser, aber es gibt immer noch so viele Landstriche zu erkunden. Ich liebe diese niemals endende Expedition und werde hoffentlich nie ankommen...!

Und genau auf dieser Expedition befinde ich mich auch. Allerdings betrete ich lieber unerforschte Regionen aus der Vergangenheit, denn da gibt es noch sehr viel zu entdecken. Wenn ich mich in musikalischen Gefilden der Gegenwart befinde, dann stellt sich bei mir schnell die oben erwähnte Langweile ein, denn alles ist viel zu vertraut und bekannt. Dann kann ich ja direkt zuhause bleiben und mir den Weg sparen, was ich mittlerweile auch mache. Lieber investiere ich meine Energie in die oben erwähnten sonischen Regionen.
 
Und genau auf dieser Expedition befinde ich mich auch. Allerdings betrete ich lieber unerforschte Regionen aus der Vergangenheit, denn da gibt es noch sehr viel zu entdecken. Wenn ich mich in musikalischen Gefilden der Gegenwart befinde, dann stellt sich bei mir schnell die oben erwähnte Langweile ein, denn alles ist viel zu vertraut und bekannt. Dann kann ich ja direkt zuhause bleiben und mir den Weg sparen, was ich mittlerweile auch mache. Lieber investiere ich meine Energie in die oben erwähnten sonischen Regionen.

Bei mir ist es eine Mischung aus beidem. Verborgene Schätze aus der Vergangenheit oder auch Klassiker, die sich mir bisher nicht offenbart haben, entdecke ich mit ähnlich kindlicher Neugier, wie den neusten Scheiß. Bei altem und ältestem Material kommt jedoch so eine gewisse fast schon mystische Komponente hinzu. Eine Auflösung der Zeit und eine sehr angenehme Verwischung von Wahrnehmungsebenen. Wie ein Gefühl der Nostalgie für etwas, das man zu kennen meinte, aber erst jetzt, im Nachklang, richtig zu spüren vermag. Als blätterte man in einem alten, gefundenen Fotoalbum und verliebte sich in eine Person, die man gar nicht kennt und auch gar nicht mehr kennenlernen kann, zumindest nicht in dieser Gestalt. Es macht mir die Zeitlosigkeit von Musik und die Flüchtigkeit und Macht der Zeit gleichermaßen bewusst. In beidem liegt für mich ein süßer Schmerz, vor allem aber Leben und Lust.
 
Manchmal werd ich mit neuen tollen Sachen überschwemmt, manchmal hab ich keine Lust auf Neues. Manchmal ist alles Neue todlangweilig. Manchmal entdecke ich dann altes. Manchmal was vom "musst du Mal reinhören" Stapel. Manchmal hör ich sogar einfach das, was ich seit Dekaden liebe. (Ich Spießer!) Manchmal wünsch ich mir mein Schaukelpferd zurück und hör dabei bestimmt kein Maffay.
Ich hör mir die Welt einfach schöner.
 
Habe die Band bisher nur am Rande wahrgenommen. Welches Album wäre für den "Einstieg" am Besten geeignet?

Mein Einstieg war damals die Ghosts of the timeless Void, die mich nach ein paar mal hören extrem gepackt hat.
Das Album ist für mich immer noch die perfekte Mischung aus Melodie, Härte und dem Wechselspiel aus Crust und Black Metal.
Mein zweites Album war dann die Moloch, welche ich jetzt nicht unbedingt schlechter finde. Die Moloch hat zudem mit " The Skies of our Infancy" einen meiner liebsten extrem Metal Songs an Bord.
Aber grundsätzlich kannste mit keiner Veröffentlichung was falsch machen..deshalb: Ghosts of the timeless Void, dann die Moloch und dann den Rest.
Ach...und unbedingt die Split mit Ast mitnehmen....finde auf dem Album klingt die Band (bedingt durch die Produktion) extrem rau und nicht ganz so "sauber" (falls man das überhaupt sagen kann) wie auf den anderen Veröffentlichungen.
 
Mein Einstieg war damals die Ghosts of the timeless Void, die mich nach ein paar mal hören extrem gepackt hat.
Das Album ist für mich immer noch die perfekte Mischung aus Melodie, Härte und dem Wechselspiel aus Crust und Black Metal.
Mein zweites Album war dann die Moloch, welche ich jetzt nicht unbedingt schlechter finde. Die Moloch hat zudem mit " The Skies of our Infancy" einen meiner liebsten extrem Metal Songs an Bord.
Aber grundsätzlich kannste mit keiner Veröffentlichung was falsch machen..deshalb: Ghosts of the timeless Void, dann die Moloch und dann den Rest.
Ach...und unbedingt die Split mit Ast mitnehmen....finde auf dem Album klingt die Band (bedingt durch die Produktion) extrem rau und nicht ganz so "sauber" (falls man das überhaupt sagen kann) wie auf den anderen Veröffentlichungen.
Danke Dir:feierei:
 
Bei Ancst kannst du nichts falsch machen.
Ausser bei den Ambient Sachen. Habe nie so ganz begriffen, wieso diese Tapes auch unter dem Namen Ancst veröffentlicht wurden. Da sie schon sehr anders klingen, als die anderen Releases.
Daher empfehle ich unwissenden, erstmals nur Viny oder CD's zu kaufen. Wenn mich nicht alles täuscht, sind die Ambient Sachen Tape only Releases...
 
Mein Einstieg war damals die Ghosts of the timeless Void, die mich nach ein paar mal hören extrem gepackt hat.
Das Album ist für mich immer noch die perfekte Mischung aus Melodie, Härte und dem Wechselspiel aus Crust und Black Metal.
Mein zweites Album war dann die Moloch, welche ich jetzt nicht unbedingt schlechter finde. Die Moloch hat zudem mit " The Skies of our Infancy" einen meiner liebsten extrem Metal Songs an Bord.
Aber grundsätzlich kannste mit keiner Veröffentlichung was falsch machen..deshalb: Ghosts of the timeless Void, dann die Moloch und dann den Rest.
Ach...und unbedingt die Split mit Ast mitnehmen....finde auf dem Album klingt die Band (bedingt durch die Produktion) extrem rau und nicht ganz so "sauber" (falls man das überhaupt sagen kann) wie auf den anderen Veröffentlichungen.
Höre gerade in deine Einstiegsempfehlung rein,sehr geil.:top:
 
Man sollte sich aber auch bei seinen Hörgewohnheiten nicht zu sehr unter Druck setzen.
In den letzten 20 Jahren sind extrem viele Bands aus dem Boden geschossen, die man gar nicht alle kennen kann.
Da stellt sich doch die Frage: Muss ich das alles kennen?
Nö. Und ich will das auch gar nicht alles kennen. Die meisten Sachen, die ich brauch stehen sowieso in meiner Sammlung und ich muss gestehen, dass ich mich meist nur mit neuen Alben von Künstlern befasse, die ich schon lange höre. Ausnahmen gibt es immer, aber ich hab in der Masse weder Zeit noch Lust, mir unendlich viele neue Alben anzuhören.

Und es wäre schön, wenn zumindest die Metal- und Indielabels diese scheiss bunten Vinylfarben sein lassen. Neulich bekam ich eine in Orange. Hässlicher geht kaum.
 
Neulich bekam ich eine in Orange. Hässlicher geht kaum.

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