Das nicht, aber ein Album kann ja auch einen Stil und einen in sich konsistenten Stimmungsverlauf als eine Art von zusammenhängendem Fluss erschaffen, sodass alles schlüssig und organisch wirkt, obwohl unterwegs verschiedene Elemente miteinbezogen werden. Eben so wie Filme es auf der Bildebene tun. Und gute Filmscores auf der Tonebene: Da hat man wiederkehrende Motive, aber die Variationen passen sich dem jeweiligen Stimmungsverlauf an, oszillieren mitunter stark in ihrer Gefühlsfärbung, und neue Charaktere und Orte zeitigen eigene Motive, die vielleicht damit im Wettstreit liegen, aber durch die Reibung am Hauptmotiv doch tief verankert sind in der gesamten Stilistik und einem längeren Spannungsbogen. In der Klassik findest du das ebenfalls, perfektioniert zum Beispiel in Smetanas "Die Moldau". Aber auch im Heavy Metal: Bei "The Bees Made Honey In the Lion's Skull" von Earth im zeitlupig rockenden Drone-Segment, oder bei "Wildhoney" von Tiamat im Gothic-Segment, bei "The Reborn" von Risk im klassischen Heavy/Power/Thrash, oder bei "Ecclesia" von Borgia im schwarzdoomigen Death Metal. Deswegen muss noch lange kein Stil-Bruch vorliegen oder ein Album zerrissen klingen. Dasselbe kann man von Pink Floyds "The Wall" sagen; das proggige Konzeptalbum als quasi eigenes Sub-Genre macht, da ganz allgemein gesprochen, oftmals ausgiebigen Gebrauch von.