Auch in Wien ein super Abend. Ascension höre ich ja nicht, teilweise war das aber schon mächtig, was da dahergezaubert wurde (teilweise aber auch nicht). Ein gewisser Kontrast zu den Bandmitgliedern, die weder so selbstbewusst noch so elitär rüberkamen wie ich sie mir (wohl aufgrund des Interviews) vorgestellt habe. Ich war schon echt lang nicht mehr auf einem nicht-Festival-Gig einer BM Band (Malokarpatan mal ausgenommen) und war erstaunt wie sehr sich das Publikum doch über die letzten Jahre gewandelt hat. Viele Mittzwanziger mit Undercut-Gelfrisuren, bunten Tattoos und Ösen und so. Sind das etwa die BM-Hipster über die immer geschimpft wird?
Generell diverser als ich es in Erinnerung hatte - viel mehr so allgemeine Musikfans, wenig Trve Kvlt-Lederjacke-und-Kapuze-Typen. Der harte NSBMler-Kern ist auch daheimgeblieben. Das liegt wohl am musikalischen Mix, gleich drei Bands zum intensiv zuhören, das war schon auch ein bisschen anstrengend. Auch weil's ausverkauft war und der Escape-Keller in Wahrheit zu klein und zu schmal für eine 100+ Crowd ist (da waren 150). Und zu leise wird's durch die ganzen Körper, die den Schall dämpfen.
Von Venenum hab ich zwar nicht viel gesehen, aber dafür viel gehört. Besser noch als der letzte Gig zur Trance of Death-Tour, was für eine Band! (wenn man zuhören kann und will). Spielerisch der totale Wahn, was die da zelebrieren. Ich hab mich gefragt ob das jetzt eigentlich der neue Prog-Death ist. Also so im Ur-Sinn: Bands die mit ihrer Musik die Grenzen des Genres ausdehnen, ohne den Death Metal wirklich jemals zu verlassen. Ich weiß nicht wann das in dem Genre zuletzt so ausgeprägt der Fall war, vermutlich nicht seit den großen Tagen von Atheist und Co. Aber was weiß ich schon.
Necros Christos waren dann doch irgendwie der Gewinner und würdige Headliner. Im Gegensatz zu ihren Supports sind sie halt nicht Teil von so einem recht neuen oder zeitgenössischen ästhetischen Paket ("Hippie-BM/DM", hab ich an dem Abend ein paar mal gehört *g*), sondern machen seit immer ihr Ding, klingen immer noch wie keine andere Band und sind dabei präzise und wuchtig wie nur was. Das ist schon was Besonderes. Ich hab die Band auf jeden Fall viel zu wenig beachtet bisher, und freue mich dass es am Storm Crusher gleich nochmal die Gelegenheit geben wird die Beziehung zu vertiefen.