Rock'n'Roll Will Save Your Soul oder: Der Rock'n'Roll als Lebensgefühl

Für mich bedeuten Rock 'n Roll und Heavy Metal im Wesentlichen dasselbe. Beides ist Musik, die aus einem Übermaß an Energie heraus entsteht, die irgendwie raus muss. Beides steht sinnbildlich für eine Lebensweise, in der es nicht um Maß, Bedacht und vernünftigen Mittelweg geht, sondern um Exzess und Extrem, um das intensive Auskosten des lebendigen Augenblicks und die Freude am Chaotischen, Gefährlichen und Unberechenbaren. Who cares about tomorrow? We are young and we have nothing to lose!
 
Für mich bedeuten Rock 'n Roll und Heavy Metal im Wesentlichen dasselbe. Beides ist Musik, die aus einem Übermaß an Energie heraus entsteht, die irgendwie raus muss. Beides steht sinnbildlich für eine Lebensweise, in der es nicht um Maß, Bedacht und vernünftigen Mittelweg geht, sondern um Exzess und Extrem, um das intensive Auskosten des lebendigen Augenblicks und die Freude am Chaotischen, Gefährlichen und Unberechenbaren. Who cares about tomorrow? We are young and we have nothing to lose!

Das meinte ich mit der körperlichen, lustvollen und erotischen Komponente dieses Lebensgefühls. Es ist eine Freisetzung des Inneren mittels einer extrem physischen Musik, was sich wiederum in eine Lebensweise übertragen lässt, die in ihrem genussvollen Lebenshunger zwischen Spirit und Leib nicht mehr unterscheidet. Dem wohnt sicher auch ein hedonistisches Moment inne, wobei Rock'n'Roll für mich nie die reine heitere Feierei sein kann, sondern ihm und dem Exzess, den er meint, durchaus auch etwas Abgründiges und Düsteres zu Eigen ist.
 
Das meinte ich mit der körperlichen, lustvollen und erotischen Komponente dieses Lebensgefühls. Es ist eine Freisetzung des Inneren mittels einer extrem physischen Musik, was sich wiederum in eine Lebensweise übertragen lässt, die in ihrem genussvollen Lebenshunger zwischen Spirit und Leib nicht mehr unterscheidet. Dem wohnt sicher auch ein hedonistisches Moment inne, wobei Rock'n'Roll für mich nie die reine heitere Feierei sein kann, sondern ihm und dem Exzess, den er meint, durchaus auch etwas Abgründiges und Düsteres zu Eigen ist.
eben, das Anerkennen, dass das Leben und die eigene Existenz halt auch mit vielen und oft langen Phasen des Schmerzes verbunden ist. Dies zu akzeptieren und im Rock'n'Roll (stellvertretend für dein Genre der Wahl) ein exaktes Ventil zu finden, dass dich dies zwar immer spüren, aber es deswegen auch erträglicher werden lässt. Quasi das Verstehen von "Only Death Is Real" und deshalb, weil es einem durch die dunklere Färbung unserer Musik und ihren Themen, eben auch immer wieder diesen Spiegel des Vergänglichen vorhält, im Idealfall einen besseren Umgang damit verschafft, statt immer alles in Quietschefarben zu verdrängen und dann bei jeder Katastrophe aus den Latschen zu kippen. Das alles bitte in Nuancen lesen, denn Schmerz und Unglücksempfinden sind natürlich zutiefst subjektiv. Aber, all das lässt einen doch auch umso wilder und leidenschaftlicher genießen und feiern. Ach, irgendwie sowas.
 
Stimmt. So eine gewisse YOLO/carpe diem-Facette ist da immer im Spiel. Mindestens in dem Bewusstsein, früher oder später zu sterben und nie mehr so jung zu sein wie jetzt im Augenblick. Es geht ja gerade nicht darum, zu funktionieren, vernünftig, selbstlos und langfristig zu leben und sich irgendwann zur Rente noch ein paar entspannte Tage zum Abschluss zu machen. Es geht darum, im Hier und Jetzt so hell und intensiv zu strahlen wie irgend möglich. Auch wenn der Brennstoff dann am Ende für ein paar Meter weniger reicht. Das ist zumindest für mich der Ursprung des düsteren Moments im Rock 'n Roll.
 
Das meinte ich mit der körperlichen, lustvollen und erotischen Komponente dieses Lebensgefühls. Es ist eine Freisetzung des Inneren mittels einer extrem physischen Musik, was sich wiederum in eine Lebensweise übertragen lässt, die in ihrem genussvollen Lebenshunger zwischen Spirit und Leib nicht mehr unterscheidet. Dem wohnt sicher auch ein hedonistisches Moment inne, wobei Rock'n'Roll für mich nie die reine heitere Feierei sein kann, sondern ihm und dem Exzess, den er meint, durchaus auch etwas Abgründiges und Düsteres zu Eigen ist.

Hier kommt der Beweis:

 
Wendy O. Williams war trotz aller Tragik eine großartige Performerin! Ich liebe alle Sachen, egal ob Plasmatics oder WOW.

Ich entdecke die Plasmatics und ihre Solosachen erst jetzt in diesen Tagen. Wahnsinn, was man immer wieder noch für geiles Zeug im Rock'n'Roll finden kann, wo man immer glaubt, man hätte doch eigentlich schon alles gesehen und gehört.
 
Wendy O. Williams war trotz aller Tragik eine großartige Performerin! Ich liebe alle Sachen, egal ob Plasmatics oder WOW.

Da geht es mir exakt genauso. Gerade vor ein paar Tagen hab ich noch einige Plasmatics-Auftritte auf Youtube genossen. Wendys Gitarrensolo, bei dem sie eine Les Paul mit der Kettensäge zerfetzt, ist für mich immer noch einer der geilsten Stage Moves überhaupt.

Viel Spaß beim Entdecken des Schaffens dieser faszinierenden und tragischen Künstlerin, @onegodless...!
 
Ich entdecke die Plasmatics und ihre Solosachen erst jetzt in diesen Tagen. Wahnsinn, was man immer wieder noch für geiles Zeug im Rock'n'Roll finden kann, wo man immer glaubt, man hätte doch eigentlich schon alles gesehen und gehört.
da kann ich nur sagen: du glücklicher;). Schön, dass du die für dich entdeckt hast, das ist eines der tollen Sachen in unserem schönsten aller Beschäftigungen, dass man immer wieder alte Sachen für sich entdeckt, die einen dann flashen!
 
Da geht es mir exakt genauso. Gerade vor ein paar Tagen hab ich noch einige Plasmatics-Auftritte auf Youtube genossen. Wendys Gitarrensolo, bei dem sie eine Les Paul mit der Kettensäge zerfetzt, ist für mich immer noch einer der geilsten Stage Moves überhaupt.

Viel Spaß beim Entdecken des Schaffens dieser faszinierenden und tragischen Künstlerin, @onegodless...!
habe sie glaube ich das erste Mal im bewegten Bild gesehen, als ich bei Erscheinen des Motörhead- Birthday Party-VHS-Tapes so lange sparte, bis ich mir das kaufen konnte - und heute noch habe! Jedenfalls großartig, wie sie bei "No Class" auf die Bühne kommt und mit Lemmy im Duett röhrt! Davor gierte man immer die Fotos in den Mags an. Habe mir dann im Laufe der Zeit die ganzen Alben besorgt und feiere sie heute noch.
 
da kann ich nur sagen: du glücklicher;). Schön, dass du die für dich entdeckt hast, das ist eines der tollen Sachen in unserem schönsten aller Beschäftigungen, dass man immer wieder alte Sachen für sich entdeckt, die einen dann flashen!

Ich weiß ja wie das wieder bei mir enden wird (mir passiert so etwas ständig).

Es ist so wie in Candlemass's "Bewitched":

I am the master of the enchanted tune
I'll play for your joy, for your soul, for your doom
Set yourself free to the magic
So come with me my kingdom to see
Believe me you're captured my friend
You are bewitched

:D
 
Wenn Rock 'n' Roller bedeutet, dass man sich gegen das "Normalsein" auflehnt, traditonelle Werte zumindest in Frage stellt bzw. ablehnt und das Ganze dann auch noch mit der Liebe für eine bestimmte Musikrichtigung (also Rock im weiteren Sinne) in Verbindung steht, dann bin ich Rock 'n' Roller.
Wenn Rock 'n' Roller aber bedeutet, unkontrolliert, rein herzensgesteuert und ohne Rücksicht auf alles Drumherum zu agieren, dann bin es ganz sicher nicht.

Ich denke, dass tatsächlich die meisten Metal-Fans und Musiker keine Rock 'n' Roller im letzteren Sinne sind. Die meisten Metal-Speialarten sind zu verkopft, zu technisch und zu kontrolliert. Am häufigsten gibt es eine Rock 'n' Roll Attitüde sicherlich noch im Thrash oder bei Bands, die ohnehin nur am Rande des Metal agieren (Dead Lord zum Beispiel).
 
Für mich steht das "Rebellentum" im HardRock, HeavyMetal gar nicht im Fokus, im Gegenteil- es ist spätestens, seit ich 12,13 war und Cannibal Corpse Shirts so schön "böse" waren und einmal meine Englischlehrerin bei meinen Eltern anrief, als ich das Welcome To Hell Shirt anhatte und auf der Rückseite die Lyrics zu In League With Satan standen, im Prinzip obsolet ;)
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Diese Musik ist (m) ein Lebensgefühl, meine absolute Leidenschaft und schlicht pure Freude, also stehen im Zentrum eher höchst persönliche Befindlichkeiten.
Das ich nunmal, wie das größte Klischee aussehe und mein ganzer Freundeskreis praktisch ausschließlich aus Metallern besteht, sind natürliche Prozesse, die sich aus dieser Leidenschaft heraus, quasi von alleine manifestiert haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rock'n'Roll bedeutet für mich immer noch das Lebensgefühl was der Film easy Rider vermittelte.Das war in den 90 er in Dresden für mich und meine Cousine damals der ultimative Film zu dem Thema.
 
Ups, gerade erst gelesen. Sehr interessantes Thema, bisher auch viele Beiträge gelesen in denen ich mich wiederfinde. Spontan könnte ich das gedanklich klar formulieren, aber umso mehr ich darüber nachdenke desto mehr wird es undeutlicher.
 
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