The Aftermath
Deaf Dealer
Sechs Seiten und noch keine Liste der Alben,
wie soll ich mich als Newbie zurechtfinden ?
Dann will ich mal nicht so sein. Die ersten beiden Alben fehlen mir, zu meiner Schande, immer noch.
The Lord Weird Slough Feg (1996): -
Twilight Of The Idols (1998): -
Down Among The Deadmen (2000): Für viele die beste Veröffentlichung im Katalog der Band, nicht zuletzt für Mr. Scalzi himself. Mit "Sky Chariots", "Walls Of Shame" und "Warriors Dawn" wird ein Riff-Feuerwerk sondergleichen zur Eröffnung geboten, "Beast in the Broch" lässt die Vorliebe der Band für keltische Melodien hervortreten. Mit "Traders and Gunboats" ist einer der Band-Hits enthalten, auch das abschliessende "Death Machine" sollte für Ekstase sorgen. In ihrer Gesamtheit ist mir die Scheibe tatsächlich zu rifflastig und nicht kauzig genug, die Tiefe, die Ungeschliffenheit und der Hardrock der Alben ab Atavism fehlen mir. "Troll Pack" würde ich gar als Ausfall bezeichnen. Dem Album sollte man jedoch allein deshalb huldigen, wenn man bedenkt, in welchem Zustand sich der klassische Metal im Jahre 2000 (vor allem in den U.S.A.) befand. (8,5)
Traveller (2003): Ein Konzept-Album über das Science-Fiction-Rollenspiel Traveller in einem dafür absichtlich gewählten kalten, fast mechnischem Sound. Wegen der oben genannten Gründe steht Traveller nicht allzu hoch in meiner Gunst. Nicht falsch verstehen, auch hier wird zu einer Zeit klassischer Metal in Reinkultur zeleberiert, in der diese Spielart am Tiefpunkt seiner Popularität angelangt war. Sicherlich das "metallischste" Album der Band, für mich in gewisser Weise ihr Painkiller. Aber auch bei JUDAS PRIEST bevorzuge ich nun mal Rocka Rolla und Sad Wings Of Destiny. (8,0)
Atavism (2005): Es hat etwas gedauert, aber mittlerweile halte ich Atavism für den bisherigen Höhepunkt in der Diskografie. Dieses unglaubliche Album schafft es THIN LIZZY-Melodien, rasanten Heavy Metal, epische Ausbrüche, folkige Balladen und die bluesiger Seite der N.W.O.B.H.M. zu einem geschlossenen Ganzen zu vereinen. Die Atmosphäre ist dabei düsterer, primitiver, ja epischer als auf den Vorgängern. Der überlebensgroße Hit "Hiberno-Latin Invasion" ist nur die Spitze des Eisbergs, allein durch die beiden Dreierschläge "Atavism"/"Eumaeus The Swineherd"/"Curse Of Athena" und "Starport Blues"/"Man Out Of Time"/"Agony Slalom" (der unterbewerteste Song in der Diskografie!) wächst Atavism zu einem Monument des erwachsenen, tiefgründigen, anspruchsvollen Heavy Metal heran. Für mich eine der besten Platten aller Zeiten und nach wie vor eine Antithese zum heutigen state of the art im Metal. (10,0)
Hardworldler (2007): Nicht ganz so monumental kommt die noch hardrockigere Hardworldler daher. Die etwas schwachbrünstigere Produktion und ein, zwei nicht ganz so gelungene Nummern können dem Rest des Materials jedoch nichts anhaben. Allein die Gitarrenmelodien von "Tiger! Tiger!" lassen einen auf die Knie fallen, "The Sea Wolf" und der Titeltrack meisten die Verbindung von Folk, klassischem Hard Rock und Heavy Metal erneut bravourös. Ob es zwei Coverversionen auf einem Album braucht ("Dearg Doom", "Streetjammer") sei dahin gestellt, aber sie fügen sich gut in die eher Richtung 1970er-Jahre schielende Stimmung ein. (9,0)
Ape Uprising! (2009): Ebenfalls mein Einstieg in die Diskographie und lange mein persönlicher Favorit. Erneut klingt die Band nicht wie auf dem Vorgänger. Diesmal setzt der sehr dominante Bass Akzente, der Sound ist spröder als das Hinterteil eines Schimpansen. Ape Uprising! ist kurz und heavy, nur im gigantischen Titeltrack riffen und solieren sich Scalzi & Co. um ihr Leben und erschaffen somit den besten Song ihrer bisherigen Diskographie. Allein für diese zehn Minuten lohnt sich der Kauf! Aber auch die wahnwitzigen Gitarrenabfahrten in "Simian Manifesto", "Shakedown At The Six" und "Nasty Hero" lassen einen verdutzt zurück. Das ist tatsächlich nicht kauzig, sondern einfach nur übermenschlich gut. (9,0)
The Animal Spirits (2010): Nach dem rauhen Vorgänge eine beinahe fragile Platte mit einem folkigen Klangbild. Für mich der "Grower" im Katalog der Band, entpuppen sich Songs der Marke "Lycanthropic Fantasies", "Kon Tiki" und "Materia Prima" erst den zweiten oder dritten Blick als absolute Perlen. Die Band nimmt sich zurück und überzeugt im reduzierten Tempo mit einer klassischen Hard Rock-Platte, die weit kompakter als die ausufernde Hardworldler ausfällt. Bei aller Reduktion fallen SLOUGH FEG jedoch nie in die Schlaffheit aktueller Retro-Kapellen zurück, sondern bieten ihren einzigartigen Stil nur noch souveräner dar. Mit "The 95 Thesis" und der Ballade "The Second Coming" enthält The Animal Spirits gleich zwei überragende Nummern und verdient es, wiederentdeckt zu werden! (9,0)
Digital Resistance (2014): Es hilft ja alles nichts, eine (an ihren eigenen Maßstäben gemessene) "schwache" Platte hat die Band abgeliefert. Digital Resistance geht noch einen Schritt weiter als Vorgänger und verzichtet komplett auf rasante Gitarrenabfahrten oder metallische Riffs. Einzig die epischen "Curriculum Vitae" und "Warrior's Dusk" erinnern an Atavism, der Rest pendelt zwischen gelungenen Experimenten ("Analogue Avengers") und erschreckend einfallslosen Riffs ("Ghastly Appendage", "The Price Is Nice") hin und her. Mit den knackig rockenden "Laser Enforcer" und dem Titeltrack ist nicht alles verloren, auch das schöne "The Luddite" (eine Abrechnung mit den Auswüchsen der Digitalisierung) ist hervorzuheben. Auch wenn die Band hier weiterhin gekonnt allen Trends trotzt, ist dieses Album für SLOUGH FEG-Verhältnisse erstaunlich unspektakulär. (7,5)