Wann ist der Ofen aus oder: wie weit kann Verbundenheit reichen?

Viele interessante Ansichten hier.

Ich denke, dass sehr viel, wenn nicht sogar Alles an Erwartungen und Enttäuschungen gekoppelt ist.

Beispiel aus dem kulinarischen Bereich:
Man fährt an den Gardasee in den Urlaub. Tolles Wetter, schöne Aussicht, prima Leute, in einem Wort: perfekt. Dann, in einem kleinen Restaurant gibt es eine unglaublich leckere Pizza, die Kellner machen Späße und es gibt unfassbar guten Wein, so lecker, wie man ihn selten hatte.
Von dieser Sorte werden dann umgehend ein paar Flaschen für zu Hause eingesackt. Mit etwas zeitlichem Abstand wird dann am heimischen Herd eines dieser Fläschchen geöffnet und merkwürdigerweise schmeckt der nicht mehr so wie noch vor einem halben Jahr obwohl es eigentlich der gleiche Jahrgang, die gleiche Abfüllung ist und man sich doch noch so gut daran erinnert und die Erwartung da war und diese wurde nun enttäuscht. o_O

Und ähnlich ist mMn auch mit vielen anderen Dingen des Lebens und gerade bei einem so persönlichen Thema wie Musik wird es schnell emotional. Es gibt einfach Alben die eine bestimmte Stimmung transportieren und bei jedem Hören werde ich wieder in diese Zeit zurückversetzt. Und manchmal ist genau das ein Fluch für den Künstler oder die Band, denn sie werden immer wieder, vom einzelnen Fan, daran gemessen. Wer denkt z.B. bei Tony Martin nicht automatisch an "Headless Cross"? ;) Oder wenn mir jemand "Beyond The Black" ins Ohr flüstert kriege ich Gänsehaut und höre im Kopf das Intro des METAL CHURCH Songs und denke nicht an eine gewisse ("Casting") Metal Band. Und so geht es vielen von uns und so wie wir alle anders sind geht auch jeder anders damit um. Und das ist gut so und der Anlass für viele Gespräche und Diskussionen. Ich weiß nicht wie oft ich mit einem Kumpel schon das METALLICA Thema durchgekaut habe und wir kommen da nie auf einen Nenner aber am Ende siegt immer die Leidenschaft für Musik und bis zur "Live Sh*t" sind wir uns auch einig.

Auch das Thema Klassiker, was für meinen Neffen schon Klassiker sind ist für mich noch neumodischer Kram. :D Und besonders da fällt mir auf, dass eine Band, die enttäuscht viel eher ausgetauscht wird als das "gefühlt" früher der Fall gewesen ist aber möglicherweise ist das ein Nebeneffekt des bereits angesprochenen Überangebots und der allgegenwärtigen Verfügbarkeit.
 
Ab wann fliegen gar ganze Alben oder Discographien aus der Sammlung?
Wenn ich nicht demnächst doch zu sehr unter Platzmangel leiden sollte, fliegt gar nichts aus der Sammlung - denn mit den meisten Alben verbinden sich auch Erinnerungen abseits der Musik. Beispiel: Würde ich die Fourth Episode LP von Stratovarius verkaufen, weil ich sie nicht mehr sehr geil fände? Obwohl sie hunderte Euro wert ist, wohl kaum, denn an ihr hängen auch Erinnerungen an die Person, die mir die Band seinerzeit näherbrachte.
Trennen würde ich mich prinzipiell aber eher von Alben, die ich nicht selbst gekauft, sondern geschenkt bekommen habe.
 
Vorweg: Das würde ich klar bejahen. Unleashed mit Odalheim ist zumindest in meinen Ohren so ein Fall. Das Album ist aufgrund seines viel späteren Erscheinens nicht so innovativ wie die Klassiker und wird daher wohl nie denselben Status erhalten, für mich ist es aber klar deren bestes Album. So, jetzt ist es raus.
:top: Yeah. Das mit Odalheim sehe ich auch so und ein Kumpel möchte mich für diese Aussage regelmäßig steinigen...:D
Bands, von denen ich tatsächlich alles mag, gibt es kaum, zumindest wenn ich an die Bands mit den längeren Diskographien denke.
Death und Morgana Lefay , wobei es sich bei Morgana Lefay ähnlich wie bei Queen verhält- nur mit Charles Rytkönen am Mikro und Tony Eriksson an der Klampfe. Also fällt das selbst betitelte Album raus, welches ich auch nie an meine Ohren gelassen habe.

Aber ne Band bei der der Ofen aus ist, fällt mir so spontan nicht ein. Typen wie Jon Schaffer fallen mir höchstens ein, die durch ihr handeln bei mir unten durch sind. Wer sich menschlich disqualifiziert, z.B. durch Rassismus oder Pädophilie, der wird zukünftig nicht einen Cent mehr an mir verdienen.
Viele Bands/Alben haben mich manchmal auch nur auf dem falschen Fuss erwischt und wollte nicht zünden, weil die Platte nicht wie der Vorgänger klang. Später entpuppten die sich dann als Gottalbum. Life of Agony sind ein Paradebeispiel:
River runs red- Eines DER Alben meiner Jugend! Und dann kam Ugly. Hilfeeeee- war damals erster Gedanke und dann war die Band bei mir quasi tot. Heute ist Ugly eines der wichtigsten Scheiben in meiner Welt, ein 11 von 10 Punkte-Album:verehr:

Manchmal braucht es halt auch nur etwas (mehr) Zeit...
 
Wenn ich nicht demnächst doch zu sehr unter Platzmangel leiden sollte, fliegt gar nichts aus der Sammlung - denn mit den meisten Alben verbinden sich auch Erinnerungen abseits der Musik. Beispiel: Würde ich die Fourth Episode LP von Stratovarius verkaufen, weil ich sie nicht mehr sehr geil fände? Obwohl sie hunderte Euro wert ist, wohl kaum, denn an ihr hängen auch Erinnerungen an die Person, die mir die Band seinerzeit näherbrachte.
Trennen würde ich mich prinzipiell aber eher von Alben, die ich nicht selbst gekauft, sondern geschenkt bekommen habe.

Kann ich nachvollziehen, es gibt eine Menge Alben und sogar Bücher, bei denen es mir ähnlich geht. In den vergangenen Jahren habe ich mich einfach intensiver mit meiner Sammlung beschäftigt und festgestellt, dass es auch einfach eine Menge Musik gibt, mit der mich nichts mehr verbindet, weder auf einer Art persönlichen Ebene, wie Du sie beschreibst, noch mit der Musik als Solcher. Platz hätte ich definitiv genug, aber welchen Sinn und Zweck erfüllen Alben, die im Prinzip nur da stehen, weil ich sie mir mal in einer Phase meines Lebens gekauft habe, mir mittlerweile aber nichts mehr geben?

Viele Bands/Alben haben mich manchmal auch nur auf dem falschen Fuss erwischt und wollte nicht zünden, weil die Platte nicht wie der Vorgänger klang. Später entpuppten die sich dann als Gottalbum. Life of Agony sind ein Paradebeispiel:
River runs red- Eines DER Alben meiner Jugend! Und dann kam Ugly. Hilfeeeee- war damals erster Gedanke und dann war die Band bei mir quasi tot. Heute ist Ugly eines der wichtigsten Scheiben in meiner Welt, ein 11 von 10 Punkte-Album

Die Gefahr beim Aussortieren, klar. Mittlerweile bilde ich mir aber zumindest ein, meine musikalische Marschrichtung so gut zu kennen, dass solche Überraschungen ausbleiben, komplett gefeit ist man davor aber sicher nicht. Einen Effekt, wie Du ihn beschreibst, kenne ich nur zu gut, dafür hätte ich zahlreiche Beispiele.
 
Man könnte jetzt auch sagen, dass diese Bands eine überschaubare Anzahl an Tonträgern veröffentlicht haben, was den Output von Qualität demzufolge erleichtern würde. Auch "nutzt" sich eine Band dann nicht in einer permanenten Tretmühle ab. Ich würde hier z.B. Armored Saint ergänzen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt dieser Veröffentlichungspolitik ist hier zudem ein regelrechtes Fieber, wenn nur erwähnt wird, das nach etwa 10 Jahren mal was Neues kommen könnte.

Slough Feg haben immerhin zehn Studioalben draußen. Allzu überschaubar ist das nicht mehr, meine ich. ;)

Ein wenig unfair den jungen Bands gegenüber, ganz sicher - aber ich bekenne, dass es mir ähnlich geht.

Ich beobachte das über die letzten Jahre bei mir ganz deutlich. Irgendwie hab ich nicht mehr diesen Anspruch, den ich vor 15, 20 Jahren noch hatte, möglichst jede brauchbare Band in der Sammlung stehen zu haben, die es irgendwo da draußen gibt. Stattdessen wandert versuche ich eher, die wirklich herausragenden Bands zu finden und denen dafür mehr Zeit zu widmen. Diese Einstellung ist schon irgendwie n kleiner Türsteher für neue Bands. Die müssen dann schon entweder so ein Überalbum hinlegen wie z.B. die letzte Wheel, um die die Phalanx der Superbands einzubrechen, oder über mehrere Alben konstant sehr gut abliefern, jeweils mit ein, zwei drei überragenden Songs. Alben ohne richtige Übersongs interessieren mich in der Regen nicht mehr so wirklich.

Von mir schon lange nicht mehr, hier reichen mir meist ein paar Minuten. Manowar machen es mir aber auch recht leicht, da mir das ganze Brimborium drumherum gleich mit auf den Zeiger geht, Konzert Ab- und Zusagen usw. usf. Das letzte Positive an Manowar bleibt für mich ihr Sänger, danach ist Feierabend - aber ja, ich weiß, was Du sagen möchtest und ich denke, mir fällt es hier auch etwas leichter, weil ich hier nie ein "Die-Hard"-Fan war.

Für mich halt seit 25 Jahren meine Lieblingsband. Ich weiß, es ist irgendwie bescheuert. Machste nix! xD
 
Und das ist so ein Phänomen, das sich in den 90ern sehr gut an Metallica beobachten ließ: Die-Hard-Thrasher und Metaller haben gefühlt 2000 Wege gesucht, die Band trotz des "Schwarzen Albums", spätestens aber ab "Load/Reload" noch immer zu verteidigen, das war - zumindest in großen Teilen meines Freundeskreises - schon ein regelrechtes Schönhören, anders kann ich das gar nicht mehr benennen. In dieser Zeit ist der seinerzeit weitesgehend in den Underground abgetauchte Metal aus dem Fokus geraten, lieber 100 x "Load" (obwohl man es eigentlich "Kacke" fand, am Ende dann aber doch "ganz gut, nur halt anders") anstatt sich vielleicht mit dem "Hanging in the Balance" oder einer Band wie Mystic Force auseinanderzusetzen, die exakt die Metallica-Fanschicht hätten bedienen sollen.

Dass sich die damaligen Fans so hartnäckig gehalten haben, finde ich schon etwas krass. Dachte, dass deren konstanter Erfolg eher davon kommt, dass man sich neue Hörer erschlossen hat, indem man mit neuen Stilen experimentiert hat und weil der Bandname einer Marke gleicht. Jemand hat die Live-Auftritte erwähnt und auch das dürfte bei der Band auch ein Faktor sein, warum viele noch am Ball bleiben. Die Konzerte dürften auch deren größte Einnahmequelle sein, weil so viel Musik bringen sie nicht auf den Markt...

Das mit LtH war ein Fehler meinerseits, ich meine natürlich die Fighting the World, da begann schon das Elend, obwohl gerade der Nachfolger so gut ist. Manchmal ist die Liebe zu einer Band irrational und Manowar bieten ihren Fans ein Rundumpaket und auch hier sind die Live-Auftritte gut. Hörst du dir auch gerne die neuen Sachen an, @GordonOverkill?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass sich die damaligen Fans so hartnäckig gehalten haben, finde ich schon etwas krass. Dachte, dass deren konstanter Erfolg eher davon kommt, dass man sich neue Hörer erschlossen hat, indem man mit neuen Stilen experimentiert hat und weil der Bandname einer Marke gleicht. Jemand hat die Live-Auftritte erwähnt und auch das dürfte bei der Band auch ein Faktor sein, warum viele noch am Ball bleiben. Die Konzerte dürften auch deren größte Einnahmequelle sein, weil so viel Musik bringen sie nicht auf den Markt...
Grad bei METALLICA ist es bei mir so, dass ich die Band immer noch unwahrscheinlich gern Live sehe auch wenn die Konzerte mir mittlerweile eigentlich zu groß sind und auch mehr und mehr "Event"-Fans dort sind aber das gehört als Erscheinung dazu. Albentechnisch ist bei mir nach "Live Sh*t" Schluss und das ist für mich okay, ich finde die neuen Songs dann Live auch recht okay aber nicht so zwingend, dass ich mir nochmal ein Album kaufen müsste, dafür liebe ich die, die ich habe umso mehr. :verehr:
 
Wo sich bei mir die Frage stellt, da einige Bands ihren Status halten können: Was führt dazu, dass eine Band an Popularität verliert? Mir ist der Name Bonfire eher semi geläufig, aber da sie ihren Erfolg in einem Buch verarbeitet haben, gehe ich davon aus, dass sie ihn hatten; die Meinung zu den neuen Werken von Sonata Arctica teilt nicht nur @Koenijo und niemand, der mit heute mit Power Metal anfängt, macht das heutzutage, weil er in eine Gamma Ray Platte reingehört hat (anders als der junge Traditionsmetaller). Der Euro Power Metal dürfte tatsächlich eins der wenigen Genres sein, wo die jungen den Alten den Rang abgelaufen haben.

@Doom Mariachi Metallica wissen aber auch ihre Thrash Wurzeln gut in Szene zu setzen und bei den Konzerten wird fast nur altes Zeug gespielt (inkl. dem schwarzen Album).
 
Ist das hier Finde den Fehler für Anfänger? :D

Na gut, point taken. :D Ich hätte anders formulieren sollen: Häbe ich Lulu mehr als fünf mal gehört? Ich glaube nicht. Aber den ehrlichen Versuch, mal was anderes zu machen, kann ich nur respektieren und ich glaube wenn die Band nicht alle paar Jahre so ein Sonderprojekt machen würde, dann wären die längst aufgelöst. Und was dazwischen kommt ist dann zumindest immer so interessant, dass ich gerne ein Ohr riskiere.

Hm...waren die "experimentellen Phasen" wie z.B. bei Dokken oder Metallica plattenfirmen- oder bandgesteuert?

Ist natürlich nur Spekulation, aber seit 25 Jahren haben zumindest Metallica doch ein Standing dass die weitestgehend machen können, was sie wollen. Load/Reload? Keine Ahnung, kann ich mir beide Seiten gut vorstellen.

Da Du Kreator ansprichst: ich finde diese melodisch-thrashige Ausrichtung überaus interessant und packend. Mich hat die Band damit eher abgeholt als mit dem Versuch, das nächste "Coma of Souls" zu schreiben.

Geht mir genauso. Mille hat als Künstler vermutlich doch auch keinen Bock drauf, einfach wieder Sachen zu schreiben wie in den 80ern. Einfach weil er es schon gemacht hat und auch anders kann.

Nehmen wir nochmal die eingangs erwähnten Rage, aber auch Saxon würde gut passen:
Zu Rage kann ich nichts sagen, aber bei Saxon ist es nach "The Inner Sanctum" bei mir, so dass ich jede Veröffentlichung wohlgestimmt und offen durchlaufen lasse, gerne ein Interview mit Biff & co. dazu lese. Am Ende habe ich dann wenig auszusetzen, komme aber auch nur selten wieder drauf zurück. Eben weil es im Großen und Ganzen klingt wie alles vorher, nur bloß eben nicht mit den schönen Erinnerungen verbunden ist wie es war, als man das erste Mal diese Band für sich entdeckt hat.
 
Musik hat was mit Emotionen zu tun. Genauer gesagt wie es sich anfühlt im Bauch. Hardrock/Metal muss man im Bauch fühlen können, wenn da nix ist dann taugt das nix. Bei der neuen Blind Guardian ist das zum Beispiel oder auch bei den letzten Nightwish Alben oder die letzte Riot. Nightwish und Riot bekommen nur noch eine Chance und bei Blind Guardian werde ich in Zukunft nicht mehr blind kaufen. Die Bands haben sich für einen Weg entschieden, den ich nicht folgen kann und will. Das gilt im Prinzip für alle Bands es gibt eine Phase da gefällt einem die Musik und dann merkt man in der Weiterentwicklung der Band das die Musik einen nicht mehr erreicht. Das ist dann der Zeitpunkt wo man für sich sagen muss das wars nun.
Genug geschwafelt ich höre nun die Queensryche und die Midnight Rider.
 
Slough Feg haben immerhin zehn Studioalben draußen. Allzu überschaubar ist das nicht mehr, meine ich. ;)

Ok, 10 sind dann doch eine Menge, somit ist das Argument der Überschaubarkeit nicht gegeben.

Alben ohne richtige Übersongs interessieren mich in der Regen nicht mehr so wirklich.

In diesem Zusammenhang die Frage: was ist ein Übersong? Mittlerweile dürften die meisten davon komponiert sein, zumindest in der Wahrnehmung der breiten Masse. Rein persönlich hat man da selbstverständlich seine Favoriten, aber was ist beispielsweise mit Alben, die ein echtes Highlight - also den zitierten Übersong - im Gepäck haben, ansonsten aber mit Mittelmaß glänzen?

Weiterhin ist es sicherlich so, dass bereits 2. oder 3. Werke einer Band nicht selten bereits kontrovers diskutiert werden, man schaue sich als aktuelles Beispiel Sanhedrin an. Für mich eine gutklassige Band mit 3 gleichwertig guten Alben. Vielleicht auch die Frage: wie lange kann eine Band "liefern"? Wann stagniert die Kreativität und ab wann ist es eher eine Kopie ihrer Selbst? ZZ Top, AC/DC, Motörhead - alles Beispiele für Bands, die nicht selten mit "klingt alles gleich" in eine Schublade einsortiert werden. Jüngst gestern Abend habe ich mir noch mal "Skyfall" vom Helloween-Reunion-Album angehört: natürlich klingt der Song so, wie er von Helloween erwartet wird. Dennoch entwickelt er keine Langzeitstrahlkraft für mich.

Dass sich die damaligen Fans so hartnäckig gehalten haben, finde ich schon etwas krass. Dachte, dass deren konstanter Erfolg eher davon kommt, dass man sich neue Hörer erschlossen hat, indem man mit neuen Stilen experimentiert hat und weil der Bandname einer Marke gleicht. Jemand hat die Live-Auftritte erwähnt und auch das dürfte bei der Band auch ein Faktor sein, warum viele noch am Ball bleiben.

Das Phänomen "Metallica" ist eben schwierig greifbar und womöglich dadurch zu erklären, dass die Band just in der Hochphase der "Metalentwicklung" gleich 2, für Viele auch 3 absolut richtungsweisende Alben rausgehauen hat, die als solche bis heute ihr entsprechendes Standing haben. Die meisten Fans dieser Zeit werden damit Partys, Freunde, Konzerte, Aufbruchsstimmung und womöglich gar den ersten Liebeskummer verbinden. Natürlich erschlossen sich ab dem "Black Album" überdies neue Hörerschichten, hierfür haben schon allein "The Unforgiven" und "Nothing else matters" gesorgt: mit einem Mal war die Band im Mainstream angekommen - im Übrigen ein Umstand, der vielen Die-Hard-Fans bis heute nicht schmeckt, warum auch immer. Nicht zuletzt gab es die Debatte über "Stranger Things" und die Verwendung von "Master of Puppets": zum Einen passte dies in die Handlung, zum Zweiten darf man sich auch freuen, Metallica mal "anders" als mit den "Radio-Hits" zu hören - und ich fand es eh viel genialer, im TV mal wieder "Hazy Shade of Winter" in der Bangles-Version hören zu können.

Zu Rage kann ich nichts sagen, aber bei Saxon ist es nach "The Inner Sanctum" bei mir, so dass ich jede Veröffentlichung wohlgestimmt und offen durchlaufen lasse, gerne ein Interview mit Biff & co. dazu lese. Am Ende habe ich dann wenig auszusetzen, komme aber auch nur selten wieder drauf zurück. Eben weil es im Großen und Ganzen klingt wie alles vorher, nur bloß eben nicht mit den schönen Erinnerungen verbunden ist wie es war, als man das erste Mal diese Band für sich entdeckt hat.

Ein Punkt, der sich hier schon mehrfach in der Debatte herauskristallisiert hat auf die Essenz formuliert. Dennoch ist es ja nicht pur so, dass man "im Alter" nicht auch neue Erinnerungen sammelt, zu denen dann auch wieder (neue) Musik passen sollte. Und doch ist es manachmal auch abseits der emotionalen (Zusatz-)schiene auch die reine Musik, die einen an den Eiern hat. Zumindest mir geht es so, wobei ich beobachtet habe, dass es dann tatsächlich auch eben neue Bands sind, die mich mehrheitlich mehr begeistern können als die Altvorderen.

Das gilt im Prinzip für alle Bands es gibt eine Phase da gefällt einem die Musik und dann merkt man in der Weiterentwicklung der Band das die Musik einen nicht mehr erreicht.

Riot waren für mich Mark Reale. Ich habe in Riot V reingehört und das ist auch völlig ok, aber hier haben wir ein Beispiel dafür, wie wichtig eben einzelne Protagonisten für eine Band sind. Blind Guardian indes befinden sich in einer permanenten Weiterentwicklung, sind aber aufgrund des Gesangs und der markanten Gitarrenarbeit, sowie bestimmten Bausteinen in der Musik immer als Blind Guardian zu erkennen. Aber Phasen der Entwicklung haben beispielsweise weder Motörhead, Saxon noch AC/DC durchlaufen, obgleich marginale Veränderungen zu verzeichnen sind.
 
Ok, 10 sind dann doch eine Menge, somit ist das Argument der Überschaubarkeit nicht gegeben.



In diesem Zusammenhang die Frage: was ist ein Übersong? Mittlerweile dürften die meisten davon komponiert sein, zumindest in der Wahrnehmung der breiten Masse. Rein persönlich hat man da selbstverständlich seine Favoriten, aber was ist beispielsweise mit Alben, die ein echtes Highlight - also den zitierten Übersong - im Gepäck haben, ansonsten aber mit Mittelmaß glänzen?

Weiterhin ist es sicherlich so, dass bereits 2. oder 3. Werke einer Band nicht selten bereits kontrovers diskutiert werden, man schaue sich als aktuelles Beispiel Sanhedrin an. Für mich eine gutklassige Band mit 3 gleichwertig guten Alben. Vielleicht auch die Frage: wie lange kann eine Band "liefern"? Wann stagniert die Kreativität und ab wann ist es eher eine Kopie ihrer Selbst? ZZ Top, AC/DC, Motörhead - alles Beispiele für Bands, die nicht selten mit "klingt alles gleich" in eine Schublade einsortiert werden. Jüngst gestern Abend habe ich mir noch mal "Skyfall" vom Helloween-Reunion-Album angehört: natürlich klingt der Song so, wie er von Helloween erwartet wird. Dennoch entwickelt er keine Langzeitstrahlkraft für mich.



Das Phänomen "Metallica" ist eben schwierig greifbar und womöglich dadurch zu erklären, dass die Band just in der Hochphase der "Metalentwicklung" gleich 2, für Viele auch 3 absolut richtungsweisende Alben rausgehauen hat, die als solche bis heute ihr entsprechendes Standing haben. Die meisten Fans dieser Zeit werden damit Partys, Freunde, Konzerte, Aufbruchsstimmung und womöglich gar den ersten Liebeskummer verbinden. Natürlich erschlossen sich ab dem "Black Album" überdies neue Hörerschichten, hierfür haben schon allein "The Unforgiven" und "Nothing else matters" gesorgt: mit einem Mal war die Band im Mainstream angekommen - im Übrigen ein Umstand, der vielen Die-Hard-Fans bis heute nicht schmeckt, warum auch immer. Nicht zuletzt gab es die Debatte über "Stranger Things" und die Verwendung von "Master of Puppets": zum Einen passte dies in die Handlung, zum Zweiten darf man sich auch freuen, Metallica mal "anders" als mit den "Radio-Hits" zu hören - und ich fand es eh viel genialer, im TV mal wieder "Hazy Shade of Winter" in der Bangles-Version hören zu können.



Ein Punkt, der sich hier schon mehrfach in der Debatte herauskristallisiert hat auf die Essenz formuliert. Dennoch ist es ja nicht pur so, dass man "im Alter" nicht auch neue Erinnerungen sammelt, zu denen dann auch wieder (neue) Musik passen sollte. Und doch ist es manachmal auch abseits der emotionalen (Zusatz-)schiene auch die reine Musik, die einen an den Eiern hat. Zumindest mir geht es so, wobei ich beobachtet habe, dass es dann tatsächlich auch eben neue Bands sind, die mich mehrheitlich mehr begeistern können als die Altvorderen.



Riot waren für mich Mark Reale. Ich habe in Riot V reingehört und das ist auch völlig ok, aber hier haben wir ein Beispiel dafür, wie wichtig eben einzelne Protagonisten für eine Band sind. Blind Guardian indes befinden sich in einer permanenten Weiterentwicklung, sind aber aufgrund des Gesangs und der markanten Gitarrenarbeit, sowie bestimmten Bausteinen in der Musik immer als Blind Guardian zu erkennen. Aber Phasen der Entwicklung haben beispielsweise weder Motörhead, Saxon noch AC/DC durchlaufen, obgleich marginale Veränderungen zu verzeichnen sind.

Ein kleiner Einwurf meinerseits: Ac/Dc, Motörhead und Saxon haben alle im ,Spätherbst‘ ihrer Karriere saustarke Alben rausgehauen, die in punkto Qualität UND Kreativität absolut mit ihren alten Klassikern mithalten können. Und ein gewisses Maß an Entwicklung lässt sich da auch raushören, weil der jeweilige klassische Bandsound quasi auf ,modern‘ upgedatet wurde :top:
 
Ein kleiner Einwurf meinerseits: Ac/Dc, Motörhead und Saxon haben alle im ,Spätherbst‘ ihrer Karriere saustarke Alben rausgehauen, die in punkto Qualität UND Kreativität absolut mit ihren alten Klassikern mithalten können. Und ein gewisses Maß an Entwicklung lässt sich da auch raushören, weil der jeweilige klassische Bandsound quasi auf ,modern‘ upgedatet wurde :top:

Bei Motörhead gehe ich pari, das letzte AC/DC-Werk, das mich wirklich umgehauen hat, ist tatsächlich "The Razor's Edge". Mein Lieblingsalbum von Saxon ist "Unleash the Beast", nie klang die Band fieser im Positiven - hat aber auch schon weit über 20 Jahre auf dem Buckel. Danach gab es mit "The inner Sanctum" noch einen kleinen Achtungserfolg, der ein wenig über den ansonsten gutklassigen, aber nicht überragenden Alben steht. Eine kreative Entwicklung sehe ich bei allen Dreien aber eher nicht, wobei ich marginale Modernisierungen nicht zwingend als Kreativitätsausbruch sehe.

Die Klasse der "großen Drei" ist unbestritten, ebenso der Fakt, dass es nie wirklich in Richung "Rohrkrepierer" ging (na gut, "Innocence is no Excuse" ist schon hart an der Grenze) - aber ein Aha-Effekt in Form von "läuft bei mir noch gerne und oft" ist da nicht gegeben.

"Power Up" klingt erfrischend und durchaus motiviert, aber am Ende müsste ich stark überlegen, wann ich das Teil zum letzten Mal gehört habe.

Mir ist der Name Bonfire eher semi geläufig, aber da sie ihren Erfolg in einem Buch verarbeitet haben, gehe ich davon aus, dass sie ihn hatten; die Meinung zu den neuen Werken von Sonata Arctica teilt nicht nur @Koenijo und niemand, der mit heute mit Power Metal anfängt, macht das heutzutage, weil er in eine Gamma Ray Platte reingehört hat (anders als der junge Traditionsmetaller). Der Euro Power Metal dürfte tatsächlich eins der wenigen Genres sein, wo die jungen den Alten den Rang abgelaufen haben.

Bonfire finden bei mir nur sehr, sehr selten statt und offenbar sind die beiden Protagonisten oder zumindest einer von ihnen noch immer der Meinung, man sei auf einer Stufe mit Mötley Crüe. Ein irgendwie unsympathischer Haufen, der natürlich in den Spätachtzigern/Frühneunzigern Achtungserfolge feiern konnte und auch ganz netten Hardrock geliefert hat, ansonsten aber über kurz oder lang ohnehin im Sumpf der Vergessenheit ertrinken dürfte. Vielleicht ist aber auch nur die Darstellung in den Medien unglücklich, wer weiß?

In meiner Wahrnehmung definiert sich "Euro-Power-Metal" heutzutage über Bands wie Sabaton oder Powerwolf und ich kann gut nachvollziehen, dass diese als Einstieg in die Welt der härteren Musik geeigneter sind als Gamma Ray, von daher bin ich da bei Dir. Es ist widersinnig, in diesem Zusammenhang erneut in Richtung "Schlagermetal" zu argumentieren, aber es dürfte ziemlich deutlich werden, dass speziell Gamma Ray allein vom Songwriting her um Längen über den genannten Einstiegskapellen agieren, obgleich man auch hier schon immer auf schmissige Refrains gesetzt hat. Obwohl ich eigentlich eher so der "Anti-Schubladen-Typ" bin könnte man schon von einer "New Wave of Euro-Power-Metal" sprechen, die sich durch ihre Banalität auszeichnet, gerade aber aufgrund ihrer oberflächlichen Partytauglichkeit und den Schunkelrefrains eigentlich ein völlig neues Genre definiert.
 
Warum gibt man horrende Summen für Maiden- oder Manowarkonzerte aus, statt für das gleiche Geld 2-3 "kleine" Konzerte zu besuchen (wobei natürlich auch Beides in Verbindung funktionieren kann).
Das finde ich eine sehr gute und berechtigte Frage. Ich erweitere sie mal um: Warum gehen einige Leute sogar zu mehreren Konzerten ein und der selben Tour?
Die Antwort für jene ist vemutlich, dass die durch den Konzertbesuch erworbene Freude größer ist als der durch das bezahlte Geld erlittene Schmerz.

Ich persönlich gehe lieber 2-3 Mal zu kleineren Bands, habe das Gefühl, diese wirklich unterstützen zu können, bekomme in den kleinen Clubs viel direkteres Feedback und brauche keine Videoleinwände, um den Sänger erkennen zu können.

Um auf das Thema "Wann ist der Ofen aus" einzugehen: Der Ofen ist (in aller Regel) aus, wenn das Einzelkonzert mehr als 50 Euro kosten soll. Ist das geizig? Vielleicht, aber ich bin auch für viel weniger Geld ausreichend mit geilsten Live-Bands versorgt.
 
Das Sammeln von Diskographien ist ja per se erstmal unvernünftig. Vernünftig wäre, von Album zu Album zu gucken, ob es einem gefällt, und dann eine Kaufentscheidung zu treffen. Natürlich gibt es bei Bands, die man mag, einen gewissen Vertrauensvorschuss, aber auch der kann trügerisch sein, weil die Band ihren Stil wahlweise a) zu stark variiert oder b) nicht ausreichend variiert.

Ich hatte lange ein paar Bands, bei denen ich jedes neue Album kaufte, ungeachtet dessen, dass sie den Stil in eine mir nicht genehme Richtung variiert haben (u.a. Behemoth, Paysage D´Hiver, Savatage, Marillion) oder im Gegenteil zuwenig Abwechslung da war (u.a. Running Wild, Element of Crime, und ja, auch Grave Digger – ich war jung und brauchte das Geld nicht). Wohlgemerkt, obwohl ich best. Alben aus der Diskographie nicht mochte. Mir fallen verschiedene eher emotionsbasierte Gründe dafür ein (Verbundenheit zur Band, Nichtloslassenkönnen, Unterdrücken von Enttäuschung, Hoffen auf künftige Schönhöreffekte, …), aber keiner, der einem rationalen Kosten/Nutzen-Kalkül standhält. Am Ende hat mein Tonträgerregal meine Hörgewohnheiten auch gar nicht widergespiegelt, weil Bands mit einem viel stärkeren Tonträgeraufgebot vertreten waren als ich sie mir tatsächlich anhörte.

Irgendwann habe ich mich entschieden, meine Sammlung vernünftiger anzugehen, und daher aufgehört, bei Bands Diskographien zu sammeln. Wenn ich zurückdenke, was den Ausschlag gab, war neben der finanziellen Ressourcenumverteilung (Familie kam dazu) ein wesentlicher Faktor der, dass ich in meinem Freundeskreis am Ende kaum noch jemanden hatte, der Metal hörte oder zumindest mit derselben Hingabe hörte wie ich. Also der ganze Bereich Statussymbol/Gruppencode („Boah, was für eine geile Sammlung, alles von Marillion, sogar die beschissene `Radiation´“) fiel weg.

Es gab da nichts Band-Spezifisches, es war eine Grundsatzentscheidung, der dann einfach diverse Bands zum Opfer fielen. Es ist keine Liebe erloschen, sie war bei bestimmten Alben einfach nie da. Dieses Loslassen war immer schon angelegt in mir, da ich nicht übermäßig nostalgisch bin, es fehlte nur bis dahin der Impuls.

Apropos Nostalgie: Ein weiterer Impuls für Abschied war die Verfügbarkeit von Musik über Youtube und Co. Das hat mir geholfen, Alben abzustoßen, die ich immer nur aufgelegt habe, um mich einmal im Jahrzehnt nach sechs Flaschen Bier an die Verflossene aus der 11b oder lange Debattierabende mit Dozenten und Kommilitonen zu erinnern und den progge von damals nochmal hochzuholen. Das betrifft also Alben, bei denen doch mal Liebe da war. Für diese Art Musikkonsum nutze ich heute, wenn es mich überkommt, das Internet.

Nu ja. Das alles heißt gottlob nicht, dass ich jetzt tatsächlich vernunftbegabt geworden bin. Meine Unvernunft hat nur das Sujet gewechselt. Nach den Bands kam das ebenso sinnbefreite Sammeln von Stilrichtungen, bei mir Orthodox BM. Das habe ich inzwischen genauso wegrationalisiert. Jetzt sammle ich nach dem Prinzip, innerhalb eines Stils eine möglichst breite Aufstellung zu haben. Also ich brauche im Dark Ambient schon auch geräuschlastige Alben in meiner Sammlung, auch wenn ich sie nicht höre. Und im Funeral Doom ein paar Kitschdinger, auch wenn etc. Und hole mir jedes Jahr zweidrei Alben im Technical Death Metal, die ich in dem Genre herausragend finde, obwohl ich sie trotzdem nicht höre. Alles auch nicht schlauer.
Überhaupt ist es Quark, dass ich noch Tonträger (bei mir CD – Schallplatte bäh, Leute, viel zu groß und unhandlich und empfindlich, wie kann man nur so unvernünftig etc.) sammle, da ich alles an neuer Musik digitalisiere und auch in 99% der Hörsituationen digital konsumiere.

Also: Ein bisschen Quark bzw. Emotionsbasiertheit muss sein. Irgendein Teil von mir will verhindern, dass meine Tonträgersammlung 1:1 meine aktuellen Hörgewohnheiten widerspiegelt bzw. will forcieren, dass sie in jedem Fall mehr widerspiegelt als meine aktuellen Hörgewohnheiten. Dieser Teil sucht sich, wenn die Vernunft ihn beim Handeln erwischt, nach kurzer Zeit ein neues Schlupfloch. Ich lasse ihn gewähren. Vielleicht ist er eine natürliche Reaktion auf den Überschuss an instrumenteller Vernunft, der kommt, wenn man älter wird, mehr auf Gesundheit achtet, Kinder bekommt etc.
Das beantwortet jetzt glaube ich den OP nicht mehr, ich mache Schluss.
 
Sehr schöner, reflektierter Beitrag. Ich bin da glaube ich einen Ticken einfacher gestrickt. Zunächst mal: ich bin Fan von Alben nicht von Bands, das erspart Enttäuschungen. Mich interessieren auch Newcomer oft mehr als etablierte Künstler. Bei meiner Sammlung schaue ich auf Qualität und Ausdrucksbreite, weswegen ich ganz froh, dass ich in letzter Zeit auch Gefallen an Stoner und Noise rock-Sachen gefunden habe. Leider bin ich aber auch Schnäppchenjäger und ertappe mich oft (aber seltener als früher) dabei, CDs nur zu kaufen, weil die 3 Euro vermeintlich gut investiert sind.
 
Das Sammeln von Diskographien ist ja per se erstmal unvernünftig. Vernünftig wäre, von Album zu Album zu gucken, ob es einem gefällt, und dann eine Kaufentscheidung zu treffen. Natürlich gibt es bei Bands, die man mag, einen gewissen Vertrauensvorschuss, aber auch der kann trügerisch sein, weil die Band ihren Stil wahlweise a) zu stark variiert oder b) nicht ausreichend variiert.

Grundlegend falsch. Das Sammeln (!) von Diskographien ist schon alleine deswegen vernünftig, weil es einer Logik folgt. Nämlich der, das Schaffen einer Band oder eines Künstlers vollumfänglich zugänglich zu haben. Der entscheidende Unterschied liegt für mich im Wort Sammeln. Ein Philatelist sammelt auch nicht nur die Briefmarken, die ihm gefallen, sondern wird gewisse Kriterien haben. Mit der Musik gibt es da neben dem Gefallen eine ganz wichtige Dimension für mich: Ich möchte in meiner Sammlung auch die relevanten Entwicklungen im Metal allgemein nachzeichnen können und wenn ich mal wieder Zeit für einen Abend mit einem der Eclipsed-Lexika habe, dann stehen ganz viele Scheiben eben in der Sammlung, auch wenn ich sie bis dahin nur einmalig nach dem Kauf gehört habe.

Aber: So religiös wie ich das seinerzeit mal betrieben habe, mache ich es seit einiger Zeit nicht mehr. Gründe sind da aber eher fehlende Zeit und Ressourcenallokation im Familienhaushalt. Ginge es nur nach dem Wollen, würde ich auch weiterhin jede Diskographielücke schließen, die ich in der Sammlung habe.
 
Grundlegend falsch. Das Sammeln (!) von Diskographien ist schon alleine deswegen vernünftig, weil es einer Logik folgt. Nämlich der, das Schaffen einer Band oder eines Künstlers vollumfänglich zugänglich zu haben. Der entscheidende Unterschied liegt für mich im Wort Sammeln. Ein Philatelist sammelt auch nicht nur die Briefmarken, die ihm gefallen, sondern wird gewisse Kriterien haben. Mit der Musik gibt es da neben dem Gefallen eine ganz wichtige Dimension für mich: Ich möchte in meiner Sammlung auch die relevanten Entwicklungen im Metal allgemein nachzeichnen können und wenn ich mal wieder Zeit für einen Abend mit einem der Eclipsed-Lexika habe, dann stehen ganz viele Scheiben eben in der Sammlung, auch wenn ich sie bis dahin nur einmalig nach dem Kauf gehört habe.

Aber: So religiös wie ich das seinerzeit mal betrieben habe, mache ich es seit einiger Zeit nicht mehr. Gründe sind da aber eher fehlende Zeit und Ressourcenallokation im Familienhaushalt. Ginge es nur nach dem Wollen, würde ich auch weiterhin jede Diskographielücke schließen, die ich in der Sammlung habe.
Denke nicht, dass es da ein richtig oder falsch gibt. Jeder hat andere Kriterien für seine Sammlung und wenn das Kriterium ist, die Musik zu haben, die einem am besten gefällt, ist man sicher schlecht beraten 20 CDs von Band X zu haben. Das würde ich alleine schon nicht machen, weil ich reine Trademark-Verwaltung weder mag noch unterstützen will. Aber so divers sind da die Herangehensweisen...
 
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