Welches ist Euer Black Metal Album des Jahres 2018 - und warum?

G0ri

Till Deaf Do Us Part
Kurz vorweg: Ja, es gibt bereits einen Thread der so ähnlich heißt. Ja, das Forum sollte nicht mit unzähligen Threads geflutet werden. Die Nutzung dieses Threads erfolgt allerdings in einem anderen Rahmen. Nämlich: auf sein eigenes Black Metal Album des Jahres einzugehen und zu schildern, weshalb denn genau dieses Album auf dem persönlichen Siegertreppchen dieses Jahr steht. Ich hätte ja den anderen Thread genutzt, aber durch diese stumme YouTube-Link-Spammerei mancher Nutzer, welche übrigens dem Forum keinerlei Mehrwert bietet, hätte sich die Mühe denke ich nicht gelohnt, wenn der Text binnen kürzester Zeit in den Keller geschoben wird und dort vergammelt. Falls die Moderation das hier allerdings als überflüssig ansieht, kann ich's auch nicht ändern. Dann Thread bitte schließen.

Dann mal los!

Mein Black Metal Album des Jahres 2018 ist:

Ungfell - Mythen, Mären, Pestilenz

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1. Raubnest ufm Uetliberg
2. De Türst und s Wüetisheer
3. Oberlandmystik
4. Bluetmatt
5. Die Heidenburg
6. De Fluech vom Toggeli
7. Die Hexenbrut zu Nirgendheim
8. Guggisberglied
9. Der Ritter von Lasarraz
10. Raserei des Unholds

Als ich dieses Jahr auf dem Weg zum In Flammen im Auto saß, spielte mein Kumpel seine Musik per MP3-Player ab. Er zeigte mir auf diesem Wege jede Menge neue Bands die ich noch nicht kannte. Irgendwann startete er dann dieses Album und meinte zu mir: ,,Das klingt wie Aaskereia, nur verrückter." Und ja... so war es! Das Album startet mit einem verspielten Intro, wo man noch nicht so richtig weiß was gleich passiert. Was auffällt ist der geschickte Einsatz der folkloristischen Elemente, durch welche man direkt konfrontiert wird. Die Ruhe vor dem Sturm, denn im zweiten Song wird dermaßen auf das Gaspedal gedrückt. Da merkt man dann erstmals wie gut diese Band dieses Verspielte und Rohe miteinander verbinden kann. Das in Kombination war mir ehrlich gesagt noch relativ neu, funktioniert hat das Album aber dennoch sofort bei mir. Im weiteren Albumverlauf verhält man sich weiterhin geschickt und weiß mit dem Tempo richtig zu variieren. Die Musik ist verdammt gut eingespielt. Was mir besonders auffällt ist der herrlich verspielte, in den Vordergrund gemischte Bass, der die Musik einerseits sehr gut untermalt, aber andererseits auch schön hervorsticht. Das Schlagzeug fällt auch auf und hat Momente, die einem bei weiteren Durchläufen wieder auffallen werden. Die Melodieführung und der Wechsel zwischen den E- und Akustikgitarren wird ebenfalls geschickt gewählt und hat teilweise sogar Ohrwurmpotenzial! Und hier und da kommt sogar der Einsatz eines Akkordeons zum Vorschein. Viele denken sich jetzt sicher: ,,Das ist doch bestimmt so Humppa-Zeugs, da hab ich aber mal gar keinen Bock drauf!" Falsch gedacht. Das ist astreiner melodiöser Black Metal mit einer wunderbaren Atmosphäre. Schon nach dem ersten Durchlauf sind jede Menge Melodien bei mir hängen geblieben, die sich aber trotz der vielen Durchgänge absolut nicht abgenutzt haben. Atmosphärisch hat man das Gefühl, durch einen wilden Wald voller Märchenwesen zu schreiten. Nicht Umsonst bezeichnet der Kopf der Band die Musik als Walpurgis Black Metal . Die Texte handeln tatsächlich auch von schweizerischen Märchen und sind teilweise, wie ihr sicherlich schon an den Songtiteln bemerkt habt, auf Schweizerdeutsch geschrieben und eingesungen. Lasst euch davon aber nicht abschrecken! :D Ich wartete sehnlich auf den Re-Release auf Vinyl, aber als ich die Platte endlich in den Händen hielt und das Album durch meine Anlage dröhnte, ließ es mich nicht mehr los. ,,Aber G0regonzola, ich habe jetzt schon so viele Listen der besten Alben von 2018 hier gesehen, aber dieses Album war fast nirgends dabei und wenn es doch so gut sein soll, frage ich mich weshalb..." Tja, das frag ich mich auch. Ändert das. Riskiert ein Ohr. Ihr werdet es nicht bereuen. ;)
 
:top: fuer den Thread und das gewaehlte Album. Ich bin leider noch nicht dazu gekommen, es mir anzuhoeren/zu besorgen, aber ich erwarte mir noch einen hoeheren Platz davon!
 
Gute Wahl, wenngleich es bei mir nicht unter die ersten 3 oder 5 geschafft hat. Ich hadere noch mit mir und würde gerne den Hekatomb-Zählt-Nicht-Joker zücken, dann könnte ich mein liebstes BM Album nennen...seufz.
 
Sehr schöne Musik, und Texte auf Schwytzerdütsch schrecken sicherlich nicht ab, sondern sind ein "major selling point".

Weniger schön ist, dass die ersten beiden Releases schon ausverkauft sind. Damit fällt dann ein unmittelbares Näherkommen leider erst einmal flach.


EDIT:
Awwa. Druff gschissá! Dr diffrenzierte Sound ond dr Bass hend mi packt. Wird nåch de Feyrdäg beim Label bschdellt. Wenn i 's net vrgess.
:)
 
MARE – Ebony Tower

1. Es ist mein am extensivsten gehörtes BM-Album des Jahres. Schon die einer nach dem anderen veröffentlichten Vorabtracks liefen hier rauf und runter.
2. Es ist mein am intensivsten gehörtes BM-Album des Jahres. Ich höre Musik heutzutage hauptsächlich beim Kochen, beim Autofahren und am PC, so gut wie nicht mehr ohne eine Paralleltätigkeit. Besonders die morgendliche Fahrt zur Arbeit mit Musik ist total wichtig, stimmt mich in den Tag ein. „Ebony Tower“ hat meine Herbst- und Wintermorgen dieses Jahr sehr geprägt.
3. Es ist ein Album, das eigentlich gar nicht ganz in mein BM-Beuteschema passt und bei dem ich daher überrascht war, dass es mich so bewegt.
4. Das Introspektive, ganz subjektiv wahrgenommen auch Verletzliche dieses Albums ist etwas Besonderes.
5. Das Riff in „Nightbound“ auf „And in my most ecstatic frenzy …“. Hat mich auf dem inneren Ohr viel begleitet dieses Jahr.

https://soundcloud.com/terratvr-possessions/mare-nightbound
 
Die MARE ist toll. In Sachen Nidrosian BM hat mich allerdings die MANII fast noch ein Stückchen mehr gepackt, allerdings dort sogar auch hauptsächlich die Bonustracks von der 7"EP.

Werde meine Nr. 1 auch noch posten. Mein BM-Jahr war ein wenig zäh. 17 neue BM-Scheiben (von insgesamt knapp 100 Neuerscheinungen) wanderten in die Sammlung, davon 12 aus Norwegen, wobei das dann auch schon der Black Metal im weiteren Sinne war, also inklusive Mischformen mit Pagan, Death, Thrash und Avantgarde. Richtig klassischer BM, das waren nur sechs oder sieben Stück, und die dann auch noch recht mainstreamiger Art und Weise. Irgendwie ist mir der BM-Underground in den letzten Jahren immer mehr aus dem Blickfeld entschwunden: "Too busy keeping the great old ones complete." - Hab ich schon im anderen Thread vor einer Weile geschrieben, und dann wenigstens noch ein bisschen gegengesteuert mit MARE und MANII, und auch ein paar Tipps von @Lobi und anderen vorgemerkt. Das ist verdammt schade, denn was war ich früher hier zu Hause... bin ich an sich immer noch, aber ich kriege die Kurve nimmer.

Die UNGFELL wird bestellt werden; schon deshalb.
 
Jo, das Ungfell-Album gefällt sehr gut bisher. Sei bedankt für den Tipp. :)

Im Black Metal bin ich ja immer noch Neuling eigentlich, hab aber dennoch ein paar sehr starke Alben aus 2018 kennengelernt. Auf eine Nr. 1 will ich mich im Grunde (zumindest noch) nicht wirklich festlegen aber auf jeden Fall in der engeren Auswahl ist dieses Teil über das ich erst vor kurzem gestolpert bin und das für mich perfekt das dunkle, klirrend kalte, misanthropisch/hoffnungslos/verzweifelte Element des Black Metal transportiert und das mit deutschem, verständlichem Getexte. Reinhören und begeistert sein:

Wallfahrer - Anthologie der Abkehr

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1. Lacrimis Sanguine
2. Wallfahrt (Pfade der Erkenntnis)
3. Zeitzeremonie (Es endet alles)
4. Wildes Heer (Epilog des Herbstes)
5. Ketzerkonfession
6. Lichtmesse (Als die Bergfeuer brannten)

Leider ist das Digi ausverkauft aber wer die Band trotzdem mit einer kleinen Zuwendung unterstützen und dazu das Album in sehr guter Qualität downloaden möchte kann dies hier tun: https://wallfahrer.bandcamp.com/album/anthologie-der-abkehr
Das Album gibt es für ab 1.- €. Wer genauso cool sein will wie ich trägt da 6.66 ein. :D



 
Um Himmels willen da müsste ich mich ja zwischen Mare, Ascension, Cultes des Ghoules , One Tail One Head , Svartidaudi und Funeral Mist entscheiden ....

Darf ich als Joker Katharsis nennen ?
Nein ???? ( menno ... )

OK was mach ich dann blos ....

Ach ich nehm ein ganz anderen und zwar :

Ulthar - Cosmovore

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Cosmovore
Solitarian
Infinite Cold Distance
Entropy-Atrophy
Asymmetric Warfare
Dunwich Whore
Mal davon ab das dieses Release das geilste Cover 2018 hat ( jaaaa besser als das von Sulphur Aeon ) eine für mich In letzte Stunde entdeckte Perle des Jahres 2018.

Gut ob man das als Black , Death , Crust ( manche nennen es auch Bestial/War Black metal ) ist ja eher schwierig aber für mich sind sie Black Metal ( mit Death einschlag ) der feinsten Art mit einer priese Psychedelic das aber ( fast ) jedes andere Release 2018 komplett wegholzt mit seiner Agressivität .

Wenn ich ganz faul wäre würde ich Ulthar als die fiesere Black Metal Variante von Sulphur Aeon bezeichnen ( Gleiches Lyrik Konzept z.b ) aber Musikalisch haben die Jungs schon eindeutig andere Wege als die Deutschen Vorzeige Deather, allein schon weil die Epischen Parts kaum bis gar nicht vorhanden sind .

Jedenfalls wenn ich mich auf 1 Black Metal Album dieses Jahres limitieren MUSS dann dieses hier ^^

Ich erwarte jedenfalls noch viel von den Buben .

Ich finde die CD nirgends auser bei Amazon ( vileicht hats Amor Fati aber da der Shop aktuell ja gewartet wird kann ich nicht nachschauen ).... :https://www.amazon.de/Cosmovore-Ult...ie=UTF8&qid=1545264095&sr=8-1&keywords=Ulthar
Vinyl gibt es auch bei Van Records : https://www.van-records.de/product_info.php?products_id=4014

https://www.metal-archives.com/bands/Ulthar/3540413943
 
Zuletzt bearbeitet:
Weniger schön ist, dass die ersten beiden Releases schon ausverkauft sind. Damit fällt dann ein unmittelbares Näherkommen leider erst einmal flach.

Da wird noch was wiederkommen. ;) Finde das Debüt auch super.

Schade, dass es die Lubbert Das (erscheint am 26.12. zumindest bei Fallen Empire auf Bandcamp, das physische Release wird wohl wieder etwas auf sich warten lassen) nicht mehr rechtzeitig in Eure Ohren schaffen wird. Definitiv mal wieder ein Highlight aus NL aus dem Umfeld von Haeresis Noviomagi. Da kommt auch nichts schlechtes her (Iskandr, Turia, Solar Temple...).

Mein mehr oder weniger schwarzmetallisches Highlight des Jahres ist wahrscheinlich "Cease The Day" von In The Woods.... Es ist nicht mein meistgehörtes und meistgefeiertes Genrealbum des Jahres, das wäre vermutlich die Mare oder Moenen Of Xezbeth oder die famose Nécropole, ist sogar nur eines im weiteren Sinne, ist aber für mich, wie der Vorgänger schon, ein wunderbar stimmiges Werk, das vieles vereint, weswegen ich die Band seit ein paar Dekaden liebe. Würde ich Listen führen, wäre das Album eines auf der Außer-Konkurrenz-Liste von Herzensbands, die einen ganz besonderen Stellenwert haben (dieses Jahr dabei wie immer der eine, einzige und alleinige, absolute König, At The Gates und Crippled Black Phoenix, Voivod, etc.).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin mir nicht sicher, aber ich würde ULTHAR nicht wirklich als BM bezeichnen...habe jetzt zwei Tracks gehört und es ist mir leider (das ARTWORK!!!) gar nicht so eingefahren...
 
In Sachen Kreativität und musikalischer Umsetzung dieser haben bei mir klar Funeral Mist und Abigor die Nase vorn. Das "Konsens"-BM Album des Jahres ist für mich die Spectral Wound, die z.B. Nécropole meilenweit hinter sich lässt. Und wenn es um richtig nostalgischen BM aus den Anfangstagen geht, dann haben wohl Moenen Of Xezbeth das Album des Jahres abgeliefert.

Es ist also nicht so einfach, sich auf ein Album zu beschränken, weil das Genre eben schon so immens breitgefächert ist und ich mich weiterhin weigere, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
 
Schöner Thread. Da liest man sogar gern Texte über Alben, die man gar nicht hört.

Solar Temple aus Holland lassen - wie bereits an anderer Stelle geschrieben - mit den zwei Longtrags auf "Fertile Descent" jeden Gedanken in einem kuscheligen Loop absaufen. Auf die angenehme Art. Ich glaube, ich habe in diesem Jahr keine Platte mit harten Gitarren so häufig gehört und würde sie trotz berechtigten Äpfel/Birnen-Einwurfs momentan auf den Thron setzen. Man könnte meinen, die Waschmaschinendrums und die sphärischen Gitarrenriffs könnten auf Dauer ermüdend wirken oder langweilen, das passiert aber auch beim x-ten Durchlauf nicht. Natürlich - und das ist jetzt auch keine neue Idee - hat das Album irgendwie etwas von einem tranceartigen Jam, dabei wirkt es aber, als sei jeder Ton und jede Wirkung beabsichtigt. Das gilt übrigens auch für den verwaschenen, organisch wirkenden Sound. Der wohl absichtliche Verzicht auf Transparenz, Druck und Präzision bringt einen dazu, nach dem Ende der B-Seite kurz die Augen aufzumachen, sich zu erheben, nochmal zu wenden, erneut den Startknopf zu drücken und sich entspannt wieder hinzulegen. Alles drumherum ist irgendwie egal.
Der Beipackzettel trifft es sogar ganz gut:

'Fertile Descent' takes the foundation laid with the 2017 demo, 'Rays of Brilliance' and expands on its reverberant nature. Subtly giving the nod to a wide variety of bands ranging from contemporary dutch black metal to Swans, it weaves a veiled path for the listener.

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Tracklist:
1. Those Who Dwell in the Spiral Dark
2.White Jaw
 
Rein musikalisch ist die Mare für mich unangefochten in 2018. Einfach ein phantastisches Album, das ich oft und gerne höre und froh bin, mir rechtzeitig Vinyl gesichert zu haben. Aber wenn es um Black Metal-"Wirkung" geht, kann ich eigentlich nur auf die Kwade Droes-Veröffentlichung verweisen. Ja, ich glaube, Kwade Droes haben für mich DAS BM-Album des Jahres veröffentlicht. Mal sehen, ob ich die nächsten Tage dazu komme, das noch ein paar Mal zu hören und entsprechend was dazu zu schreiben.
 
gute black metal alben gab es dieses jahr auch wieder ein paar. allerdings gab es noch mehr enttäuschungen bzw alben, die mich komplett kalt gelassen haben. und zu 95% werden die aufgezählt wenn es um die besten black metal alben des jahres geht. sei es nun mare, funeral mist, cultes des ghoules oder oder oder. hat mich alles nicht überzeugt. irgendwie alles zu lahm und langweilig. liegt auch daran, dass ich eh immer weniger interesse an metal habe, aber das ist ne andere geschichte. naja zum glück gibt es aber auch noch immer den untergrund mit seinen stumpfdummen black metal krachern, die grade so 30 minuten gehen und mir ein lächeln ins gesict gezaubert haben. ich denke da an sachen wie pissblood, vilkacis oder sainte marie des loups. herrliche alben, die es doch geschafft haben mich in ihren bann zu ziehen und mir zu zeigen, dass meine liebe für black metal noch nicht ganz erloschen ist. muss halt nur schön stumpf sein.
und auch an eps gab es einiges sehr, sehr tolles. zwarte dood beglückten mich direkt mit zwei eps. complot! setzen noch einen drauf und veröffentlichten vor wenigen tagen ihre dritte fabelhafte ep. war metal habe ich seit jahren nicht mehr so gut gehört. und auch olxane schafften es mit der vermilion ruin ep direkt in mein herz. auch Μνήμα will ich kurz erwähnen, da die griechen auch zwei sehr gute eps abgeliefert haben. augen auf, da könnte was ganz feines heranwachsen. naja bisschen auffällig wie viel guter kram aus holland kam. die haben es grade echt gut drauf wenn es um stumpfen, fesselnden black metal geht. super sache.

naja aber hier geht es ja schließlich um das black metal album des jahres. die eine scheibe, die man öfters und lieber gehört hat als den rest. das album, das es geschafft hat das persönliche lauchereich am besten zu befriedigen. bei mir ist es auch das metal album, dass ich dieses jahr am häufigsten gehört habe. ich spreche natürlich von:

Slavehouse - Taste In Pain
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bandname, albumtitel und cover lassen schon erahnen in welche richtung es hier gehen könnte. atmosphärische klänge und visionen von schnee, kälte, einsamkeit, verzweiflung und was man sonst noch so an unsinn aufzählt wenn es um black metal geht? nichts da. aufs maul gibt es. knapp 22 minuten primitive mischung aus black metal und punk. nicht immer auf höchstgeschwindigkeit, aber immer so, dass ich nie gedacht habe "ja mensch, das hätten sie sich jetzt aber sparen können". bei diesem album passt für mich einfach alles. so hat räudiger black metal 2018 zu klingen. keine gitarrenspielereien, die irgendwie ausarten, nerven und zu sehr in den vordergrund geschoben werden, das drumming und der drumsound passen einfach perfekt und tun nie so als wäre es irgendwas besonderes. der gesang ist wunderbar räudig und umschnürt dieses wunderschöne gesamtpaket wie eine rote samtschleife ein weihnachtsgeschenk. es greift ein rad ins andere und es entsteht ein gefühl von 8 stunden bahnfahrt mit dem "schönen wochenend"-ticket quer durchs land um sich irgendwelche konzerte in den letzten winkeln deutschlands anzugucken. dabei sind lediglich ein kasten bier, schnaps und ghettoblaster mit 10 tapes. die guten alten zeiten halt. wäre alles einbisschen schneller und es hätte auch von nifelheim sein können.
vielen dank für ihre aufmerksamkeit.
 
Ist ja nur 'ne EP, nä?

:D

Und weit oben mit dabei. Unter "sonstige Formate" neben Profane Order und A Knot Of Tongues. Großes Ding.
 
Ich bin kein großer Black Metal Mensch, man möge es mir verzeihen. Meine Wahl fällt unter anderem auch deshalb auf das zweite Dödsrit Album "Spirit Crusher".

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Dödsrit ist mehr oder weniger (mittlerweile gibt es ganzes Line-Up) das 1-Mann-Projekt von Christoffer Öster von Totem Skin. Und die schwedische Herkunft hört man ab der ersten kleinen Melodie des Openers "Aura". Dabei bleibt Christoffer im groben der Marschroute des selbstbetitelten Debüts treu und bringt eine energetische Mixtur aus atmsophärischen Crust-Punk der neueren Schule und wütend-epischem (allerdings unkitschigem) Black Metal. Dennoch lehnen sich Dödsrit auf "Spirit Crusher" deutlich mehr in Richtung Black Metal und fokussieren sich auf ausladenderes Songwriting.

Heraus kommt ein Sound der sicher keinen Innovationspreis gewinnt, aber schlicht und ergreifend nahezu perfekt auf den Punkt komponiert ist. Die 4 überlangen Songs von "Spirit Crusher" sind eingängig, episch und atmosphärisch zugleich, behalten stets ihre leichte Crust Punk Kante und damit Kurzweiligkeit und sind allgemein stark energieladen was bei mir persönlichen bei manchen modernen Black Metal Bands fehlt.

Anspieltipps:
"Aura"
"Spirit Crusher"

https://dodsrit.bandcamp.com/album/spirit-crusher
 
Ich bin kein großer Black Metal Mensch, man möge es mir verzeihen. Meine Wahl fällt unter anderem auch deshalb auf das zweite Dödsrit Album "Spirit Crusher".

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Dödsrit ist mehr oder weniger (mittlerweile gibt es ganzes Line-Up) das 1-Mann-Projekt von Christoffer Öster von Totem Skin. Und die schwedische Herkunft hört man ab der ersten kleinen Melodie des Openers "Aura". Dabei bleibt Christoffer im groben der Marschroute des selbstbetitelten Debüts treu und bringt eine energetische Mixtur aus atmsophärischen Crust-Punk der neueren Schule und wütend-epischem (allerdings unkitschigem) Black Metal. Dennoch lehnen sich Dödsrit auf "Spirit Crusher" deutlich mehr in Richtung Black Metal und fokussieren sich auf ausladenderes Songwriting.

Heraus kommt ein Sound der sicher keinen Innovationspreis gewinnt, aber schlicht und ergreifend nahezu perfekt auf den Punkt komponiert ist. Die 4 überlangen Songs von "Spirit Crusher" sind eingängig, episch und atmosphärisch zugleich, behalten stets ihre leichte Crust Punk Kante und damit Kurzweiligkeit und sind allgemein stark energieladen was bei mir persönlichen bei manchen modernen Black Metal Bands fehlt.

Anspieltipps:
"Aura"
"Spirit Crusher"

https://dodsrit.bandcamp.com/album/spirit-crusher
Hat mir auch super gut gefallen das Album! :top::top::top:
 
Die neue Kriegsmaschine ist mein schwarzmetallischer Jahres-Darling, von der Gitarrenarbeit, Klangästhetik usw. her anno 2018 nicht mehr sonderlich aufregend oder spektakulär, aber das wahnwitzige und hyperventilierende polyrhythmische (oder was es auch immer ist, was es nach Free-Jazz-Black-Metal klingen lässt) Drumming macht mich permanent und kontinuierlich nass. Und dabei stehe ich eigentlich gar nicht so auf ostentatives instrumentelles Schaulaufen für Mucker-Kollegen.
 
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