Von Homeland fand ich die erste Staffel okay, aber nicht weltbewegend. Vor allem schauspielerisch fand ich das nicht so übermäßig gut - von Damian Lewis bin ich Besseres gewohnt, seine Rolle bei "Life" fand ich um Welten glaubwürdiger und seine Leistung klar besser. Auch seine Ehefrau, ich weiß nicht. Besonders übel fand ich allerdings Claire Danes - ihr konnte ich die Rolle der Frau mit bipolarer Störung null abnehmen. Das wirkte manchmal fast lächerlich gespielt und ging mir mächtig auf die Zwiebel. Und die Synchro war teilweise wirklich nervtötend (ja, ich bin ein O-Ton-Muffel).
Einzig Mandy Patinkin find ich da richtig, richtig gut. Sowieso ein unterschätzter Schauspieler.
Die zweite Staffel wurde mir dann langsam etwas zu konstruiert, und dann bin ich ausgestiegen. Aus Neugier dann mal 2-3 Folgen aus S3 angesehen und feststellen müssen, dass ich nichts verpasst habe. Schade, das hätte mehr Potenzial gehabt. Da finde ich die israelische Vorlage "Hatufim" doch um Welten besser, ohne die ganze Hollywood-Zuckerwatte und "Krasser, derber, heftiger + Zielgruppenerweiterung"-Geschichte außenherum.
Ich schau gerade die Collectors Box von "Lewis", der britischen Krimiserie, dem Quasinachfolger von "Inspector Morse". Ganz nett.
Außerdem immer noch dran bei "Masters of Sex" (sehr schön und irgendwie drollig), "Revenge" (ich liebe die Perfidität), "Bones" fing ja wieder im TV an (wobei da vieles eingefahren ist, aber manchmal muss es auch seichte Unterhaltung sein), und ich glaube, bei "Doctor Who" muss ich auch mal den Anfang machen, nachdem ich mit "Torchwood" nach kaum mehr als einer Woche mit allen vier Staffeln durch bin. Fazit: Erste Staffel sehr cool, aber man hat gemerkt, dass sie noch geübt haben. Zweite Staffel ist erste Staffel in besser, mit noch mehr Tiefe, und der skurrile Genremix ist einfach geil. Vor allem mochte ich die Folgen, in denen die einzelnen Charaktere etwas genauer beleuchtet wurden, auch die Folge, in der erklärt wurde, wie alle zu TW kamen. Und die Owen-Folge, die fand ich künstlerisch total geil umgesetzt. Sowieso: Was die musikalisch auffahren, fand ich richtig, richtig gut. Die Staffel drei ist wirklich die Geilerei, die mir angekündigt wurde. Deutlich ernster, deutlich krasser, mir ist's manchmal wirklich kalt den Rücken runtergelaufen. Total creepy mit den Kindern. Und der Schauspieler, der Clement McDonald gespielt hat (nich wahr? nich wahr?) ist wohl einer der besten Nebendarsteller ever. Wahnsinn. Diese Staffel hält der Gesellschaft doch den Spiegel gnadenlos vor die Fresse. Wie vieles bei Torchwood symbolisch/metaphorisch gesehen werden kann eben. Staffel 4 war dann eben deutlich anders, dadurch, dass es eine US+GB-Produktion war. Aber die fand ich letztendlich auch sehr, sehr gut. Mekhi Phifer als Rex Matheson war 'ne gute Wahl, aber die alten Figuren aus S1 und S2 (Ianto und Owen vor allem) hab ich schon etwas vermisst. Macht aber nichts.
Ich hoffe, der Macher kommt in die Hufe und lässt TW weiterleben. Ausgeschlossen hat er ja nichts.