Der Abend wurde nach dem Konzert dann noch länger, somit war ich heute zunächst nicht in der Stimmung noch 'nen längeren Post hier dazulassen. Eigentlich kann ich das Gestrige aber jetzt auch nicht unkommentiert lassen. Es war einfach zu gut.
Anna von Hausswolff hat ja schon einen sensationellen Auftakt geliefert. Wie auch schon vorab angekündigt, gab es ein eigens für die Tour komponiertes Set, Songs der bisherigen Alben wurden nicht gespielt. Am Anfang war ich ja etwas traurig darüber, so Sahnenummern wie "Mountains Crave", "Liturgy Of Light" oder "Discovery" nicht zu Hören zu bekommen, aber am Ende habe ich die gar nicht vermisst. Das Set ging gute 40 Minuten, schlug die Richtung des Longtracks "Come Wander With Me/Delivrance" des letzten Albums ein, der Swans-Einfluss war da, ebenso wie wuchtiger Drone und ein leichter Hauch Dead Can Dance. Am Ende hatte ich Gänsehaut.
Aber wie erwartet, erlebte der Abend dann nochmal eine Steigerung als die allmächtigen Swans die Bühne betraten. Dann war Augen Schließen und Abtauchen angesagt. Abtauchen in einen Ozean aus lauten Klangwellen, mal anschwellend, dann wieder abklingend, oft stürmisch, aber zwischendurch auch ruhend. Besonders geil fand ich den unfassbaren Groove, den "Screen Shot" und (teilweise) der "The Glowing Man"-Titeltrack entwickeln. Das bisher unveröffentlichte "The Knot" mit dem der Gig losging ist übrigens ein abartiges Monstrum, mal schauen ob das je in irgendeiner Form auf Platte veröffentlicht wird. Als dann nach mehr als zweieinhalb Stunden die Lichter wieder angingen und Auftauchen angesagt war, wurde ich schon etwas wehmütig, das könnte ja wirklich das letzte Mal gewesen sein, Swans in dieser Form live erlebt zu haben. Zumindest gibt es ja 2017 nochmal die Chance auf ein Paar Europa-Tourdaten, fürs Brutal Assault sind sie ja schon bestätigt.