Anselmos Ausfall und die Folgen

.... kommen, bis aufs einkaufen, nie raus aus ihren Kasernen und haben auch keinen Kontakt zu Einheimischen. Bei denen ist gar keine Sensibilität vorhanden zu Themen wie Rassismus und den politischen regionalen Eigenheiten, weil sie einfach nur tagtäglich in ihrem kleinen, abgegrenzten Kabuff leben und sich untereinander aufhalten......

Kann ich jetzt so nicht nachvollziehen, in den '80er Jahren gab es die Kaserne und das Airfield in Giebelstadt (südlich von Würzburg) und damals wurde von den GIs in grossem Stil Heroin in die Diskos in den kleinen Landkäffern getragen. Plötzlich hatte jedes Kuhdorf mit 50 Einwohnern seine Drogentoten.
Nur zum Thema Kein Kontakt mit Einheimischen.

Als ich das erste Mal in Chicago war gings in den Club "Empty Bottle" und sobald offensichtlich war dass wir deutsch sprechen waren wir umringt von Ex-GIs, die mit ihren rudimentären Deutsch Kenntnissen um Zigaretten geschnorrt, bez. Bier angeboten haben. Die waren glaub ich in Wiesbaden stationiert gewesen und waren sichtlich froh, mal wieder mit jemandem Deutsch zu sprechen - oder es zumindest versuchen zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf der Rückfahrt mit dem Regionalzug habe ich mir das Anselmo-Interview dann doch angetan. Vieles von dem, was er von sich gibt, deckt sich mit dem, wie ich die Amerikaner hier in Stuttgart, einem der größten außeramerikanischen militärischen Stützpunkte weltweit, kennengelernt habe. Ihr Geschichtsbewusstsein ist, gelinde gesagt, mittelprächtig ausgeprägt. Viele Soldatinnen und Soldaten kommen aus amerikanischen Gegenden, zu denen man bei uns nicht einmal ''entlegene Dörfer'' sagen würde. Die kamen noch nie raus in die große Welt. Und dann kommen sie gleich einkaserniert, in europäische Großstädte und sehen etwas wie Zivilisation. Die haben sie größtenteils zuvor nur aus dem Fernsehen erlebt.

Das sind alles Landmenschen. Die kamen in ihrem Leben vielleicht zwei- bis dreimal in eine amerikanische Großstadt. Und keine von denen hat auch nur annähernd die Größe von Stuttgart. Das kennen die alles nicht, soziales Zusammenleben in einer Großstadt, interkulturelle Schmelztigel, das ist Neuland für die. So wie Anselmo redet, so reden die meisten von denen. Das sind große Kinder, die keinerlei Ahnung besitzen, wie es in der Welt abläuft. Die werden in Uniformen gesteckt und raus in die Welt geschickt. Dann sind sie zwei Jahre in Südkorea, zwei in Afghanistan und zwei in Deutschland, kommen, bis aufs einkaufen, nie raus aus ihren Kasernen und haben auch keinen Kontakt zu Einheimischen. Bei denen ist gar keine Sensibilität vorhanden zu Themen wie Rassismus und den politischen regionalen Eigenheiten, weil sie einfach nur tagtäglich in ihrem kleinen, abgegrenzten Kabuff leben und sich untereinander aufhalten.

Und wenn man dann mit ihnen redet, verliert man auch schnell die Lust, weil man an Grenzen stößt, die sie befähigt, sich mit einem objektiv zu unterhalten, da sie eben die Stars and Stripes lesen und CNN gucken. Natürlich nennen sie sich nicht Rassisten, weil sie nicht wissen, was Rassismus ist. Die wissen gar nichts, weil sie ungebildet sind. Sie leben in ihrer Welt und in dieser Welt sind sie der Meinung das Richtige zu tun und dass sie gebraucht werden. Es ist im Grunde genommen tragisch. Genauso tragisch wie dieses Interview. Aber es passt. Sie wissen einfach nicht, wie wenig sie wissen und wie dumm sie sind. Von daher ist das Anselmo-Interview einfach nur das, was ich erwartet habe: ein Interview mit einem typischen Amerikaner.
Das kann ich jetzt so nicht bestätigen. Ich habe eine ganze Zeit lang nicht weit von der Ramstein Airbase in Rheinland Pfalz gewohnt. Ich will die jetzt nicht alle über einen Kamm scheren, aber viele von den Amis dort, waren doch sehr offen und durchaus interessiert an der Gegend und den Einheimischen Leuten. Zumindest die, die ich da kennen gelernt habe waren keine solchen Hinterwäldler und das die jetzt im Durchschnitt ungebildeter waren als der Durchschnittsdeutsche konnte ich ehrlich gesagt auch nicht feststellen. Klar, das ist ne andere Kultur und die haben auch auf vieles ne ganz andere Sichtweise, aber dass die immer nur Stumpf ihr Stars and Stripes Mantra runter spulen, hab ich nur sehr selten erlebt.
 
Ist es nicht ein verrückter Zufall, dass Phil in gleich zwei deutschen Magazinen zu Kreuze kriecht und zeitgleich sein Solo-Album erscheint?

Man muss allerdings dazu sagen: Im DF-Interview hat Herr Anselmo keinerlei Möglichkeit erhalten, sein Album zu promoten.
Es gab ein Gesprächsangebot. Dieses haben wir nach internen Diskussionen angenommen - und erst nach dem Interview uns für einen Abdruck entschieden.
 
Man muss allerdings dazu sagen: Im DF-Interview hat Herr Anselmo keinerlei Möglichkeit erhalten, sein Album zu promoten.
Es gab ein Gesprächsangebot. Dieses haben wir nach internen Diskussionen angenommen - und erst nach dem Interview uns für einen Abdruck entschieden.
Stimmt, im DF war nicht die Rede von dem Album. Wollte euch da aber auch nichts unterstellen.
Ist halt in dem Zusammenhang schon sehr eindeutig, dass er zu Promozwecken Schadensbegrenzung betreiben will. Obwohl ich das Interview wie bereits geschrieben gut fand.
 
Ich schicke vorweg: ich finde Phils Aktionen auch Scheisse.

Aber ich finde die Doppelmoral solcher, die ihn verteufeln und keine seiner Werke mehr hören möchten, aber gleichzeitig bei Burzum und Konsorten hochjauchzen, einfach nur widerlich.

Ich beziehe mich in keinster Weise auf jemand speziellen oder einzelnen, sondern möchte das gerne mal generell sagen.
 
(...) ein Interview mit einem typischen Amerikaner.

Ach komm, solche pauschalen Befunde über eine vermeintliche Volksseele, einen vermeintlichen Volks- oder Nationalgeist, die in der Rede über den angeblichen Typus des durchschnittlichen Amis durchscheinen, sind aber sowas von europäisches 18. und 19. Jahrhundert, dass diese gerade heutzutage weder als Entschuldigung noch als gültiges Urteil taugen.

Das Interview selbst ist natürlich auch okay, jeder soll die Chance bekommen, sich für seine Skandälchen zu rechtfertigen; dass man die ganze Sache auf zig Seiten aufblasen musste, ist für mich allerdings unbegreiflich - zumal sich im Gesagten nicht von ungefähr zahlreiche Redundanzen einschlichen und am Ende wieder die Konklusio stehen sollte, dass Anselmo einfach nervt.
 
Man sollte aber dann auch irgendwann mal die Kirche im Dorf lassen. Mucker, die im Knast saßen und die heut keiner mehr groß hinterfragt, gibt es zuhauf. Er hat Scheiße gebaut, hat sich entschuldigt. Thema ist für mich durch. Sich da jetzt in 3 Threads seitenweise drüber auszulassen...

Irgendwann muss mal gut sein. Das entscheidet jeder für sich selbst.

Nebenbei ist das neue Album eh nicht gut, da hilft die ganze Promotion nichts.
Und ob das Album jetzt im RH erwähnt und im DF nicht erwähnt wird, ist mir gelinde gesagt wurscht.

Ich hoffe eher in ein paar Jahren auf ein neues Down-Masterpiece. Und bis dahin hat er quasi Bewährungszeit.
 
Hmmm, zwei lange Gespräche, erst im aktuellen DF und dann auch noch im RH.
Dem scheint ja der Arsch mächtig auf Grundeis zu gehen.
Aber wie @Sandman schon schrieb, er ist ein Vollhorst, Vollhonk, Spackonat und genau die Sorte betrunkener Aggro-Schägertyp, der die Leute zusammen schlägt,
weil "sie komisch geguckt haben".
Und später sitzt dann so eine Type nett und bieder im Anzug vorm Richter, setzt einen reuevollen Blick auf, verspricht hoch und heilig Besserung, bekommt Bewährung
und rastet nach Ablauf der Auflagen usw. wieder aus.
So eine Type wird nie zu meinem Bekannten- oder Freundeskreis gehören.

Ich nehme ihm auch ab, daß er sich für benachteiligte Jugendlich einsetzt, daß er kein Rassist ist, auch kein Nazi oder dergleichen, sondern daß er
schlicht und ergreifend eine aggressive Schlägertype aus einem nicht-sehr privilegiertem Milieu ist, die sich eine Zeitlang im Griff hat,
aber wenn die Sterne ungünstig stehen, ihm jemand extrem dumm kommt oder er irgendwelche privaten oder geschäftlichen Probleme hat, wieder verbal
oder anderweitig austickt.

Andererseits, solange er nur verbal ausrastet und sich so ins Aus schießt, soll es mir egal sein, er versaut sich damit nur seine Karriere und kein anderes Leben.

Also entweder hat er aus dem Desaster gelernt und lässt bei öffentlichen Auftritten immer die Finger vom Alk oder er versucht nur Gut-Wetter zu machen und
erzählt der Presse, was sie hören wollen.
Die Zeit wird zeigen, ob er nur labert oder auch Wort hält.


Aha, dann poste Bitte die Links zu den zahlreichen Schlägereien und Gerichtsurteilen. Sind ja sicher einfach zu finden bei einer Öffentlichen Person, ich warte.

Und dann liken das noch einige.
 
Zuletzt bearbeitet:
Er schrieb ja nicht, dass Anselmo vor Gericht saß, sondern zu einer bestimmten Sorte von Mensch gehört.

Nun ja, er schrieb
"er ist ein Vollhorst, Vollhonk, Spackonat und genau die Sorte betrunkener Aggro-Schägertyp, der die Leute zusammen schlägt,
weil "sie komisch geguckt haben".
Und später sitzt dann so eine Type nett und bieder im Anzug vorm Richter, setzt einen reuevollen Blick auf, verspricht hoch und heilig Besserung, bekommt Bewährung
und rastet nach Ablauf der Auflagen usw. wieder aus."

Und @Escobar fragte nur nach den Belegen für diese Aussagen. Hat er jetzt Leute zusammengeschlagen und saß deswegen vor Gericht, oder nicht.
Falls nicht, dürfte er ja auch nicht zu "dieser Sorte" zählen, oder?

Wie weiter oben schon erwähnt, Leute, welche weit schlimmeres veranstaltet haben, werden längst nicht so hart rangenommen wie Anselmo. Irgendwann muss doch mal gut sein.

Ich will nicht wissen was die "alten Helden" früher mal Alles gemacht haben, so ohne YT und FB Dauerbeobachtung. :)
 
Nun ja, er schrieb
"er ist ein Vollhorst, Vollhonk, Spackonat und genau die Sorte betrunkener Aggro-Schägertyp, der die Leute zusammen schlägt,
weil "sie komisch geguckt haben".
Und später sitzt dann so eine Type nett und bieder im Anzug vorm Richter, setzt einen reuevollen Blick auf, verspricht hoch und heilig Besserung, bekommt Bewährung
und rastet nach Ablauf der Auflagen usw. wieder aus."

Und @Escobar fragte nur nach den Belegen für diese Aussagen. Hat er jetzt Leute zusammengeschlagen und saß deswegen vor Gericht, oder nicht.
Falls nicht, dürfte er ja auch nicht zu "dieser Sorte" zählen, oder?

Wie weiter oben schon erwähnt, Leute, welche weit schlimmeres veranstaltet haben, werden längst nicht so hart rangenommen wie Anselmo. Irgendwann muss doch mal gut sein.

Ich will nicht wissen was die "alten Helden" früher mal Alles gemacht haben, so ohne YT und FB Dauerbeobachtung. :)
Er hat Anselmo halt in einen Topf geworfen, okay. Aber das ist sicher kein Topf, in den er partout nicht gehört, denn Aggressivität, Ausfälle aller Art sowie Geprolle gehörten schon immer zu Anselmo und auch zu Teilen des Pantera-Umfelds. Dafür muss man sich nur mal an die Berichterstattung in der Fachpresse aus den Neunzigern erinnern. Auch vor sozialen Netzwerken war Provokation hier an der Tagesordnung, und ein Stück weit war das sicher auch zur Promotion gedacht und ist hier und da mal eskaliert.
Klar sind die akuten Ausfälle auch mal wieder gut - aber wir alle wissen aus der Vergangenheit, dass der nächste sicher kommen wird. Da finde ich es legitim, wenn jemand schreibt, dass er mit dieser Sorte Mensch nichts zu tun haben will. Auch wenn die Titulierungen natürlich sehr drastisch sind.
 
Ich hab die beiden Interviews (DF & RH) mehrfach gelesen und schließe meinen Frieden mit Anselmo. Die Aktion damals ist nicht zu bagatellisieren (was Phil auch nicht tut), aber ich nehme ihm ab, dass es nicht mehr war als eine wirklich saublöde Nummer. Wer sich wie Idiot benimmt, der muss auch mit den entsprechenden Reaktionen rechnen. Aber Mr. Anselmo besteht nicht nur aus dieser Aktion, hat seine Lehren daraus gezogen und macht auch sehr viel Positives. Man mag zu Anselmo stehen, wie man möchte (und er hat sich natürlich auch schon vor dem Dimebash in der einen oder anderen Situation nicht gerade mustergültig benommen), aber man darf auch nicht den Fehler machen, ihn auf Dauer auf diese eine Situation zu reduzieren.
 
Zurück
Oben Unten