Gründungsjahr/ort: 1983, New York/New York (USA)
Genre: Glam Metal,
Melodic Hardrock
Status: aktiv
erfolgreichstes Line-up:
Mike Tramp: Gesang
Greg D'Angelo: Schlagzeug
Vito Bratta: Gitarre
James Lomenzo: Bass
Bekanntheitsgrad:
Fakten:
Mit den Amis von
White Lion haben wir hier eines der Schwergewichte des Glam Metals und Melodicrocks die, obwohl sie härtetechnisch wohl zu den softesten Vertretern ihrer Zunft zählen, trotzdem eine der wenigen Glam-Truppen sind, die auch bei den europäischen Metalfans auf recht positive Resonanz stießen/stoßen.
Gegründet wurde die Band um Womanizer
Mike Tramp und Saitenhexer
Vito Bratta 1983 in New York. Ein Jahr zuvor zog
Tramp von Dänemark in die weltbekannte Ostküsten-Großstadt und traf dort kurze Zeit später den Gitarristen
Vito Bratta. Recht schnell war man sich einig, zusammen eine Band ins Leben zu rufen, und auch der Name stand schnell fest. Von nun an sollte man unter dem Namen
White Lion von sich reden machen. Komplettiert wurde das Quartett mit
Bruce Terkildsen am Bass und dem Drummer
Mike Arbeny. Ziemlich ungewöhnlich wurde es, als man mit
Bruno Ravel einen weiteren Bassisten zur Band holte und mit beiden ins Studio ging um dort das über alle Maßen unterschätze Debüt Fight To Survive aufzunehmen. Im Vorfeld konnte man das Label
Elektra Records für sich gewinnen, welches die Klasse des Erstlings ebenfalls nicht erkannte und es deshalb vorerst zu keiner Veröffentlichung kam.
Wem
White Lion zu ihrer erfolgreichsten Phase zu poppig sind, sollte es unbedingt mal mit
Fight To Survive probieren, da die Ausrichtung des Albums doch um einiges weniger soft ausfällt, zudem mit
Broken Heart die Ur-Version eines der Klassiker der Bandgeschichte vorzuweisen hat und
Road To Valhalla eine Über-Ballade ist, die zwar musikalisch neben weltbekannten Schmachtfetzen wie
Don't Cry und
Every Rose Has Its Thorn eine sehr gute Figur macht, allerdings textlich völlig auf Schmalz verzichtet. Da kamen wohl die Wikingerwurzeln des Herrn
Tramp zum Vorschein.
Noch während der Aufnahmen zum Erstling verließen
Terkildsen,
Ravel sowie
Arbeny die Band und wurden durch
Felix Robinson (Bass) und
Nicki Capozzi (Drums) würdig ersetzt.
Das Label
RCA kaufte die Rechte des Debüts für den japanischen Markt, wo es 1984 releast wurde, während sich das Undergroundlabel
Grand Slamm Records die Rechte für die USA sicherte und es in den Staaten 1985 veröffentlichte. Aufgrund diverser Streitigkeiten mit den Plattenfirmen verließen die beiden Neuzugänge die Band wieder, und es kam Verstärkung aus dem
Anthrax-Umfeld. Zum einen machte es sich der ex-
Anthrax-Drummer
Greg D'Angelo hinter der Schießbude gemütlich, während der Bruder des
Anthrax-Gitarristen
Dan Spitz,
Dave Spitz, dem Bass zuleibe rückte. Letzterer sagte jedoch bald wieder adieu und es folgte der vorerst letzte Besatzungswechsel. Neuster Mann an dem Viersaiter war von nun an
James Lomenzo.
War der Anfang auch holprig, ging es für die Band ab jetzt steil nach oben. Man unterschrieb 1987 bei
Atlantic Records und veröffentlichte noch im Juni desselben Jahres
Pride. Die Wahl für die erste Singleauskopplung konnte man gar nicht besser treffen, denn
Wait ging durch die Decke - nicht...
Nun ja. Es dauerte noch eine ganze Weile. Tatsächlich war es so, dass die Single monatelang unbeachtet in den Regalen einstaubte. Erst ausgiebiges Touren mit Größen wie
AC/DC,
Ozzy Osbourne,
Stryper,
Kiss und
Aerosmith brachte den Durchbruch und
Wait arbeitete sich bis auf Platz 6 der heimischen Charts. Zeitgleich bahnte sich
Pride seinen Weg in die Album-Charts. Bei Platzierung #11 machte es sich das Album bequem und verweilte ganze 12 Monate in den Billborad Top-200. Die beiden folgenden Auskopplungen
Tell Me (Platz 58) und
When The Children Cry (Platz 3) trugen ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass
Pride schlußendlich alleine in den Statten über 2.000.000 mal über die Theke ging. Mein persönlicher Favorit ist jedoch das göttliche
Lady Of The Valley, welches für mich zu den besten Melodicrock-Songs gehört, die jemals geschrieben wurden!
Big Game erblickte 1989 das Licht der Welt. Zwar enthält auch dieses Werk wirklich tolle Nummern, doch schafften es die Singles
Cry For Freedom,
Little Fighter und das
Golden Earring-Cover
Radar Love nicht den Erfolg des direkten Vorgängers zu halten geschweige denn zu toppen. So mußte man sich mit Platz 19 der Album-Charts zufrieden geben und heimste gerade mal gold ein. Mein Fave ist der Song
If My Mind Is Evil, welches für
White Lion-Verhältnisse doch recht "hart" ausfällt.
Big Game kann man leider schon als Anfang vom Ende bezeichnen.
Wir schreiben das Jahr 1991. Man wollte "back the roots" und laut Aussage der Band wieder melodischer zu Werke gehen, was ich, gemessen an den Stücken von
Big Game nicht wirklich nachvollziehen kann, da dieses Album meiner bescheidnen Meinung nach ebenfalls sehr melodisch ist. Wie dem auch sei.
Mane Attraction wurde von den Fans nicht so gut angenommen wie die beiden Vorgänger und schaffte es nicht in die Top-20. Aufgrund "musikalischer Differenzen" verließen
D'Angelo und
Lomenzo kurz nach der Veröffentlichung von
Mane Attraction die Band. Anspieltipps des vierten Ablums:
Lights And Thunder und die neuere Version des bereits auf dem Debüt enthaltenen
Broken Heart.
Mit neuer Besatzung,
Tommy T-Bone Caradonna (Bass) und dem zukünftigen
Megadeth-Schlagwerker
Jimmy DeGrasso begab man sich auf Tour, doch der ausbleibende Erfolg fürhte dazu, dass
Bratta und
Tramp die Band nach dieser auflösten.
Im Jahre 2003 wollte
Tramp die Band unter Beteiligung
Brattas wieder ins Leben rufen, doch der Gitarren-Gott war für diese Idee gar nicht zu begeistern, was zur Folge hatte, dass
Mike Tramp unter dem Namen
Mike Tramp's White Lion in den USA auf Tour ging. Die besten Aufnahmen wurden zu einem Live-Album zusammengebastelt und erschienen als Doppel-CD unter dem Namen
Rocking The USA. Drei Jahre später zog es die Band nach Europa.
Inzwischen wieder unter dem Namen
White Lion aktiv, brachte
Tramp, welcher das einzige Gründungsmitglied der heutigen Konstellation ist, auf dem Label Frontiers Records 2008 die Scheibe
Return Of The Pride heraus.
Band-Diskographie:
Fight To Survive (1984/85)
Pride (1987)
Big Game (1989)
Mane Attraction (1991)
Return Of The Pride (2008)