RageXX
Till Deaf Do Us Part
1. Afterglow of Raganarok
Hat mir schon als Single ausnehmend gut gefallen, feiner Refrain, so kann "Euro-Metal" ohne jegliche Peinlichkeiten klingen. Bis heute gefühlt 100 x gehört und auch 100 x für gut befunden. Top.
2. Many Doors to Hell
Catchy. "The Road to Hell" bzw. "The Tower" fallen mir als Vergleiche meiner Lieblings-Dickinson-Alben ein. Gelungener, erstaunlich heller, Rock-Farbtupfer nach dem eher getragenen Opener.
3. Rain on the Graves
Viele hier machen diesen Song als Schwachpunkt aus, mich hat er direkt schon in der Vorabauskopplung überzeugt. Gesanglich geht Bruce hier schon ein wenig an seine (Höhen-)Grenzen, musikalisch aber ist das 7oer-Gruftrock in die Moderne transportiert. Die "gesprochenen" Passagen finde ich im Kontext des Stückes im Übrigen absolut passend. Arthur Brown für das neue Jahrtausend.
4. Ressurection Men
Spaghetti-Western-Hardrock/Metal. Der 4. Titel, das 4. Mal auch eine Neuerung in der Stilistik, ohne die Grundschiene zu verlassen. Chapeau, das gelingt heute nur ganz, ganz wenigen Bands. Da ich es naturgemäß immer gern ein wenig wirr und (leicht) verschachtelt mag ist dieses Ding - genau swie seine Vorgänger - schlicht gelungen.
5. Fingers in the Wound
Gelungene Halbballade, toller Gesang von Bruce. Völlig anders als bei den letzten Maiden wird auch hier deutlich, dass Bruce nicht auf zahlreiches Wiederkäuen bestimmter Schemata steht, "don't bore us, get to the Chorus" - den ich im Übrigen perfekt finde, ebenso wie die Keys, deren Flexibilität das letzte Maiden-Werk auf diesem Sektor regelrecht schamhaft in die Ecke stellt. Dennoch passiert in knapp 3'40 musikalisch eine Menge. Super.
6. Eternity has failed
Geil! Für mich im direkten Vergleich, wie schon angemerkt, die "bessere" Version des Songs. Zum ersten Mal wird es epischer, ausladender - und auch hier blitzen die 70's durchaus auf. Eine absolute Großtat, von Maiden so zu 90%, hier mit dem Zeug zum Longtime-Classic.
7. Mistress of Mercy
Jo, "Freak" hat hier schon Pate gestanden, hört man recht schnell heraus. Aber: da es ansonsten nichts Vergleichbares gibt (diese tiefe Roy-Z-Gitarre mit den Schlenkern im Riffing - unnachahmlich), who cares? Das Ding ist eine regelrechte Hymne, gemacht, zum Mitsingen - und das ganz ohne "Wohohoho" - unterschätzte Perle, deren rund 5 Minuten zu keiner Zeit langweilen.
8. Face in the Mirror
"Flach" für Bruce-Verhältnisse. Es ist ein nettes Liedchen, so könnte man das vielleicht freundlicher ausdrücken. Tut nicht weh, passt vielleicht auch in den Kontext, für mich aber ein klarer Qualitätsabfall. Das "Crown of Horns" des Albums, sehr verzichtbar eigentlich....
9. Shadow of the Gods
Der "Tears of the Dragon"-Moment des Albums - freilich ohne die Qualität und Finesse dieses Songs zu erreichen. Ist aber auch nicht vonnöten, denn auch diese Halbballade entschädigt unmittelbar für seinen schwachen Vorgänger. Ähnlich wie "Eternity...." baut auch "Shadow..." primär auf Atmosphäre, um dann in einem feinen Abgehpart zu münden. Pathos? Herrje, ja. Darf, muss so ein Song vielleicht sogar haben. Spätes Highlight, diese tief Riffing so ab Minute 5...ich könnte mich da reinlegen.
10. Sonata
Es ist wirklich so ein 70er-Psychedelic-Ding. Klar, das können Andere besser - und ob es am Ende fast 10 Minuten werden mussten, das sei dahingestellt. Für mich noch ein kleiner Knackpunkt der Platte, den ich noch nicht wirklich "knacken" konnte. Je nach Stimmungslage müsste ich sagen, einer konkreten Bewrtung entzieht er sich irgendwie.
Fazit: ich sehe wenig Artverwandtschaft zu den für mich "Großen 2" von Bruce, namentlich "Accident of Birth" und "Chemical Wedding". Hier und da blitzen Parallelen auf, die an diese Alben denken lassen ("Many Doors to Hell", "Mistress of Mercy") und die Produktion nebst der tiefgelegten Gitarre von Roy sorgen schon für eine gewisse Identitätskennung. Die Vielseitigkeit, die "The Mandrake Project" auszeichnet würde ich mir ebenso auf einem Maiden-Werk wünschen wie die hier von Bruce wirklich songdienlich gesetzten Keys, die ein Spektrum zwischen fast schon Dream-Theater-Sounds und Purple-Hammond abdecken. Wären anstelle von "Face..." und "Sonata" 2 amtliche Harris-Kompositionen mit überschaubaren (!) Endlos-Schleifen am Start, dann wäre dies wohl das (aus meiner Sicht) tollste Maiden-Album seit dem 7. Sohn.
Bruce hat "seine" Songs gemacht, seine Vision eines modernen Rock-Albums verwirklicht - und das ist ihm überaus gut gelungen, wie ich finde. Ich sehe das Ding definitiv in meiner Jahres-Top-10 und wenn mich jemand bitten würde, nun endlich Punkte zu vergeben: 9 sind es, ebenso wie für "Tyranny" auch.
Hat mir schon als Single ausnehmend gut gefallen, feiner Refrain, so kann "Euro-Metal" ohne jegliche Peinlichkeiten klingen. Bis heute gefühlt 100 x gehört und auch 100 x für gut befunden. Top.
2. Many Doors to Hell
Catchy. "The Road to Hell" bzw. "The Tower" fallen mir als Vergleiche meiner Lieblings-Dickinson-Alben ein. Gelungener, erstaunlich heller, Rock-Farbtupfer nach dem eher getragenen Opener.
3. Rain on the Graves
Viele hier machen diesen Song als Schwachpunkt aus, mich hat er direkt schon in der Vorabauskopplung überzeugt. Gesanglich geht Bruce hier schon ein wenig an seine (Höhen-)Grenzen, musikalisch aber ist das 7oer-Gruftrock in die Moderne transportiert. Die "gesprochenen" Passagen finde ich im Kontext des Stückes im Übrigen absolut passend. Arthur Brown für das neue Jahrtausend.
4. Ressurection Men
Spaghetti-Western-Hardrock/Metal. Der 4. Titel, das 4. Mal auch eine Neuerung in der Stilistik, ohne die Grundschiene zu verlassen. Chapeau, das gelingt heute nur ganz, ganz wenigen Bands. Da ich es naturgemäß immer gern ein wenig wirr und (leicht) verschachtelt mag ist dieses Ding - genau swie seine Vorgänger - schlicht gelungen.
5. Fingers in the Wound
Gelungene Halbballade, toller Gesang von Bruce. Völlig anders als bei den letzten Maiden wird auch hier deutlich, dass Bruce nicht auf zahlreiches Wiederkäuen bestimmter Schemata steht, "don't bore us, get to the Chorus" - den ich im Übrigen perfekt finde, ebenso wie die Keys, deren Flexibilität das letzte Maiden-Werk auf diesem Sektor regelrecht schamhaft in die Ecke stellt. Dennoch passiert in knapp 3'40 musikalisch eine Menge. Super.
6. Eternity has failed
Geil! Für mich im direkten Vergleich, wie schon angemerkt, die "bessere" Version des Songs. Zum ersten Mal wird es epischer, ausladender - und auch hier blitzen die 70's durchaus auf. Eine absolute Großtat, von Maiden so zu 90%, hier mit dem Zeug zum Longtime-Classic.
7. Mistress of Mercy
Jo, "Freak" hat hier schon Pate gestanden, hört man recht schnell heraus. Aber: da es ansonsten nichts Vergleichbares gibt (diese tiefe Roy-Z-Gitarre mit den Schlenkern im Riffing - unnachahmlich), who cares? Das Ding ist eine regelrechte Hymne, gemacht, zum Mitsingen - und das ganz ohne "Wohohoho" - unterschätzte Perle, deren rund 5 Minuten zu keiner Zeit langweilen.
8. Face in the Mirror
"Flach" für Bruce-Verhältnisse. Es ist ein nettes Liedchen, so könnte man das vielleicht freundlicher ausdrücken. Tut nicht weh, passt vielleicht auch in den Kontext, für mich aber ein klarer Qualitätsabfall. Das "Crown of Horns" des Albums, sehr verzichtbar eigentlich....
9. Shadow of the Gods
Der "Tears of the Dragon"-Moment des Albums - freilich ohne die Qualität und Finesse dieses Songs zu erreichen. Ist aber auch nicht vonnöten, denn auch diese Halbballade entschädigt unmittelbar für seinen schwachen Vorgänger. Ähnlich wie "Eternity...." baut auch "Shadow..." primär auf Atmosphäre, um dann in einem feinen Abgehpart zu münden. Pathos? Herrje, ja. Darf, muss so ein Song vielleicht sogar haben. Spätes Highlight, diese tief Riffing so ab Minute 5...ich könnte mich da reinlegen.
10. Sonata
Es ist wirklich so ein 70er-Psychedelic-Ding. Klar, das können Andere besser - und ob es am Ende fast 10 Minuten werden mussten, das sei dahingestellt. Für mich noch ein kleiner Knackpunkt der Platte, den ich noch nicht wirklich "knacken" konnte. Je nach Stimmungslage müsste ich sagen, einer konkreten Bewrtung entzieht er sich irgendwie.
Fazit: ich sehe wenig Artverwandtschaft zu den für mich "Großen 2" von Bruce, namentlich "Accident of Birth" und "Chemical Wedding". Hier und da blitzen Parallelen auf, die an diese Alben denken lassen ("Many Doors to Hell", "Mistress of Mercy") und die Produktion nebst der tiefgelegten Gitarre von Roy sorgen schon für eine gewisse Identitätskennung. Die Vielseitigkeit, die "The Mandrake Project" auszeichnet würde ich mir ebenso auf einem Maiden-Werk wünschen wie die hier von Bruce wirklich songdienlich gesetzten Keys, die ein Spektrum zwischen fast schon Dream-Theater-Sounds und Purple-Hammond abdecken. Wären anstelle von "Face..." und "Sonata" 2 amtliche Harris-Kompositionen mit überschaubaren (!) Endlos-Schleifen am Start, dann wäre dies wohl das (aus meiner Sicht) tollste Maiden-Album seit dem 7. Sohn.
Bruce hat "seine" Songs gemacht, seine Vision eines modernen Rock-Albums verwirklicht - und das ist ihm überaus gut gelungen, wie ich finde. Ich sehe das Ding definitiv in meiner Jahres-Top-10 und wenn mich jemand bitten würde, nun endlich Punkte zu vergeben: 9 sind es, ebenso wie für "Tyranny" auch.