Cannibal Corpse

Ich gebe zu, ich hab' mit den Augen gerollt und mit einem latenten Gefühl von Überheblichkeit auf euch hinabgeblickt und euch ein kleines bissi belächelt, weil ihr alle hibbelig auf die eh sicher voll langweilige Schrubb-Grunz-Platte von Cannibal Corpse gewartet habt.
Ich, die eigentlich eh nicht wirklich Ahnung von Death Metal hat und nur mit Sulphur Aeon, Obituary,Terrorizer und einer Handvoll weiterer Bands etwas anfangen kann.
Ich, die sich nur mit "The Bleeding" von den Kannibalen näher auseinandergesetzt und danach beschlossen hat, im Leben kein Fan mehr vom Fischer-Georg zu werden.
Ich, die abgewunken und gehofft hat, dass der übliche Hype sich bald wieder legen würde.
Ich, die kopfschüttelnd geschmunzelt hat, wenn Leute hier Mehrfach-Vinyl in verschiedenen Farben gekauft haben.

Ich, die sich vorhin gedacht hat: Na gut, dann spotifye ich das Album halt, damit das auch erledigt ist.
Ich, die das auch getan hat.

Ich, die weggefegt und sprachlos zurückgelassen wurde.

Hallo? Alter! Adrenalin! Wie kann das sein?
Was soll ich denn plötzlich anfangen mit dieser Brutalität, diesem Abwechslungsreichtum und dieser verdammt genialen Leadgitarre?
Erik Rutan.... du bist ein Gott! (Und warum bist du eigentlich nicht früher bei CC gelandet?)


Ich gestehe, dass ich mich geirrt habe und einfach nur spontan begeistert bin von Killersongs wie "Inhumane Harvest", "Surround, Kill, Devour" (!) und "Follow The Blood" (!!) und ja - vom Gesamtpaket von Minute 1 bis zur letzten Minute.

Nö, jetzt mal ernsthaft, dass ist sicher nur, weil dein neuer Forumskumpel glühender CC-Fan ist und du das jetzt aus solidarischen Gründen gutfinden willst, stimmt's?
Aber: Das ist nicht der Fall, denn ich hätte vor dem Hören vielleicht irgendeine Erwartung gehabt. Hatte ich aber nicht. Darum hat mich die Platte umso mehr umgewemst, verstehste?


Ich muss anerkennen, dass die Kannibalen ein verdammt gutes Album abgeliefert haben und ich ihnen - und euch - im Vorfeld unrecht getan habe.
Ich, die es vorher ja besser wusste - und jetzt geläutert ist.
Ich, die vielleicht doch etwas mehr Death Metal hören sollte. Aus Gründen. Wie. Diesen.

Entschuldigt mich jetzt, ich muss eine Platte bestellen.

Danke! Durch deinen leidenschaftlichen Beitrag hier, bin ich neugierig geworden. Und höre gerade zum ersten Mal das neue Album. In meiner Welt war mit Gallery of Suicide alles gesagt. Vor ein paar Jahren dann live auch nicht so überzeugt gewesen und da dachte ich schon, ok, egal, gibt ja genug andere geile Bands.
Das hier macht aber echt Bock. :top:
 
Bin eher in der Fisher-Fraktions. Barnes tiefes Rumgeknödel ging mir relativ schnell auf den Keks, Phrasierung etc. alles nicht meines gewesen. Fisher knallt einem die Sätze halt verständlich direkt ins Gesicht und ist einfach ein weiterer rhythmischer Fixpunkt für mich. Der Mann wäre auf jeden Fall in einer DM-Supergroup Sänger, wenn ich die aufstellen müsste.
Ja, ja und ja:)
 
Die Phasen sind aber schwer miteinander vergleichbar. Die ersten beiden Platten sind noch sehr rumpelig und spröde. Man erkennt aber die Ansätze. Ab der dritten geht es dann mit dem Highlevel-DM erst los. Barnes ab Tomb auch drei Schippen draufgelegt. Wäre sicherlich interessant zu wissen, wie Barnes sich mit CC weiterentwickelt hätte.

Mit seinen Six Feet Under Sachen kann ich nur bedingt was anfangen. Ist Platz genug für alle Meinungen und ich respektiere die Meinung von @Cypher natürlich. Sollte auch kein Gebashe sein! :)
 
Ach na ja, es gibt "die" Meinung nicht bei mir. Ich habe ja - wie eingangs erwähnt - nicht viel Ahnung (und das ist nicht ironisch gemeint).
Ich habe CC halt mit Barnes und "The Bleeding" kennengelernt, und es wäre gelogen zu behaupten, ich hätte mich danach noch eingehender mit der Banddiskographie (egal ob davor oder danach) beschäftigt. Meine nächste ausführlichere Auseinandersetzung war mit der "Gore Obsessed", was bekanntermaßen längst Fisher war. Die fand ich dann auch ganz gut. Nicht überragend, aber gut.
Aber auch dann verlor ich wieder den Anschluss, daher ist es eigentlich vermessen, hier mitreden zu wollen. ;)
"The Red Before Black" war dann wieder ein Antesten, hat mich aber auch nicht auf Dauer gepackt (eigentlich gar nicht so wirklich). Da war ich mit dem Thema dann im Grunde durch, außerdem hatte ich die Band im Rahmen des Full Of Hate-Festivals (ich glaub) 2012 gesehen und für mau befunden.
Umso überraschter war ich dann ja - und bin ich noch - dass mir die neue Platte so gut reinläuft. Muss also was dran sein, an der Band. :D
 
Ich bin Team Barnes.
Selbstverständlich haben die Kannibalen auch mit Fisher tolle Alben eingespielt. Das Ursprungsquartett bleibt indes unerrreicht. Da ist alles dabei, was man will. Klassischer Ursuppen-Death Metal, technisches Gemetzel und satter Groove. Und echte Hits!
Für mich liefert Barnes außerdem auf der TOTM eine Referenzleistung in Sachen Death Metal-Grunts ab.
Und zumindest die ersten drei Six feet Under LPs sind ordentlich bis gut.
 
War lange lange Team Barnes. Finde die Alben mit ihm haben auch immernoch dieses fiesen Charme. Vor allem The Bleeding.
Mittlerweile bin ich aber wirklich echt ein Fan von corpsegrinder. Am liebsten mag ich hier die wretched spawn.
 
Unterm Strich bin ich nach wie vor von den Alben mit Barnes deutlich mehr angetan als von den Alben mit Fisher.
Aber: Seit der Skeletal Domain haben CC für wieder wieder richtig angezogen!
Die Alben davor sind durch die Bank weg gut, aber es passiert selten dass ich spontan Lust bekomme eines der frühen Corpsegrinder Alben in den Player zu werfen.
Skeletal Domain jedoch finde ich nach wie vor großartig, momentan stünde sie unter meinen Top 3 CC Alben.

Die Neue läuft gerade zum ersten Mal, bin aber erst beim dritten Track.
Bisher gefällt sie mir aber richtig gut.

Mein letztes Live-Erlebnis mit CC hat mir tatsächlich meine Frau verhagelt, sie stand neben mir und hat die ganze Zeit gemosert wie langweilig das sei und was ich daran gut fände...
 
Ich bin Team Corpse! Ich mag beide Bandphasen, Barnes passt auf die ersten vier Alben wie sonst keiner und auch Fisher hätte da nichts besser machen können. Auf der anderen Seite liebe ich auch die LPs mit Corpsegrinder, vor allem Vile (wird viel zu häufig übersehen!)!
Nach einigen Durchläufen der neuen Platte muss ich sagen: gefällt mir noch etwas besser als Red Before Black, vermutlich weil etwas weniger Thrash Anteile verarbeitet werden. Auch wenn das wieder für einige Fanboy-mäßig klingt, aber:
Generell bin ich mit dem Kannibalen Output nie unzufrieden.
 
Barnes ist auf den ersten Alben unübertroffen, ich mag Ihn als DM Sänger (früher nicht mehr heute) deutlich mehr als Fisher. Ich bin auch der Meinung das bei CC die schwächsten Glieder der Schlagzeuger und der Sänger sind. Wohlgemerkt gemessen an der Stärke der anderen, für sich genommen sind die beiden natürlich Top und ich mag sie auch sehr, dennoch ist Fisher ziemlich limitiert was den Gesang angeht, da gibts deutlich bessere. Aber ich mag ihn und ich mag auch CC sehr. Insgesamt gefällt mir CC bis The Bleeding aber besser als die Corpse Phase danach
 
Ich finde Fisher jetzt per se nicht schlecht, der hat schon ein gutes Organ, aber insgesamt find ich seine Gesangsleistung doch relativ unspannend (ein besseres Adjektiv dafür fällt mir nicht wirklich ein). Wenn man bedenkt, was im Death Metal sonst so an Vocals geboten wird - man höre beispielsweise mal in Black Curse rein - dann ist das, was Fisher da bietet, irgendwie ein bisschen lahm. Passt halt, finde ich, nicht so recht zur sonst sehr facettenreichen Musik.
 
Die Scheibe lief hier nun einmal durch, und ich bin begeistert! Fand den Vorgänger schon gut, aber die Gitarrenarbeit ist bei der Neuen noch einmal auf einem anderen Level! Ist sicherlich Geschmackssache, aber ich meine schon einen gewissen Rutan-Einfluss ausmachen zu können, der mir richtig gut in den Kram passt. Das Herzstück sind hier für mich wirklich die Riffs, und die kloppen einfach direkt dahin wo es richtig weh tut.
 
Nach fünfmaligen Hören kann man ja schon ein gefährliches Halburteil raushauen.

Die Platte ist sehr abwechslungsreich, dadurch, so hoffe ich, wird sie wohl nicht so schnell langweilig.

Ich finde, Erik Rutans Gitarre ist beim neuen Album die entscheidene Komponente, dass das neue ein bisschen mehr ist als nur ein weiteres CC-Album. Der Einfluss ist nicht riesig, aber der richtige Griff ins Gewürzregal, der aus einer guten eine sehr gute Platte macht.

Auch beim Schlagzeug meine ich ein paar interessante neue Ideen zu hören.

"Condemnation Contagion" und "Slowly Sawn" sind derzeit meine Lieblinge.
 
Weiß schon jemand, ob das US-Artwork im Interieur des Euro-Digipaks zu finden ist, oder ob dies nicht der Fall ist? Ich hab keine Lust auf einen Doppelkauf und keine Lust auf ein zensiertes Artwork, daher würde die Auskunft meine Kaufentscheidung ein wenig beeinflussen. Danke im Voraus!
 
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