Deathspell Omega

Ich hab auch immer sehr großes Interesse am Hintergrund uns versuche möglichst viel darüber zu erfahren. Bei einigen Bands ist das auch integraler Bestandteil der Faszination. Zu nennen wären hier natürlich in erster Linie Dissection, aber auch Arckanum oder eben DSO.
Was DSO wirklich extrem geschickt machen ist halt die mysteriöse verklauselte Komponente. Habe sogar mehrere Bücher von bataille darauf hin gelesen und alle Quellen die man so findet gesichtet. Einfach weil ich wissen wollte ob da wirklich was hinter steckt.

ABER

Ganz ehrlich das ist meiner Meinung nach alles bei DSO unterm Strich auch nur Getue und dient letztendlich Genau dem was es erzeugt hat. Mystik, Neugier, Geheimniskrämerei, Interesse wecken. Die Quintessenz ist nach meiner Ansicht auch nicht mehr als sich selbst einzugestehen dass das böse zum Menschen gehört um eigene moralisch verwerfliche Taten/Bedürfnisse irgendwie zu legitimieren.

Trotzdem rede und lese ich sehe gern darüber, bin aber der Meinung dass man das alles wie Lobi schon sagt nicht zu ernst nehmen sollte.
 
Du scheinst sehr bewandert zu sein, Mister Winterkälte...ich liebe die Band ja, wie keine andere, aber so sehr ich auch versuche, mich mit den Texten auseinander zu setzen, so sehr scheitere ich auch dran...

Nee bin ich nicht. Das kannst du alles auf Wikipedia lesen. Ich habe auch kein Buch von Bataille (wäre aber interessant), Hegel oder dergleichen zu Hause.

Puff! Da ist das "belesen sein" futsch.

Ist also gar nicht so schwer, etwas darüber zu finden. Da war "Fas" erheblich schwerer zu erkunden.
 
Bataille kann man sich klemmen, ist eigentlich nur Ferkelskram und philosophisch nicht allzu ergiebig.
Hegel sollte man ruhig auch ohne Metal Hintergrund mal gelesen haben.
Da tuens für den Anfang auch Sekundärliteratur und kurze Einführungen. Original Hegel kann durchaus, ...herausfordernd sein.
 
Na wenn ich schon ne Platte einem Neuling schmackhaft machen will, dann sollte ich mich doch mit den Texten beschäftigen oder? Egal ob die das ernst meinen oder nicht. Ist deshalb nicht uninteressant :)

Diese Herangehensweise ist natürlich Geschmackssache. Ich würde bzw. habe es immer dem Hörer selbst überlassen, sich damit zurechtzufinden. Aber so meinte ich es auch gar nicht. Ich hätte vielleicht ein :D dazumachen sollen. Ich persönlich beschäftige mich selten mit den Texten von Bands, vor allem wenn diese eh in eine Hokus Pokus-Ecke gehen. Mir fehlt die Muse dazu. Sowieso weil ich wohl ohnehin viel lesen muss aus vor allem theoretischen Bereichen. Und dazu auch mal noch sonstige Literatur zur Unterhaltung. DSO-Texte werde ich mir aber mal aus pseudofachlichem Interesse hernehmen bzw. habe ich bereits. Persönlich schätze ich ja eher dann nicht-mystische Lyrics aller Coleur. Bspw. - um ein Black Metal-Beispiel herzunehmen - die von Mgla, die zu einem bestimmten Grad aber auch mir nahe sind.
 
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Hab letzte Woche mal nen Rundumschlag gemacht, da bisher DSO-freier Haushalt.
Hab jetzt 6 Scheiben hier liegen und bin unschlüssig wie ich an den Berg rangehen soll.
Hab mir jetzt zum Einstieg mal die FAS ins Auto gelegt, passt das?
Hät gerne was "leichtverdaulicheres" zu Anfang o_O
Leicht verdaulich ist halt die Frühphase, also "Inquisitors Of Satan" sowie die beiden "Manifestations"-Scheiben.
 
Leicht verdaulich ist halt die Frühphase, also "Inquisitors Of Satan" sowie die beiden "Manifestations"-Scheiben.

Von denen waren bei den gekauften Sechs komischerweise nicht eine dabei....
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Deathspell Omega Drought
Deathspell Omega Fas - Ite Maledicit, in ignem Aeternum
Deathspell Omega Paracletus Digi-CD
Deathspell Omega Si Monvmentvm Reqvires Circvmspice
Deathspell Omega The furnance of Paliginenesia
Deathspell Omega The Synarchy of molten bones Digi-CD
 
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Von denen waren bei den gekauften Sechs komischerweise nicht eine dabei....
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Deathspell Omega Drought
Deathspell Omega Fas - Ite Maledicit, in ignem Aeternum
Deathspell Omega Paracletus Digi-CD
Deathspell Omega Si Monvmentvm Reqvires Circvmspice
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Wie gesagt, fang am besten mit der Si monvmentvm an
 
Die drought ist auch recht easy zu hören. Die inquisitors naja kann man hören aber als Einführung in das was DSO heute so macht eher sinnlos.

Bzgl der Texte von mgla: ja die sind fantastisch (oder eben nicht) knallharter nihilismus. Welchen ich persönlich auch als metaphysische Aussage wahrnehme. So wie ich auch atheismus als religösen glauben einordne. Aber das n anderes Thema.

Ich würd auch sagen fang mit Si.... an da machste nix falsch mit. Haben viele so gemacht. Ist ein fantastisches Album was Dir gut zeigt wo’s langgeht und einen nicht so gnadenlos überfordert am Anfang. Den Rest hörste Dir dann nach und nach je nach gefallen an.
 
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Die Fas hab ich heut morgen mal angefangen, kam erstmal gar nicht rein, da sind wohl auch viele "Leerlaufpassagen" innerhalb der Songs.
Bin mal gespannt, so als Blindkauf direkt 6 Alben von einer Band geordert hab ich glaub noch nie gemacht.
 
So wie ich auch atheismus als religösen glauben einordne.

Naja, Atheismus ist ja auch etabliert anerkannt - und oftmals missverstanden - nur der Glaube daran, dass es kein höheres Wesen (oder im Plural) gibt. Das passt schon. Ich bin Agnostiker. Muss es eigentlich sein, auch wenn ich mich damals mit der Erkenntnis etwas schwer getan habe. Für mich aber die einzige verünftige Einstellung bezüglich jeglichem Mystizismus-Gedöns, die mir persönlich aber noch die Möglichkeit zur Faszination gewährt. Auch gehöre ich eher zur Garde der Metaphysikkritiker bzw. bin ein Anhänger davon. Ich lese bei Mgla einige grundsätzliche Schlagworte der vereinfachten Religionskritik heraus, ansonsten hat der mythische Gehalt zum letzten Album vor allem sehr nachgelassen, dazu sehr viel sarkastische Deskription mit nihilistischen Obertönen, Endzeit-Ästhetik und vermutlich tatsächlich Einflüsse aus derlei apokalyptischen Glaubensschulen. Mehr Tiefe kann ich ihnen nicht zugestehen und lustigerweise würden die Texte auch zu einer der dunklen, mystizismusbeinflussten Hardcore-Kapellen wie Integrity oder Gehenna ganz gut passen. Ich empfinde die Texte tatsächlich zu einem gewissen Grad als post-postmoderne postzivilisatorische Romantik.
 
Die Fas hab ich heut morgen mal angefangen, kam erstmal gar nicht rein, da sind wohl auch viele "Leerlaufpassagen" innerhalb der Songs.
Bin mal gespannt, so als Blindkauf direkt 6 Alben von einer Band geordert hab ich glaub noch nie gemacht.
Naja leerlaufphasen würde ich das nicht nennen. Beiß dich mal ergebnisoffen auf die Empfehlungen hier hin durch. Es lohnt sich, die Band ist schon was besonderes. Kann aber auch sein dass es nix für dich ist, aber es braucht schon seine Zeit.
 
Trotzdem rede und lese ich sehe gern darüber, bin aber der Meinung dass man das alles wie Lobi schon sagt nicht zu ernst nehmen sollte.

Das ist dir (oder Lobi et al.) als Konsument ja auch unbenommen. Die Frage stellt sich ja aber auch andersherum: Wie ernst nehmen die Bandmitglieder das? Wo verläuft die Grenze zwischen 1) "ich will meine Perversitäten Schrägstrich Gewaltphantasien pseudo-legitimieren" (indem ich mich zB auf Bataille berufe) und 2) "ausgearbeitetem metaphysischen Überbau"? Ich denke, dass es in letzter Konsequenz auch zu kurz greift, sich auf ein theoretisches Konstrukt wie den Agnostizismus zurückzuziehen. Wenn diese ganze Roben-Räucherstäbchen-Geheimsymbolismus-Tralala-Gedöns-Szene einen Nutzen hat, dann die daraus abzuleitende Erkenntnis, irgendwann mal den Schritt vom Wort (Theorie) zur Tat (Praxis) zu wagen. Meiner Meinung nach lässt sich nur in der Praxis individuell klären, wie man zu metaphysischen Fragen zu stehen hat. Alles andere sind auch bloß Gedankenkonstrukte, und derer gibt es viele.

Die Frage ist dann natürlich, zu welcher Kategorie DSO gehören. Kann ich nicht beantworten, da ich mich noch nicht in der Tiefe mit deren Texten beschäftigt habe. Der äußere Eindruck ist jedoch, dass deren Texte deutlich mehr Tiefgang zu bieten haben, als bloß Bataille ins Feld zu führen :feierei:
 
Klar ist da noch mehr als ein Autor zu finden. Da steckt schon einiges an wissen und Tiefgang drin überhaupt keine Frage. Die Texte sind anspruchsvoll und in gewisser Weise auch gehaltvoll, in sofern ich sie denn nachvollziehen kann. An der Qualität will ich auch garnicht rütteln. Ich meine nur dass man es dann doch runterbrechen kann irgendwo, zumindest ist das mein aktuelles Fazit. Ansonsten widerspricht deine Aussage mir nirgendwo. Stimme dir da völlig zu. Dennoch verklausuliert und geheimniskramt (power Verben 4TW) DSO schon viel und suggeriert dadurch Substanz. Das empfinde ich jedenfalls so.

Der Agnostizismus Exkurs stand aber auch nicht in direktem Bezug zur DSO frage.

Edit: der Begriff „ernst nehmen“ müsste natürlich auch definiert werden.
 
Ich verstehe den Bataille-Bezug auch nicht ganz, muss ich ehrlich zugeben. Habe mich aber nie sonderlich viel mit ihm beschäftigt.
 
Also ganz kurz so wie ich das zusammenbringe:

Bataille sieht die Vernunft und die menschlichen Regeln dem entgegengesetzt wonach er natürlich strebt. Nämlich der Kontinuität aus der der Mensch bei der Geburt herausgerissen wurde. Jeder Mensch ist unendlich weit von anderen entfernt dadurch dass er in letzter Konsequenz allein ist.
Er sehnt sich aber nach Kontinuität also vereinfacht ausgedrückt der Verschmelzung, der nicht Quantisierung von allem mit sich selbst und letztlich seiner Auflösung.
Damit schlägt er die Brücke zu orgiastischem, exesshaftem und gewalttätigem Verhalten was dem Regelwerk der verbote entgegenstehe und somit das wahre Bedürfnis des Geistes befriedigt. Damit sieht er die Vernunft sehr kritisch.

Ich lese daraus das was ich ein paar Posts vorher schrieb auch in Bezug auf DSO Personal. Zugegebenermaßen arg vereinfacht und verkürzt. Bin auch gern bereit mich belehren zu lassen.
 
Die Fas hab ich heut morgen mal angefangen, kam erstmal gar nicht rein, da sind wohl auch viele "Leerlaufpassagen" innerhalb der Songs.
Bin mal gespannt, so als Blindkauf direkt 6 Alben von einer Band geordert hab ich glaub noch nie gemacht.
Als ich die FAS das erste Mal gehört habe, dachte ich, dass sich die Hölle auftut. War überfordert, durch die ruhigen Phasen wurde ich wieder runtergeholt, um dann wieder überfordert zu werden. Dazu ist es chaotisch, aber doch melodisch. Geballer, aber irgendwie auch progressiv. Schwer zu beschreiben die Platte, aber vielleicht auch deshalb so großartig.
 
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