Ich will jetzt nicht in das klassische Klischee verfallen, denn natürlich haben die Damen medial jedwede Aufmerksamkeit verdient. Ich persönlich sehe hier aber schon noch deutliche Abstriche zum Spitzenfußball der Männer, wenn man so WM mit WM vergleicht.
Bei den Damen gibt es noch massiven Aufholbedarf und das liegt halt einfach daran, dass seit 100 Jahren fast jeder Junge in Europa (und Südamerika) seit frühester Kindheit dem Ball hinterherjagt und dementsprechend auch schon in jungen Jahren der Konkurrenzkampf und die Auslese beginnt, die dann an der Spitze der Pyramide zu den Superstars bei den Männern führt.
Um hier auf Augenhöhe zu kommen, fehlt noch viel und ich bin mir nicht sicher, dass das jemals klappen kann. Dazu müssten die nächsten 20-30 Jahre 80% der Mädchen ab 6-7 Jahren mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie die Jungs dem Ball nachjagen und damit das passiert müssten alle Eltern sich sofort von geschlechterspezifischen Rollenmodellen in der frühkindlichen Erziehung lösen. Zusätzlich gibt es noch weiterhin infrastrukturelle Nachteile durch DFB und Vereine, sowie die biologische Hürde Kinderwunsch, die z.B. zum viel früheren Karriereende bei Celia Sasic oder Fatmire Alushi geführt hat.
Aus dem Grund sind auch in anderen Sportarten die Unterschiede zwischen Frauen und Männern deutlich geringer, was man an schon deutlich weiter fortgeschrittener Gleichberechtigung beim Biathlon, Tennis oder der Leichtathletik sehen kann. Da sind halt auch in der Jugend die Anteile von Jungs und Mädchen in etwa gleich und damit auch Auswahl und Konkurrenzkampf.