Hier wollte ich ja auch noch etwas schreiben.
Klar, als es noch kein Internet gab, kam den Samplern schon einiges an Bedeutung zu. Gerade bei Label-Samplern kam es auch immer wieder mal vor, dass man darauf einen starken Song kennenlernte von einer Band, die dann letztlich nie ein Album herausbrachte, d. h. diese Bands existierten dann nur auf dem Sampler.
Inzwischen habe ich mir schon sehr lange keinen Sampler mehr gekauft, aber wenn der liebevoll aufgemacht wäre und mich auch thematisch anspräche, dann könnte ich mir auch heutzutage noch einen Kauf vorstellen…
Ich habe mir jetzt drei Sampler rausgesucht, die für mich am wichtigsten waren und die ich hier kurz in chronologischer Reihenfolge vorstellen möchte.
1)
VISIONS – A Journey Into Sound II (1993)
Eine sehr bunte Tracklist mit vielen Bands, die für mich in den 90ern eine wichtige Rolle gespielt haben.
https://www.musik-sammler.de/release/visions-sampler-a-journey-into-sound-ii-promo-tape-391473/
Ich kann nicht mehr bei allen Bands eindeutig nachvollziehen, ob ich sie auf diesem Sampler zum ersten Mal gehört habe, aber wegen des für mich frühen Erscheinungsdatums trifft das vermutlich für die meisten zu. Bei Neurosis bin ich mir sicher: „The Web“ vom Sampler war mein Erstkontakt.
Auch Mucky Pup, Die Krupps, Paradise Lost, Pitchshifter spielten damals für mich eine große Rolle. Und von vielen anderen Bands aus der Tracklist habe ich mir anschließend auch noch Alben zugelegt.
2)
Anti-Matter (1996)
Von den dreien sicher der mit Abstand geheimtippigste. Herausgebracht wurde er von Norm Arenas (u. a. Texas Is The Reason), der ihn ergänzend zu seinem gleichnamigen Fanzine zusammenstellte.
Anti-Matter bietet eine sehr schöne Bandbreite an Hardcore- und Postcore-Bands der 90er, von sehr ruhigen Sachen wie Chamberlain hin zu deutlich härterem Geschrote wie 108 oder Strife.
Außerdem enthält das Booklet eine Einführung und zu jeder Band einen persönlichen Text (Anekdote, Interview, etc.)
Tracklist:
https://www.musik-sammler.de/release/anti-matter-cd-518488/
Zum Erscheinungstermin des Samplers waren auch alle Songs noch unveröffentlicht, glaube ich.
Ein Teil davon waren offenbar auch frühe Versionen, die sich etwas von den später erschienenen Albumversionen unterschieden.
Sehr schöner Sampler, kann ich jedem nur ans Herz legen, der etwas für 90er-HC/Postcore übrig hat.
3)
Spawn - The Album (1997)
Deutlich unbekannter als der „Judgement Night“-Soundtrack, funktionierte aber nach dem gleichen Prinzip – nur dass sich hier jeweils eine Metal-/Rockband und eine aus dem Elektronik-Bereich paarten. Ich finde die meisten Kollaborationen darauf richtig stark.
Tracklist:
https://www.musik-sammler.de/release/spawn-the-album-cd-39539/
BONUS.
Ein Film ist mir noch eingefallen. Passt zwar eigentlich eher in den Thread mit Musik-Dokus (dort wurde er auch vor vielen Jahren schon einmal erwähnt), aber gute Sachen kann man ruhig noch ein weiteres Mal empfehlen, finde ich. Und einen gewissen (Label-)Sampler-Charakter hat er schon.
Blood, Sweat + Vinyl: DIY In The 21st Century
Im Film werden drei Labels vorgestellt, sowie einige der wichtigsten dazugehörenden Bands: Hydra Head Records, Neurot Recordings und Constellation.
Wer mit diesen Labels etwas anfangen kann und den Film noch nicht kennt: Nachholen!
Trailer: Kompletter Film:
https://www.youtube.com/watch?v=kOb00HMPxzE
Auf der Doppel-DVD befinden sich auch noch zusätzliche Live-Tracks der Bands.
https://www.musik-sammler.de/release/blood-sweat-vinyl-diy-in-the-21st-century-2-dvd-835545/