Metalcore

Mir ruinieren sie diese Atmosphäre einfach mit Dauergeknüppel. Ich würde das wirklich liebend gerne mögen, allein mir bleibt der Zugang verwehrt. Auf eine gewisse Weise beeindruckt es mich sogar, wie viel Druck die erzeugen können, aber auf Dauer ist das, wie du schon richtig sagtest, erdrückend. Meinetwegen kann Ramos auch mal den Schnabel halten, meinetwegen kann man auch öfter mal ein paar "gediegene" Passagen wie vom melodischen Mittelteil bis zum Ende von "Soulless Existence" z.B. einstreuen. Oder mehr mit dem Tempo variieren. Die Kerle sind noch jung und lernen irgendwann hoffentlich, dass weniger auch mehr sein kann. Und wenn sie sich dann auch noch jemanden suchen, der sich am Mischpult auskennt, bin ich vollends glücklich. Der Sound ist nämlich mindestens genauso unerträglich wie diese überzogene musikalische Tour de force.
 
Die gehen echt durch die Decke und könnten das next big thing werden. Im DF würde ich sie gerne erleben, so rein aus Interesse :D. Ein Lied habe ich mir von ihnen angehört und fand die Drums extrem künstlich und die Songstrukturen nicht erkennbar. Suicide Silence hatten zwar geile Vocals, aber auch diesen komischen modernen Plastiksound. Nun läuft Pain Remains (Empfehlung nachdem ich etwas von Gojira gehört habe) und was ist das für ein geiles Ding. Auf der einen Seite brachial, aber auch irgendwie zugänglicher und variabler als ich mir den Extreme Metal vorstellle. Die symphonischen Elemente fügen sich sehr gut in die Lieder ein (wer S&M von Metallica kennt, weiß, dass das selten gut geht), aber an den Drumsound muss ich mich gewöhnen. Musikalisch sehe ich abgesehen von den vielen Breakdowns am ehesten Parallelen zum Melodeath.

Das Album läuft weiter und nunja, für Death Metal Puristen oder für hauptsache Evil-Leute ist das nichts, aber diese Melodien, diese Atmosphäre, das ist echt auf einem ganz eigenen Niveau :verehr:.
 
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Neues Architects-Album gibt mir aufs erste Durchhören nicht viel. 2-3 okaye Songs sind drauf, Rest klingt irgendwie alles gleich und rauscht an mir vorbei.
 
"The Classic Symptoms of a Broken Spirit" macht da weiter, wo "For Those That Wish to Exist" aufgehört hat. Das neue Album ist noch rockiger, noch poppiger und noch viel stärker mit Soundeffekten überladen. Besonders schwach finde ich diesmal das Songwriting. 80 % der Songs auf dem Album hören sich super ähnlich an und hangeln sich entlang der selben Strukturen ab. Die einzige Abwechslung ist, dass über jeden Song eine andere Welle an Soundeffekten drüber schlägt und dadurch für ein chaotisches Hörerlebnis sorgt. Architects möchten, dass die Songs sich dadurch frischer, explosiver oder was weiß ich wie anhören, aber das Ergebnis ist ein überfrachtetes und zugleich repetitives Songwriting.

Hier und da traut man sich dann aber zu experimentieren und lässt z.B. Josh Middleton die Backing Vocals übernehmen. Blöd nur, dass er dann Lines wie "we’re under attack" und "fuck the fucking facts" singen muss. Generell habe ich diesmal mehr denn je das Gefühl, dass Architects fast nichts zu sagen haben. Hat man auf "Holy Hell" noch von der Bandgeschichte gezehrt und den großen Weltschmerz in trotzige Wut verwandelt, plätschert "The Classic Symptoms of a Broken Spirit" mit einer nichtssagenden System- bzw. Gesellschaftskritik nach der anderen vor sich hin. Mir ist das alles zu gesichtslos und wirkt zu sehr wie ein Mittel zum Zweck.

Hier und da blitzt dann aber auch mal eine nette Passage durch, die Laune macht. Atmosphärisch und vom Songwriting her ist "burn down my house" zumindest eine schöne Abwechslung und ganz am Ende, falls man so lange durchgehalten hat, wird man plötzlich mit dem härtesten Song auf dem Album belohnt: "be very afraid". Das sind die Überreste der alten Architects, die einem fast hämisch zeigen, was möglich gewesen wäre.

Der Nachfolger von "For Those That Wish to Exist" ist damit über weite Strecken ein massentaugliches, zahnloses und überladenes Album. Wer suchet, der findet auch mal einen guten Song auf der Platte, aber man muss schon sehr genau suchen.
 
Mir gefällt's eigentlich ganz gut, aber ich bin mir relativ sicher, dass ich, wenn ich in 2-3 Monaten mal wieder Bock auf die Band habe, eher wieder zu "Holy Hell und "All Our Gods..." greifen werde. Überfrachtet ist das für mich allerdings nicht. Da setzen Lorna Shore ganz andere Maßstäbe.
 
Neue Architects schon draußen? Interessiert mich so überhaupt nicht und habe auch keinen Drang, da auch nur ansatzweise reinzuhören. Erschreckend... ich hab die mal so vergöttert. :hmmja:
 
Da setzen Lorna Shore ganz andere Maßstäbe.
Stimmt, aber Lorna Shore ist auch ein Extrembeispiel. Architects sagen in Interviews, dass sie elektronische Musikelemente für sich entdeckt haben und die Songs daher nun damit vollballern. Mir ist der Hintergrund der Songs daher oft zu überladen. Da sind ständig irgendwelche Layer an elektronischen Sounds, die mitschwingen. Mal ist das erträglich, mal ziemlich nervig.
 
Kann gerade echt nicht sagen, ob Lorna Shore oder Architects das qualvollere Album fabriziert haben. Sie sind in jedem Fall beide anstrengend, generisch, überladen und dabei trotzdem langweilig und vorhersehbar. Dieser Dimmu-Borgir-Core mit dem einen Breakdown, der wahllos über jeden Song gestreut wird, war glaub ich aber dann doch eine Spur grausamer!
 
Naja, Architects haben wenigstens so etwas wie Songwriting, einen Plan, nach dem das alles aufgezogen wurde. Sonderlich begeistert hat mich auch das nicht, aber die haben immerhin auch einen einigermaßen fähigen Produzenten. Lorna Shore hingegen sind einfach nur laut und irgendwie so halbstark-extrem ohne Sinn und Verstand. Ich hoffe für sie, dass sie für diesen Sound nicht allzu viel Kohle ausgegeben haben und man einfach "nur" am falschen Ende gespart hat. Einfach mal bei Whitechapel nachfragen, deren Klang auf "The Valley" und "Kin" ist ziemlich geil. Immer noch modern, aber halt nuanciert und nicht stur laut.
 
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Die neue Counterparts geht runter wie Öl. Finde ich richtig richtig stark.

Lorna Shore: ist mir zuviel Plastik.
 
So, genug mit Architects oder Lorna Shore oder so Käse. Es kommt was neues von August Burns Red! :jubel:

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DEATH BELOW - 3.24.2023
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1. Premonition
2. The Cleansing
3. Ancestry (feat. Jesse Leach)
4. Tightrope (feat. Jason Richardson)
5. Fool’s Gold in the Bear Trap
6. Backfire
7. Revival
8. Sevink
9. Dark Divide
10. Deadbolt
11. The Abyss (feat. JT Cavey)
12. Reckoning (feat. Spencer Chamberlain)


Ui, bin gespannt! :cool:
 
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