Ist das zweite Album auch schon wieder ein Jahr alt? Naja, besser spät als nie. Jedenfalls möchte ich noch eine Lanze für Beyond the Blood Red Horizon brechen, die erst jetzt in meiner Sammlung gelandet ist. Manifestation gefiel mir damals sehr gut, nutzte sich mit der Zeit aber doch etwas ab und es fanden nur noch vereinzelte Songs ihren Weg in meine Playlists. So griff ich beim Nachfolger auch nicht sofort zu, was sich im Nachhinhein doch als Fehler heraustellt, denn Beyond... ist ein fantastisches Heavy Metal-Album geworden, das vor allem den Ursprüngen des Genres huldigt. Bezugspunkte sind ganz klar die ersten drei bis vier JUDAS PRIEST-Alben und BLACK SABBATH bis 1982. So weit, so unspektakulär. Doch es ist die Umsetzung, von den tollen Riffs über die einprägsamen Melodien bis hin zum abwechslungsreichen Songwriting, welche die Platte von der Konkurrenz in diesem Bereich abhebt. In einigen Reviews wurden Vergleiche mit KADAVAR und ähnlichen "Retro Rock"-Bands gezogen, doch davon heben sich MIDNIGHT RIDER schon allein durch den starken Priest-Einfluss deutlich ab. Was aber nicht bedeutet, dass der Blues und der Hard Rock der 70er vernachlässigt würden - im Gegenteil. Hier stehen Rocka Rolla und Sad Wings of Destiny Pate, nicht Painkiller oder Screaming For Vengeance, und damit klassischer Heavy Metal in seiner reinsten Form.