Overkill

Von meiner eigenen Band abgesehen, habe ich keine andere Gruppe so oft live gesehen wie Overkill. Manchmal war es prima, meistens super und manchmal sensationell. Zu meinen Top 3 Konzerten, die ich jemals besucht habe, zählt ein seinerzeit sehr kurzfristig mitten im Sommer anberaumter Gig im kleinen Saal der Hamburger Markthalle, dem MarX. Kaum ein anderer Gig war heißer und dichter gedrängt; die Setlist göttlich und die Stimmung unfassbar gut.

Kennengelernt hatte ich Overkill mit etwa 13 Jahren dank unserer örtlichen Bücherhalle, bei der ich mir zeitgleich die Tapes der "Years of Decay" und der "The New Order" von Testament auslieh. Nie zuvor hatte ich härtere Musik gehört. Beides war geil, aber Overkill hatten die Nase vorne. Die "Years of Decay" ist für mich nach wie nicht nur das beste Overkill Album, sondern auch eines der besten Thrash-Alben aller Zeiten. Völlig unterbewertet übrigens das technisch exzellente und doch eigenwillige Drumming von Sid Falck.

Leider verloren mich Overkill mit den Alben ab "From the Underground and Below" bis "Immortalis" fast völlig. Zu groove-orientiert, zu wenig geile Hooks, zu wenig mitreißende Gitarrenriffs. Die letzten vier Alben haben mich dann wieder etwas glücklicher gemacht. So richtig berühren tun mich die Scheiben zwar nicht mehr und ich finde sie irgendwie zu steril, aber es sind ohne Frage gute Platten, die ich gelegentlich gerne höre.

Völlig unterbewertet erscheint mir stets die "Under the Influence" zu sein, die mit Welcome to the Gutter und End of the Line wahre Göttergaben enthält. Auch die "Killing Kind" bot vor dem Absturz ins (für mich) Belanglose noch echte Knaller wie z.B. God-Like oder Cold, Hard, Fact.
 
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Völlig unterbewertet erscheint mir stets die "Under the Influence" zu sein, die mit Welcome to the Gutter und End of the Line wahre Göttergaben enthält. [...]
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Tolle Platte, grandiose(r) Gitarre(nsound). Generell sind die ersten 5 über jeden Zweifel erhaben und das können imho nicht allzu viele Thrash- / Speed-Bands für sich reklamieren.

Die Diskographie-These von Kommodore @Iron Ulf find ich btw spannend. Da muss ich glatt mal überlegen, wer nach den unantastbaren Kreator das für mich insgesamt zweitbeste Portfolio eingerüpelt hat. Overkill würden dabei jedenfalls recht gut bei mir abschneiden (s.o.).

Gruß

BFTD
 
Overkill gehören eh viel eher zu den Big 4 des Thrash Metal. Habe nie verstanden, was ausgerechnet Anthrax in diesem Quartett verloren hatten.
In den 1980ern war im Grunde (fast) jeder Metal Thrash, der (bezüglich der Riffs oder des Gesangs) härter als US-Metal, aber kein Black Metal a 'la Venom war. Da fielen sogar die Death-Demos, Possessed oder die frühen Celtic Frost drunter.
Daher galten Anthrax, Megadeth, aber auch Flotsam & Jetsam damals als Thrash. Aus heutiger Sicht wohl zu undifferenziert, aber so war's halt.
"Die Big 4 des Thrash" war ein rein objektiv bestimmter Begriff, der nicht die vier "besten" oder "thrashigsten", sondern kommerziell erfolgreichsten Bands umfasste.
Und da gehörten Anthrax definitiv dazu.
Die einzigen, die da noch dran kratzen konnten, waren Sepultura mit "Arise".
 
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Das Metallica Debüt habe ich übrigens ebenfalls nie als Thrash Metal gesehen, nicht mal zu Zeiten der VÖ.
Das war für mich immer Speed Metal und seit einigen Jahren ist es für mich einfach "nur" noch Heavy Metal.
Die Geschichte "Big 4" des Thrash müsste für mich daher viel eher etwa so aussehen:

Overkill
Testament
Exodus
Flotsam & Jetsam

Jeden Abend mit wechselndem Headliner in mittelgossen Clubs.
Muss ja nicht immer ne Stadion Tour sein...
 
Testament live zu schwach.

F&J nur noch ein Abklastch.

Somit diese beiden gegen Anthrax und Sacred Reich tauschen und Zack wird ein Schuh draus.

Jede Band muss zudem jeden Abend einen Song von Vio-lence oder Death Angel zocken.
 
Testament vorwiegend nicht stark genu und live eine Katastrophe
Flotzis mit Megadeth in der Speed-Metal-Abteilung , qualitativ natürlich längst in der A Klasse angekommen
 
Hast Du sie denn schon mal live in den letzten 10 Jahren gesehen? Sound eigentlich immer grottig. Zuletzt in Berlin fast schon am Rande der Zumutbarkeit. Chuck sympathisch aber dem ist es scheinbar auch egal. Bissle rumrotzen und der Rest dermaßen Dienst nach Vorschrift. Also ich tu mir das nicht mehr an. Obwohl ich eigentlich alle Alben mag.
 
In den 1980ern war im Grunde (fast) jeder Metal Thrash, der (bezüglich der Riffs oder des Gesangs) härter als US-Metal, aber kein Black Metal a 'la Venom war. Da fielen sogar die Death-Demos, Possessed oder die frühen Celtic Frost drunter.
Daher galten Anthrax, Megadeth, aber auch Flotsam & Jetsam damals als Thrash. Aus heutiger Sicht wohl zu undifferenziert, aber so war's halt.
"Die Big 4 des Thrash" war ein rein objektiv bestimmter Begriff, der nicht die vier "besten" oder "thrashigsten", sondern kommerziell erfolgreichsten Bands umfasste.
Und da gehörten Anthrax definitiv dazu.
Die einzigen, die da noch dran kratzen konnten, waren Sepultura mit "Arise".
Richtig, ich hab noch das Thrash Metal Sonderheft eines grossen Mags aus den 80ern hier... mit Bathory, Atheist und den Suicidal Tendencies drin.
Anthrax waren schon ne dicke Nummer in den 80ern und frühen 90ern, Top 40 Single Charthits in England mit "I Am The Law", "Got The Time" (Top 30), "Indians" (Top 50) und so...
Es gab aber auch die Clash Of The Titans Tour mit Slayer, Megadeth, Testament und Suicidal Tendencies
 
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Was genau ist an Testament live die Katastrophe?
Ich hab' sie zwei Mal in den letzten Jahren gesehen. Einmal Open Air und einmal in der Markthalle. Beide Male das exakt gleiche Szenario. Endlos lange Umbaupause vor Testament, dann der schlimmste Soundmatsch, den ich seit Nevermore hören musste. Dass der Opener 'Ober The Wall' war, habe ich eher an den Lippenbewegungen gesehen als dass ich es gehört hätte. Bin nach fünf Songs in beiden Fällen völlig genervt gegangen.
 
Ich hab' sie zwei Mal in den letzten Jahren gesehen. Einmal Open Air und einmal in der Markthalle. Beide Male das exakt gleiche Szenario. Endlos lange Umbaupause vor Testament, dann der schlimmste Soundmatsch, den ich seit Nevermore hören musste. Dass der Opener 'Ober The Wall' war, habe ich eher an den Lippenbewegungen gesehen als dass ich es gehört hätte. Bin nach fünf Songs in beiden Fällen völlig genervt gegangen.

Den Testament-Song "Ober the Wall" würde ich auch nicht erkennen! ;)
Habe sie bei jeder Tour zu den letzten drei Alben gesehen. Sound war immer gut!
 
2015 sah ich Overkill in Wörgl mit Freunden zum Geburtstag. War saugeil. Mörder Stimmung, Wall of Death und viele Klassiker, aber auch neue Nummern von der White Devil Armory. Aber ich kenn sowieso nur die ersten fünf Alben.

Ein stand alone Re Release von „The Years of Decay“ wär klass. Nicht nur im Zuge der gerade erschienenen Box. Wär fein, wenn da noch was kommt.
 
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