A
anonymisiert1843
Guest
Der Text liest sich, als wuerdest du ueber Atrocity reden .Was ich bei SotM stets besonders geschätzt habe ist, dass die Band immer mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gewirtschaftet hat und daraus etwas Grossartiges erschaffen hat. Das fing mit dem geerbten Bandnamen an: zu sperrig, zu kitschig, zu gothic, kein fancy Logo. Das hat schon mal nicht in die Erwartungen einer Szene gepasst. Sie haben den Namen aber beibehalten, was an mehreren Punkten ihrer Karriere sicher mehr hinderlich als nützlich war. Das gleiche trifft auf die Musik zu, die sich jeder Kategorisierung verweigert - und genau diese Sperrigkeit hat SotM zu etwas völlig eigenem gemacht. So sehe ich das auch mit Sg Gesang. Klar ist er technisch und auch stimmlich kein wirklich "guter" Sänger, was er auch weiss, aber gerade deshalb den Schritt zu wagen, die Song mit cleanem Gesang zu präsentieren, weil die Musik und die darin angelegte Emotionalität es einfach erfordern, finde ich authentisch und absolut liebenswert. Das ist Dienst an der Musik und nicht das Schielen nach Makellosigkeit. Sicher wäre es bequemer für die Band gewesen, hier auf Bewährtes zurückzugreifen, aber Sun ist ja gerade das: ein kraftvolles Statement aus sich herauszutrteten und das Innere, fragil und ambivalent, offenzulegen. Das macht es dem Hörer sicher nicht immer einfach, von SotM erwarte ich aber eigentlich auch genau das.