Wasser des Lebens - Der Whisky Thread

Neuzugänge: Tomintoul 10 und Ballechin 10. Gerade ersterer ist eine ziemliche Überraschung, einerseits sanft und süffig, andererseits doch ziemlich aromatisch.
 
von einem gutem Freund zum Burzeltag bekommen, der satnd schon lange auf meiner Liste.

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Ich war am Samstag auch mal wieder bei meinem Freund und local dealer Marco im Brühler Whiskyhaus. Wollte eigentlich nur zwei Samples seiner letzten beiden Eigenabfüllungen kaufen, hab dann aber spontan die neue, exklusiv für ihn und einen Händlerkollegen abgefüllte Michel Couvreur Abfüllung mitnehmen.

Das ich spontan ne Flasche Whisky für 90 Euro der halbe Liter mitnehme passiert jetzt nicht so oft, da ich den Whisky aber vor Ort probieren konnte (ich war fünf Minuten im Laden, da wurde mir ein Glas unter den Rüssel gehalten), hatte ich definitiv keine andere Wahl. Für Fans von Whiskies mit starkem Sherry Einfluß ist das echt eine Offenbarung.


 
Das ist der Shoplink, da dürfte einiges zur Abfüllung stehen. Ist ne Einzelfassabfüllung aus einem Oloroso Cask, in dem vorher wohl 80 Jahre lang Sherry gelagert wurde.
 
Ah OK. Aber über die Brennerei weiß man nichts?
Ohne ihn probiert zu haben tippe ich auf einen Lowland oder Speysider, der von sich aus nicht zu kräftig im Brennereicharakter ist, damit er die Fassaromen ordentlich aufnehmen kann, denn die sollen bei Couvreurja im Vordergrund stehen.

Vielleicht kann uns @Terrorzone666 da Aufschluss geben, denn er hat ihn (hoffentlich) schon probiert...
 
Probiert hab ich ihn, wie ich ja oben schrieb. Ist halt total Fass dominiert, muss man mögen aber ich finde den einfach nur geil. Mag den Couvreur Stil aber eh.

Bestimmte Brennereien erkennen dürfte bei der Fass Dominanz echt schwierig bis unmöglich sein. Er bekommt das Destillat von verschiedenen schottischen Brennereien und lagert dann eben in diesen alten Sherryfässern in seinem Weinkeller im Burgund, der eher eine in den Fels gesprengte Höhle unter einem alten Herrenhaus ist. Hab mal Bilder b gesehen, total abgefahren, wie aus einer anderen Zeit.

Hier hat Marco vom Brühler Whiskyhaus noch etwas zu Couvreur allgemein geschrieben:

https://www.whiskyhaus.de/produkt-kategorie/default-category/michel-couvreur-whisky/

Als Einstieg in die Whiskies von Couvreur kann ich den Overaged Malt empfehlen, einen blended Malt aus Whiskies zwischen 12 und 27 Jahren. Ist vom Preis Leistungsverhältnis der beste.
 
So Leute, ich konnte mich nicht zurückhalten und hab das Teil heute aufgerupft. Eigentlich hab ich ja noch genug andere Flaschen offen und weitere, die schon ne Weile in der Sammlung stehen. Aber das Zeug hat mich am Samstag so geflashed, da musste ich noch mal ran. Also erstmal Wasser heiß gemacht und die Flasche kopfüber rein um den Hartwachs weich zu kriegen. Danach hab ich den Wachs mit einem Messer abgeschabt und den Korkenzieher zum Einsatz gebracht, Couvreur verwendet nämlich tatsächlich keine klassischen Whiskyflaschen-Korken sondern solche von Weinflaschen. Nun steht er hier im Glas und zieht erst mal Luft. Die sollte man ihm gönnen, wie eigentlich jedem Malt, besonders den Sherrybomben.

Hier stehen schon die klassischen Aromen einer fetten Sherryfass-Reifung in der Luft. Backpflaumen, Datteln, Liebstöckel... Man, man, man, ein Träumchen :) Dazu läuft gerade die aktuelle Ironsword, gleich The Spirit oder Psychotic Waltz. Mal schauen, wo die Laune mich hin trägt. Slainthe, ihr Lieben!

 
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Das klingt nach einem gelungenen Abend! Freut mich sehr.

Übrigens bin ich seit gestern Mitglied der Smws. Hat mir meine Frau zum Geburtstag geschenkt und ich freue mich am meisten auf die Fahrt im historischen Dampfschiff mit Verkostung von Inselwhiskies. Das würde zumindest in Aussicht gestellt.
 
hatte die tage nen sehr schönen abend im offside in berlin mit ein paar echt schönen whiskys. angefangen hatte es mit nem glenrothes vintage 2004. wollte ich unbedingt probieren, da der vorgänger von 2001 einfach so ein traum von einem whisky war, aber nicht mehr zu bekommen ist. den 2004er findet man allerdings noch. war auch echt lecker, aber kam nicht an den 2001er heran. werde nun wohl mal die neuen standards von glenrothes auschecken und gucken wie die mir schmecken.

als zweites hatte ich dann nen zehn jährigen glen grant. klingt erstmal unspektakulär, ist aber ein 10er aus den 60ern und das war doch mal ne spannende sache. hat mir auch echt gut geschmeckt und war auch echt facettenreich. hatte auch glück und hab wirklich den letzten rest aus der flasche bekommen. bin ich jetzt aber total von den socken und sag "poah früher war alles besser, ich muss nur noch sachen aus den 60ern trinken!"? ne, das nicht unbedingt. war zwar schon ein starkes stück und 10er von heute kommen da teilweise nicht unbedingt hinterher, aber war jetzt auch nichts weltbewegendes. einfach was fürs herz.

als drittes gab es dann nen mystery malt. uhhhh spannend. dark secret vol. 5 von best dram gab es ins glas. und so mystery ist das ganze dann auch gar nicht, weil man irgendwie überall liest, dass es ne mischung aus 50% macallan und 50% ungetorften highland park newmake sind, die in nem oloroso fass vermählt wurden und dort dann 23 jahre drin lagen. ne spannende geschichte auf alle fälle und so spannend wie sich das liest, so spannend war das ganze dann auch im glas. das aroma verspricht nen ziemlich gesetzten und reifen ex sherry-whisky. nussig, etwas süß ein wenig wie balsamico oder hoisin soße mit etwas menthol und rosinen. kam mir ein bisschen wie ne mischung aus macallan, kavalan solist sherry und highland park vor. richtig, richtig gut. und im mund war es dan ne super überraschung, denn der whisky war frisch und lebendig. was man gar nicht unbedingt erwarten würde bei dem alter und dem fass. also ziemliches kontrastprogramm, aber hat richtig gut gepasst. mit der zeit wurde er dann auch mehhr so als wie ich es mir vorgestellt hatte. erst frisch und lebendig, dann alt und gesetzt und n ziemliches sherrybrett. super interessant und ich hatte wirklich noch keinen whisky, der so war.

zum abschluss gab es dann noch nen family cask von glenfarclas. 2002-2018 und beste glenfarclas fässer versprechen ja schon einiges und ich hatte selbst noch kein family cask davor gehabt und so war ich dann doch gespannt. und hier gab es dann auch das gemütliche sherrybettchen, das ich eigentlich schon beim dark secret erwartet hatte. die einflüsse vom olorosofass waren sehr deutlich dar, haben den brennereicharakter aber nicht komplett überdeckt. es kam noch reichlich glenfarclas durch und so war das dann einfach ne richtig tolle gesichte und ein klasse abschluss von nem sehr feinen abend.

gewinner des abends war aber definitiv der dark secret. weiß nicht für das ganze verantwortlich war, aber klasse idee, die zu nem super whisky geführt hat. und bilder gibt es auch.
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