Wieso steht hier eigentlich keine Größe zwischen 1000 und 5000 zur Auswahl? Finde, das ist ein ganz schön großer Sprung.
Ich hab für mich vor 14 Jahren oder so mal beschlossen, dass 2500 Tonträger wohl reichen sollten (damals hatte ich etwas über 1000).
Wenn ich mir vor Augen führe, dass ich als selbstständiger, zu Hause arbeitender Künstler/Illustrator eigentlich schon eine Menge Zeit habe, Musik zu hören und es trotzdem an den wenigsten Tagen mal schaffe, 10 Alben (oder gar mehr) zu hören, frage ich mich tatsächlich, was ich z.b. mit einer fünfstelligen Anzahl an Tonträgern sollte.
Selbst wer wirklich viel hört aber eben nicht jedes Album nur einmal im Jahr hören will (wer von uns will das schon?), dürfte doch schon große Schwierigkeiten haben, auch nur 500 verschiedene Alben in einem Jahr (mehrmals) zu hören. Und dann das Zwanzigfache besitzen?
Für mich würde das vor allem bedeuten, dass ich überfordert wäre damit, was ich hören will und ich habe ja seit Jahren schon oft die Situation, dass ich merke, viele Alben in meiner inzwischen ca. 2900 Tonträger (CDs und Vinyl, etwa 52%/48%) zählenden Sammlung (wovon vielleicht 150 Veröffentlichungen doppelt vorhanden sind, meist als LP und CD) gar nicht so richtig gut zu kennen, weil ich zeitweise (vor allem vor ca. 10, 12 Jahren) innerhalb kürzester Zeit alles gekauft habe, was ich irgendwie interessant fand, oder was in mein Beuteschema passte und mir gefiel, aber dann oft nicht wirklich nachhaltig Begeisterung in mir wecken konnte.
Darum bin ich seit Jahren auch regelmäßig am Ausmisten. Dabei verkaufe ich nicht nur Alben, die ich schlecht finde (davon sind eh nie viele in meine Sammlung gewandert), sondern auch vieles, was mir eigentlich immer noch ganz gut gefällt, bei dem ich aber merke, dass ich darauf wahrscheinlich nie wieder richtig Lust haben werde, weil ich einfach so viele ähnliche Sachen habe, die ich noch deutlich besser finde. Warum dann meine Zeit mit "nur guter" Musik verschwenden, wenn ich so vieles habe, das absolute Begeisterung in mir auslösen kann? Auch merke ich, dass sich mein Musikgeschmack über die Jahre doch irgendwie sehr geändert hat. Nicht nur, dass viele neue Stile dazugekommen sind - manches, das ich in meiner Jugend gehört habe, kann ich mir heute einfach nicht mehr geben (z.B. Stratovarius, Hammerfall, Rhapsody etc.).
Für mich ist die perfekte Sammlung nicht die, die meine komplette persönliche musikalische Entwicklung abbildet, sondern die, die meinen aktuellen (!) Musikgeschmack repräsentiert! Also, was nicht mehr gefällt hat seine (berechtigte) Zeit in meinem Leben gehabt, aber darf nun gehen. Wobei man dabei natürlich aufpassen muss, dass man nicht vorschnell irgenwelchen spontanen (und vielleicht kurzfristigen) Launen nachgeht. Ich hatte mit ca. 17, 18 auch keinen Bock mehr auf meine einstige Lieblingsband Iron Maiden, da mir härtere und z.T. auch komplexere oder schrägere Sachen zu dem Zeitpunkt besser gefielen. Dennoch war mir klar, dass ich die Klassiker von Maiden nie schlecht finden würde und wahrscheinlich auch irgendwann mal wieder mehr Bock auf die haben werde (und so kam es dann auch), also hab ich die ganzen Platten und CDs (zum Glück) behalten.
Aber wenn ich bestimmte Alben und ganze Bands viele Jahre nicht gehört habe und dann nach erneutem Anhören merke, dass mich das nicht begeistert, dann möchte ich das nicht mehr in meiner Sammlung haben, da es nur unnötig Platz frisst.
Meine ideale Sammlungsgröße liegt also vielleicht wirklich, wie früher mal geschätzt, bei ca. 2500 (verschiedenen) Alben, zumindest aber etwas unter meinem jetzigen Stand, wobei meine Sammlung trotz des Verkaufs hunderter Tonträger über die Jahre dennoch stetig immer größer geworden ist. Aber inzwischen wächst sie zumindest deutlich langsamer und ich höre Neuanschaffungen (und seit Jahren geliebte Alben) wieder bewusster.
Demnächst fliegt sicher noch vieles raus, gerade erst habe ich alle meine Tonträger von Virgin Steele aussortiert, die ich Mitte/Ende der 90er besser als Manowar fand (gut, zu der Zeit waren sie das auch
)...
Aber mit z.B. 500 Tonträgern oder weniger käme ich im Leben nicht hin - dafür mag ich auch inzwischen viel zu viele verschiedene Stile: außer Heavy, Power, Speed, Thrash, Death, Black, Pagan, Epic, Progressive, Doom Metal, sowie weiteren, nicht so eindeutig zu kategorisierenden Metal-Spielarten und etwas Mathcore, Grindcore, Sludge/Post Metal ja auch (vor allem alten) Progressive Rock, ganz frühen Hard Rock, Classic Rock, Jazz Rock, Krautrock, Post Rock, ein klein wenig Crossover und auch ein Bisschen Klassik, Jazz und Soundtracks. Das hieße dann ja lediglich ca. 20 Alben pro (Sub)Genre und das klappt bei mir höchstens bei Genres, aus denen ich nur wenige, nicht so repräsentative Sachen mag.