30 Jahre Metal Hammer

Das hätte ich auch gern gelesen, zumal ich früher auch Metal Hammer-Leserin war und sehr viele Bands und Alben dadurch kennengelernt habe. Die Namen der Mitarbeiter klingen auch in meinen Ohren noch nach. Genau das ist das Problem, warum es z.B. solche Anekdoten nicht gibt. Der MH ist nicht rückwärts gerichtet, man hat eher neues, junges Käuferklientel im Blick... und die können natürlich mit den alten Namen nichts anfangen.

Stimmt, damit triffst du den Nagel auf den Kopf. In den Neunzigern musste er für mich nicht rückwärts gerichtet sein, weil ich damals selbst ein Teil des jungen Käuferklientels war. Aber heute ist er mir insgesamt zu jung, obwohl ich nur fünf Jahre älter als er bin. ;) Weiterhin lesen werde ich ihn aber trotzdem und mich halt teilweise deutlich an bestimmten Inhalten bzw. Schreiberlingen reiben.
 
Zweischneidiges Schwert. Das Interview mit Götz sowie diese History-Sachen könnten mich fast überreden, meinen ersten Hammer seit 20 Jahren zu kaufen. Aber diese Farce einer Liste, dieses Geschwür des schlechten Musikgeschmacks, dieses Furunkel der metallischen Ahnungslosigkeit hält mich momentan extrem davon ab. Das hätte die Bravo echt nicht schlechter machen können.
Aber zumindest beweist der Hammer, dass meine damalige Entscheidung, das Heft meines Vertrauens zu wechseln, auch retrospektiv betrachtet richtig war. Wie auch der erneute Gazettenwechsel im August diesen Jahres ;)
Amen!
 
Scheixxe, ich hab's getan. Ich hab' ein Springer Blatt gekauft. Nach 20 Jahren erstmals wieder einen Hammer eingetütet. Ich glaub's nicht. Ich hab' so ein schlechtes Gewissen, wie wenn ich heimlich 'ne Packung Schokoküsse verdrückt hätte.

Du kommst doch auch aufs BOLT-THROWER-Konzi, Captain? Soll ich eine ehemalige Klassenkameradin mitbringen, die mittlerweile Pfarrerin an einer evangelischen Kirche in Stuttgart ist? Du könntest eine Beichte ablegen. Einen Sjambok hätte ich auch hier zuhause rumliegen, wenn Du Dich selber geißeln möchtest. Keine Sorge, irgendwie biegen wir das schon wieder gerade.
 
Hmmm, vielleicht kann ich's ja auch einfach mit'm Handy abfotografieren, wenn ich einen Komplizen finde, der 'ne Herzattacke vortäuscht und so die Fachkräfte ablenkt.
 
Nee zu riskant. Aber wer weiß ob da man nicht schon vor mir einer auf die brilliante Idee gekommen is...
 
@Iron Ulf: Ein paar von Götzens Aussagen im Interview:

- Metallica nimmt er nicht mehr ab, dass da noch irgendeine Leidenschaft vorhanden sei. Er wollte auch seine 400 Bootlegs auf ebay versteigern, bekam aber ein Schreiben vom Anwalt von Lars Ulrich und musste alles wieder aus dem Netz nehmen. Verkauft hat er die Dinger trotzdem.

- Lemmy hat Götz jahrelang nicht ernst genommen und ihm später erzählt, dass er keine fünf Dollar auf sein Überleben im Business gesetzt hätte. Stattdessen hat Lemmy Götz bei deren erster Begegnung total auflaufen lassen, dessen ebenfalls anwesende Freundin auf den Boden geworfen und minutenlang gekitzelt. Außerdem hat Lemmy nach dem Ziehen einer Line Koks so laut gebrüllt, dass es Götz Angst und Bange wurde.

- Zu einem seiner ersten Interviews (mit Kiss) kam Götz viel zu spät und ebenfalls mit Freundin im Schlepptau, was ihm direkt eine Abmahnung beschert hat.

Aber mehr verrate ich nicht. ;)
Das Interview ist wirklich sehr lesenswert und unterhaltsam.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank @Sentinel! Ich hatte mittlerweile dank eines so selbst- wie furchtlosen Metalbrothers Gelegenheit, das Interview zu lesen. Ist wirklich sehr gut geworden. Götz ist einfach ein Guter und seine Aussage zur Frage, ob er sich denn auch mal Gedanken über den Ruhestand mache, fand ich super!
 

Gerne. :)

Götz ist einfach ein Guter und seine Aussage zur Frage, ob er sich denn auch mal Gedanken über den Ruhestand mache, fand ich super!

Wobei es natürlich sowieso reichlich verfrüht wäre, darüber nachzudenken... Wie alt ist Götz jetzt - 49? Und während seiner Jahre als Schreiberling konnte er sicher keine großen Reichtümer anhäufen (die ganzen musikalischen Schätze jetzt mal ausgenommen!). Von daher... ;)
 
Vielen Dank @Sentinel! Ich hatte mittlerweile dank eines so selbst- wie furchtlosen Metalbrothers Gelegenheit, das Interview zu lesen. Ist wirklich sehr gut geworden. Götz ist einfach ein Guter und seine Aussage zur Frage, ob er sich denn auch mal Gedanken über den Ruhestand mache, fand ich super!
Dann hättest Du es doch bei YouTube vorlesen können!
 
Uaaargh, bin auch schwach geworden und hab mir vor ein paar Tagen in Ermangelung an Alternativen den Hammer geholt. Bin natürlich auch wir viele hier wg. dem Götz-Interview drauf angesprungen. Wie schäbig, daß mir das mit über 40 Jahren immer noch passiert, auf billigste Marketingmaschen reinzufallen ;) Alter, ist dieses Heft scheiße. Kann ich mir echt nicht schönreden. Das einzig positive neben dem wirklich unterhaltsamen Götzinterview ist das Poster mit allen Heftcovern. Und das auch nur, weil ich mich schlagartig wieder an so`n paar "Klassiker" von damals, als ich den Metal Hammer/Crash (Zu dessen "Übernahme" übrigens kein eizinges Wort in der ganzen History in der aktuellen Ausgabe steht, wenn ich das richtig sehe) erinnert hab. ZB Kiske quasi nackt nur mit Cowboystiefeln und nem Kürbis bekleidet und andere echt schlimme Anblicke... Aber ansonsten: schlimm, schlimm, schlimm
 
oh, oh. Da is mir doch noch was schönes in der Ausgabe aufgefallen: Ne schicke von Ed Repka gestaltete Gratulationsseite/ Anzeige. Hätte man mal als Cover oder Posterbeilage nehmen sollen, sieht nämlich sehr geil aus.
 
Mir war der Metal Hammer in den Neunzigern lieber als das Rock Hard (ohne diesen abzuwerten), da mir die dortige Redaktion viel stärker am Herzen lag. Das lag insbesondere an Andrea Nieradzik, Martin Groß und Robert Müller, denn ich konnte alles, was in deren Listen auftauchte, völlig bedenkenlos kaufen. Eine vergleichbare Nähe hatte ich nie davor und nie danach zu irgendeinem Kritiker. Zudem war auch das Layout "schöner" und ansprechender als beim Rock Hard. Und an boshaft-augenzwinkernden Klammerbemerkungen und liebevoll versteckten Seitenhieben unter den involvieren Schreiberlingen hat es nicht gemangelt. Ich habe diese Hefte damals so geliebt und derartig oft gelesen, dass ich bis heute sofort weiß, in welcher Ausgabe ich welches Review finde und diese sogar teilweise zitieren kann. :D

Der Stempel der "Metal-Bravo" war auf jeden Fall schon immer großer Quatsch! :thumbsdown: Sicherlich war mit Andreas Schöwe in den 90ern nur noch ein Redaktionsmitglied mit an Bord, welches die Fahne des traditionellen Metal zu 100 % hochgehalten hat - aber dafür waren seine Höchstwertungen auch fast durch die Bank verlässlich. Außerdem hat der Metal Hammer damals in Sachen Black Metal dank Robert Müller insgesamt souveräner und schneller die Kurve bekommen. Dieses ständige Hü und Hott im Rock Hard hat mich damals jedenfalls unglaublich genervt - insbesondere die fadenscheinigen Erklärungen, warum in manchen Fällen plötzlich kein Boykott mehr stattfand oder wieso die einst geschmähte und niedrig bepunktete Platte XY auf einmal ein Meisterwerk vor dem Herren war. Mit Oliver Recker war beim Metal Hammer zudem ein absoluter Fachmann für Speed und Thrash mit an Bord. Sowieso: JEDES damals relevante Genre war durch einen absolut fähigen Soundchecker tadellos abgedeckt - besser kann man es nach meinem Empfinden überhaupt nicht machen.

Ab 1997 war der Metal Hammer dann aber leider wirklich nicht mehr besonders toll - komisches Layout, unnötige Rubriken, der Musikgeschmack einzelner Redakteure (leider auch der meiner eigentlich heißgeliebten Andrea Nieradzik) entwickelte sich in immer belanglosere Richtungen. Das hat sich aber relativ schnell wieder gebessert, spätestens 1999 war alles wieder komplett im Lot. Im Jahr 2001 habe ich dennoch nach zehn Jahren damit aufgehört, die Zeitschrift weiter zu lesen - ebenso wie auch das Rock Hard, Ablaze und Deftone.

Seit dem letzten Jahr kaufe ich aber wieder monatlich das RH und den MH (und nun auch alle zwei Monate das Deaf Forever) - und das Ranking ist aktuell ganz eindeutig:
1) DF 2) RH 3) MH.

Natürlich ist der Metal Hammer auch heute keine "Metal-Bravo"! Diese Vorwürfe sind komplett lächerlich und entbehren jeder Grundlage (vielleicht abgesehen von diesem unerträglichen Metal Hammer Awards-Ranking, welches nicht entschuldbar und komplett schlecht ist). An was ich mich aber heute im Vergleich zu damals deutlich störe, sind weite Teile der aktuellen Redaktion sowie der Mitarbeiter. Mir persönlich sind viele davon mittlerweile schlicht zu jung sowie mit Bands aufgewachsen, die ich ganz schrecklich finde (zum Beispiel Children Of Bodom, Rammstein, Edguy oder Hammerfall - wobei ich zugeben muss, dass ich das Debüt der Letztgenannten damals auch super fand...). Und leider merkt man das in deren Beiträgen oder Listen regelmäßig. Aber andererseits gibt es fähige Leute wie den unverwüstlichen Robert Müller, Matthias Mineur, Gunnar Sauermann oder Frank Thiessies, welche ich (weiter) mit Spannung lese und auf deren Meinung ich Wert lege. Zudem kann man den neuen "Jungen" ihr Alter und ihren Musikgeschmack auch nicht vorwerfen. Das, was sie da machen, machen sie meiner Lesart nach schon mit Herzblut und Überzeugung. Teilen muss man diese aber natürlich nicht, und ich tue das auch nicht - zumindest, was Leute wie zum Beispiel Katrin Riedl oder Florian Krapp betrifft (ohne diese damit angreifen zu wollen).
Muss kurz mal erwähnen dass ich das wirklich genauso sehe. Robert Müller ist einer der fähigsten Schreiber überhaupt, auch wenn unter seiner Regentschaft schon viel moderner Mist im Heft auftauchte. Er ist dennoch jemand, der meinen Geschmack ganz extrem in frühen Jahren beeinflusst hat, selbst heute gibt es nur geringe Abweichungen. Lediglich bei diesem Sauermann teile ich die Meinung nicht, was der gut findet kann ich im Umkehrschluss fast immer abschreiben.
 
Kann es sein, dass in der Welt des Hammers (vor allem auffallend jetzt an den Rückblicken) immer nur die gleichen Bands gibt/gegeben hat? Priest, Maiden, Scorpions, Ozzy und "selbstverständlich" Metallica z.B.? Von Bands wie z.B. Metal Church oder Savatage (die ja doch durchaus auch das ein oder andere bahnbrechende Album abgeliefert haben) hab ich jedenfalls nix gelesen. Ein Underground scheint bei denen jedenfalls auch noch nie stattgefunden zu haben.
Wenn ich mir jetzt mal vorstelle, ich hätte damals, als ich so 13, 14 war, anstatt das Rock Hard, den Hammer aus dem Zeitschriftenregal gezogen - nicht auszudenken, wieviele Alben heute in meiner Sammlung fehlen würden bzw. wieviele Bands ich gar nicht kennen würde...
 
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