Abartigkeiten der Konzertentwicklung

Warum geht man denn nicht zum Konzert, wenn man ein Ticket hat?
Coronabedingter Bandausfall.

Oder weil sich noch der zweimaliger Verschiebung Überschneidungen mit anderen Konzerten ergeben.

Das war es bei mir.

Selber krank werden kann man ja theoretisch auch noch. Was mich vor Corona wohl auch nicht abgehalten hätte, sofern ich nicht bettlägerig wäre.
 
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Coronabedingter Bandausfall.

Oder weil sich noch der zweimaliger Verschiebung Überschneidungen mit anderen Konzerten ergeben.

Das war es bei mir.

Selber krank werden kann man ja theoretisch auch noch. Was mich vor Corona wohl auch nicht abgehalten hätte, sofern ich nicht bettlägerig wäre.

Das hier trifft es glaub ich ziemlich gut. Bei mir persönlich kommt dann noch die finanzielle Situation dazu. Es gibt Konzertkarten die ich mir vor längerer Zeit gekauft habe und bei denen ich nicht weiß, ob ich mir die Fahrt dahin derzeit leisten kann/soll.
 
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Hä? Das Konzert hat doch stattgefunden. Wie will man denn da was zurückfordern?
Ja, aber eben nicht am ursprünglichen Termin. Ich vermute (habe das aber nicht geprüft), dass man nicht gezwungen ist, den Ersatztermin wahrzunehmen, sondern stattdessen innerhalb der normalen Verjährungsfrist von drei Jahren seine Kohle oder einen Gutschein fordern kann.
 
Ja, aber eben nicht am ursprünglichen Termin. Ich vermute (habe das aber nicht geprüft), dass man nicht gezwungen ist, den Ersatztermin wahrzunehmen, sondern stattdessen innerhalb der normalen Verjährungsfrist von drei Jahren seine Kohle oder einen Gutschein fordern kann.

Ah, das ergibt natürlich Sinn. Und wäre auch eine hässliche Erklärung dafür, warum manche nicht kommen.
 
Hä? Das Konzert hat doch stattgefunden. Wie will man denn da was zurückfordern?
Gesetzliche Regelung. Wenn ein Konzert wegen Corona nicht stattfinden konnte oder verschoben wurde, kann der Kunde bis zu drei Jahre lang das Geld zurückfordern. Ich glaube nicht dass das viele machen werden, die meisten werden sofort das Geld zurückfordern wenn sie feststellen dass sie am Ersatztermin nicht kommen wollen oder können. Aber der Veranstalter muss zumindest darauf vorbereitet sein dass ein paar Nachzügler auftauchen.
 
Gilt das nur für Konzerttickets oder auch Nebemkosten wie Bahn und Hotel?

Wenn Du kein Gesamtpaket über einen Reiseveranstalter gebucht hast (was ja bei den üblichen Metal-Clubkonzerten nicht der Fall ist), gilt das nicht für Bahn und Hotel. Der Zug fährt ja trotzdem und das Hotel hat geöffnet. Da ist man selbst in der Verantwortung, Optionen mit spätestmöglicher Stornierbarkeit zu buchen.
 
Was mich ja mal interessieren würde. Wo bleibt eigentlich das Kapital für bereits gekaufte Tickets von Konzerten, die nicht stattgefunden haben und nicht zurückgefordert werden?

Ich meine, ich unterstütze gerne Künstler und coole Klubs.

Am Schluss haben antikapitalistische Verschwörungstheorien des Verschwindens von volatilem Geld im digitalen Kapitalismus doch seine teilweise Berechtigung.

Im Ernst: Wird die Kohle erstmal bei eventim oder so geparkt oder wer kennt sich da aus und sagt mir, dass die Welt doch komplizierter und besser ist?
 
[QUOTE="Dominik2, post: 2885228, member: 3937"

Ich meine, ich unterstütze gerne Künstler und coole Klubs.

Am Schluss haben antikapitalistische Verschwörungstheorien des Verschwindens von volatilem Geld im digitalen Kapitalismus doch seine teilweise Berechtigung.

Im Ernst: Wird die Kohle erstmal bei eventim oder so geparkt oder wer kennt sich da aus und sagt mir, dass die Welt doch komplizierter und besser ist?[/QUOTE]
Ich weiß dass man von Eventim die Kohle erst kriegt wenn die Veranstaltung vorbei ist. Wie sich das bei Tickets verhält, die nicht zur Rückabwicklung angemeldet wurden, weiß ich allerdings auch nicht.
 
Aha. Also, falls das jemand weiß, wäre das interessant, weil irgendwie traue ich der Sache nicht so ganz.

Nehmen wir mal an bei einem ausgefallenen Konzi mit 400 im VVK abgesetzten Tickets verzichten 150 aus oftmals eingeforderten Solidaritätsgründen (oder verpennen schlicht die mögliche Rückforderung) auf ihre online z.B. 30 abgedrückten Euro.

Ich glaub nicht so richtig dran, dass die Ticketfirmen die 4.500 Euro umstandslos freiwillig an Klubs und Bands rausrücken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wer aus Solidarität tatsächlich auf sein Ticket verzichten möchte, der kann das am besten vor dem Veranstaltungstermin irgendwie der Band oder dem Club zukommen lassen.

Damit können die dann sicher sein, dass es da keine späteren Forderungen mehr geben wird, da die Grundlage dafür, nämlich das Original-Ticket, ja nun nicht mehr im Besitz des Käufers ist.

Das funktioniert so aber nur bei Papiertickets und nicht bei Print-at-Home.

Nichtsdestotrotz ist in der Gesamtkalkulation eines Konzertes ja auch der Verzehr und der Verkauf von Merch irgendwie eingerechnet, und wenn da dann am Ende nur die Hälfte der Ticketkäufer auftaucht, dann wird halt bei gleichbleibenden Kosten auch weniger verzehrt und gekauft.
 
Ein Kumpel von mir passt da gut rein. Wir haben uns vor kurzem erst über dieses Thema unterhalten.
Vor Corona war er ständig unterwegs. Kneipentouren, Konzerte, Festivals etc. Er meint, durch die ganzen Lockdowns, hat er völlig die Motivation verloren, überhaupt abends unterwegs zu sein. Mein letzter Stand ist, dass er bereits 7 Konzertkarten hat verfallen lassen und sich nicht aufraffen konnte. Aber wie gesagt, das betrifft nicht nur Konzerte. Auch für nen Besuch in nem Biergarten, für ein paar Stunden, war er dieses Jahr, nicht zu begeistern. Fand ich schon ziemlich traurig. Ich empfand ihn stets als lustiges Haus. Davon ist leider nicht mehr viel zu merken.
Die letzten 2 Jahre haben irgendwas mit ihm gemacht und ihn verändert.
Ich hoffe sehr für ihn, dass sich sein Zustand wieder bessert und er zu seiner natürlichen Fröhlichkeit zurückfindet!
Ach du liebe Zeit!
Mir geht es genau andersherum! Ich nehm fast alles mit was geht und freu mich, dass es endlich wieder Konzerte gibt. (wer weiß wie lange noch...).
Hoffe dein Kumpel "erholt" sich wieder!!

Gesetzliche Regelung. Wenn ein Konzert wegen Corona nicht stattfinden konnte oder verschoben wurde, kann der Kunde bis zu drei Jahre lang das Geld zurückfordern. Ich glaube nicht dass das viele machen werden, die meisten werden sofort das Geld zurückfordern wenn sie feststellen dass sie am Ersatztermin nicht kommen wollen oder können. Aber der Veranstalter muss zumindest darauf vorbereitet sein dass ein paar Nachzügler auftauchen.
Bei ersatzlos gestrichenen Konzerten mag das ja Sinn ergeben, aber bei verlegten sollte die Kohle nur bis zum (oder bis einen Tag vor dem) Termin des verschobenen Gigs zurückforderbar (was ein Wort) sein.
Wer denkt sich denn solche Gesetze aus???
 
Warum geht man denn nicht zum Konzert, wenn man ein Ticket hat?
Klar, durch Verschiebungen kann immer mal was dazwischen kommen, aber in diesem Ausmaße? Außerdem können Tickets dann ja auch weiterverkauft werden, wenn man keine Zeit hat.
Gut, ebenfalls durch zig Verschiebungen kann man mal ein Konzert vergessen, ist mir auch schon passiert, aber auch das dürfte nicht vielen Menschen passieren.
Glaube, Verlegungen und Überschneidungen sind Teil des Problems, einige Leute wahrscheinlich schlicht krank, andere vielleicht erschöpft, müssen irgendwo einspringen, sich kümmern, Sorgen, Ängste.
Die Veranstaltungen, um die es konkret ging, wurden jedenfalls nicht verschoben oder verändert, die Leute sind einfach nicht gekommen. Das ist bis zu einem erstaunlich hohen Anteil sogar recht normal, hat aber in den letzten Monaten massiv zugenommen. Ein Beispiel: ca. 400 verkaufte Tickets, ca. 280 Besucher, inkl. Abendkasse. Kein kleines Problem.
 
Zu dem Thema kann ich diesen Artikel empfehlen.

Herzlichen Dank für den wirklich lesenswerten Artikel!

Ich kopiere mal aus meiner Sicht 3 zentrale Stellen daraus:

"#AktionTicketBehalten
Zwar klingt die Idee, die Szene mit Geld zu unterstützen, das man ja eh schon ausgegeben hat, verlockend einfach. Wo das Geld schlussendlich landet, ist aufgrund der unterschiedlichsten Vertragsmodelle jedoch oft kaum nachzuvollziehen"

"Das Problem bleibt die Diskrepanz zwischen Großkonzernen und kleineren, unabhängigen Veranstaltern – muss man Milliardenkonzerne wie CTS Eventim oder LiveNation oder die Private-Equity-Konzernen gehörenden mittleren Veranstalter wirklich unterstützen, indem man ihnen Geld schenkt, während die kleinen, unabhängigen Veranstalter derzeit mit dem Rücken zur Wand stehen und jede Form von Hilfe benötigen? Man muss also differenzieren und sich damit auseinandersetzen, wer die entsprechenden Konzerte veranstaltet.“

"Auch er weist nochmals dezidiert darauf hin, wer profitiert: „Den Musiker*innen hilft das in der Regel nicht direkt – sondern eben der Infrastruktur, den Veranstaltern. "


Mein Senf dazu: Der Artikel ist aufwändig recherchiert. Die Frage, was aber genau mit der Kohle passiert, wenn man in der vor-Corona-Zeit, wie normal, einfach irgendwo bei eventim oder AD-Ticket draufgedrückt hat (meist wird man ja von den Clubs hinverlinkt) und das Geld nicht zurückgefordert hat, bleibt unbeantwortet bzw. offensichtlich ist das gar nicht en détail zu klären.

Der Artikel bestätigt eher die Befürchtungen dass a.) die Klubs weniger b.) die Musiker eher noch weniger bis gar nix bekommen und c.) da ordentlich Kohle irgendwo in den digitalen Kanälen herumschwirrt.
 
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