Black Metal? Geh mir weg damit!

Ätsch of Sanity

Till Deaf Do Us Part
Liebe Freunde der gepflegten Schwarzwurzelei,

ich bin aktuell in einem Zustand, den ich nicht von mir kenne und auch absolut nicht mag. Ich höre mir Black Metal-Scheiben an, gute, teilweise sogar grandiose - und sie berühren mich nicht bzw. stressen mich sogar.

Dabei ist Black Metal für mich eine wichtige Kraftquelle, sind lange Blaststrecken wie sie Ultha, Mgla, Cult of Fire etc. haben eigentlich Idealbedingungen für mich, um innerlich Ruhe zu finden. Will hier gar nicht (weiter) jammern, mich interessiert nur - kennt ihr das auch? Seid ihr auch manchmal längere Zeit Black-Metal-müde?
Ich denke, ich werde jetzt erst mal detoxen:cool:
 
Oh ja, das kenne ich zu gut. Darum habe ich mir die letzten 15 Jahre so ein weites Musikspektrum angeeignet. Von Metal und Rock über HipHop und Pop zu Elektro alles bei. Wenn ich mal auf eine Sache keine Böcke habe, höre ich mir halt einfach was anderes an. Man kann ja nicht nur immer das Gleiche hören. Wäre bei der schieren Masse an geiler Musik da draußen ja auch schade irgendwo.
 
Ich kenn das eigentlich auch, allerdings unabhängig vom Genre. Bei Black Metal ist es eben ein interessanter Zustand in der Schwebe, da ich von dem (zumindest von manchen Spielformen) diesen Widerstand auch erwarte. Also dass er mich runterzieht, abstößt, fast schon nervt. Während ich das bei anderen Spielformen rein negativ auslege, hat Black Metal bei mir die Freiheit und teilweise sogar die Aufgabe, mir massiv auf die Pelle zu rücken.

Aber klar, manchmal ist selbst da die Grenze des Ertragbaren überschritten und ich muss was anderes hören. Das kann mir mal innerhalb von Minuten einleuchten, dass es einfach nicht passt. Hatte aber auch schon Phasen, in denen ich nur "Softie-BM" ertragen habe, die mehrere Wochen dauerten. Aber man kommt irgendwann wieder angekrochen, um sich seine Prügel abzuholen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Black Metal geht bei mir auch nur in einer bestimmten Stimmung. Nur wenige Bands aus dem Bereich höre ich lange, oft bzw stetig. Misanthropic Tage, Verheerer, Imha Tarikat... Alles fällt unter "Intermezzo"
Eine Zeit lang war ich echt neugierig, aber das ist verflogen
 
Kenne ich voll. Wo BM früher Angelpunkt meiner (musikalischen) Identität war, ist es jetzt nur noch eine Randerscheinung, die ich bei weitem nicht mehr so ernst nehme :D
 
@Ätsch of Sanity, kann ich gut nachvollziehen.
Mir geht momentan Black und Death Metal nicht gut rein. Berührt mich nicht, hab ich keine Lust drauf.
Es kann aber auch genau andersrum sein und mir geht nur das Herz auf, wenn's ordentlich ballert.
Solche Phasen habe ich immer mal wieder. Aber ich weiß, dass das kein Dauerzustand ist und sich früher oder später wieder alles normalisiert.
 
Ich höre kein Satyricon oder Emperor mehr. Holt mich einfach nicht mehr ab. Das fing auch mit temporärer Genre-Müdigkeit an, hat sich aber verfestigt. Ist aber bei allen Stilen so. Es landen z.B. Scorpions auch nicht mehr so oft auf dem Teller. Bis vor kurzem habe ich nur sehr selten "weltlichen" Thrash gehört, nachdem ich über Jahre kaum was anderes gehört habe. Jetzt habe ich gerade 'ne starke Voivod-Phase. Ich kann wirklich sagen: Je extremer und für sich ausdifferenzierter das Genre, desto müder kann ich irgendwann sein. Gleichzeitig gilt aber für mich bei extremer, radikaler, differenzierter Musik auch, dass sie mich dafür meist längerfrisitg packt. Gehört eben beides zusammen.
 
Ich kenn das eigentlich auch, allerdings unabhängig vom Genre. Bei Black Metal ist es eben ein interessanter Zustand in der Schwebe, da ich von dem (zumindest von manchen Spielformen) diesen Widerstand auch erwarte. Also dass er mich runterzieht, abstößt, fast schon nervt. Während ich das bei anderen Spielformen rein negativ auslege, hat Black Metal bei mir die Freiheit und teilweise sogar die Aufgabe, mir massiv auf die Pelle zu rücken.
Aber klar, manchmal ist selbst da die Grenze des Ertragbaren überschritten und ich muss was anderes hören. Das kann mir mal innerhalb von Minuten einleuchten, dass es einfach nicht passt. Hatte aber auch schon Phasen, in denen ich nur "Softie-BM" ertragen habe, die mehrere Wochen dauerten. Aber man kommt irgendwann wieder angekrochen, um sich seine Prügel abzuholen :D
Spannender Aspekt, das mit dem Widerstand. So hatte ich das noch gar nicht gesehen. Wobei mich andererseits gute Musik, also solche, die mir in dem Moment gefällt, noch nie runtergezogen hat. Mich bringt nur miese Musik schlecht drauf:D
 
Oh ja, das kenne ich zu gut. Darum habe ich mir die letzten 15 Jahre so ein weites Musikspektrum angeeignet. Von Metal und Rock über HipHop und Pop zu Elektro alles bei. Wenn ich mal auf eine Sache keine Böcke habe, höre ich mir halt einfach was anderes an. Man kann ja nicht nur immer das Gleiche hören. Wäre bei der schieren Masse an geiler Musik da draußen ja auch schade irgendwo.
Ich höre auch viel verschiedenes, aber wenn ich mich abends so richtig in Musik verlieren will, musste es in den letzten Jahren Black Metal sein. Oder so kaputtes Zeug wie Portal.
 
Solche Phasen habe ich auch hin und wieder mal. Eine Zeit lang habe ich fast keinen Death-Metal mehr gehört, mittlerweile geht die Richtung aber wieder gut rein. Ich dachte erst das liegt vielleicht am Alter...
 
Spannender Aspekt, das mit dem Widerstand. So hatte ich das noch gar nicht gesehen. Wobei mich andererseits gute Musik, also solche, die mir in dem Moment gefällt, noch nie runtergezogen hat. Mich bringt nur miese Musik schlecht drauf:D
Das verstehe ich als Ästhetik des Häßlichen. War früher bei BM auch für mich ziemlich entscheidend, mittlerweile ist der Reiz aber meist nicht mehr stark genug. Insgesamt wird das vermutlich aber jeder Metal-Fan kennen, dass man auch martialische, unangenehme, widerliche, gewaltige, chaotische Musik angenehm finden kann und zwar weil sie so ist, nicht trotzdessen.

Weil Musik aber unterschiedliche Stimmung erzeugen und ausdrücken kann, hast du vielleicht auch keinen Bock mehr auf 'nen bestimmten Effekt der Musik?
 
Spannender Aspekt, das mit dem Widerstand. So hatte ich das noch gar nicht gesehen. Wobei mich andererseits gute Musik, also solche, die mir in dem Moment gefällt, noch nie runtergezogen hat. Mich bringt nur miese Musik schlecht drauf:D

Die Frage ist natürlich immer: was erwarte ich und was hat die Musik anzubieten? Black Metal kann etwas sehr Erhabenes, fast schon Erhöhendes bewirken, sodass man sich beim Hören auf die ganze Welt herabblicken könnte, genauso aber auch Tiefenentspannung und Zufriedenheit auslösen. Und manchmal möchte man eben einfach nur aufgerieben, verwirrt und angebrüllt werden. Das würde ich beispielsweise bei Heavy Metal nur schwer aushalten, weil ich von dieser Musik einfach etwas anderes will.
So gesehen ist diese Müdigkeit bei mir eigentlich immer Teil von Black Metal gewesen, manchmal eben stärker, sodass ich auch mal ne Pause brauche.
 
Hmmmmm....also bei mir ist das eher Band als Genre-bezogen. Mal davon abgesehen dass ich seit geraumer Zeit eh nicht so viel dazu komme Musik zu hören, als das ich von irgendwas die Schauze voll haben könnte. Der einzige Unterschied zu früher ist, das ich weniger Doom als früher höre, ändert sich aber wenn die neue Wheel ins Haus kommt.:D
 
Die Frage ist natürlich immer: was erwarte ich und was hat die Musik anzubieten? Black Metal kann etwas sehr Erhabenes, fast schon Erhöhendes bewirken, sodass man sich beim Hören auf die ganze Welt herabblicken könnte, genauso aber auch Tiefenentspannung und Zufriedenheit auslösen. Und manchmal möchte man eben einfach nur aufgerieben, verwirrt und angebrüllt werden.
Diese Gefühle habe ich witzigerweise auch NUR im Black Metal. Bei keiner anderen Spielart. Liegt aber auch daran, dass mir Death und Doom in den wenigsten Fällen wirklich was gibt, ich meist eher genervt oder gelangweilt von bin. Aber bei Black Metal... in was für Zustände einen das schicken kann. Und ich höre ja eigentlich nur den melodischen, eingängigen, "zahmen" Black Metal, den jeder mögen kann.
 
Habe das öfters, dass ich gerade keinen Bock auf "Krachmusik" habe - dann höre ich eben ne Zeit lang was seichteres, da gibt es ja auch genug interessante Sachen. Gibt es hier umgekehrt und überhaupt für jeden möglichen Stil. Habe dem bisher auch nie eine große Bedeutung beigemessen, irgendwann kommt die Phase schon wieder, in der man zwischenzeitlich verschmähte Stile wieder vermehrt hört. ;)
 
Das ist mir auch bekannt. Darüber bin ich eigentlich
ganz "froh", dass das gelegentlich passiert. Zuviele
Platten oder Bands würden dann schon fast in Ver-
gessenheit geraten. Das ist dann immer recht schön
dadurch Scheiben wiederzuentdecken.
Die Überdrüssigkeit gegenüber beispielsweise Thrash
hält schon sehr lange an. Ich denke nicht, dass diese
Richtung mich wieder erreicht. Das hat nichts mit dem
Stil an sich zu tun, sondern ehr mit den belanglosen Outputs.
 
Auch ich kenne das. Immer wenn ich keinen Bock auf BlackMetal habe, weil mir die ganze Szene viel zu überfrachtet ist und das Vergnügen des Entdeckens irgendwann in Arbeit ausartet, wende ich mich anderen Stilen zu. Ich höre dann gern Tool, Riverside, Nick Cave And The Bad Seeds, Sixteen Horsepower, Woven Hand oder auch Cypress Hill und Wu-Tang-Clan.
Die Lust am BlackMetal kommt dann zwangsläufig zurück.
Mir vergeht meistens dann die Lust, wenn ich mich durch zwanzig Alben höre, nur um zu bemerken, das NICHTS aber auch so GAR NICHTS für mich dabei ist.
BlackMetal als verdammtes Massenprodukt.
Und was da nicht alles veröffentlicht wird. JEDER SCHEIß.
 
Und was da nicht alles veröffentlicht wird. JEDER SCHEIß
Tlw. schon. Aus dem Grunde bin ich vom Orthodox BM weitestgehend weg. Ist mir für die Masse an Veröffentlichungen (auch wenn die nicht mehr so hoch ist wie zum Hype vor sechs sieben Jahren) musikalisch einfach zu gleichartig und stressig, sich damit auseinanderzusetzen, um auf die hin und wieder vorkommenden mitreißenden Elemente zu stoßen...
Man muss sich vmtl einfach von dem Gedanken lösen evtl was zu verpassen ;)
 
Liebe Freunde der gepflegten Schwarzwurzelei,

ich bin aktuell in einem Zustand, den ich nicht von mir kenne und auch absolut nicht mag. Ich höre mir Black Metal-Scheiben an, gute, teilweise sogar grandiose - und sie berühren mich nicht bzw. stressen mich sogar.

Dabei ist Black Metal für mich eine wichtige Kraftquelle, sind lange Blaststrecken wie sie Ultha, Mgla, Cult of Fire etc. haben eigentlich Idealbedingungen für mich, um innerlich Ruhe zu finden. Will hier gar nicht (weiter) jammern, mich interessiert nur - kennt ihr das auch? Seid ihr auch manchmal längere Zeit Black-Metal-müde?
Ich denke, ich werde jetzt erst mal detoxen:cool:

Also ich höre seit 1986 24/7 die "Obsessed By Cruelty" und ernähre mich ausschliesslich von Tintenfisch.

Nee, Menschen haben unterschiedliche Emotionen und zwischen Journey, Sigur Ros, Backworld, Marillion, Pink Floyd, Scorpions und Silencer, Portal, Whitehouse ist eine Menge Platz
 
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