Bruce Dickinson

"Resurrection Men" gefällt mir ziemlich gut, mal was anderes! Quasi Ennio Morricone trifft auf Black Sabbath! Aber was mir jetzt bei bisher allen neuen Songs aufgefallen ist: Bruce scheint verlernt zu haben, richtig geile, packende Refrains zu schreiben. Was waren das früher mal für geniale Melodien, während ich bisher alle Refrains vom neuen Album total mittelmäßig finde! Hoffentlich haben diesbezüglich wenigstens die ruhigeren Songs mehr zu bieten, das hat er ja in der Vergangenheit immer großartig hinbekommen.
Mittlerweise muss ich sagen, wäre ich schon zufrieden, wenn das neue Album auch nur annähernd an "Tyranny Of Souls" herankommt, das für mich ja auch schon nicht der Überflieger ist, wie für manche hier. Dass es meilenweit hinter "Accident..." und "Chemical Wedding" liegen wird, ist für mich inzwischen vollkommen klar.
 
Momentan würd ich sagen ne 7.5/8 von 10. Was mir gehörig auf den Sack geht sind diese fetten, bedruckten, nicht-gepolsterten Innenhüllen. Beim Versuch die zweite LP herauszuholen ist natürlich erstmal das Papier gerissen. Jetzt kein Weltuntergang, aber es kotzt mich an.
 
Vor den letzten 3 Songs der Platte hatte ich ja regelrecht Angst, nach so Manchem, was hier zu lesen war...

"Face in the Mirror" - Ja, sehr, sehr belanglos und flach für Bruce-Verhältnisse

"Shadow of the Gods" - Wer daran etwas auszusetzen hat, der sitzt auf seinen Ohren, hat mich direkt beim ersten Durchlauf von vorn bis hinten gepackt.

"Sonata" - Bruce goes psychedelic. Mir gefällts. Ja, es ist ein wenig zu lang geraten.

Dieser leicht unterschwellige Prog-Touch der Platte ist wohl ausschlaggebend dafür, dass ich sie durch die Bank zumindest als sehr wertig und abwechslungsreich empfinde, einzig "Face in the Mirror" ist ein echter Schwachpunkt.

Hätte mir eine andere Reihenfolge der Songs gewünscht.

Das ist wohl die Gefahr, wenn man Konzeptalben macht oder sich - wie hier - mit einer Comicvariante verbindet. Für den musikalischen Flow des Albums wäre es sicher sinnvoll gewesen, mit einer anderen Reihenfolge an den Start zu gehen.

Bruce scheint verlernt zu haben, richtig geile, packende Refrains zu schreiben.

Da würde ich widersprechen: bis einschließlich "Eternity..." tolle Refrains, die sofort ins Ohr gehen, "Mistress" ist ein wenig widerborstig, "Face..." (s.o.) und zu "Shadow..." würde ein catchy Chorus ohnehin nicht passen.

Ich bin zufrieden, so Alles in Allem, wer einen 10-Pünkter erwartet hat, der hat ihn halt nicht bekommen. Ich glaube, so in der Rückschau war mein letzter 10-Pünkter, den ich auch heute noch so einordnen würde, die "Winter Ethereal" von Arch-Matheos - und die hat schon so ein paar Jahre auf dem Buckel. Von daher (und entgegen meiner Ankündigung, dass ich eigentlich noch nichts anhand von Erst- bzw. Zweiteindrücken schreiben wollte): Solide Kost, die Laune macht.
 
Da würde ich widersprechen: bis einschließlich "Eternity..." tolle Refrains, die sofort ins Ohr gehen, "Mistress" ist ein wenig widerborstig, "Face..." (s.o.) und zu "Shadow..." würde ein catchy Chorus ohnehin nicht passen.
Hab ja noch längst nicht alles davon gehört, aber was findest du an diesen simplen, einfallslosen und kaum emotionalen Refrains von "Afterglow Of Ragnarok" und "Resurrection Men" denn toll? Ich sag ja auch nicht, dass sie scheiße sind (und die Songs gefallen mir ja insgesamt), aber das sind doch keine wirklich genialen oder packenden Refrains, die einen Höhepunkt innerhalb des Songs darstellen.
"Eternity Has Failed" hab ich mir noch nicht angehört, aber da ich den Maiden-Song sehr mag, wird mir der sicher auch gefallen (und ja, da ist der Refrain auch gut).
 
Dieser leicht unterschwellige Prog-Touch der Platte ist wohl ausschlaggebend dafür, dass ich sie durch die Bank zumindest als sehr wertig und abwechslungsreich empfinde, einzig "Face in the Mirror" ist ein echter Schwachpunkt.
Ja, den Eindruck der Diversität hat man schon von den Vorabsongs, da klingt wirklich keiner wie der andere. Das wird sicher ein Pluspunkt des Albums sein.
Bin auf jeden Fall gespannt, erwarte aber kein Jahreshighlight...
 
Hab ja noch längst nicht alles davon gehört, aber was findest du an diesen simplen, einfallslosen und kaum emotionalen Refrains von "Afterglow Of Ragnarok" und "Resurrection Men" denn toll?

Subjektives Empfinden - wenn ich meinen Musikgeschmack erklären könnte, dann würde ich es tun :). Ein Refrain muss zum Song passen, bei "Afterglow of Ragnarok" ist das absolut der Fall und ich finde ihn weder emotionslos, noch platt. Ähnlich verhält es sich auch bei "Resurrection Men". Manchmal kann simpel prima sein, auf den jeweiligen Hörer gar nicht einfallslos wirken sondern einfach zünden. Geht mir hier einfach so.
 
Subjektives Empfinden - wenn ich meinen Musikgeschmack erklären könnte, dann würde ich es tun :). Ein Refrain muss zum Song passen, bei "Afterglow of Ragnarok" ist das absolut der Fall und ich finde ihn weder emotionslos, noch platt. Ähnlich verhält es sich auch bei "Resurrection Men". Manchmal kann simpel prima sein, auf den jeweiligen Hörer gar nicht einfallslos wirken sondern einfach zünden. Geht mir hier einfach so.
Okay, für mich sollte ein Refrain nicht nur zum Song passen und ins Ohr gehen, sondern sollte einen emotionalen Höhepunkt setzen, im besten Fall Gänsehaut auslösen. Das ist bei den beiden Songs für mich nicht der Fall, da packt mich der Refrain nicht mehr als die Strophen. Anders ist das bei "Rain On The Graves", da ist der Refrain wirklich das Highlight (dafür finde ich den Song insgesamt schwächer als die anderen beiden).
Jetzt ärgere ich mich gerade über die überteuerte Buch-Verpackung der CD, die zwar sicher toll aufgemacht ist, aber der Preis geht gar nicht! Vielleicht wird's dann doch die normale CD-Version (Vinyl muss bei dem Cover nicht sein, und wenn ich nachher nicht alle Songs gut finde, ist Vinyl - zumal Doppel-LP - eh unpraktisch zum Hören).
30 Euro finde ich schon dreist, bei 20 bis 25 wäre ich wohl noch mitgegangen.
 
So. Erstlauschung beendet.

"Afterglow of Ragnarok"
Harter, düsterer Opener, ungewöhnlich heavy, Gesang zu kraftlos, wächst sicher noch.

"Many Doors To Hell"
Simpler Rocker, geht gut nach vorne los, gute Laune Song, top gesungen.

"Rain on the Graves"
Cooler Chorus, Strophen leider misslungen, dieses erzählen hat schon bei "El Dorado" genervt. Geile Gitarren.

"Resurrection Men"
Sehr geile Mischung aus Ciwboy Musik und Black Sabbath. Die schweren Riffs passen zu Bruce, wieder toller Gesang, ein Highlight.

"Fingers in the Wounds"
Sehr geiler kommerz Track, schön simpler Hard Rock, der einfach gute Laune macht und man merkt den Spass, den Bruce beim Singen hatte.

"Eternity Has Failed"
Schlägt die Maiden Version um Längen. Sehr geil.

"Mistress of Mercy"
Schön straighter Metalsong, der perfekt gesungen ist, aber mit nem Prog-Mittelteil überrascht.

"Face in the Mirror"
Etwas belanglose Ballade, die dennoch zu gefallen weiss, aber wenig Substanz bietet, aber genial gesungen.

"Shadow of the Gods"
Noch ne Powerballade/Epic Metal Nummer, die perfekt gesungen ist und bei allem Kitsch begeistert und Bruce sich richtig austoben lässt, ein weiteres Highlight, Old School Power Metal Stuff mit dem besten Gesang des Album und der vielleicht beste Track des Album.

"Sonata"
Zieht sich. Progrock light, aber wieder grossartige Vocals.

Bruce Songwriting ist abwechslungsreich und mutiger als bei Maiden, die Songs sehr lebendig und nicht endlos in die Länge gezogen. Der Gesang ist grossartig und variabler als man Bruce zuletzt erlebte. Er wirkt hier deutlich motivierter als bei Maiden. Ich muss das Album noch einige Male hören und meine "Maiden/Bruce ist Gott"-Fanbrille abnehmen. Es ist nicht das erwartete/erhoffte 10/10 Album geworden, und natürlich ist es nicht Maiden, aber ein verdammt starkes Album. Manchmal etwas überambitioniert. Momentan 8/10. Könnte aber noch wachsen. Auf jeden Fall nicht das Meisterwerk, welche Rock Hard/Deaf Forever/Metal Hammer gehört haben wollen, aber dennoch richtig toll.
"Shadow..." ist bislang mein Fave.
 
Bin erledigt. Unglaublich, was in dem Mann steckt, wenn er aus der Maiden Corsage ausbricht. Bekanntlich liebe ich Maiden wie keine zweite Band, aber der gute Bruce würde eingehen, wenn er sich nicht anderweitig ausleben darf.

Bin jetzt schon fickrig das live zu erleben.

:verehr:
 
Bisher ein Durchlauf und ein wiederholtes Anspielen von ein paar Songs.

Die im Vergleich zu Maiden düsterere Atmosphäre macht Laune. Genau wie bei Senjustu steht auch hier ein für mich eher schwerer Opener, der mich nicht direkt abholt. … ‚Senjutsu‘ hat mich dann aber live geflasht. Der Übergang zu dem gute Laune-Rocker ‚Many Doors to Hell‘ (quasi das ‚Road to Hell‘ der Platte) passt gefühlt nicht so. Insgesamt aber sehr abwechslungsreich, druckvoller und etwas heavier als Senjutsu. Die countrymäßige Eröffnung bei ‚Resurrection Man‘ fällt auf, passt aber gut. … auch ‚Writing on the Wall‘ hat irgendwie so einen leichten Countryhauch.
Hinten raus war es für mich beim ersten Durchgang leicht zu „ruhig“. Aber das kann ja noch wachsen!
Meine Highlights bisher: ‚Rain of the Graves‘ und ‚Mistress of Mercy‘. Insgesamt ist der Gesang über jeden Zweifel erhaben!!

Für mich spontan eine 8,5 oder 8 … je nachdem wie es sich entwickelt. Das für mich zweifellos beste Solo-Album ‚Accident of Birth‘ wird aber nicht erreicht.
 
Puh, zwei Mal durch, bisheriger Eindruck: überambitioniert. Oder neutraler ausgedrückt: anders, als erwartet. Was ja auch ok ist, denn das ist ja auch irgendwo der Sinn von Soloscheiben, dass man eben anders klingt als bei/mit der Stammband. Mal schauen, ich drück gleich nochmal auf Play.
 
Hab die Scheibe auch 2x durch und mein erster Eindruck ist super! Das macht mir auf jeden Fall Bock, freue mich schon auf den nächsten Turn morgen! Frag mich, wieman jetzt schon Punkte für das Album vergeben kann, ich muss das zumindest noch ein paar mal hören, dann ne Zeit sacken lassen, nochmal hören und dann kann ich Punkte vergeben, also so in 14 Tagen etwa!
 
Würde ja gerne mitdiskutieren, aber Amazon hat gestern und auch heute nicht geliefert, sehr seltsam bei einer derartigen Neuerscheinung.
 
Nach mehreren Durchläufen zücke ich für LP 1 (für die CD-Käufer: enthält die Songs 1 bis 6) eine glatte 9.
LP 2 liegt bei einer knappen 8.

Well done.
 
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