Cradle of Filth

Meinst sicher die Domination, aber das ist eine andere Band und auch nicht richtig...

Da wäre das in der Tat nicht richtig, aber hier definitiv.
Wobei, es ergibt schon Sinn: wenn ich diese für die einzige richtig gute Cradle halte, muss sie ja irgendwas haben, was dem gängigen Cradle Fan nicht passt.

Ich hab oben schon geschrieben was ich an der Scheibe mag: sie ist wirklich düster (nicht Oberstufen-Gruftie-düster), hat ein abwechlungsreiches Songwriting und kommt alles in allem fast ohne den typischen Kitsch der Band aus. Wollt ihr mir da grundlegend widersprechen?
 
Manchmal ist es ja so, dass einem Bands, die einem früher nicht zugesagt haben, sich später plötzlich öffnen und dann begriffen werden. Bei CoF und mir ist das so. Ich war so ca 14/15, als ich meinen Erstkontakt mit richtigem Heavy Metal hatte. Das war so um 2001 rum und Cradle of Filth waren, das habe ich dann schnell mitbekommen, super angesagt und populär. Ernsthaft, was und wer in den frühen 2000ern alles mit CoF-Bandmerchandise rumgelaufen ist, das glaubt heute einem ja keiner mehr. "Her Ghost In The Fog" lief auch echt Jahre auf MTV oder Viva, zumindest in den entsprechenden Segmenten wie "Rockzone". Es war halt eben auch ne Band für Jugendliche und nicht für alte Säcke, man schaue sich einmal den Altersdurchschnitt des Publikums an:


Naja, gut sahen die Klamotten der Band nie aus, einfach zu over the top und überbetont edgy (das mit der Nonne bspw. o_O) Die Mukke war mir damals auch erstens tatsächlich zu hart (von Manowar auf CoF ging nicht klar in so kurzer Zeit) und zweitens waren mir die "Image-Gründe", CoF scheiße zu finden, schnell klar. Wie man eben so ist in der Pubertät. Da gab es Cradle-of-Filth-Poser und In-Flames-Kiddies und beides fand man halt aus Prinzip scheiße. Später bin ich über Umwege dann doch beim Black Metal gelandet, aber so, dass CoF erst recht nicht mehr in Frage kamen. Das war ganz schlimmer und schwulstiger Weibermetal und außerdem viel zu gut produziert. War damals sicher auch nicht der Einzige, der so gedacht hat.

Aber die Zeit zieht ins Land, man wird älter, der musikalische Horizont erweitert sich und dieses ganze "Band nicht hören wegen Image XY"-Getue, da bin ich einfach rausgewachsen. Glücklicherweise, würde ich sagen, denn mir ist so viel gutes Zeug entgangen (CoF sind hier nicht die einzige Band, der ich mit 20 Jahren Abstand erfolgreich ne 2. Chance gegeben habe), nur weil das damals nicht zu meiner Ausrichtung, bzw. eingebildeten Trveness gepasst hat.

Naja. Dieses Jahr hat es Klick gemacht. Ich weiß gar nicht mehr genau, wieso. Ich glaube, ich habe noch lovecraft'scher Musik gesucht, bin bei Cthulhu Dawn gelandet, habe kurz über das Cover-Artwork abgekotzt, dann aber den Song gehört und dazu die Lyrics gelesen ...

... und was soll ich sagen. Schande über mich. Das ist fast durch die Band weg großes Kino, also wirklich Kino. Und zwar für die Ohren. Ich halte Dani Filth retrospektiv für nen begnadeten Songwriter und Lyriker, Image hin oder her. Die textlichen Konzepte sagen mir sehr zu und gehen ne tolle Symbiose mit den Klangwelten ein, die CoF da zaubern. Ob die Band jetzt Black Metal ist oder nicht, ist mir echt Wumpe. Ist sicher von der musikalischen Basis näher am BM als alles andere, selbst wenn es Keyboardteppische, Trullerelseneinsatz und ne gute Produktion gibt.

Und nun mag man mich gerne kreuzigen, aber mit etwas Abstand und der Weisheit des Alters, habe ich eingesehen, dass CoF ja in Wahrheit auch nix anderes als eine Weiterentwicklung von Mercyful Fate/King Diamond sind und im Grunde wenig anderes als der King machen. Dat ist jedenfalls Metal und es ringt mir umso mehr Respekt ab, wenn man mit einer Musik dieser Härte und mit diesem Anspruch auch noch geschäftlichen Erfolg haben kann. Hut ab.

Favorit ist derzeit die Re-Mistressed von Cruelty and the Beast (11/10) und die Hammer of the Witches. Die ganz Aktuelle habe ich noch nicht gehört, aber man vernimmt ja nur Gutes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Manchmal ist es ja so, dass einem Bands, die einem früher nicht zugesagt haben, sich später plötzlich öffnen und dann begriffen werden. Bei CoF und mir ist das so. Ich war so ca 14/15, als ich meinen Erstkontakt mit richtigem Heavy Metal hatte. Das war so um 2001 rum und Cradle of Filth waren, das habe ich dann schnell mitbekommen, super angesagt und populär. Ernsthaft, was und wer in den frühen 2000ern alles mit CoF-Bandmerchandise rumgelaufen ist, das glaubt heute einem ja keiner mehr. "Her Ghost In The Fog" lief auch echt Jahre auf MTV oder Viva, zumindest in den entsprechenden Segmenten wie "Rockzone". Es war halt eben auch ne Band für Jugendliche und nicht für alte Säcke, man schaue sich einmal den Altersdurchschnitt des Publikums an:


Naja, gut sahen die Klamotten der Band nie aus, einfach zu over the top und überbetont edgy (das mit der Nonne bspw. o_O) Die Mukke war mir damals auch erstens tatsächlich zu hart (von Manowar auf CoF ging nicht klar in so kurzer Zeit) und zweitens waren mir die "Image-Gründe", CoF scheiße zu finden, schnell klar. Wie man eben so ist in der Pubertät. Da gab es Cradle-of-Filth-Poser und In-Flames-Kiddies und beides fand man halt aus Prinzip scheiße. Später bin ich über Umwege dann doch beim Black Metal gelandet, aber so, dass CoF erst recht nicht mehr in Frage kamen. Das war ganz schlimmer und schwulstiger Weibermetal und außerdem viel zu gut produziert. War damals sicher auch nicht der Einzige, der so gedacht hat.

Aber die Zeit zieht ins Land, man wird älter, der musikalische Horizont erweitert sich und dieses ganze "Band nicht hören wegen Image XY"-Getue, da bin ich einfach rausgewachsen. Glücklicherweise, würde ich sagen, denn mir ist so viel gutes Zeug entgangen (CoF sind hier nicht die einzige Band, der ich mit 20 Jahren Abstand erfolgreich ne 2. Chance gegeben habe), nur weil das damals nicht zu meiner Ausrichtung, bzw. eingebildeten Trveness gepasst hat.

Naja. Dieses Jahr hat es Klick gemacht. Ich weiß gar nicht mehr genau, wieso. Ich glaube, ich habe noch lovecraft'scher Musik gesucht, bin bei Cthulhu Dawn gelandet, habe kurz über das Cover-Artwork abgekotzt, dann aber den Song gehört und dazu die Lyrics gelesen ...

... und was soll ich sagen. Schande über mich. Das ist fast durch die Band weg großes Kino, also wirklich Kino. Und zwar für die Ohren. Ich halte Dani Filth retrospektiv für nen begnadeten Songwriter und Lyriker, Image hin oder her. Die textlichen Konzepte sagen mir sehr zu und gehen ne tolle Symbiose mit den Klangwelten ein, die CoF da zaubern. Ob die Band jetzt Black Metal ist oder nicht, ist mir echt Wumpe. Ist sicher von der musikalischen Basis näher am BM als alles andere, selbst wenn es Keyboardteppische, Trullerelseneinsatz und ne gute Produktion gibt.

Und nun mag man mich gerne kreuzigen, aber mit etwas Abstand und der Weisheit des Alters, habe ich eingesehen, dass CoF ja in Wahrheit auch nix anderes als eine Weiterentwicklung von Mercyful Fate/King Diamond sind und im Grunde wenig anderes als der King machen. Dat ist jedenfalls Metal und es ringt mir umso mehr Respekt ab, wenn man mit einer Musik dieser Härte und mit diesem Anspruch auch noch geschäftlichen Erfolg haben kann. Hut ab.

Favorit ist derzeit die Re-Mistressed von Cruelty and the Beast (11/10) und die Hammer of the Witchtes. Die ganz Aktuelle habe ich noch nicht gehört, aber man vernimmt ja nur Gutes.
Sehr schön geschrieben!
Für mich eine Top Band.
 
Sehr schön geschrieben!
Für mich eine Top Band.

Ja, das ist schon 1. Liga. Baff war ich dann allerdings doch, wie ignorant man mal war und wie bereits das "falsche" Image die musikalische Erfahrung von Musik abmindern konnte. Wiederum gefreut habe ich mich, dass die Band einen so großen wie entdeckungswürdigen Backkatalog vorzuweisen hat und immer noch erfolgreich unterwegs ist.
 
Manchmal ist es ja so, dass einem Bands, die einem früher nicht zugesagt haben, sich später plötzlich öffnen und dann begriffen werden. Bei CoF und mir ist das so. Ich war so ca 14/15, als ich meinen Erstkontakt mit richtigem Heavy Metal hatte. Das war so um 2001 rum und Cradle of Filth waren, das habe ich dann schnell mitbekommen, super angesagt und populär. Ernsthaft, was und wer in den frühen 2000ern alles mit CoF-Bandmerchandise rumgelaufen ist, das glaubt heute einem ja keiner mehr. "Her Ghost In The Fog" lief auch echt Jahre auf MTV oder Viva, zumindest in den entsprechenden Segmenten wie "Rockzone". Es war halt eben auch ne Band für Jugendliche und nicht für alte Säcke, man schaue sich einmal den Altersdurchschnitt des Publikums an:


Naja, gut sahen die Klamotten der Band nie aus, einfach zu over the top und überbetont edgy (das mit der Nonne bspw. o_O) Die Mukke war mir damals auch erstens tatsächlich zu hart (von Manowar auf CoF ging nicht klar in so kurzer Zeit) und zweitens waren mir die "Image-Gründe", CoF scheiße zu finden, schnell klar. Wie man eben so ist in der Pubertät. Da gab es Cradle-of-Filth-Poser und In-Flames-Kiddies und beides fand man halt aus Prinzip scheiße. Später bin ich über Umwege dann doch beim Black Metal gelandet, aber so, dass CoF erst recht nicht mehr in Frage kamen. Das war ganz schlimmer und schwulstiger Weibermetal und außerdem viel zu gut produziert. War damals sicher auch nicht der Einzige, der so gedacht hat.

Aber die Zeit zieht ins Land, man wird älter, der musikalische Horizont erweitert sich und dieses ganze "Band nicht hören wegen Image XY"-Getue, da bin ich einfach rausgewachsen. Glücklicherweise, würde ich sagen, denn mir ist so viel gutes Zeug entgangen (CoF sind hier nicht die einzige Band, der ich mit 20 Jahren Abstand erfolgreich ne 2. Chance gegeben habe), nur weil das damals nicht zu meiner Ausrichtung, bzw. eingebildeten Trveness gepasst hat.

Naja. Dieses Jahr hat es Klick gemacht. Ich weiß gar nicht mehr genau, wieso. Ich glaube, ich habe noch lovecraft'scher Musik gesucht, bin bei Cthulhu Dawn gelandet, habe kurz über das Cover-Artwork abgekotzt, dann aber den Song gehört und dazu die Lyrics gelesen ...

... und was soll ich sagen. Schande über mich. Das ist fast durch die Band weg großes Kino, also wirklich Kino. Und zwar für die Ohren. Ich halte Dani Filth retrospektiv für nen begnadeten Songwriter und Lyriker, Image hin oder her. Die textlichen Konzepte sagen mir sehr zu und gehen ne tolle Symbiose mit den Klangwelten ein, die CoF da zaubern. Ob die Band jetzt Black Metal ist oder nicht, ist mir echt Wumpe. Ist sicher von der musikalischen Basis näher am BM als alles andere, selbst wenn es Keyboardteppische, Trullerelseneinsatz und ne gute Produktion gibt.

Und nun mag man mich gerne kreuzigen, aber mit etwas Abstand und der Weisheit des Alters, habe ich eingesehen, dass CoF ja in Wahrheit auch nix anderes als eine Weiterentwicklung von Mercyful Fate/King Diamond sind und im Grunde wenig anderes als der King machen. Dat ist jedenfalls Metal und es ringt mir umso mehr Respekt ab, wenn man mit einer Musik dieser Härte und mit diesem Anspruch auch noch geschäftlichen Erfolg haben kann. Hut ab.

Favorit ist derzeit die Re-Mistressed von Cruelty and the Beast (11/10) und die Hammer of the Witches. Die ganz Aktuelle habe ich noch nicht gehört, aber man vernimmt ja nur Gutes.

Soweit ich weiß hat er englische Literatur studiert. Ich denke, dass man das auch ganz gut in Interviews und den Texten hören und lesen kann. Ich mag dem ziemlich gern zuhören. Außerdem hat er eine recht angenehme Sichtweise zu dem ganzen trveness Zirkus. Schön, dass du so spät dann doch ein weiteres Ohr riskiert hast. Mich begleitet die Band immer in sehr ausgedehnten Phasen seit fast zwanzig Jahren. Die Re-Mistressed Cruelty And The Beast ist wirklich hervorragend. Hat dem Album nochmal einiges mitgegeben, ohne den Charme zu verlieren.
 
Abgesehen von der von dir beschriebenen "Nymphetamin"-Phase, war die Truppe tatsächlich nie so lächerlich und schlecht, wie sie damals von vielen True-Schwarzkitteln gelabelt wurde.... Danis vocals und Intonation ist sicherlich Geschmackssache (wobei er schon recht artistisch mit seinen Stimmbändern jongliert ;)), aber auch seine Truppe war eigentlich nie 2. Liga; egal wie oft sich das Personalkarussell auch drehte (Nicholas Barker, Paul Allender, und auch die jetzigen Kollegen).
Die Texte sind meinem Empfinden nach oftmals tongue in cheek - "Forgive me Father, I have sinned" nur mal als Beispiel - und auch die meisten yt-Interviews zeugen von einem überaus belesenen und amüsanten Menschen , der die,.im positiven Sinne, wildesten Assoziationen und Querverweise zu ziehen vermag...
"a national treasure of shakespearian dimensions" nannte es ein englischer Reszensent mal; und auch wenn das zur besseren Veranschaulichung wohl leicht übertrieben war, die direkte Konkurrenz namens Dimmu Borgir, die ungefähr zeitgleich mit "Enthrone Darkness Triumphant" auf der Bildfläche erschien, stinkt dagegen in allen Aspekten meilenweit ab.
 
Manchmal ist es ja so, dass einem Bands, die einem früher nicht zugesagt haben, sich später plötzlich öffnen und dann begriffen werden. Bei CoF und mir ist das so. Ich war so ca 14/15, als ich meinen Erstkontakt mit richtigem Heavy Metal hatte. Das war so um 2001 rum und Cradle of Filth waren, das habe ich dann schnell mitbekommen, super angesagt und populär. Ernsthaft, was und wer in den frühen 2000ern alles mit CoF-Bandmerchandise rumgelaufen ist, das glaubt heute einem ja keiner mehr. "Her Ghost In The Fog" lief auch echt Jahre auf MTV oder Viva, zumindest in den entsprechenden Segmenten wie "Rockzone". Es war halt eben auch ne Band für Jugendliche und nicht für alte Säcke, man schaue sich einmal den Altersdurchschnitt des Publikums an:


Naja, gut sahen die Klamotten der Band nie aus, einfach zu over the top und überbetont edgy (das mit der Nonne bspw. o_O) Die Mukke war mir damals auch erstens tatsächlich zu hart (von Manowar auf CoF ging nicht klar in so kurzer Zeit) und zweitens waren mir die "Image-Gründe", CoF scheiße zu finden, schnell klar. Wie man eben so ist in der Pubertät. Da gab es Cradle-of-Filth-Poser und In-Flames-Kiddies und beides fand man halt aus Prinzip scheiße. Später bin ich über Umwege dann doch beim Black Metal gelandet, aber so, dass CoF erst recht nicht mehr in Frage kamen. Das war ganz schlimmer und schwulstiger Weibermetal und außerdem viel zu gut produziert. War damals sicher auch nicht der Einzige, der so gedacht hat.

Aber die Zeit zieht ins Land, man wird älter, der musikalische Horizont erweitert sich und dieses ganze "Band nicht hören wegen Image XY"-Getue, da bin ich einfach rausgewachsen. Glücklicherweise, würde ich sagen, denn mir ist so viel gutes Zeug entgangen (CoF sind hier nicht die einzige Band, der ich mit 20 Jahren Abstand erfolgreich ne 2. Chance gegeben habe), nur weil das damals nicht zu meiner Ausrichtung, bzw. eingebildeten Trveness gepasst hat.

Naja. Dieses Jahr hat es Klick gemacht. Ich weiß gar nicht mehr genau, wieso. Ich glaube, ich habe noch lovecraft'scher Musik gesucht, bin bei Cthulhu Dawn gelandet, habe kurz über das Cover-Artwork abgekotzt, dann aber den Song gehört und dazu die Lyrics gelesen ...

... und was soll ich sagen. Schande über mich. Das ist fast durch die Band weg großes Kino, also wirklich Kino. Und zwar für die Ohren. Ich halte Dani Filth retrospektiv für nen begnadeten Songwriter und Lyriker, Image hin oder her. Die textlichen Konzepte sagen mir sehr zu und gehen ne tolle Symbiose mit den Klangwelten ein, die CoF da zaubern. Ob die Band jetzt Black Metal ist oder nicht, ist mir echt Wumpe. Ist sicher von der musikalischen Basis näher am BM als alles andere, selbst wenn es Keyboardteppische, Trullerelseneinsatz und ne gute Produktion gibt.

Und nun mag man mich gerne kreuzigen, aber mit etwas Abstand und der Weisheit des Alters, habe ich eingesehen, dass CoF ja in Wahrheit auch nix anderes als eine Weiterentwicklung von Mercyful Fate/King Diamond sind und im Grunde wenig anderes als der King machen. Dat ist jedenfalls Metal und es ringt mir umso mehr Respekt ab, wenn man mit einer Musik dieser Härte und mit diesem Anspruch auch noch geschäftlichen Erfolg haben kann. Hut ab.

Favorit ist derzeit die Re-Mistressed von Cruelty and the Beast (11/10) und die Hammer of the Witches. Die ganz Aktuelle habe ich noch nicht gehört, aber man vernimmt ja nur Gutes.
Sehr schön. Wahrscheinlich werde ich dann nachher noch die Dusk...and Her Embrace auflegen. War anno dazumal mein Erstkontakt mir der Band. Über die Jahre habe ich die Alben immer mal wieder gerne gehört, hatte aber zuweilen das selbe Problem mit der Band wie du. Aber mal im Ernst: das edgy Nonnenshirt ist doch das einzige, welches was taugt :D
 
Abgesehen von der von dir beschriebenen "Nymphetamin"-Phase, war die Truppe tatsächlich nie so lächerlich und schlecht, wie sie damals von vielen True-Schwarzkitteln gelabelt wurde.... Danis vocals und Intonation ist sicherlich Geschmackssache (wobei er schon recht artistisch mit seinen Stimmbändern jongliert ;)), aber auch seine Truppe war eigentlich nie 2. Liga; egal wie oft sich das Personalkarussell auch drehte (Nicholas Barker, Paul Allender, und auch die jetzigen Kollegen).
Die Texte sind meinem Empfinden nach oftmals tongue in cheek - "Forgive me Father, I have sinned" nur mal als Beispiel - und auch die meisten yt-Interviews zeugen von einem überaus belesenen und amüsanten Menschen , der die,.im positiven Sinne, wildesten Assoziationen und Querverweise zu ziehen vermag...
"a national treasure of shakespearian dimensions" nannte es ein englischer Reszensent mal; und auch wenn das zur besseren Veranschaulichung wohl leicht übertrieben war, die direkte Konkurrenz namens Dimmu Borgir, die ungefähr zeitgleich mit "Enthrone Darkness Triumphant" auf der Bildfläche erschien, stinkt dagegen in allen Aspekten meilenweit ab.
Die Nymphtamine Scheibe war aber erste Sahne!!! :verehr::verehr::verehr:
 
Abgesehen von der von dir beschriebenen "Nymphetamin"-Phase, war die Truppe tatsächlich nie so lächerlich und schlecht, wie sie damals von vielen True-Schwarzkitteln gelabelt wurde.... Danis vocals und Intonation ist sicherlich Geschmackssache (wobei er schon recht artistisch mit seinen Stimmbändern jongliert ;)), aber auch seine Truppe war eigentlich nie 2. Liga; egal wie oft sich das Personalkarussell auch drehte (Nicholas Barker, Paul Allender, und auch die jetzigen Kollegen).
Die Texte sind meinem Empfinden nach oftmals tongue in cheek - "Forgive me Father, I have sinned" nur mal als Beispiel - und auch die meisten yt-Interviews zeugen von einem überaus belesenen und amüsanten Menschen , der die,.im positiven Sinne, wildesten Assoziationen und Querverweise zu ziehen vermag...
"a national treasure of shakespearian dimensions" nannte es ein englischer Reszensent mal; und auch wenn das zur besseren Veranschaulichung wohl leicht übertrieben war, die direkte Konkurrenz namens Dimmu Borgir, die ungefähr zeitgleich mit "Enthrone Darkness Triumphant" auf der Bildfläche erschien, stinkt dagegen in allen Aspekten meilenweit ab.

So isses!:top:

In dem Zusammenhang sei hier nochmal kurz 'The Gospel Of Filth' erwähnt, welches Dani zusammen mit Gavin Baddeley vor 11 Jahren rausgebracht hat: absolut großartiges Buch, welches sich nur am Rande mit der Biografie von Cradle beschäftigt und vielmehr eine Werkschau über alles okkulte/düstere darstellt, was Dani beeinflusst hat...
Der Untertitel "Definite Guide To The Dark Side" trifft den Nagel voll auf den Kopf und is alles andere als das übliche Promogelaber.

https://www.amazon.de/dp/1903254515/ref=cm_sw_r_cp_apa_i_sasgFbDYDWCPF
 
Manchmal ist es ja so, dass einem Bands, die einem früher nicht zugesagt haben, sich später plötzlich öffnen und dann begriffen werden. Bei CoF und mir ist das so. Ich war so ca 14/15, als ich meinen Erstkontakt mit richtigem Heavy Metal hatte. Das war so um 2001 rum und Cradle of Filth waren, das habe ich dann schnell mitbekommen, super angesagt und populär. Ernsthaft, was und wer in den frühen 2000ern alles mit CoF-Bandmerchandise rumgelaufen ist, das glaubt heute einem ja keiner mehr. "Her Ghost In The Fog" lief auch echt Jahre auf MTV oder Viva, zumindest in den entsprechenden Segmenten wie "Rockzone". Es war halt eben auch ne Band für Jugendliche und nicht für alte Säcke, man schaue sich einmal den Altersdurchschnitt des Publikums an:


Naja, gut sahen die Klamotten der Band nie aus, einfach zu over the top und überbetont edgy (das mit der Nonne bspw. o_O) Die Mukke war mir damals auch erstens tatsächlich zu hart (von Manowar auf CoF ging nicht klar in so kurzer Zeit) und zweitens waren mir die "Image-Gründe", CoF scheiße zu finden, schnell klar. Wie man eben so ist in der Pubertät. Da gab es Cradle-of-Filth-Poser und In-Flames-Kiddies und beides fand man halt aus Prinzip scheiße. Später bin ich über Umwege dann doch beim Black Metal gelandet, aber so, dass CoF erst recht nicht mehr in Frage kamen. Das war ganz schlimmer und schwulstiger Weibermetal und außerdem viel zu gut produziert. War damals sicher auch nicht der Einzige, der so gedacht hat.

Aber die Zeit zieht ins Land, man wird älter, der musikalische Horizont erweitert sich und dieses ganze "Band nicht hören wegen Image XY"-Getue, da bin ich einfach rausgewachsen. Glücklicherweise, würde ich sagen, denn mir ist so viel gutes Zeug entgangen (CoF sind hier nicht die einzige Band, der ich mit 20 Jahren Abstand erfolgreich ne 2. Chance gegeben habe), nur weil das damals nicht zu meiner Ausrichtung, bzw. eingebildeten Trveness gepasst hat.

Naja. Dieses Jahr hat es Klick gemacht. Ich weiß gar nicht mehr genau, wieso. Ich glaube, ich habe noch lovecraft'scher Musik gesucht, bin bei Cthulhu Dawn gelandet, habe kurz über das Cover-Artwork abgekotzt, dann aber den Song gehört und dazu die Lyrics gelesen ...

... und was soll ich sagen. Schande über mich. Das ist fast durch die Band weg großes Kino, also wirklich Kino. Und zwar für die Ohren. Ich halte Dani Filth retrospektiv für nen begnadeten Songwriter und Lyriker, Image hin oder her. Die textlichen Konzepte sagen mir sehr zu und gehen ne tolle Symbiose mit den Klangwelten ein, die CoF da zaubern. Ob die Band jetzt Black Metal ist oder nicht, ist mir echt Wumpe. Ist sicher von der musikalischen Basis näher am BM als alles andere, selbst wenn es Keyboardteppische, Trullerelseneinsatz und ne gute Produktion gibt.

Und nun mag man mich gerne kreuzigen, aber mit etwas Abstand und der Weisheit des Alters, habe ich eingesehen, dass CoF ja in Wahrheit auch nix anderes als eine Weiterentwicklung von Mercyful Fate/King Diamond sind und im Grunde wenig anderes als der King machen. Dat ist jedenfalls Metal und es ringt mir umso mehr Respekt ab, wenn man mit einer Musik dieser Härte und mit diesem Anspruch auch noch geschäftlichen Erfolg haben kann. Hut ab.

Favorit ist derzeit die Re-Mistressed von Cruelty and the Beast (11/10) und die Hammer of the Witches. Die ganz Aktuelle habe ich noch nicht gehört, aber man vernimmt ja nur Gutes.
Echt sehr schön geschrieben und ich kann vieles davon gut nachvollziehen. Hatte auch lange Zeit nur die "Nymphetamine" und die "Thornography". Im letzten Jahr dann aufgrund der guten Kritiken die "Cruelty and the Beast - Re-Mistressed" geholt und dann nach und nach den Backcatalogue bei rebuy und Medimops günstig zusammengekauft und nicht bereut.
Sehr schön übrigens der Ausdruck "Weibermetal". Ähnliche Diskussionen gab und gibt es ja auch in anderen Genres. Ich kann mich noch gut an Diskussionen über "Weiberelectro" in einer Depeche-Mode und Synthie/EBM-Mailingliste Anfang der 2000er erinnern. Das kann man echt eins zu eins auf diverse Diskussionen hier übertragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo.... ich meinte auch eher das Titelstück mit der norwegischen Piepsstimmchen-Madame, auf das all die lütten Goth-Mädels damals.so abgefahren sind ;)
Ich wußte gar nicht das Sie Norwegerin ist. Ich dachte immer das Sie aus Deutschland kommt.
Auch egal. Den Song mit Ihrer Piepsstimmchen finde ich trotzdem toll. Die angefixed Version muss ich noch mal hören.
ich habe mir von Cradle of Filth immer die Sonder, Special, Dicke Hose Version gekauft.
Oft waren da Coverversionen drauf die ich saustark finde. Da haben die ein Händchen für.
Richtig geil sind: Black Metal, Hell Awaits und Hallowed by thy Name. Wenn Iron Maiden mal so geklungen hätten. :verehr:
Duck und weg. :D
 
Ich wußte gar nicht das Sie Norwegerin ist. Ich dachte immer das Sie aus Deutschland kommt.
Auch egal. Den Song mit Ihrer Piepsstimmchen finde ich trotzdem toll. Die angefixed Version muss ich noch mal hören.
ich habe mir von Cradle of Filth immer die Sonder, Special, Dicke Hose Version gekauft.
Oft waren da Coverversionen drauf die ich saustark finde. Da haben die ein Händchen für.
Richtig geil sind: Black Metal, Hell Awaits und Hallowed by thy Name. Wenn Iron Maiden mal so geklungen hätten. :verehr:
Duck und weg. :D


Aber ganz schnell weg, ehe die IM-Polizei hier auftaucht :D....
 
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