DEAF FOREVER - die zehnte Ausgabe

Waren geile Zeiten bevor die Mags sich jeden Trend angebiedert haben und dann noch Schrott Kurti den Metal quasi über Nacht gekillt hat.

Das mag eine Randnotiz sein, aber als Freund der aufgeklärten Gesellschaft muss man sich gegen Geschichtsrevisionismus wenden, wo man ihn antrifft. Also, mein Lieber, erstens war der Metal 1991 alles andere als tot (siehe zB auch die letzte DF-Ausgabe), wenn du allerdings auf den eigenartigen Zustand anspielst, in dem sich der Großteil der Szene von den Neunzigern an bis etwa 2005 befand, dann, kann ich dir nur sagen, hat der Metal sich selbst "gekillt".

Es ist jedenfalls nicht Kurti mit der Schrotflinte daneben gestanden und hat die Load-Aufnahmen überwacht, dem Hanneman die Diabolus ... diktiert und Mille mit einem Flanellpullover stranguliert bis der endlich Outcast aufgenommen hat. Genausowenig ist er schuld daran, dass ihr Hammerfall gut fandet (auch wenn ihr euch jetzt schmutzig fühlt).

Außer natürlich du meintest Kurti war die Inkarnation des Metal schlechthin - in dem Fall hättest du natürlich Recht wenn du sagst er hätte den Metal "quasi über Nacht gekillt".
 
Welches "Verbrechen" soll Cobain denn begangen haben - dass er die Musik gespielt hat, die ihm in den Sinn gekommen ist?

Dass ich diese Position nicht vertrete, sollte hoffentlich klar sein. Ich bezog mich auf die Aussage weiter oben, dass "Schrott Kurti den Metal quasi über Nacht gekillt hat." Ähnliches hab ich im Lauf der Jahre häufiger gehört/gelesen und fand's schon immer albern bis absurd.
Cobain war bestimmt kein großer Fan der klassischen Metal-Spielarten, aber dass er vor den "Nevermind"-Aufnahmen teuflisch lachend "Metal must die!" o. Ä. gerufen hat, halte ich für unwahrscheinlich. Ich glaub eigentlich nicht, dass der sich überhaupt viele Gedanken über Heavy Metal gemacht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
6YxXL4K.png


LOL. Das "Scarface"-Bewerbungsfoto von Maionnaise. *abhuld*:verehr::verehr::verehr:
 
Dass ich diese Position nicht vertrete, sollte hoffentlich klar sein. Ich bezog mich auf die Aussage weiter oben, dass "Schrott Kurti den Metal quasi über Nacht gekillt hat." Ähnliches hab ich im Lauf der Jahre häufiger gehört/gelesen und fand's schon immer albern bis absurd.
Cobain war bestimmt kein großer Fan der klassischen Metal-Spielarten, aber dass er vor den "Nevermind"-Aufnahmen teufllisch lachend "Metal must die!" o. Ä. gerufen hat, halte ich für unwahrscheinlich. Ich glaub eigentlich nicht, dass der sich überhaupt viele Gedanken über Heavy Metal gemacht hat.

Dass du diese Meinung nicht vertrittst, war mir klar, ich habe deinen Post nur (frecherweise) als Brücke für meine Frage, die eigentlich vielmehr Aussage ist, benutzt. Sorry dafür. ;)

Diese Aussage ist mit "albern bis absurd" recht treffend charakterisiert - darüber braucht man nicht zu diskutieren - ich würde aber sogar noch weiter gehen und behaupten, dass Cobain (indirekt wie direkt) recht großen Anteil daran hatte, dass der Metal sich weiterentwickelt hat und ein derartiges Revival erlebt, wie er es in den letzten Jahren tut. Der Metal für sich war nämlich zu großen Teilen in einer saft- und kraftlosen, uninspirierten Sackgasse gelandet und hat sich aus sich heraus zu der Zeit kaum noch weiterentwickelt.

Wenn ich dagegen die Band vom Titel betrachte, hat diese m.E.n., nach einer recht innovativen Frühphase, dem Metal eigentlich wenig gegeben, ja sogar Leute wie mich damals weiter vom Metal weggebracht.
 
And the wind will bear my cry to all who hope to fly, hear this song of Siglindäääää ride into the night ....

Ich denke eher das er da an einem letzten Ausritt vor dem Gnadenschuss...
 
Das mag eine Randnotiz sein, aber als Freund der aufgeklärten Gesellschaft muss man sich gegen Geschichtsrevisionismus wenden, wo man ihn antrifft. Also, mein Lieber, erstens war der Metal 1991 alles andere als tot (siehe zB auch die letzte DF-Ausgabe), wenn du allerdings auf den eigenartigen Zustand anspielst, in dem sich der Großteil der Szene von den Neunzigern an bis etwa 2005 befand, dann, kann ich dir nur sagen, hat der Metal sich selbst "gekillt".

Es ist jedenfalls nicht Kurti mit der Schrotflinte daneben gestanden und hat die Load-Aufnahmen überwacht, dem Hanneman die Diabolus ... diktiert und Mille mit einem Flanellpullover stranguliert bis der endlich Outcast aufgenommen hat. Genausowenig ist er schuld daran, dass ihr Hammerfall gut fandet (auch wenn ihr euch jetzt schmutzig fühlt).

Außer natürlich du meintest Kurti war die Inkarnation des Metal schlechthin - in dem Fall hättest du natürlich Recht wenn du sagst er hätte den Metal "quasi über Nacht gekillt".

Man darf meine Meinung dazu gerne als Albern und Absurd abtun, kann jeder über meine Hirnfürze denken wie er es beliebt. 1990-1992 halte ich sogar für die besten Metaljahre überhaupt, so gut wie alle meine Favs hatten zu dieser Zeit ihre besten Album rausgeschmissen, Countdown to Extinction, Slave to the Grind, Seasons in the Abyss, Revenge, Triumph of Steel, Sven Gali nur um einige zu nennen.
Der kleine JoeyGuy lief dazumal quasi dauerstamm rum vor lauter geile Alben nur um ein Jahr später festzustellen das er den aufkommenen Schatten des Grungetrain nicht wahr genommen hat. Quasi über Nacht waren Bands wie Skis Row, Sven Gali, Mötley Crüe verpönt und überall lief nur noch die Mucke von depressiven Holzfällerhemdenträger im Junkielook. Man musste die Instrumente nicht beherrschen sondern tragen und drauf einschlagen können reichte. Dazu noch bissl depressives Gejaule und fertig war das Album. Das Problem war, das viele klassischen Metalbands entweder ihren Vertrag über Nacht los waren oder durch die Recordlabels gewzungen wurden auf den Grungezug aufzuspringen. Bestes Beispiel Wildside, wurden als die Band nach Poison gehandelt und direkt nach Veröffentlichung fallen gelassen wie ne heiße Kartoffel. Wenn ich heute jemanden nen Song von deren Album vorspiele will keiner Versehen wie ihm diese Band entgehen konnte. Skid Row kam mit dem Rotz Subhuman Race ums Eck und Sven Gali verkaufte ihre Seele mit der Inwire (wer Sven Gali dazumal mochte wird mich sehr gutverstehen können) . Schrott Kurti ist und wird für mich immer die Inkarnation der mehr als bescheidenen Metaljahre sein auch wenn es nie seine Intention gewesen ist. Tatsächlich hatten die Plattenfirmen dazumal einfach zuviel Macht und wollten die Kuh so gut als möglich melken. Einzig wo ich ein wenig mit den Gedanken Konform gehen das der Metal sich selbst geschadet hat war das die Szene sich gesund schrumpfen musste. Nahezu jede beliebige Garagenband bekam einen Vertrag und konnte ein Album rausschmeissen, der Markt war übersättigt vom Mittelmaß.
 
Quasi über Nacht waren Bands wie Skis Row, Sven Gali, Mötley Crüe verpönt und überall lief nur noch die Mucke von depressiven Holzfällerhemdenträger im Junkielook. Man musste die Instrumente nicht beherrschen sondern tragen und drauf einschlagen können reichte. Dazu noch bissl depressives Gejaule und fertig war das Album.

So oder so ähnlich dachte sicher so mancher Metalmusiker, der in den Neunzigern nix mehr gerissen hat. Oder anders ausgedrückt: Hochmut kommt vor dem Fall.
 
Vor allem kam das ganze eben nicht über Nacht. Soundgarden, Nirvana (jaaa die auch), Smashing Pumpkins etcpp. spielten sich schon einige Jahre den Arsch ab. Kann mich noch erinnern, das mir ein Klassenkamerad zu BLEACH-Zeiten von dieser Truppe namens Nirvana vorschwärmte. Ich konnte damit nix anfangen. Aber es soll verdeutlichen das die nicht plötzlich alle auf einmal da waren und die Plattenfirmen haben bestimmt: DAS HAT JETZT ERFOLG und der Rest in die Tonne. Die Kids wollten halt nicht wie ihre Eltern oder gr0ßen Geschwister die siebundzwangste Maiden oder zwölfte Poison haben, sondern Bands für sich. Jahre später mit Korn, Limp Bizkit etc. wars doch dasselbe in anders.

Und das die Plattenfirmen die Bands gezwungen hat so einen Sound zu spielen? Na ich kann mir nicht vorstellen, dass Kiss mit Carnival of souls oder das Mötley Crüe mit ihrem 94er Output von den Firmen mit vorgehaltener Flinte dazu gezwungen wurden. Nonsense.


Nachtrag: Erstaunlicherweise sind ja nicht alle erfolgreichen Bands der 80er abgesoffen. Bon Jovi konnte sich auch durch die 90er gut halten. Und die Gunners machten mitten in der Hochphase des Grunge ihren Weg zur Weltmacht. Wer war noch Vorband bei den Deutschland Gigs? Soundgarden und FNM oder? Kolmischerweise wurden die nicht gezwungen Use you Illusion "alternativer" zu machen
 
Zuletzt bearbeitet:
Und, nicht zu vergessen: Die Zeit des Grunge und des Alternative-"Metal" war gleichzeitig auch die Zeit des Black Metal und des Death Metal... Es gab jede Menge brillanten, geilen Metal zeitgleich mit Nirvana, Pearl Jam und co.
Nur für etliche erfolgsverwöhnte, satte Altvordere des Metal und für das Gros der Glam/L.A./Schwanzrock-Föntunten war damals Sense. In vielen Fällen übrigens zu Recht.... Die Kids fuhren damals halt mehr auf lebensnahes Understatement als auf Stadion-Mammut-Gedöns ab. Und dass Maiden mit Blaze Bayley bruchlanden mussten und Priest seit dem 90er Painkiller nix Wichtiges gebacken kriegten, kann man Cobain auch nicht in die Schuhe schieben.
 
Man musste die Instrumente nicht beherrschen sondern tragen und drauf einschlagen können reichte.

Nirvana mochte ich auch nie, das ändert aber nix an der Tatsache, dass im Zuge des "Grunge-Booms" sehr wohl etliche musikalische Perlen erschienen sind. Einige hat Kingrandy ja bereits genannt. Als "Grunge" hat sich übrigens keine einzige der wichtigsten Bands damals bezeichnet und eine Göttergabe wie "Dirt" ist in meiner Welt auch ganz klar ein Metalalbum.
 
Zurück
Oben Unten