007 Jeffrey Burton Russell: Biographie des Teufels
Untertitel: Das radikal Böse und die Macht des Guten in der Welt. Der 1934 geborene Autor, Historiker und Religionswissenschaftler, ist Professor Emeritus einer kalifornischen Uni. Mit dieser Monographie hat er sich einen der Hauptakteure unserer Musik als Studienobjekt ausgesucht. Auch der ewige Kampf "Gut gegen Böse" begegnet uns vertont, in Vers gesetzt, aufs Cover gemalt. Diese interdisziplinär angelegte Studie erschien 1988 unter dem Originaltitel
The Prince of Darkness. Radical Evil and the Power of Good in History.
Der hatte eine ganze Reihe von Büchern zum Thema geschrieben (die meisten davon, glaube ich, nur auf Englisch erschienen), in denen er die Entwicklung der Figur des Teufels
von der Spätantike bis in die Neuzeit nachverfolgt hat. Habe die vor Urzeiten mal gelesen und war von seinen Prämissen etwas unbegeistert (irgendwie geht es ihm immer darum, das Böse in der Welt
verstehen zu wollen, und oft genug wird dabei Bezug zum Holocaust genommen), und gerade im letzten Band (Mephistopheles. The Devil in the modern World) hat er die Werke diverser Autoren wie Byron,
Milton etc. in meinen Augen etwas arg fehlinterpretiert.
Lass dann auch einige Rezensionen zu den früheren Bänden, die sich mit Spätantike und Mittelalter befassen, und die Rezensenten bescheinigten Russel auch einen sehr freien Umgang mit den
literarischen Quellen....
Dennoch in seinem Umfang und seiner Detailfülle eine durchaus gute Reihe, zumal in dem Umfang sich, soweit ich weiß, sonst keiner mit dem Thema befasst hat.
Falls wer sich noch für das Thema interessiert (in diesem Forum ja nicht ganz unwahrscheinlich
) wäre noch folgendes empfehlenswert:
Kelly, Henry Ansgar: Satan: A Biography, Cambridge: CUP 2006.
Forsyth, Neil: The Old Enemy. Satan and the Combat Myth, Princeton: University Press 1987, repr. 2020. (Befasst sich mit den sumerischen Ursprüngen des Motifs des Kampfs der Engel)