Metalcore

Ja, völlig legitim. Aber nicht das, was ich persönlich gerne wieder von Parkway Drive hören würde. Was hier an "Weiterentwicklung" in Form der ersten beiden Songs abgeliefert wurde, war schon enttäuschend, der hier setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Aber wie immer Geschmackssache:)
 
Solche Songs hatten sie ja eigentlich schon öfter, nur trauen sie sich jetzt halt auch einfach mal, die Akustikgitarre dafür zu nutzen anstatt's ihren Fans mit Stromgitarren zu sehr rechtzumachen.
 
Parkway Drive war meiner Meinung nach immer vollkommen überbewertet! Haben halt Standard-Metalcore gezockt, wie zig Bands vor ihnen. Von dem neuen Zeug hab ich nur mal in Glitch reingehört und musste fassungslos ausmachen - dagegen ist das neue Architects- Zeug ja fast schon gold. Die Entwicklung dieser Bands folgt aber einem ziemlich einheitlichen Schema - sie sehen halt wie erfolgreich z.B Bring me the Horizon durch den Stilwechsel geworden ist und denken sich, das können wir theoretisch auch. Nach Außen wird dann immer von künstlerischer Weiterentwicklung bla bla, nächster Entwicklungsschritt bla bla, gelabert. Ich würde mir wünschen, dass da mal eine Band ganz ehrlich zugibt: „Wir gehen den Schritt wegen der Kohle. Punkt. Kein künstlerischer Anspruch, einfach nur Kohle. Und unser Sänger kann auch nicht singen, aber das kriegen wir schon irgendwie hin.“
 
Ich kenne mich nur am Rande mit dem Thema aus und BMTH kenne ich als Deathcore Band, aber ist das nicht eine von denen Bands, die sich auf eine "gute" Art und Weise weiterentwickelt haben? Interessant wäre es vor allem, weil BMTH den Headlinerstatus zum Greifen nahe haben.
 
Ich glaube nicht, dass das am Erfolg BMTHs liegt. Gab letztens ein interessantes Video dazu, das genau das Thema behandelt hat, finde es aber gerade nicht mehr. Bands wie Parkway Drive, Architects und Co. wurden ja als Metalcore-Band zu dem, was sie heute sind, und haben sich eigentlich erst danach stilistisch verändert. Mein persönlicher Eindruck ist, dass das Genre "Metalcore" inkl. vieler bornierter Fans, bei denen wirklich jedes Experiment oder jedes neue Element im Sound direkt Sellout oder eine Schande ist (witzigerweise war Metalcore selbst früher schon der Inbegriff für Sellout), für viele Künstler ziemlich einengend sein kann. Und es gibt halt, wenn man's z.B. so wie August Burns Red macht, ein gewisses Ceiling, über das man nicht hinauskommen kann, wenn man nichts probiert. Vielleicht wollen sie aufgrund dessen einfach kein Teil der Szene mehr sein? Im Deathcore scheint man da etwas offener, wobei da mittlerweile auch jede zweite Band gleich klingt, weil man jetzt mit Plastik-Symphonics einen auf Backyard-Dimmu-Borgir macht.
 
Ich glaube nicht, dass das am Erfolg BMTHs liegt. Gab letztens ein interessantes Video dazu, das genau das Thema behandelt hat, finde es aber gerade nicht mehr. Bands wie Parkway Drive, Architects und Co. wurden ja als Metalcore-Band zu dem, was sie heute sind, und haben sich eigentlich erst danach stilistisch verändert. Mein persönlicher Eindruck ist, dass das Genre "Metalcore" inkl. vieler bornierter Fans, bei denen wirklich jedes Experiment oder jedes neue Element im Sound direkt Sellout oder eine Schande ist (witzigerweise war Metalcore selbst früher schon der Inbegriff für Sellout), für viele Künstler ziemlich einengend sein kann. Und es gibt halt, wenn man's z.B. so wie August Burns Red macht, ein gewisses Ceiling, über das man nicht hinauskommen kann, wenn man nichts probiert. Vielleicht wollen sie aufgrund dessen einfach kein Teil der Szene mehr sein? Im Deathcore scheint man da etwas offener, wobei da mittlerweile auch jede zweite Band gleich klingt, weil man jetzt mit Plastik-Symphonics einen auf Backyard-Dimmu-Borgir macht.

Ja, im Deathcore ist da aber auch so ein Trend zu erkennen. Da gehen jetzt viele in den Nu-Metal-Bereich, was ich auch nicht verstehe. Wenn ich mich eingeengt fühle in einem Genre und mich weiterentwickeln will, dann versuche ich doch was ganz Neues bzw. Im Ansatz Innovatives und stürze mich nicht in das nächste ausgelutschte Genre. Aber ok, ist mir eigentlich auch egal, da ich sich beide Genres schon seit ca. 10 Jahren im absoluten Stillstand befinden und einfach nur noch generisch ihr Zeug runterduddeln.
Der Hype um Bands wie Lorna Shore ( eine dieser Backyard Dimmu Borgirs ;) )und Slaughter to Prevail ist mir z.B ein absolutes Rätsel. Das ist so überproduziert und over-the-top, dass es eigentlich nur zum Schmunzeln ist.
 
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Ja, ich weiß auch, dass sie sich mittlerweile weiterentwickelt haben, obwohl die mich weder zu Deathcore noch zu späteren Zeiten musikalisch interessiert haben. Mein Bezug zu Metalcore ist marginal, aber ich habe zu der Zeit mit Metal angefangen und da viel Knatsch seitens der Metalszene mitbekommen. Dass Metalcore-Fans in der Hinsicht selbst borniert sind, ist doch geradezu ironisch.

Was Weiterentwicklung angeht, verstehe ich die Kritik von Fans, wenn eine Band etwas softer wird. Schließlich definiert sich Metal (und Metalcore) über eine gewisse Grundhärte und das haben die neueren BMTH Stücke nicht (ein Kollege hat mir einige Lieder geschickt, deswegen schreibe ich hier überhaupt). Bzw. klingt das mehr nach 2000er Alternative Rock, da finde ich selbst Bullet For My Valentine metallischer (die fand ich früher cool, aber was waren die verhasst). Summa summarum stelle ich mir die Frage, ob BMTH noch zur Metalcore oder gar Metalszene zählen. Soll nichts gegen die Musik an sich gehen, aber Experimente in die poppige Richtung führen bei alternativer Musik zu Identitätsverlust.

Bei modernen Core Bands merke ich eher die Tendenz, dass sie in der Metalszene etwas mehr Akzeptant genießen (z.B. Architects, Lorna Shore, Spiritbox).
 
Lorna Shore sind rein technisch schon ziemlich begabt, aber künstlerisch... nunja. Da klingt mittlerweile jeder Song gleich und vor allem total vorhersehbar und ich bin mir relativ sicher, dass die ohne ihre letzten beiden Sänger CJ McCreery und insbesondere Will Ramos nicht ansatzweise so hyped wären. Hab' die kürzlich live gesehen und Ramos macht das auch ziemlich geil, aber es klingt halt so, als hätten die'n 40-minütigen Song gespielt. Sowohl im Metalcore als auch im Deathcore sind die Nu Metal-Elemente ja im Kommen und ich bin wohl der Auffassung, dass das einfach ein Generationsding ist, weil die Jungs und Mädels mit dieser Musik aufgewachsen sind und daher wahrscheinlich auch eher dazu neigen, in diese Richtung zu experimentieren. Selbiges gilt ja auch für die Symphonic-Elemente im Deathcore.
 
Ja, ich weiß auch, dass sie sich mittlerweile weiterentwickelt haben, obwohl die mich weder zu Deathcore noch zu späteren Zeiten musikalisch interessiert haben. Mein Bezug zu Metalcore ist marginal, aber ich habe zu der Zeit mit Metal angefangen und da viel Knatsch seitens der Metalszene mitbekommen. Dass Metalcore-Fans in der Hinsicht selbst borniert sind, ist doch geradezu ironisch.

Was Weiterentwicklung angeht, verstehe ich die Kritik von Fans, wenn eine Band etwas softer wird. Schließlich definiert sich Metal (und Metalcore) über eine gewisse Grundhärte und das haben die neueren BMTH Stücke nicht (ein Kollege hat mir einige Lieder geschickt, deswegen schreibe ich hier überhaupt). Bzw. klingt das mehr nach 2000er Alternative Rock, da finde ich selbst Bullet For My Valentine metallischer (die fand ich früher cool, aber was waren die verhasst). Summa summarum stelle ich mir die Frage, ob BMTH noch zur Metalcore oder gar Metalszene zählen. Soll nichts gegen die Musik an sich gehen, aber Experimente in die poppige Richtung führen bei alternativer Musik zu Identitätsverlust.

Bei modernen Core Bands merke ich eher die Tendenz, dass sie in der Metalszene etwas mehr Akzeptant genießen (z.B. Architects, Lorna Shore, Spiritbox).

So wie Bands das Recht haben, ihren Stil zu ändern, haben Fans das Recht zu sagen, gefällt mir nicht mehr. Da sind manche Bands dann auch wirklich überempfindlich und scheinen zu erwarten, dass man alles toll finden muss. „Borniert“ oder „nicht offen genug“ ist dann auch immer so ein Totschlagargument.
Die Leute merken schon, wenn etwas gut und authentisch ist oder es einem bestimmten Kalkül folgt.
 
Da wäre ich mir ja nicht so sicher, dass "die Leute" das wirklich merken :D
Davon abgesehen ist's den Bands selbst wohl eher wurscht, diese verbissenen Grabenkämpfe gibt's eher zwischen den Fans.
 
Solange es funktioniert, ist es ihnen wurscht, ja. Und wenn es total floppt ( siehe Suicide Silence ), geht man halt wieder zurück in seine einengende Box und lässt die „Weiterentwicklung“ ruhen ;)
Aber stimmt schon, manche Fans sind da schon ziemlich verbissen … was genauso lustig ist.
 
Spekulatius. Es funktioniert und das zählt. Im Zweifelsfall wird man back-to-the-roots gehen, ja, aber zu dem Zeitpunkt werden die Meisten ihre Schäfchen schon im Trockenen haben und außerdem ist das ja kein exklusiver Metalcore-Taschenspielertrick. Davon abgesehen sind Suicide Silence höchstens oberflächlich betrachtet an ihren Experimenten auf der Selftitled gescheitert, aber eigentlich hatte die Band spätestens direkt nach Mitchs Tod schon fertig. Heutzutage hast du gefühlt tausende Sänger, die jemanden ersetzen können und noch ekliger als ihr Vorgänger klingen (siehe Lorna Shore), aber den Luxus hatten Suicide Silence halt nicht. Ehrlicherweise war der Witz doch eigentlich schon nach dem Debütalbum auserzählt und wurde lediglich vom Sänger noch ein paar Alben getragen. Um aber auch mal ein positives Beispiel zum Thema "Weiterentwicklung" zu nennen: Whitechapel. Ich finde, dass die Jungs das richtig gut machen.
 
Was mich besonders stört (im Falle von architects): damals wurde sowas von über the here and now hergezogen von der Band. Man hätte sich ja „verkauft“ usw. und fühlte sich nicht wohl mit der „Entwicklung“.

Das Album ist soviel besser als alles was sie seit der letzten Platte gezapft haben. Finde ich zumindest.
 
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