Oceans Of Slumber

die Avatarium-Songs habe ich noch nicht gehört, aber die Oceans of Slumber ist für mich Klassen besser als Venus Principle und Sanhedrin. Viel spannender, viel packender, viel besser gesungen. Für mich ist "Starlight & Ash" mit großem Abstand das beste Album der Band, eben weil auf Growls und Blastbeats verzichtet wird und man seine wahren Stärken in den Mittelpunkt stellt.
 
Diese Band höre ich gerade zum ersten Mal, genauer gesagt läuft hier das neue Album. Das Interview im DF habe ich noch nicht gelesen, einfach gesehen jaja Kohsiek, interessiert mich eh nicht, und erst mal auch überblättert, aber hach ... Ich denke an Anathema, ich denke an Katatonia, die Stimme von Cammie Gilbert ist Marzipanplunder auf meine Lauschwascheln ... Ich bin verliebt. Neben dem Gesang fallen mir gerade auch die diskret eingesetzten Synthies auf. Das ist ja grossartig! Jetzt mal das Interview lesen, dann den Thread hier durchackern und mit der Band genauer auseinandersetzen. Das ist gerade mal wieder so ein "Danke-Moment". :verehr:
 
Mal ein paar Gedanken zu

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Ist das noch Prog? Gegenfrage: ist das wichtig?

Der Opener ist für mich bei den Songs des Jahres ohnehin schon seit seiner Vorabveröffentlichung ganz, ganz weit vorne dabei. Spannender und packender lassen sich rund viereinhalb Minuten kaum füllen.

Ein weiteres absolutes Highlight ist "Just a Day": Emotion pur. Metal oder doch (eher) Rock? Speziell hier ist es nach diesem eher getragenen Pianopart nach 2 Minuten dieser Übergang in regelrecht doomige Gefilde, der diesem Titel eine Schwere verleiht, die ihresgleichen sucht - und die im Besonderen durch diesen einfach völlig großartigen Gesang von Mrs. Gilbert eine meterdicke Gänsehaut verursacht. Bliebe dann die Explosion zum Finale.

Generell strahlen weite Teile von "Starlight and Ash" eine Art "Südstaaten Feeling" aus, schwer in Worte zu fassen, der ultimative Soundtrack zu einem Roman von Joe R. Landsdale. Kopfkino pur, auch ohne, dass man hier textlich in die Details geht.

Die Frage, ob man eine weitere Coverversion von "House of the Rising Sun" braucht hat Cammie ja im DF-Interview beantwortet - und ja, in dieser Form bekommt der ganze Song auch einen völlig anderen Anstrich, gleich, wie oft man ihn schon gehört hat, gleich, ob man ihn liebt oder hasst.

Ein ganz großartiges Album, völlig fraglos. Tatsächlich hätte man sich "Spring of 21" schenken können, gibt einen marginalen Abzug in der B-Note. Ansonsten vermisse ich weder die Blastbeats, noch die Growls. "Starlight and Ash" ist eine Art Neuerfindung, meinetwegen darf man das "poppiger", "kommerzieller" oder "zugänglicher" nennen und natürlich ist ein Teil der Härte flöten gegangen. Wer die Band darauf reduziert hat oder eben nur diese Komponente als relevant angesehen hat, der dürfte mit dem aktuellen Werk so seine Probleme bekommen. Lässt man sich aber auf "Starlight and Ash" ein, so bleibt ein wunderbar melancholisches Werk, das klingt wie - ja, halt wie ein Soundtrack zum Spätsommer in den staubigen Gefilden der US of A.

Momentan räumen Avatarium mit nur 2 (!) mir bekannten neuen Songs das Feld mit weiblichen Vocals mächtigst ab, hinzu kommt das (von einigen, hier von mir sehr geschätzten, Gourmets irrwitzigerweise ignorierte) Venus Principle-Album, auf dem sich mit Daisy Chapman eine weitere Königen der Vocals hervorragendst profiliert, "Starlight and Ash" macht die Sache rund. Und Sanhedrin wäre auch nicht zu vergessen, ist aber von den hier genannten 4 Bands doch hinten an. 3 x 9, 1 x 8,5 Punkte....so als Momentaufnahme.
Du hast eine schöne Art, über Musik zu schreiben. Ich bin über ihre Version des Songs Kashmir von Led Zeppelin auf Oceans of Slumber aufmerksam geworden, und werde mir wohl noch einige andere ihrer Coverversionen anhören, um mich "einzugrooven", bevor ich den Eigenkompositionen eine Chance gebe, mich vollends zu überzeugen. Was ich hier bislang so gelesen habe, klingt auch interessant.
 
Es gibt Neuigkeiten. Und wieder wird alles anders:
:jubel::jubel::jubel:

" We’ve finished writing for our new record……
A lot of folks are wondering where we’ll go from here. Certainly have a different energy around us at the moment. Around @el_dobber for sure.
“Piss and vinegar” as he says. Nothing is rewarded around here that doesn’t come from strife and anguish. We will fight tooth and nail to be heard, to have our little plot in the world recognized.
Maybe this will be the one. Maybe.
Heavy as hell and rightfully pissed off music. The dynamics are still there too. Just a bit more darkness than light this go around…"
(...)
"...We’ve officially signed with Season of Mist and will release our most vicious and jaw dropping record yet..."
"...Signing to SOM embraces the raw, heavier direction that we've been forging", says drummer Dobber Beverly
. "

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Ich muss sagen, diese Ankündigung macht mich schon ganz wuschig. Dass Härte und Darkness im Bandsound wieder hochgefahren werden, kommt meinen persönlichen Vorlieben doch sehr entgegen. Im Nachhinein war mir das letzte Album - ungeachtet der unbestrittenen musikalischen Klasse - auf volle Albumlänge dann doch zu soft und zu eingängig. Ich vermisste dieses Wechselbad der Gefühle, das die Vorgänger bei mir hervorriefen. Genau das war das Besondere der Band, und mit der Hinzuwendung zu eingängigeren, melodischeren und kürzeren Songs hatte die Band sich dieses einmaligen Alleinstellungsmerkmals beraubt.
Ich bin nun echt gespannt. Alleine schon Cammies neues Outfit ist recht vielsagend.
 
Zur Überbrückung der Wartezeit bis zum neuen Album hat die Band eine bislang unveröffentlichte alternative Version des Songs "Lullaby" aus dem Jahre 2016 herausgehauen. Während die bekannte Version vom Album "Winter" ein reines Cammie-Soloding ist, ist hier die Band zu hören, inkl. einem intensiven Metalpart im letzten Drittel. Hammer!!!

 
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Und noch ein Appetithäppchen vom neuen Album. Das Ding ist so gut wie gekauft:
(rechts oben im Player den Ton einschalten)
 
Ein neues Oceans of Slumber Album macht mich spätestens seit dem letzten Album schon arg hibbelig - und dann koppelt man ein nicht mal 4minütiges Instrumental vorab aus. Ich werde noch wahnsinnig:

Oceans of Slumber - Poem of Fire

Freue mich trotzdem wie Bolle und hoffe mal ganz stark auf eine Tour durch unsere Lande hier...
 
Ich muss mal gerade was loswerden:
Der Song "No Color, No Light" (Link) vom Album "The Banished Heart" ist von Arrangement und Aufbau her nichts anderes als ein Meisterwerk des traurigen Doom Metal, und vor allem der abschließende Part mit dem Duett (ab 03:00) von Cammie und Tom Englund (u.a. Evergrey) ist einfach nur herzzereißend. Mich haut's jedesmal um.

Hier läuft gerade zum wiederholten Male diese Liveaufnahme des Songs. Hier gibt's kein Duett, sondern Cammie singt die besagte Stelle (ebenfalls ab 03:00) alleine, und ihre Performance ist schlichtweg atemberaubend. Zum Ende des Songs stehen mir regelmäßig alle Haare zu Berge:
 
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Cammie bringt eine Solo Album raus.



Schönes Ding geworden, erinnert ein wenig an die "Starlight and Ash", wenn auch mit einem "mainstreamigeren" Antrich. Diese Frau ist einfach unfassbar, es wäre nicht erstaunlich, wenn ihr auf lange Sicht der Durchbruch auf breiter Ebene gelingen würde mit Songs wie diesem.

Nun aber zum neuen Song: Oceans of Slumber - Where Gods fear to speak


Wem das Vorgängeralbum zu "lasch" war, der bekommt nun wieder die Vollbedienung und ein Häubchen mehr Melodie oben drauf, Growls (von Cammie) inclusive. Wem das Vorgängeralbum zu "eingängig" war, der bekommt nun wieder Epik und Heavyness. Eine Band, die offenbar zu gut ist für diese Welt, was für ein Brett, was für ein unfassbares Sammelsurium an Melodien, Wendungen und Einflüssen. Möglicherweise wird 2024 am Ende doch noch spannender als es das erste Quartal bislang erahnen ließ.
 
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