Ich habs mir aufgrund des öffentlichen Interesses mal angehört und mein Eindruck ist wie erwartet: ein schlechter, belangloser Witz von einem Album, wenn es nicht schon ein "Abschiedsalbum" wäre, müssten Rammstein eigentlich aus Scham in den Ruhestand, wenn sie denn welche hätten. Ein Freund von mir formulierte es ganz treffend: Schlager mit E-Gitarren. Ulrike Nimz von der SZ schrieb zum Album bzw. "Dicke Titten":
"Dazu ein zuzeliges Bläser-Intro, an das auch eine Zeile wie diese nahtlos anschlösse: "Es gibt 50000 Weiber, die haben einwandfreie Leiber." Fast meint man sie zu hören, im Lindemann'schen Brunftbariton. Die Zeile stammt aber nicht von Rammstein, sondern von Mickie Krauses "Zehn nackte Friseusen". Und wenn es wirklich so ist, dass man von manchen Songs erst mal mit Schutzbrille sieben Schichten Ironie abflammen muss, um an den kostbaren Kern zu gelangen, dann wird vielleicht auch Ballermann-Star Krause maßlos unterschätzt."
Trotz Songs wie "Dicke Titten" ist es ein überraschend zahnloses Album, die Provokationen, die Spielereien mit dem deutschen Geist laufen ins Leere. Stattdessen hat sich in Musik und Text ein unangenehm klebriger Pathos eingenistet, so dass man sich zurecht fragen muss, ob das noch Rammstein oder schon Unheilig sind und ob das überhaupt noch einen Unterschied macht.