Marduk!

Genau wegen der Vorhersehbarkeit dieses Ablaufs denke ich, dass es von Seiten der Band kein Zeichen gegen Nazis ist, sondern der einzig mögliche Weg weiterhin im Geschäft zu bleiben. Jeder braune Unterton bisher war kein Problem war bisher kein Problem, Lineups auch nicht, dass Morgan in ausländischen Zines erzählt, dass er mit Vikerness chilt, kein Thema. Aber das hier ist zu eindeutig.

Das hat bisher noch niemanden davon abgehalten das Spiel zu spielen. Und zwar sowohl bei Bands die meiner Meinung nach unkritisch sind, als auch bei Bands bei denen ich das anders sehe.
 
Was übrigens neu ist, ist das sofortige Rauswerfen und selbst Bekanntgeben, bevor die Social Media Maschinerie losgetreten wurde.

Normalerweise wäre der Ablauf ja so gewesen (nicht unbedingt nur auf Marduk bezogen):
Die Sache passiert, XY lädt einen Mitschnitt auf youtube hoch, die Kommentarspalten quillen über, das ganze geht viral, erste Magazine berichten drüber, die Band dementiert, bzw. regt sich über PC auf, das ganze kocht höher, die Band relativiert bzw. entdeckt ihren "schwarzen Humor", erste Supporter/Labels/Booker schalten sich ein, die Band betreibt Schadensbegrenzung, die Sache stirbt auch nach 4 Wochen noch nicht, die Band feuert HansArmhoch, die Band verfasst ein Statement bzw. lässt verfassen, die Sache geht weiter....

Hier wurden alle Zwischenschritte übersprungen, was man, wenn man gutwillig ist, auch als Zeichen der Besserung sehen kann. Aber auch nicht unbedingt muss.


So machen sie es eigentlich vor allem in der Politik.
Spätestens wenn der Bundeskanzler dann dem unliebsam gewordenen Politiker sein volles Vertrauen ausspricht, weiß man, der oder die ist nicht mehr zu retten und hat maximal noch eine Woche.
 
Ich hab mir überlegt, ob der Grund für die totale Kommunikationsstille des neuen kommenden Albums von Marduk betreffend vielleicht ja in einer schon länger schwelenden allgemeinen Streitigkeit mit dem Bassisten liegen könnte, und der Rausschmiss schon in der Luft lag und jetzt nur noch den finalen Auslöser gebraucht hat.
Evtl hat man sich vorbehalten, bei einem Rauswurf des Bassisten die Basslinien fürs Album komplett neu einspielen zu lassen von einem Ersatzmann, damit Lindholm auf dem Album DANN gar nicht auftauchen und genannt werden muss und somit auch keinerlei Rechte am Songmaterial etc hat.
So ne Überlegung...
 
Ich glaube, du überschätzt die Rolle eines Bassisten...

Meinst Du? Weiß ich nicht.
Ich denke da auch eher an Morgan. Nehmen wir an, ein neues Mitglied Deiner Band ist ein Wackelkandidat, und Du gibst ihm quasi ne Probezeit, die er an die Wand fährt, dann willst Du den doch nicht auch noch als Teil der Bandgeschichte im neuen Album genannt und abgelichtet haben etc.

Nachtrag: wenn ein Album mal raus ist und man sich DANN überwirft, kann man freilich nix mehr machen, aber der Bassist ist ja jetzt nicht Mitglied 14 in Reihe 8, sondern macht immerhin ein Viertel der Besetzung aus, und ich als "Bandkopf" würde jedesmal abkotzen, sähe ich den Kerl, den ich rausgeworfen habe, bevor das Album erschienen ist, ständig im Booklet.
 
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Ich glaube, du überschätzt die Rolle eines Bassisten...

Steve Harris, Geddy Lee und Jeoy DeMaio do beg to differ.

Wobei dieses erlesene Triumvirat ja nie Basser bei Marduk war. Bogge war dafür Basser bei Marduk und tatsächlich mag ich Marduk auch mit Bogge am liebsten. Das mag aber tatsächlich nicht an Bogge selbst und seinem Bassspiel liegen, sondern daran, dass halt früher immer alles besser war. Speziell als auch Jocke noch dabei war. Am allerliebsten mag ich Marduk mit Bogge und Jocke. Und mit Mogge natürlich, aber das mit Mogge versteht sich ja von selbst.

In der Tat wäre es mal Zeit für eine neue Scheibe, nach fünf langen Jahren. Wobei das mit dem Basser kein Hinderungsgrund sein sollte. Es sind schon Black-Metal-Werke Weltkulturerbe geworden, ohne dass jemand Bass gespielt hat. Oder es hat jemand Bass gespielt, der dann wegen etwas größerer Nichtigkeiten aus der Band entfernt wurde, und man drehte dann den Bass einfach (noch) leiser und tat dann so, als hätte er gar nicht Bass gespielt. Wenn dann Gras drüber gewachsen ist, und merkt, dass der ex-Basser immer noch verdammt viele Fans hat, kann man immer noch die Originalaufnahmen mit dem (etwas) lauteren Bass nachreichen. Idealerweise super limitiert zum horrenden Preis im DIN-A5-Format mit Kunstkarten. Kann man alles machen, in Black Metal Wonderland.

:cool:
 
Lemmy Kilmister, Bootsy Collins und John Entwistle nicht zu vergessen.
 
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