Grundsätzlich stimme ich Dir in dem Punkt zu. Es stellt sich schon die Frage, ob Band XY noch Band XY ist, wenn z.B. kein Originalmitglied mehr dabei ist.Welch eine unendlich grausame Vorstellung. Sabbath, Maiden und Priest im Jahre 2040 auf der Bühne, dann bestehend aus irgendwelchen Musikern, die irgendwann Anfang der 2000er geboren wurden? Wenn es um Musik geht, dann geht es nicht darum, ein Stück ach so toll und technisch versiert nachzuspielen/zu interpretieren, sondern um Authentizität.
Mit dieser Aussage allerdings bereitest Du die Grundlage dessen, was Du gleich kritisieren wirst.Im Idealfall sind bestimmte Lieder nun mal zu einem bestimmten Zeitpunkt von bestimmten Menschen aus einem bestimmten Antrieb heraus entstanden. Daher möchte ich diese Lieder auch nur von ihren Schöpfern dargeboten bekommen, die den Hintergrund, das Warum, kennen.
Grundsätzlich wieder einmal Zustimmung.Grundsätzlich: Wenn eine Band die Leidenschaft verlässt und die Mitglieder den Bezug zu dem verlieren, was einst ihr Antrieb war (in den allermeisten Fällen ist das aaaalllerspätestens nach 6 , 7 Alben der Fall), dann sollen sie es bitte an den Nagel hängen und nicht im Zweijahresrhythmus mit neuen seelenlosen Produkten nerven. Und bitte, bitte nicht auch noch künstliche Lebensverlängerung ...
ABER: Wenn es eine Band geschafft hat, sechs oder mehr Alben veröffentlicht zu haben, stellt sich für sie finanziell die Frage, ob es so einfach ist aufzuhören. Randnotiz: Ich meine nicht Bands, die diese Anzahl von Alben über einen Zeitraum von 30 Jahren veröffentlicht haben, sondern Bands, die alle zwei, drei Jahre ein neues Album veröffentlichen.
Jedenfalls gibt es da m.E. nicht so wahnsinnig viele Bands. Weiterhin waren die Mitglieder dieser Bands in aller Regel bei Gründung in ihren frühen Zwanzigern, nach sechs, sieben Alben sind sie zwischen 35 und 40 Jahre alt. Und sollten sie es soweit geschafft haben, waren sie vermutlich auch mehr oder weniger (finanziell) erfolgreich. Im Alter von 40 Jahren wird es aber extrem schwer, einfach aufzuhören. Berufsausbildung/Studium sind wohl eher selten vorhanden; selbst wenn, wird es in dem Alter schwierig mit einem regulären Job. Kurz: Die Band ist der Job.
Ja, im Kontext Sänger(in), Gitarre (oder zwei oder drei), Bass, Schlagzeug, evtl. Synth gab es vieles oft bereits in der ein oder andren Form. Aber das hier klingt wie die 50-60jährigen Kollegen im Job, die meinen nach ihrer Jugend hätte es keine gute Musik mehr gegeben. Ohren auf!Aber ja, wir wissen es, es wird so kommen. Auch im Metal tummeln sich ja - neben all den neuen Kopistenkackbanden ohne eigene Identität - fast nur noch satte Herren, die mit müden Aufgüssen alter Großtaten die Reste ihrer Reputation feilbieten. Ja, Metal ist in den wenigsten Fällen noch wild und wütend, nein, oft nur noch ein großes Geschäft. Und dank der Geschmacksverirrten, die den ganzen neuen Dreck immer wieder blind kaufen und völlig unreflektiert abfeiern, wird es auch ewig so weitergehen.
Bei Deiner Sichtweise der Dinge bleibt tatsächlich nur das.Zum Glück kann man sich die alten Platten zuhause noch in Ruhe reintun und all das traurige Drumherum ausblenden.
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