DEAF FOREVER - die zehnte Ausgabe

Paradise Lost gehören in meinen Augen zu den wenigen altgedienten Bands, die auch heute noch sehr ordentlich abliefern.
Und das haben Bolt Thrower bis zum Schluss. Enslaved und Primordial tun das auch heute noch, gibt da absolut kein schwaches Album, alles andere ist absoluter Blödsinn!!!
 
Ich geh stark auf die 40 zu, bin kein Wacken-Gänger und die neue Amon Amarth kommt mir sogar in der Limited Edition Box ins Haus.

@ Bolt Thrower: Doch, ich brauch jedes Album, weil auf jedem Album klasse Songs sind.

Wie gesagt, Fanboys gibt es immer ;) Es ist ja auch nicht so, dass ich es nicht verstehe, wenn man von seinen Lieblingsbands eben alles haben möchte und jede noch so absurde Limited Edition kauft. Ich mache es ja selbst mitunter nicht anders.
Dennoch finde ich, dass es gerade bei neuen Amon Amarth und mit Abstrichen auch Bolt Thrower einfach nur mehr vom Gleichen ist. Und das Ganze eben von Album zu Album immer einen Hauch lahmer und lustloser als zuvor dargeboten.

Na, wie ich eingangs schon schrieb: Geschmäcker ... man könnte sich bei diesem Thema ewig im Kreis drehen. Jeder wie er meint.
 
Dennoch finde ich, dass es gerade bei neuen Amon Amarth und mit Abstrichen auch Bolt Thrower einfach nur mehr vom Gleichen ist. Und das Ganze eben von Album zu Album immer einen Hauch lahmer und lustloser als zuvor dargeboten.
Zu Amon kann ich nix sagen, da kenn ich zu wenig aber für Bolt Thrower gilt das absolut nicht, die haben meiner Meinung nach immer gleichbleibende Qualität abgeliefert und absolute Wahnsinnswerke rausgehauen. Ich wüsste sogar nichtmal einen schlechten bis mittelmäßigen Bolt Thrower Song in der ganzen Discographie.
 
Wahrscheinlich schreiben wir komplett aneinander vorbei. @Thergothon schrieb:

Mein Einwand war, dass Bands mit sechs und mehr Alben im Zweijahresrhythmus wahrscheinlich relativ gut im Geschäft sind:

Laut Thergothon sollten sie einfach aufhören, wenn die Leidenschaft weg ist. Das trifft halt nicht zu, wenn sie wirklich Bock haben.

Ich möchte mich von Dir nicht aufs Glatteis führen lassen. Die Gedankengebäude Thergothons bleiben ein Witz, denn wie schon gesagt: es spielt überhaupt keine Rolle, wieviele Alben eine Band veröffentlicht hat, ob das was anderes ist, wenn sie diese in 30 Jahren veröffentlicht hat und bla und bla² und bla³. Du musst bitte auch mal unterscheiden zwischen der Thergothon-Diagnose "Leidenschaft verlassen", die verbunden ist mit "neuen, seelenlosen Produkten" und "nerven" und "künstlicher Lebensverlängerung" und der Tatsache, dass ein so abgestempelter Musiker trotzdem ganz einfach Laune haben kann, trotzdem Musik zu machen. Warum leckt sich denn der Rüde die Eier? Weil ers kann!

Aber damit nicht genug - spätestens hier ist dann Feierabend:

Ich denke doch, dass allgemein Konsens darüber besteht, dass bei Notengebungen - zumindest wenn wir über (kleinere) Online-Mags reden - nicht selten die Tatsache mit hineinspielt, dass es sich der Rezensent mit größeren Plattenfirmen/Promotern nicht verscherzen will. Zumindest unterbewusst. Und dann haut man statt einer 6/10 mal eben noch eine gnädige 7/10 drunter.

Was für ein dummes Geschwurbel. Hier besteht null Konsens.
 
Dennoch finde ich, dass es gerade bei neuen Amon Amarth und mit Abstrichen auch Bolt Thrower einfach nur mehr vom Gleichen ist. Und das Ganze eben von Album zu Album immer einen Hauch lahmer und lustloser als zuvor dargeboten.
Das sehe ich gänzlich anders. Die ziehen ihr Ding durch gerade weil sie daran soviel Spaß haben. Amon Amarth Titelstory im Legacy sehr lesenswert.
 
Primordial: Hatten ihre stärkste Phase meiner Meinung nach mit "A Journey's End" und "Spirit The Earth Aflame". Die Alben danach zwar nett, aber zunehmend austauschbar. Zudem wäre bspw. die vielgelobte "The Gathering Wilderness" auch erst die 5. Platte. Die letzten beiden Alben (ab der "Redemption ...") zeigen jedenfalls eine deutliche Abwärtsentwicklung.

Wie du schon richtig schriebst: Geschmäkcer. :)
Aber zu Primordial muss ich eindeutig und nachhaltig sagen:
 

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Wie gesagt, Fanboys gibt es immer ;) Es ist ja auch nicht so, dass ich es nicht verstehe, wenn man von seinen Lieblingsbands eben alles haben möchte und jede noch so absurde Limited Edition kauft. Ich mache es ja selbst mitunter nicht anders.
Dennoch finde ich, dass es gerade bei neuen Amon Amarth und mit Abstrichen auch Bolt Thrower einfach nur mehr vom Gleichen ist. Und das Ganze eben von Album zu Album immer einen Hauch lahmer und lustloser als zuvor dargeboten.

Na, wie ich eingangs schon schrieb: Geschmäcker ... man könnte sich bei diesem Thema ewig im Kreis drehen. Jeder wie er meint.
Die, die andere Bands deiner Meinung nach durchgehend zu gut beurteilen sind "Fanboys", aber du bei Paradise Lost nicht? Ist schon eine etwas einseitige Sichtweise. Ich finde, deine letzten Posts hier wirken ein wenig, als würdest du hier zu sehr darauf pochen, dass du Recht hast und die anderen das einfach nicht erkennen.
Letztlich sind das alles (von beiden Seiten) nur Ansichten. Sicher kann man bei BOLT THROWER sagen, dass die ab "IVth Crusade" ihren Stil gefunden und nicht mehr wirklich verändert haben - aber feine Unterschiede gab's da dennoch immer noch bei jedem Album und "lahm und lustlos" ist nur deine eigene Wahrnehmung. Ich finde z.B., dass sie sich vom Songwriting her teilweiese durchaus noch verbessert haben. Wenn du mal genau hinhörst, würdest du auch erkennen, dass z.B. "Victory" im Schnitt etwas schneller/erbarmungsloser (von wegen "lahm") als "IVth Crusade" ist, auf "Honour Valour Pride" erstmals seit "WarMaster" wieder (wenige) Blast-Beats Verwendung fanden (dafür ist der Gesang hier zugegebenermaßen sehr eindimensional) und dass auf "Thos Once Loyal" einige Songs rhythmisch viel komplexer sind als alles, was die Band zuvor gemacht hat. Für mich ist auch das eine Weiterentwicklung, wenn auch in kleinen Schritten. Aber innerhalb ihres Stils hat die Band es halt geschafft, mehr auf Details zu achten und so sehr wiederholt, dass man Songs verschiedener Alben jetzt untereinander verwechseln könnte, hat sie sich auch nicht.
"Lahm" und vor allem "lustlos" ist auch eine bloße Unterstellung - ich glaube, es gibt kaum eine Band im Extrem-Metal-Bereich, die so integer ist wie Bolt Thrower. Immerhin haben sie gerade wegen ihres eigenen Anspruchs bisher darauf verzichtet, ein neues Album zu veröffentlichen und das könnten sie ganz sicher, bestimmt auch eines, dass viele Fans toll finden würden. Aber da sie bei bisherigen Versuchen das Gefühl hatten, sich nicht mehr verbessert zu haben, haben sie's eben gelassen. Ich finde, sowas muss man anerkennen und respektieren, bzw. der Band hoch anrechnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
es gibt kaum eine Band im Extrem-Metal-Bereich, die so integer ist wie Bolt Thrower. Immerhin haben sie gerade wegen ihres eigenen Anspruchs bisher darauf verzichtet, ein neues Album zu veröffentlichen und das könnten sie ganz sicher, bestimmt auch eines, dass viele Fans toll finden würden. Aber da sie bei bisherigen Versuchen das Gefühl hatten, sich nicht mehr verbessert zu haben, haben sie's eben gelassen. Ich finde, sowas muss man anerkennen und respektieren, bzw. der Band hoch anrechnen.
This !!!!

*gerade wieder traurig auf seine Bolt Thrower Alben schaut und immer noch auf ein neues Bolt Thrower Album hoff* *seufz* :hmmja:
 
Eieiei ... zu deinen Beispielen:

Grand Magus: Haben doch erst 7 Alben draußen, sind damit noch zu jung. Außerdem: Welches der letzten Werke war denn bitte so toll? Ich erinnere mich an die "Triumph and Power", die hatte gerade zwei gute Lieder (Titelstück sowie "On Hooves of Gold").

Da stimmt ja nun rein gar nichts. Weder mit dem "Jung" noch sonstwie. :cool:
 
Welche "Behauptung" genau?
Ich denke doch, dass allgemein Konsens darüber besteht, dass bei Notengebungen - zumindest wenn wir über (kleinere) Online-Mags reden - nicht selten die Tatsache mit hineinspielt, dass es sich der Rezensent mit größeren Plattenfirmen/Promotern nicht verscherzen will. Zumindest unterbewusst. Und dann haut man statt einer 6/10 mal eben noch eine gnädige 7/10 drunter. Was dann in der Masse dazu führt, dass der Eindruck entsteht, dass heutzutage fast ausschließlich gute, sehr gute und geile Platten erscheinen.

Wie das bei den etablierten Printmagazinen aussieht bzw. ob es da Einflußnahmen gibt, weiß ich nicht, und möchte ich daher auch nicht beurteilen.
Na los, hau schon raus, bei welchen Online-Mags du diese "Tatsache" (zusammen mit deiner "Allgemeinheit") investigativ ermittelt hast.
 
Ich hab der Howls Of Ebb damals auch nur 3 Punkte gegeben, damit ich von der Plattenfirma nicht mit mengenweise Freiexemplaren zugeschmissen werde! :D
 
Weil kommerzieller Erfolg natürlich auch der Indikator für gute/relevante Musik ist, hm? o_O

Ein Beispiel: Sicherlich wird sich die neue Amon Amarth wieder wie geschnitten Brot verkaufen - aber ist sie deshalb besser als sagen wir "Versus the World"? Nein, die neue Platte wird kommerziell erfolgreicher sein, weil all die Wacken-Gänger und 18-jährigen Methorn-Möchtegern-Metaller das Teil abgreifen werden.

Und zu den Kritiken: Dass bei allen Magazinen größtenteils Fanboys der jeweiligen Bands die Rezis schreiben, ist dir aber schon bewusst, oder? Und auch die Tatsache, dass man sich zumindest bei den vielen kleineren Online-Magazinen mit einer guten Benotung ein Finished Product (also den Tonträger) sichern will? Das ist frühestens ab einer 7/10 oder 8/10 drin. Allgemein wird einer halbwegs etablierten Band auch selten mal ans Bein gepisst, eine 6/10 zählt ja heutzutage für manche Promoter oder Plattenfirma schon als Verriss ;) Ich denke, dass Rezensionen in der Breite früher einfach ehrlicher und weniger ähmm "werblich angehaucht" waren.

Nicht dass mich dein Reply sonderlich überrascht, aber in Abwesenheit irgendeiner Bewertungsgrundlage bleibt dann nichts über als zu sagen: deine Behauptung, Bands würden sich tendenziell nach einer kreativen Hochphase am Beginn ihrer Karriere verschlechtern bzw. nur noch wiederholen oder selbst kopieren (und was war nochmal dein Argument gegen stilistische Veränderungen? Ausverkauf vermutlich, ne?) ist absolut unhaltbar, da sich nach keinen Gesichtspunkten feststellen ließe ob das der Fall ist oder nicht.
 
Ich denke doch, dass allgemein Konsens darüber besteht, dass bei Notengebungen - zumindest wenn wir über (kleinere) Online-Mags reden - nicht selten die Tatsache mit hineinspielt, dass es sich der Rezensent mit größeren Plattenfirmen/Promotern nicht verscherzen will. Zumindest unterbewusst. Und dann haut man statt einer 6/10 mal eben noch eine gnädige 7/10 drunter. Was dann in der Masse dazu führt, dass der Eindruck entsteht, dass heutzutage fast ausschließlich gute, sehr gute und geile Platten erscheinen.

Wieso sollte denn darüber Konsens bestehen? Ist es nicht ebenso naheliegend anzunehmen dass kleinere Mags, weil sie auf reiner Hobby-/und Fan-Basis ohne nennenswerten kommerziellen Hintergrund betrieben werden, nichts darauf geben was eine größere Plattenfirma über ihre Rezis denkt? Immerhin ist man von denen wirklich nicht abhängig - anno 2016 kann wirklich jeder ein Album ohne Promo vom Label rezensieren, wenn er Bock drauf hat. Dass die Leute der Zines, die immer die alternativen, nicht-kommerziellen Strukturen der Szene waren, ihre Freizeit opfern, um ein paar Euro für ne CD zu sparen, halte ich für eine zynische und geradehin bizarre Behauptung.

Wenn man an sich die Leidenschaft ansieht, mit der einige Blogs geführt werden - From the Dust Returned, Angry Metal Guy, No Clean Singing, um nur ein paar offensichtliche Beispiele zu nennen, muss man echt sagen: komplett bescheuertes Statement.
 
Die, die andere Bands deiner Meinung nach durchgehend zu gut beurteilen sind "Fanboys", aber du bei Paradise Lost nicht? Ist schon eine etwas einseitige Sichtweise. Ich finde, deine letzten Posts hier wirken ein wenig, als würdest du hier zu sehr darauf pochen, dass du Recht hast und die anderen das einfach nicht erkennen.
Letztlich sind das alles (von beiden Seiten) nur Ansichten. Sicher kann man bei BOLT THROWER sagen, dass die ab "IVth Crusade" ihren Stil gefunden und nicht mehr wirklich verändert haben - aber feine Unterschiede gab's da dennoch immer noch bei jedem Album und "lahm und lustlos" ist nur deine eigene Wahrnehmung. Ich finde z.B., dass sie sich vom Songwriting her teilweiese durchaus noch verbessert haben. Wenn du mal genau hinhörst, würdest du auch erkennen, dass z.B. "Victory" im Schnitt etwas schneller/erbarmungsloser (von wegen "lahm") als "IVth Crusade" ist, auf "Honour Valour Pride" erstmals seit "WarMaster" wieder (wenige) Blast-Beats Verwendung fanden (dafür ist der Gesang hier zugegebenermaßen sehr eindimensional) und dass auf "Thos Once Loyal" einige Songs rhythmisch viel komplexer sind als alles, was die Band zuvor gemacht hat. Für mich ist auch das eine Weiterentwicklung, wenn auch in kleinen Schritten. Aber innerhalb ihres Stils hat die Band es halt geschafft, mehr auf Details zu achten und so sehr wiederholt, dass man Songs verschiedener Alben jetzt untereinander verwechseln könnte, hat sie sich auch nicht.
"Lahm" und vor allem "lustlos" ist auch eine bloße Unterstellung - ich glaube, es gibt kaum eine Band im Extrem-Metal-Bereich, die so integer ist wie Bolt Thrower. Immerhin haben sie gerade wegen ihres eigenen Anspruchs bisher darauf verzichtet, ein neues Album zu veröffentlichen und das könnten sie ganz sicher, bestimmt auch eines, dass viele Fans toll finden würden. Aber da sie bei bisherigen Versuchen das Gefühl hatten, sich nicht mehr verbessert zu haben, haben sie's eben gelassen. Ich finde, sowas muss man anerkennen und respektieren, bzw. der Band hoch anrechnen.

Hm? Bitte demnächst einfach mal richtig lesen. Ich schrieb doch "Es ist ja auch nicht so, dass ich es nicht verstehe" sowie "Ich mache es ja selbst mitunter nicht anders". Natürlich sind wir alle bei bestimmten Bands unkritischer als bei anderen. Das ist mir durchaus bewusst und sollte eigentlich aus meinem Geschreibe auch hervorgegangen sein. Auch ich bin irgendwo Fanboy, klar.

Zu Bolt Thrower bzw. dem von mir benutzen Wörtchen "lahm": Dieses bezieht sich mitnichten auf die Musiziergeschwindigkeit, sondern auf die Energie der Darbietung. Ich bin jemand, für den Enthusiasmus (jedenfalls das, was ich dafür halte) das wohl wichtigste Kriterium bei der Beurteilung von Musik ist. Enthusiasmus mache ich auch sehr gerne am Gesang fest - und bei Bolt Thrower höre ich da, so leid es mir tut, einfach null Feuer. Karl Willetts singt mir viel zu eindimensional (den Begriff hast du ja bereits benutzt). Er bellt einfach nur stumpf seinen Text runter, eingestreute Schreie, Uuuhhs und Aaaaahhrrs (ja, das sind Indikatoren für Beseeltheit), hingegen sucht man bei ihm vergebens.
 
Wenn man das auf Deine anderen Beispiele überträgt, macht das alles noch erheblich viel weniger Sinn:
- Alan ist wohl derzeit einer der enthusiastischsten Sänger, der zu 100% hinter seiner Musik steht und gar kein Interesse daran hätte, das einfach nur so zu machen, ohne sich etwas dabei zu denken. Nicht umsonst betrachtet er seine Musik mehr als Kunst, denn als Unterhaltung. Abgesehen davon, dass man erst mal so viel Herz in eine Stimme legen muss wie er.
- Opeth haben nach Blackwater Park also nix zu sagen? Ich bin kein großer Freund von dem Album, aber wahrscheinlich ist "Pale Communion" eines der verspieltesten und leidenschaftlichsten Werke von Mikael Akerfeldt und Co. Die haben das gemacht, weil sie drauf Bock haben, wohlwissend, das alleine ein Watershed 2 sehr viel besser ankommen (und dann Deinen "Tatbestand erfüllen) würde.

Sorry. Du redest Dich um Kopf und Kragen, die Hälft macht keinen Sinn. Hättest Du über Metallica, Slayer, Maiden, Sabbath, Priest etc. gesprochen, hätte man sicher hier und da was festmachen können. Ansonsten macht das ein 0,0 Sinn und ist sogar streng objektiv betrachtet einfach nur falsch.
 
Nicht dass mich dein Reply sonderlich überrascht, aber in Abwesenheit irgendeiner Bewertungsgrundlage bleibt dann nichts über als zu sagen: deine Behauptung, Bands würden sich tendenziell nach einer kreativen Hochphase am Beginn ihrer Karriere verschlechtern bzw. nur noch wiederholen oder selbst kopieren (und was war nochmal dein Argument gegen stilistische Veränderungen? Ausverkauf vermutlich, ne?) ist absolut unhaltbar, da sich nach keinen Gesichtspunkten feststellen ließe ob das der Fall ist oder nicht.

Du hast trotz mehrfacher expliziter Ausführung offenbar immer noch nicht verstanden, worum es mir geht. Nicht um gut oder schlecht, nicht um kreativ oder einfallslos. Nein, es geht darum, ob Musik leidenschaftlich ist oder nicht. Da ist es völlig egal, ob eine Band irgendwas fabirziert, was noch nie da war, oder ob sie ein Album aufnimmt, dass es rein von der Stilistik her schon dreihundertsiebzehntausendfach gegeben hat - solange man die Hingabe der Musiker spürt, ist alles "gut". Ja, "Leidenschaft" kann eine Bewertungsgrundlage sein. Sicherlich eine recht subjektive, aber immerhin. Ein gutes Beispiel sind etwa Impaled Nazarene: Hör dir mal ihre "Ugra-Karma" von 1993 an - eine kompromisslose, rotzig-wilde Abrissbirne vor dem Herren - und dann höre dir zum Vergleich irgendwas von ihren letzten Alben an: Es ist an und für sich immer noch der gleiche Stil und die Herren denken selbst wohl immer noch, extreme Musik zu machen - aber verglichen mit ihrem Frühwerk ist alles heuer kaum mehr als ein laues Lüftchen.
 
Wenn man das auf Deine anderen Beispiele überträgt, macht das alles noch erheblich viel weniger Sinn:
- Alan ist wohl derzeit einer der enthusiastischsten Sänger, der zu 100% hinter seiner Musik steht und gar kein Interesse daran hätte, das einfach nur so zu machen, ohne sich etwas dabei zu denken. Nicht umsonst betrachtet er seine Musik mehr als Kunst, denn als Unterhaltung. Abgesehen davon, dass man erst mal so viel Herz in eine Stimme legen muss wie er.
- Opeth haben nach Blackwater Park also nix zu sagen? Ich bin kein großer Freund von dem Album, aber wahrscheinlich ist "Pale Communion" eines der verspieltesten und leidenschaftlichsten Werke von Mikael Akerfeldt und Co. Die haben das gemacht, weil sie drauf Bock haben, wohlwissend, das alleine ein Watershed 2 sehr viel besser ankommen (und dann Deinen "Tatbestand erfüllen) würde.

Sorry. Du redest Dich um Kopf und Kragen, die Hälft macht keinen Sinn. Hättest Du über Metallica, Slayer, Maiden, Sabbath, Priest etc. gesprochen, hätte man sicher hier und da was festmachen können. Ansonsten macht das ein 0,0 Sinn und ist sogar streng objektiv betrachtet einfach nur falsch.

Oweia, jetzt wirds hanebüchen. Mag sein, dass Alan ein guter, leidenschaftlicher Sänger ist. Ich nehme ihm auch ab, dass er noch immer voll hinter seiner Musik steht, ja. Aber ganz sicher war er, der heute wahrscheinlich irgendwas um die 40 ist, vor 10, 15 Jahren ein noch leidenschaftlicherer - oder sagen wir "kraftvollerer" - Sänger war. Moment ... kurze Überprüfung ... "Spirit the Earth Aflame" rein und ja, da hatte sein Gesang noch einen entscheidenden Hauch mehr vom ursprünglichen Black-Metal-Timbre, das heutzutage mehr und mehr unter einer etwas zu dick aufgetragenen Theatralik untergeht.
 
Zu Bolt Thrower bzw. dem von mir benutzen Wörtchen "lahm": Dieses bezieht sich mitnichten auf die Musiziergeschwindigkeit, sondern auf die Energie der Darbietung. Ich bin jemand, für den Enthusiasmus (jedenfalls das, was ich dafür halte) das wohl wichtigste Kriterium bei der Beurteilung von Musik ist. Enthusiasmus mache ich auch sehr gerne am Gesang fest - und bei Bolt Thrower höre ich da, so leid es mir tut, einfach null Feuer. Karl Willetts singt mir viel zu eindimensional (den Begriff hast du ja bereits benutzt). Er bellt einfach nur stumpf seinen Text runter, eingestreute Schreie, Uuuhhs und Aaaaahhrrs (ja, das sind Indikatoren für Beseeltheit), hingegen sucht man bei ihm vergebens.
Bitte was ?
Gerade Willets ist das Aushängeschild von Bolt Thrower. Seine Death Metal Growls geben Bolt Thrower ja noch das gewisse Etwas. Ein anderer Sänger würde überhaupt nicht funktionieren bei Bolt Thrower. Das HVP Album ist musikalisch top. Nur der Gesang von Dave Ingram will mir einfach nicht zu Bolt Thrower passen.
 
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