Allgemeiner Bücher-Thread

Da ich auf "Der Fremde" noch warten muss und nicht mit meiner Liste starten kann, habe ich nun meine Kochbücher ausgemistet. Es durften drei neue von GU einziehen, danach ist die Menge immer noch deutlich reduziert und alltagspraktischer:

Eintöpfe:
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Desserts:
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Tajine:
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Ich liebe es, Kochbücher zu lesen und zu überlegen, was ich wann koche. :)
Um eine Tajine bin ich schon länger beim Fischer's Lagerhaus herumgeschlichen. Weil ich bei meinem Nachbarn zwangsläufig immer in die Wohnung gucke, sobald ich aus drei Fenstern schaue, und dessen Familie sowas hat, habe ich die Gelegenheit nun genutzt. Zur Erklärung: eine Tajine ist ein aus Ton gebranntes Schmorgefäß aus dem nordafrikanischen Raum, in welchem man auch direkt das Essen auf dem Tisch servieren kann. Eine Mischung aus Kasserolle und Bud Spencer-Pfanne in meinem Kopf.
 
Hätte mal wieder extrem Lust auf klassischen Sword and Sorcery, also genau das Gegenteil von der High Fantasy.
Conan, Elric und dergleichen kommen mir da in den Sinn.
Irgendwie dreckig, gefährlich und halt mehr down to earth und mit Negativität behaftet.
Ich bin für jeden Tipp dankbar. Es gibt in dieser Richtung kaum Nennenswertes, oder ich habe es bisher nicht finden können.
Karl Edward Wagner kennst Du wohl sicherlich, die Kane- Saga von ihm würde ich Dir sonst empfehlen, auf deutsch sind die drei Bände im Golkonda Verlag erschienen.
 
Hätte mal wieder extrem Lust auf klassischen Sword and Sorcery, also genau das Gegenteil von der High Fantasy.
Conan, Elric und dergleichen kommen mir da in den Sinn.
Irgendwie dreckig, gefährlich und halt mehr down to earth und mit Negativität behaftet.
Ich bin für jeden Tipp dankbar. Es gibt in dieser Richtung kaum Nennenswertes, oder ich habe es bisher nicht finden können.
Von R.A. Salvatore wurde jüngst die Dunkelelfensaga neu aufgelegt. Die ist eigentlich Standart im Low-Fantasy-Bereich.
 
Hätte mal wieder extrem Lust auf klassischen Sword and Sorcery, also genau das Gegenteil von der High Fantasy.
Conan, Elric und dergleichen kommen mir da in den Sinn.
Irgendwie dreckig, gefährlich und halt mehr down to earth und mit Negativität behaftet.
Ich bin für jeden Tipp dankbar. Es gibt in dieser Richtung kaum Nennenswertes, oder ich habe es bisher nicht finden können.

Spontan kämen mir da in den Sinn:
"Gunthar" von Steve Dilks, der v.a. auf Lin Carters "Thongor" basiert. Ähnlich gelagert ist "Brak the Barbarian" von John Jakes. Und die im Mantikore-Verlag erschienene Anthologie "Blutroter Stahl" enthält ebensolches. Daneben aber auch erstaunlich feinfühlige Geschichten. Und schliesslich ist auch "Kane", der eternal champion von Karl Edward Wagner, in dieser Ecke anzusiedeln. Und zum Schluss noch "Fafhrd und der Graue Mausling" von Fritz Leiber, der wohl den Begriff "Sword and Sorcery" (mit) geprägt hat.
 
Ich vertrete ja die möglicherweise gewagte These, dass "Sword and Sorcery" ein mittlerweile historisches Phänomen ist, das sich in zwei großen Phasen manifestiert hat:
Zur ersten Phase zähle ich die 30er bis 50er Jahre des 20. Jahrhunderts mit AutorInnen wie Robert E. Howard , Fritz Leiber (seine erste "Fafhrd and the Grey Mouser" -Geschichte schrieb er ja schon 1936) und Cathrin L. Moore mit ihrer Protagonistin Jirel of Joiry, um nur drei Namen zu nennen.

Die zweite Phase von 1960 bis Ende der 70er, frühe 80er Jahre verbinde ich dann mit Namen wie Michael Moorcock, (wieder) Fritz Leiber; Karl Edward Wagner (ab 1970), John Jakes, Lin Carter und Sprague de Camp.

Alles was später kam oder noch heute kommen mag, ist (zumindest für mich) in der Regel keine klassische "Sword and Sorcery" sondern eher epische Fantasy, die klassische"Sword and Sorcery" Elemente bzw. Themen (z.B. auch die Infragestellung von "Gut" und "Böse") einbauen. Als Beispiele würde ich da John Abercrombie und Scott Lynch nennen.

Autoren oder Autorinnen die heute noch "reine" "Sword and Sorcery" schreiben, sind für mich in der Tat wie ein Anachronismus und stehen meiner Meinung nach in einer starken Abhängigkeit zu ihren historischen Vorgängern der 30er bis 50er Jahre bzw. 60er bis 70er Jahre. Aber ich gebe offen zu, dass ich keine neuen "Sword and Sorcery" klassischer Prägung lese, mir sind Romane oder auch Geschichten lieber, die bestehende Genres variieren und mischen und so etwas Neues schaffen.
So sehe ich es jedenfalls, man kann das aber sicherlich auch anders betrachten.
 
Ich vertrete ja die möglicherweise gewagte These, dass "Sword and Sorcery" ein mittlerweile historisches Phänomen ist, das sich in zwei großen Phasen manifestiert hat:
Zur ersten Phase zähle ich die 30er bis 50er Jahre des 20. Jahrhunderts mit AutorInnen wie Robert E. Howard , Fritz Leiber (seine erste "Fafhrd and the Grey Mouser" -Geschichte schrieb er ja schon 1936) und Cathrin L. Moore mit ihrer Protagonistin Jirel of Joiry, um nur drei Namen zu nennen.

Die zweite Phase von 1960 bis Ende der 70er, frühe 80er Jahre verbinde ich dann mit Namen wie Michael Moorcock, (wieder) Fritz Leiber; Karl Edward Wagner (ab 1970), John Jakes, Lin Carter und Sprague de Camp.

Alles was später kam oder noch heute kommen mag, ist (zumindest für mich) in der Regel keine klassische "Sword and Sorcery" sondern eher epische Fantasy, die klassische"Sword and Sorcery" Elemente bzw. Themen (z.B. auch die Infragestellung von "Gut" und "Böse") einbauen. Als Beispiele würde ich da John Abercrombie und Scott Lynch nennen.

Autoren oder Autorinnen die heute noch "reine" "Sword and Sorcery" schreiben, sind für mich in der Tat wie ein Anachronismus und stehen meiner Meinung nach in einer starken Abhängigkeit zu ihren historischen Vorgängern der 30er bis 50er Jahre bzw. 60er bis 70er Jahre. Aber ich gebe offen zu, dass ich keine neuen "Sword and Sorcery" klassischer Prägung lese, mir sind Romane oder auch Geschichten lieber, die bestehende Genres variieren und mischen und so etwas Neues schaffen.
So sehe ich es jedenfalls, man kann das aber sicherlich auch anders betrachten.

Da ist schon viel Wahres dran. Vorallem der heutige Hang zur Ironie von allem und jeden killt die imo notwendige Naivität der klassischen "Sword and Sorcery".
 
Hätte mal wieder extrem Lust auf klassischen Sword and Sorcery, also genau das Gegenteil von der High Fantasy.
Conan, Elric und dergleichen kommen mir da in den Sinn.
Irgendwie dreckig, gefährlich und halt mehr down to earth und mit Negativität behaftet.
Ich bin für jeden Tipp dankbar. Es gibt in dieser Richtung kaum Nennenswertes, oder ich habe es bisher nicht finden können.
Hm, trifft es nicht ganz, da der (in die Rolle reingerutschte) Held kein echter Barbar ist, aber eben mehr down-to-earth und zeitlich zwar nicht mehr in der Altsteinzeit. Aber der Roman "Das blutende Land" von einem alten Kumpel von mir - Klaus N. Frick (Altpunk und Chefredakteur der Perry Rhodan Heftreihe) - könnte dir gefallen. Miese Typen, intrigante Herrscher, viel Blut, eher Anti-Helden, Magie, Schlachten und keine Orks, Elfen oder Zwerge, aber ner eigens erdachten Welt. Mir hat das düstere und z.T. brutale Teil seht gut gefallen. Gibt es beim Knaur Verlag als Taschenbuch, aber auch E-Book und gar Hörbuch. Gibt gar noch einen Roman um den gleichen Helden, beim Basilisk Verlag als Paperback, sonst auch als E-Book und heißt "Sardev - im Schatten des Friedens". Hab ich noch nicht, will ich aber noch, da er deutlich mehr noch in die S&S Richtugn geht.
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Zuletzt bearbeitet:
Hm, trifft es nicht ganz, da der (in die Rolle reingerutschte) Held kein echter Barbar ist, aber eben mehr down-to-earth und zeitlich zwar nicht mehr in der Altsteinzeit. Aber der Roman "Das blutende Land" von einem alten Kumpel von mir - Klaus N. Frick (Altpunk und Chefredakteur der Perry Rhodan Heftreihe) - könnte dir gefallen. Miese Typen, intrigante Herrscher, viel Blut, eher Anti-Helden, Magie, Schlachten und keine Orks, Elfen oder Zwerge, aber ner eigens erdachten Welt. Mir hat das düstere und z.T. brutale Teil seht gut gefallen. Gibt es beim Knaur Verlag als Taschenbuch, aber auch E-Book und gar Hörbuch. Gibt gar noch einen Roman um den gleichen Helden, beim Basilisk Verlag als Paperback, sonst auch als E-Book und heißt "Sardev - im Schatten des Friedens". Hab ich noch nicht, will ich aber noch, da er deutlich mehr noch in die S&S Richtugn geht.
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Danke, liest sich gut und ist notiert :).
 
Aber der Roman "Das blutende Land" von einem alten Kumpel von mir - Klaus N. Frick (Altpunk und Chefredakteur der Perry Rhodan Heftreihe) - könnte dir gefallen. Miese Typen, intrigante Herrscher, viel Blut, eher Anti-Helden, Magie, Schlachten und keine Orks, Elfen oder Zwerge, aber ner eigens erdachten Welt. Mir hat das düstere und z.T. brutale Teil seht gut gefallen. Gibt es beim Knaur Verlag als Taschenbuch, aber auch E-Book und gar Hörbuch. Gibt gar noch einen Roman um den gleichen Helden, beim Basilisk Verlag als Paperback, sonst auch als E-Book und heißt "Sardev - im Schatten des Friedens". Hab ich noch nicht, will ich aber noch, da er deutlich mehr noch in die S&S Richtugn geht.
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Also ich habe sowohl "Das Blutende Land" als auch "Sardev - Der Schatten des Friedens" gelesen. "Das Blutende Land" hat auch mir sehr gut gefallen, ein sehr düsterer, gut geschriebener Fantasyroman.

"Sardev - Der Schatten des Friedens" hingegen hat mich etwas ratlos zurückgelassen. Das hat aber weniger mit der Qualität des Geschriebenen zu tun, als vielmehr mit meiner eigenen Erwartungshaltung, ich hatte mir wohl im Vorfeld etwas ganz anderes vorgestellt.

Meines Wissens nach handelt es sich dabei um ein überarbeitetes Frühwerk des Autors, ob seiner Kürze und seines dramaturgischen Aufbaus würde ich es auch nicht als Roman sondern als Novelle bezeichnen. Das Büchlein (ich hab es als E-Book gelesen), habe ich dann auch eher als im Fantasy-Genre angesiedelte Novelle über die Sinnlosigkeit kriegerischer Auseinandersetzungen verstanden, denn als klassischen Fantasyroman. Aber gefallen haben mir beide Werke ziemlich gut und kann sie von daher weiter empfehlen.
 
Momentan zog mich Black Metal The Cult Never Dies Vol. 1 von Dayal Patterson in den Bann, da ich mir das von einem Kollegen ausgeliehen habe und die Interviews dann doch teils sehr tiefe Einblicke in das Leben und die Art zur Musik mancher Musiker bringen.

Was mich bisher am meisten beeindruckt hat, ist v.a das Interview mit Jürgen Bartsch, dem Bandkopf von Bethlehem, dessen Musik ja ohnehin schon immer einzigartig in ihrer Atmosphäre war. Er spricht sehr offen über seine Kindheit, seinen Hang zur Drogensucht, seinen Erlebnissen und den Hochs- und Tiefs der Bandgeschichte. Ich habe nun noch viel mehr das Gefühl, dass er einer der wenigen Musiker ist, die wirklich ihre Gedanken und ihre Gefühle verständlicherweise in Form von Musik an die Leute bringen kann und er hat bei mir jede Menge Sympathiepunkte gesammelt.
Das klingt doch schön.:) Ich will eigentlich weniger über Biographien lesen. ... Sind darin ausschließlich Interviews? Was bietet das Buch noch? Was sagt das Buch über Black Metal?

Bethlehem=beste. Ohnehin.
 
Das klingt doch schön.:) Ich will eigentlich weniger über Biographien lesen. ... Sind darin ausschließlich Interviews? Was bietet das Buch noch? Was sagt das Buch über Black Metal?

Bethlehem=beste. Ohnehin.
Wenn ich es richtig im Kopf habe fast nur Interviews Dazwischen Einleitungen zu den jeweiligen Themenkomplexen nach welchen die Gespräche sortiert sind. Fluffig dokumentarisch geschrieben aber ohne tiefere Analyse des Themas selbst. Halt in erster Linie eine Zusammenstellung von Interviews.
 
Verstehe ich nicht. Wie meinst du das?

Weil in dem Buch unter anderem auch noch einmal dezidiert der Internationalismus und die Solidarität mit den kolonialisierten Subalternen (samt Notwendigkeit deren Emanzipation in einem universalistischen Sinne) in Gramscis Marxismus herausgestellt wird, der sich nur schwer mit der Deutung Gramscis durch de Benoist und die Neue Rechte (die Gramscis Theorie wie einen Werkzeugkasten behandeln und nur jene Momente entnehmen, die ihnen in den Kram passen - siehe Kulturalismus, Hegemonie etc.) zur Deckung bringen lässt.
 
Weil in dem Buch unter anderem auch noch einmal dezidiert der Internationalismus und die Solidarität mit den kolonialisierten Subalternen (samt Notwendigkeit deren Emanzipation in einem universalistischen Sinne) in Gramscis Marxismus herausgestellt wird, der sich nur schwer mit der Deutung Gramscis durch de Benoist und die Neue Rechte (die Gramscis Theorie wie einen Werkzeugkasten behandeln und nur jene Momente entnehmen, die ihnen in den Kram passen - siehe Kulturalismus, Hegemonie etc.) zur Deckung bringen lässt.
Tolle, präzise Antwort; sonst wäre es mir echt ein Rätsel geblieben, was gemeint war. Vielen Dank.
 
Heute mal ein paar persönliche Highlights aus der Sparte „Kinderbücher, von denen Erwachsene manchmal deutlich mehr haben als der Nachwuchs“:

Das große Giggler-Geheimnis (mit zwei nachfolgenden Bänden)

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Vom irischen Autor Roddy Doyle (Ihr wisst schon: The Commitments) in der Übersetzung von Andreas Steinhöfel.
Der Plot ist völlig Gaga: Giggler sind kleine Zauberwesen, die Erwachsene für Gemeinheiten gegenüber Kindern bestrafen. Das tun sie, indem sie Hunden ihre Köddel abkaufen und strategisch auf Gehwegen platzieren. 90% des Buches spielen sich in jenem Sekundenbruchteil ab, in dem ein Unschuldiger ahnungslos seinen Fuß in Richtung des Haufens herabsenkt. Um diesen kurzen Augenblick gruppieren sich Exkurse, Erklärungen, Rückblenden, Nebenhandlungen und innere Zwiegespräche des Erzählers über jede Menge skurrilen Unsinn.


Der ekelerregende Herr Urxl und das Glitzerdingens (und eine Handvoll nachfolgende Bände)

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Wer braucht schon das englische Original von Philip „Rauschebart“ Ardagh, wenn die deutsche Übersetzung vom seligen Harry Rowohlt besorgt wurde? Und wer will schon das Buch lesen, wenn ebenjener Übersetzer die Hörbuchversion eingebrummelt und –geknarzt hat? Auch hier ist der Plot äußerst kurz und simpel gehalten und bietet vor allem Anlass für allerlei wertvolle Abschweifungen und Vertiefungen. Leseprobe gefällig?

„Manuell Urxls Haar war so fettig, dass er mehr Fett als Haare auf dem Kopf hatte, so dass man eher von haarigem Fett als von fettigem Haar sprechen konnte. [...] Schwer vorstellbar, wie jemand so haariges Fett auf dem Kopf haben kann.

Und erst der Kopf! Hast Du je eine richtig vergammelte Kartoffel gesehen? Eine, die vergessen und sich selbst überlassen wurde, damit sie mal so richtig aus sich herausgehen kann? [...] Manuell Urxls Kopf war wie eine vergammelte Kartoffel. Er war klumpig, er war bräunlich-gelb oder gelblich-braun (je nachdem, von wo man sich ihm näherte), und er hatte Hubbel. Wenn es längere Zeit geregnet hatte, wuchsen Manuell Urxl oft kleine Triebe aus den Ohren. Wenn das Wetter richtig heiß war, lief ihm das Fett den Kopf hinunter in das geschmolzene Ohrenschmalz und die Mischung sah aus, wie der böse Halbbruder des schmackhaften Zuckerrübensirups [...] Das ist der klebrige Saft, aus dem die Albträume sind.“

Hinter solchen Absurditäten kann man auch manches satirische Element finden. Denn die Umgebung reagiert auf den oben beschriebenen Herrn Urxl bisweilen allzu menschlich.


Sie sind ein schlechter Mensch, Mister Gum! (mit so manchem Nachfolgerband)

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von Andy Stanton; auch hier übersetzt und auf als Hörbuch vertont durch Harry Rowohlt. Im Örtchen Bad Lamonisch an der Bibber wimmelt es von liebenswerten Personen mit jeweils einem ordentlichen Hau. Moralisch aus dem Rahmen fällt dagegen Mister Gum, der Antiheld dieser Geschichten.

„Mr Gum stand vor dem kaputten Spiegel im einsamen Schlafzimmer seines trost-lo-sen alten Hauses. Erschlag mich mit einem Öltanker, er war der reine Horror. Er hasste Kinder, Tiere, Spaß und jeden Comic, der je gezeichnet worden war. Sehr gern dagegen verdöste er den ganzen Tag im Bett. Obwohl es nämlich bereits acht Uhr abends war, war Mr Gum gerade erst aufgestanden. Er war nämlich nicht nur ein Horror, er war auch ein oller Faulenzer.


Jedenfalls. Da stand er also vor dem Spiegel und machte sich ausgehfertig.
»So früh schon auf, du hübsches Teufelchen«, sagte er zu seinem Spiegelbild. »Wonach steht dir denn heute der Sinn?«
»Ich möchte noch böser sein als gewöhnlich«, erwiderte sein Spiegelbild mit abscheulichem Lachen.
»Gute Idee, Dummerle«, sagte Mr Gum. »In dem Fall muss ich so furchtbar wie möglich aussehen.«


Er holte einen Filzstift und zeichnete sich noch etwas zusätzliches Stirnrunzeln auf die Stirn.
Dann struppelte er seinen großen roten Bart, um ihn so wild und furchterregend wie möglich aussehen zu lassen. Er war immer noch nicht entsetzlich genug, und da steckte er sich noch ein paar Käfer und das Foto eines Hais hinein.


»Das müsste genügen«, grummelte er. Dann jabadammjabadammjabadammte er treppab, sprang auf ein Skateboard, das er einem Sechsjährigen geklaut hatte, und fuhr in die Stadt.“

Seine sinisteren Pläne werden über kurz oder lang immer von vier ebenso sympathischen wie intellektuell beschränkten Freunden durchkreuzt.
 
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